Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunerkrankung, die weltweit das Leben vieler Menschen negativ beeinträchtigt. Tägliche Herausforderungen wie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Gewichtszunahme und Haarausfall sind nur einige der Beschwerden, mit denen Betroffene kämpfen müssen. Wie gestaltet sich also der Alltag von Menschen, die an Hashimoto-Thyreoiditis leiden?
In diesem Artikel möchten wir anhand von Erfahrungsberichten und Leserstimmen von Patienten einen Einblick in das Leben mit dieser Krankheit geben.
Für Betroffene kann das Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis sehr belastend sein. Die Diagnosestellung gestaltet sich oft schwierig und auch die Behandlung ist nicht immer einfach. Viele Patienten berichten von einem ständigen Auf- und Ab ihrer Symptome und einer langwierigen Suche nach der richtigen Medikation.
Erfahrungsberichte von Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis können für andere Betroffene sehr hilfreich sein. Sie verdeutlichen, wie individuell die Krankheit verlaufen kann und welche Strategien im Umgang damit Erfolg versprechen.
Warum persönliche Erfahrungen den Unterschied machen
Wir haben bewusst auf persönliche Erfahrungsberichte gesetzt, da jeder Mensch, der an Hashimoto-Thyreoiditis erkrankt ist, die Krankheit anders erlebt. Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, wie es ist, mit dieser Erkrankung zu leben.
Wir möchten zeigen, dass hinter der Diagnose ein Individuum steht, das jeden Tag aufs neue Herausforderungen meistert. Dabei geht es nicht nur um medizinische Aspekte, sondern auch um psychische Belastungen und soziale Einschränkungen.
Unser Ziel ist es, Aufklärung über diese oft unterschätzte Erkrankung zu leisten, um Verständnis für Betroffene zu schaffen. Denn nur durch gegenseitiges Verständnis können wir gemeinsam Lösungen finden und Unterstützung bieten. Wir hoffen, dass dieser Artikel dazu beitragen wird, mehr Empathie für Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis zu entwickeln und ihnen Mut zu machen, ihren Weg trotz aller Hindernisse zu gehen.
Darüber hinaus liegt es uns am Herzen, das Bewusstsein für diese Erkrankung zu erhöhen und Betroffenen eine Stimme zu geben. Wir würden uns sehr freuen, wenn dieser Artikel dazu beitragen könnte.
Wir würden uns außerordentlich freuen, wenn du uns durch deine persönliche Erfahrung im Umgang mit der Hashimoto-Erkrankung unterstützen würdest. Es wäre für uns von unschätzbarem Wert, wenn auch du deine Geschichte über den folgenden Button mit uns teilen würdest:
Erzähle uns deine Geschichte und Erfahrungenmit der Hashimoto-Thyreoiditis!
Erfahrungsberichte unserer Leser/innen
Andreas, 40
Meine Geschichte ist eine sehr komplexe. Geboren mit Osteogenesis imperfecta und einem eher unschönen, ständig überforderten, von Gewalt, Depression, Hysterie und Alkoholismus geprägten Elternhaus, standen alle anfänglichen Hashimoto-Symptome für mich ganz klar im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung und der Tatsache dass ich behindert bin und diese Welt eben nicht für mich geschaffen sei.
Meine erste schwere Depression durchlitt ich dann mit 17. Meine erste „richtige Freundin“, bekam eine Herz- Lungen Transplantation und musste sich ein Jahr stark isolieren. Überfordert mit der Situation versaute ich was man versauen konnte. Die Beziehung endete mit einem Telefonat von einen Tag auf den nächsten und ich fiel in ein tiefes Loch aus dem ich 13 Jahre trotz weiterer Beziehungen nicht heraus kam. In dieser Zeit hatte ich oft ein Gefühl der Unruhe, konnte schwer still sitzen, mich manchmal nicht konzentrieren, egal wie sehr ich mich anstrengte (Brainfog). Oftmals hatte ich Herzrasen, das mit Lanitop behandelt wurde.
In meinen 20ern wurde mein Verhalten immer impulsiver und wechselhafter. Von Euphorie und Antrieb mit Zukunfsplanung, wechselte mein Verhalten manchmal binnen Minuten in eine depressive Verstimmung – es fühlte sich an als würde die Chemie in meinem Gehirn für mich spürbar kippen, sodass ich oftmals noch Zeit genug hatte „och nö, nicht schon wieder…“ zu denken. Panikattacken kamen hinzu, mein Haar hörte quasie über Nacht auf über eine bestimmte Länge zu wachsen und ich wurde zunehmend kahl.
Schlafstörungen, Sodbrennen, Kopfschmerzen, Bluthochdruck… all das kam in dieser Zeit dazu. Begleitet von etlichen starken Mandelentzündungen, bei denen ich mich aber weigerte das wichtige Immunorgan entfernen zu lassen nur um dann Probleme mit dem Kehlkopf zu kriegen. Man verschrieb mir nach ergebnisloser Ursachenforschung Opipramol gegen die Panik und für die Psyche sowie Lisinopril gegen den Bluthochdruck, welcher mal da war und mal nicht… die Dosierung war… abenteuerlich… Irgendwann gesellte sich eine bleierne Müdigkeit dazu. spätestens in meinen 30ern.
Weil ich aber gelesen hatte das Menschen mit Osteogenesis imperfecta oftmals mit leichter Ermüdbarkeit zu kämpfen hätten, schob ich es darauf. Ich stand morgens auf, frühstückte und hätte mittags wieder schlafen können. Gerade in der besten Beziehung meines Lebens wurde es für mich schwer mitzuhalten. Oftmals fand ich meinen Kopf auf dem Schoß meiner Freundin wieder weil ich einfach nur erschöpft war und mit der Psyche zu kämpfen hatte. Als ich 33 war, starb sie an Komplikationen bei der Behandlung einer schweren Lungenentzündung an der ECMO… Hashimoto legte den Turbo ein… ich fing stark an zu zittern, meine Hände, Knie und Füße kribbelsten ständig. Meine Trauer riss einfach nicht ab (was aber auch der Sabotage meiner Familie und von gewissen Freunden geschuldet war… man bot mir an ich könnte mit im riesen Haus wohnen für ein paar Wochen, warf mich dann aber jedes mal raus… obwohl ich zurückgezogen in den mir zugewiesenen Zimmmern wohnte…).
Lirum larum… meine Psyche besserte sich nicht und ich suchte immer wieder meine Hausärztin auf und klagte ihr mein Leid, beschrieb meine subjektive Hoffnungslosigkeit. Was ich bekam war ein mitleidiges Nicken und den Hinweis, dass ich doch lieber fröhlich sein soll, meine Freundin wäre ja jetzt im Paradies. Über ihre Schulter blickend sah ich dass man in meine Akte schrieb, dass ich weinerlich wäre. Das war für mich Grund genug einen Schlussstrich zu ziehen und einen anderen Arzt aufzusuchen. Diesen fand ich, als ich eine Phase akuter Atemnot hatte. Ich schob diese auf mein Asthma (und andere Dinge…) aber… die Atemnot wurde mit keinem Spray wirklich so richtig super.
Ich hatte zwischenzeitig wieder mit dem Rauchen, meiner alten Jugendsünde, angefangen und schob es noch darauf. Doch egal welches Spray und egal wie lange ich rauchfrei war, die Atemnot blieb. So auch meine Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit, Gewichsverlust. Eines Tages sprach ich meinen neu gewonnenen Arzt auf mein Gewichtsproblem an. Er veranlasste sofort ein großes Blutbild und checkte alles durch was in seinem Rahmen möglich war. Mein TSH war 12 und meine Schilddrüse „relativ klein“. Ich entgegnete dass ich ja auch „klein“ sei und wir beide lachten. Er überwies mich dann aber doch zu einer Radiologin die weitere Untersuchungen durchführen sollte.
Ein Szintigram(oder wie man das auch immer schreibt) belegte schon einmal, dass die Schilldrüse auffällig war. Beim Ultraschall hieß es direkt „ja… ich denke das ist Hashimoto…“. Ich hatte davon noch nie gehört aber direkt angefangen mich zu informieren… innerlich brach ich zusammen… das waren gruselige Aussichten und auch schlüssige Erklärungen für mein Jahrelanges Leiden, dessen Ursache nie wirklich gefunden wurde. Von diesem Moment an habe ich bis jetzt 7 Jahre lang keinen einzigen Arzt gefunden, der Ahnung von Hashimoto hat.
Momentan erlebe ich einen Schub. 2 Monate nach einer L-Thyroxin Dosisanpassung und mein Arzt meint, dass sich da innerhalb von 2 Monaten nichts gravieren ändert und meine extreme Müdigkeit sich sicher bald wieder leben würde. Meine Endokrinologin hatte keine Ahnung von sämtlichen Hashimoto-Typischen Begleiterscheinungen… weder von der gehäuften Anzahl an Glutenunverträglichkeiten unter Hashimoto-Patienten, noch von der recht speziellen Nebennierenschwäche, die im Gegensatz zur klassischen Variante eben nicht direkt zum Koma führt… es ist einfach demotivierend und ich fühle mich mit meinen 40 Jahren mit einer Zukunftsaussicht konfrontiert, die absolut nicht den eigentlichen Stand unserer medizinischen Forschung wiederspiegelt.
Nadine, 27
Hashimoto ist eigentlich schon seit 8 Jahren mein Begleiter.
Wegen relativ unauffälliger Symptome, ging ich zum damaligen Zeitpunkt mit gerade einmal knapp 20 Jahren zu meiner Hausärztin. Ich bemerkte über 2 Tage hinweg einen punktuellen Druckschmerz in meiner linken Wade, der sich anfühlte wie ein leichter Muskelkater, besonders beim Treppensteigen oder beim Laufen.
Da ich doch Sorge hatte bezüglich einer Thrombose (da ich Raucherin bin und noch die Pille nahm) ließ ich das abklären. Meine Hausärztin nahm mir Blut ab und untersuchte in diesem Zug auch die Schilddrüse. Dort stellte sich heraus, dass die TPO Antikörper erhöht waren und auch die Schilddrüsenwerte nicht im Normbereich lagen.
Eine Ultraschall Untersuchung gab dann die Gewissheit: Hashimoto!
Ich muss gestehen, dass ich mich zum damaligen Zeitpunkt nicht wirklich mit der Erkrankung auseinander gesetzt habe. Ich nahm brav mein L-Thyrox, welches über die Jahre auf 75mg gesteigert wurde und fühlte mich in meiner Haut gut. Bis zum 24. Dezember. 2022:
An diesem Tag ging es mir von einem auf den anderen Schlag plötzlich schlecht. Ich fühlte mich abgeschlagen, krank hatte Glieder- und Muskelschmerzen, Schüttelfrost und das Gefühl von Fieber. Zu meinem Erstaunen, lag die Körpertemperatur aber auch nach mehrmaligen messen im Normbereich und andere Grippesymptome wie bspw Halsschmerzen, Husten, Schnupfen usw blieben aus.
Der Zustand hielt 2 Tage an und am 27.12 ging es mir bereits wieder so gut, dass man hätte meinen können, es wäre nie etwas gewesen. Ich ging weiter zur Arbeit und habe diesen Vorfall einfach als Infekt abgetan bis ich dann zu Silvester mit immer stärkeren Symptomen zu kämpfen hatte.
Ich fühlte mich unruhig, rastlos und zittrig, bekam Angstzustände die den ganzen Tag anhielten, Panikattacken, Herzrasen und Herzklopfen und konnte schlecht schlafen. Wieder schob ich alles auf Stress, da ich in der Pflege arbeite und gerade die Weihnachtszeit in den Pflegeheimen eine sehr stressige Zeit ist.
Zum 9. Januar hin hielt ich diesen Zustand aber einfach nicht mehr aus. Die Ängste hatten sich so zunehmend gesteigert, dass ich wirklich dachte, ich müsse sterben. Ich konnte nachts nicht mehr einschlafen, da ich Angst hatte am nächsten Tag nicht mehr aufzuwachen. Zu jedem Symptom malte mein Kopf die schlimmsten Horrorszenarien aus: Schlaganfall, Aneuyrisma, Herzinfarkt, Herzstillstand usw.
Ich lag zitternd zu Hause auf der Couch und kam mit mir selbst und meinen Gedanken nicht mehr zurecht. Beim Hausarzt wurde mir lediglich der TSH Wert abgenommen, dieser lag am 13. Januar, also in der Akutzeit meiner Phase bei 5.6…. und wie ich heute weiß, ist das für einen Hashi Patienten ein Wert jenseits von Gut und Böse.
Mein Zustand wechselte schnell in eine totale Erschöpfung, Glieder, Gelenk- und Muskelschmerzen, ausgebrannt sein, depressive Verstimmung, Haarausfall, brüchige Nägel, weitere Angstzustände, Übelkeit am Morgen, Ein- und Durchschlafstörungen, Antriebslosigkeit, unkontrollierte Wutausbrüche und Reizbarkeit…. Bis heute traten insgesamt 42! Symptome auf.
Ich hatte in diesen bisher vergangenen 9 Wochen einen Ärztemarathon und sämtliche Untersuchungen hinter mir….Ultraschall vom Herz, stationärer Aufenthalt im KH in der Inneren, Langzeit EKG, Röntgen Thorax, diverse Blutbilder, Szintigraphie und Sonographie der Schilddrüse, Ganzkörper MRT, Angiographie vom Kopf da ich seit Wochen unter einem nervigen pulssynchronen Tinnitus auf dem linken Ohr leide, Untersuchungen beim Endokrinologen, stationärer Aufenthalt auf der neurologischen Station, Sonographie von den inneren Organen usw usw.
Immer wieder und immer wieder habe ich den Ärzten gesagt, dass ich NIE in meinem Leben Probleme mit der Psyche hatte, immer ein aufgeweckter, lebensfreudiger Mensch war mit Tatendrang, Energie und Freude an der Arbeit, vielen Hobbys usw.
Dass ich an Hashimoto leide und durch Eigenrecherche weiß, dass der Normbereich der Schilddrüsenwerte für uns noch lange nicht den Wohlfühlbereich bedeutet, aber jedesmal wurde ich abgetan… „Sie haben nichts, sie sind gesund“ „das ist alles die Psyche, sie sollten in eine stationäre Einrichtung gehen“.
Ich wurde mit Antidepressiva und einer Einweisung in die Psychiatrie abgespeist mit der Diagnose „generalisierte Angst- und Panikstörung“.
Für mich möchte ich diese Diagnose nicht hin nehmen. Ich weiß, dass ich schlecht eingestellt bin, vermutlich über Weihnachten einen Hashi-Schub hatte und eine ganzheitliche Betreuung benötige. Leider ist das allerdings nur in Selbstzahlerleistung bei privaten Ärzten möglich…. Ich bin seit 8 Wochen Arbeitsunfähig, bekomme lediglich Krankengeld und habe mich nun aber dazu entschlossen, jeden Cent 3 mal umzudrehen und mich in Privatärztliche Behandlung zu geben.
Der Fokus dort wird nicht nur auf die Schilddrüse gelegt, sondern auch auf Ernährung, Nährstoffe, Stressmanagement und Darmproblemen sowie andere Hormonbaustellen (Östrogen, Progesteron und Co).
Ich hoffe und bete, dass mir damit endlich geholfen wird und ich Hashimoto nicht mehr als Feind betrachten muss, sondern vielmehr als Freund in meinem Leben, welcher mich begleitet und als Wegweiser meines Körpers dient.
Jill, 22
Meine Geschichte mit Hashimoto beginnt vermutlich sehr viel früher als die eigentliche Diagnosestellung vor wenigen Wochen.
Bis zu meinem 12./13. Lebensjahr war ich ein sehr fröhliches, aufgewecktes und geselliges Kind gewesen, das immer und überall Anschluss gefunden hat, sich für vieles begeistern konnte und viel unternehmen wollte. Mit der Pubertät änderte sich dies allmählich.
Langsam, über mehrere Jahre, schlichen sich Müdigkeit, Abgeschlagenheit, depressive Verstimmungen, Leistungsabfall in der Schule, Ängstlichkeit, Gewichtsprobleme, Hautprobleme, Haarprobleme und einige weitere unangenehme Probleme ein.
Damals verstand ich nicht, woher das Ganze kam und vermutete, dass einige stressbelastete und emotional schwierige Situationen zu Beginn meiner Jugend Auslöser dafür gewesen sein mussten. Also fing ich an diese Probleme als Teil von mir zu sehen und anzunehmen. Dass ich nicht mehr das fröhliche Kind von damals war, machte mir aber noch immer sehr zu schaffen.
Dann stand allmählich das Ende der Schulzeit vor der Tür und nach Abschluss meines Abiturs brach plötzlich alles über mir zusammen. Nach einer sehr belastenden Beziehung, die zur selben Zeit wie meine Schulzeit zu Ende ging, veränderte sich meine Persönlichkeit quasi über Nacht.
Ich wurde aufgedreht, hatte Stimmungsschwankungen in einem Ausmaß, welches ich zuvor nicht gekannt hatte, nervös, unruhig, wütend, weinerlich, bekam Schlafstörungen, schwere Depressionen, Panikattacken und verlor stark an Gewicht. All das deutete für mich erst einmal auf psychische Probleme hin.
Nach einer schwierigen Schulzeit, einer belastenden Trennung, Konflikten mit meinen Eltern und dem Ende der Schulzeit, musste einfach alles in sich zusammengefallen sein und eine schwere Depression verursacht haben. Also kam ich in psychosomatische, stationäre Behandlung. Die Diagnosen lauteten Rezidivierende depressive Störung (gegenwärtig schwer), soziale Phobie und – das erschreckendste von allem – eine Borderline Persönlichkeitsstörung.
Zum Zeitpunkt der Behandlung war meine Stimmung für mich unkontrollierbar geworden, ich empfand starke Wut, fühlte mich sehr leer, war überempfindlich, hatte Panikattacken und depressive Zustände, Ängste, verhielt mich impulsiver und hatte zum Teil auch Derealisationsgefühle, wodurch sich auch Schwierigkeiten im sozialen Kontakt zu anderen ergaben. Natürlich passte die Borderline Diagnose damals ziemlich gut. So wurde ich also erstmal psychotherapeutisch und psychopharmakologisch behandelt.
Nach meiner Entlassung ging es mir stückweise immer besser. Ich setzte allmählich die Antidepressiva ab, lernte einen wunderbaren jungen Mann kennen (mit welchem ich auch heute noch glücklich zusammen bin), begann ein Studium im künstlerischen Bereich, baute mir allmählich einen größeren Freundeskreis auf, kümmerte mich mehr um meine Gesundheit und versuchte auch die Beziehung zu meinen Eltern zu verbessern.
Alles schien besser zu werden und ich verhielt mich deutlich unauffälliger, sodass ich allmählich dachte meine „Borderlinestörung“ überstanden zu haben, bis zum Beginn des Jahres 2020.
Alles fing damit an, dass Corona an die Tür klopfte, das Semester an der Hochschule nur noch online stattfand und sämtliche Freizeitaktivitäten, die ich bis dato ausgeführt hatte, gestrichen wurden. Natürlich – die Beschränkungen hat ja jeder hier erlebt. Zur selben Zeit – etwa Ende Februar – bemerkte ich wieder diese seltsame Persönlichkeitsveränderung. Bis dato hatte ich gedacht, dass ich eine „Borderline-Episode“ hätte (natürlich weiß ich jetzt, dass das so nicht funktioniert mit Borderline, aber damals kreisten meine Gedanken nur noch um die Angst, dass ich nun wieder unausstehlich für meine Mitmenschen werden würde).
Ich fürchtete um meine Beziehung zu meinem Freund, um meine Leistungen in der Hochschule und zweifelte irgendwann nur noch an meinem Verstand. Mit großer Mühe schleppte ich mich durch das Semester bis ich Ende Juni dann eine schlimme Panikattacke erlitt, der zuvor schlimme Unruhezustände, Ängste, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Stimmungsschwankungen (mit sehr hypomanischen Phasen), Gereiztheit und allgemeine Leistungsschwäche vorausgegangen waren. Es fühlte sich beinahe so an, als würde mein Leben auseinanderfallen.
Und dann, genauso schnell, wie es gekommen war, schlitterte dieser Zustand in eine depressive Episode, begleitet von Antriebs- und Lustlosigkeit, Apathie, Vergesslichkeit, Leeregefühlen und dem Gefühl einfach am Leben vorbeizulaufen. Das war der Punkt, an dem ich dachte, dass es so nicht weitergehen kann. Also machte ich einen Termin beim Hausarzt.
Damals vermutete ich noch, dass ich körperlich sicherlich topfit sei und einfach inzwischen vollkommen durchgedreht war. Die ersten Bluttests, das EKG und die Ultraschallaufnahmen blieben unauffällig. Laut Arzt hätte ich eine Bilderbuch-Gesundheit… bis er sich meine Schilddrüse ansah. Und ziemlich schnell stand dann auch die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis im Raum.
Ein weitere Besuch bei einem Nuklearmediziner bestätigte dies dann auch. Zuerst fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich war kein hoffnungsloser, psychiatrischer Fall, sondern hatte tatsächlich eine körperliche Erkrankung. Mit einem Mal fiel die Schuld und die Last von mir ab, und die Borderline-Diagnose verschwand ganz schnell aus meinen Gedanken.
Diese Geschichte ist noch nicht sehr lange her. Seit einer Woche nehme ich L-Thyroxin und befand mich bis vor Kurzem noch an einem absoluten Tiefpunkt. Inzwischen lese ich sehr viel über die Erkrankung, versuche einen besseren Umgang damit zu finden und mein Leben so zu gestalten, dass es relativ symptomfrei wird.
Natascha, 32
Bei mir fing alles dieses Jahr im Frühling an, genau zur Corona Zeit. Da bemerkte ich zum ersten Mal einen seltsamen Schmerz an der linken Seite meines Halses. Ich dachte mir nichts, doch dann bekam ich immer öfter bei der Arbeit keine Luft mehr durch die Maske, zusammen mit Brustschmerzen.
Dann Schüttelfrost und Frieren aber kein Fieber. Hab innerhalb von 2 Monaten zwei Corona Tests gemacht, doch ich war bei beiden negativ, und da die Symptome immer wieder verschwanden, dachte ich nicht mehr drüber nach. Bis zum Sommer ging es, obwohl die Schmerzen im Hals stärker wurden, dachte es käme vom Rauchen und hörte Anfang Juli komplett auf damit (ich war 17 Jahre lang starke Raucherin) Aber das half auch nicht.
In meiner Verzweiflung ging ich zum Arzt, der meinen Hals abtastete und sagte, es könnte die Schilddrüse sein. Er nahm mir auch Blut ab. Bis das Ergebnis da war, war ich schon bei einem HNO Arzt gewesen, der bestätigte, die gesamte Schilddrüse wär vergrössert & voller Knoten. Das Blutbild ergab hohe TPO Antikörper und TG Antikörper – man sagte mir aber mit keinem Wort, was das nun bedeutet!
Bekam eine Überweisung fürs Krankenhaus, musste sie anflehen mich so schnell es geht dran zu nehmen, da ich mittlerweile zu nichts mehr fähig war. Hatte starke Halsschmerzen die bis in die Brust und den Nacken ausstrahlten, bei 35 Grad lief ich in der Wohnung mit ner Decke weil mir so kalt war, ich war unruhig, konnte nicht aufhören weinen, meine Haare fielen aus, die Augenbrauen waren nur noch Striche und meine Augen total klein und geschwollen.
Beim Termin im Krankenhaus wurde mein Hals abgetastet, (ich erwähnte dass meine Schwester einen Kropf und UF hat seit sie 14 ist und meine Uroma 4 Mal an der Schilddrüse operiert worden war) dann per Ultraschall die vielen Knoten bemessen, dann eine Szintigrafie gemacht (hatte lauter kalte Knoten). Die Ärztin sagte zu ihrer Kollegin was sie denke und die sagte Hashimoto.
Ich bekam einen Termin für die Punktion, auf meine ganzen Symptome ging niemand ein, denn die Schilddrüse könne gar keine Schmerzen verursachen!! Bei der Punktion war ein anderer Arzt, mir ging es noch schlechter, doch dieser hatte nicht einen Funken Mitgefühl – ich bin im Arztzimmer zusammengebrochen weil ich nicht mehr konnte vor lauter Schmerzen – er verzog keine Miene und fragte nur, ob ich die Punktion jetzt mache oder nicht.
Ich liess es machen, es gab keine Anzeichen auf Bösartigkeit, und da die Werte TSH , fT3 & fT4 noch im Normbereich waren, war ich für sie abgehakt, ich bekam nichtmal mehr einen neuen Termin! Es interessierte dort in der Schilddrüsen-Ambulanz (Nuklear) des Krankenhauses niemanden, dass die Schilddrüse immer grösser wurde, und ich zu den Schmerzen immer mehr Probleme mit Schlucken und atmen bekam, ich hatte Schmerzen am ganzen Körper, besonders im Oberbauch und Hals/Nacken eiskalte Finger und Beine im Hochsommer, usw.
Meine Familie wusste schon lang nicht mehr weiter und ging mir aus dem Weg. Ich rief jede Woche im Krankenhaus anund bettelte, flehte sie an um einen Termin, damit sie sehen, wie schnell sich die Schilddrüse vergrössert – entweder bekam ich eine dumme Antwort ich soll zum Hausarzt (die sagte mir kann nur ein Chirurg helfen) oder es wurde gelogen Montags Vormittag sei kein Arzt (!) anwesend oder mir wurde einfach aufgelegt.
Ich dachte oft an Selbstmord, das kann kein Mensch aushalten. Mein Papa ging dann mit mir nochmal ins Krankenhaus, widerwillig bekam ich einen Termin in der Chirurgie und die entschieden dann mich zu operieren. Die Ärztin von der SD Ambulanz sagte noch „glaub nur nicht, dass es dir nach der OP besser geht“.
Jetzt sind 2 Wochen nach OP – ich habe keine Venen mehr in Armen und Beinen – dadurch dass ich schon sehr dünn war und jetzt noch viel mehr, haben sie die letzten im Kh zerstochen, jetz kann ich schauen, wie man mir Blut abnimmt für die Hormon Einstellung.
Sie haben den linken Schilddrüsen-Lappen entfernt, der wog alleine schon 25 gramm und bestand nur noch aus Knotenkomglomerat(?) und rechts haben sie nur 2, 3 Knoten entfernt. In meinem Befund steht nun endlich schwarz auf weiss Thyreoidale Autoimmunität, das Gewebe sei durchzogen von Entzündungsherden.
Leider geht es mir kein bisschen besser – einzig der Druck im Halsinneren ist weg, ich kann nur beten und hoffen, dass ich einen Arzt finde der mir helfen kann.
Elisa, 51
Liebe Betreiber/innen und Leser dieser Seite.
Auch ich habe eine lange Leidensgeschichte hinter mir und bin jetzt endlich auf dem richtigen Weg. Doch dies alles nur aus eigener Kraft und mit wahnsinnig viel Wut auf sämtliche sogenannte Facharzte, insbesondere die Psychiater, die mir seit meinem 17.ten Lebensjahr immer wieder eine Schizo-affektive Psychose attestiert haben.
Bereits im Alter von 12 Jahren hat meine damalige Hausärztin anhand meiner Blutwerte festgestellt, dass meine Schilddrüse nicht richtig funktioniert und mich an eine Radiologin überwiesen, die mich dann ach gut mit Medikamenten eingestellt hat. Ich habe mit 17 Jahren angefangen, in der Krankenpflege zu arbeiten, was mir unendlich viel Freude gemacht hatte .
Ich war immer schon ein Spätzünder, bis ich mich dann mit Haut und Haar in einen 19jährigen Jungen aus meinem weiteren Freundeskreis verliebt habe .Zu diesem Gefühlschaos kamen noch die ganzen Schichtdienste und jede Menge Überstunden dazu. Ich war total aufgedreht, ruhe- und rastlos. Habe Medikamente verwechselt und einfach keinen Schlaf mehr gefunden.
Zum Schluss war ich dreißig Stunden wach und mit meinen Nerven und Kräften völlig am Ende. Auf einmal rebellierte ich gegen meine Eltern…endlich und mindestens vier Jahre zu spät.
Ich war immer ein ruhiges, folgsames Kind gewesen, dass sich lieber mit Büchern als mit anderen Kindern wohlgefühlt hat. Für meine Eltern völlig unverständlich, dass aus diesem ach so lieben und ruhigen Kind so eine Furie geworden war. Und das schließlich völlig zurecht!!
Und dann kam der 25.März 1987,drei Wochen vor meinem 18. Geburtstag, der Tag meiner ersten Zwangseinweisung in die geschlossene Frauenpsychiatrie. Am morgen war ich noch völlig entkräftet zum Dienst angetreten, als mich unsere Stationsärztin zur Seite nahm und mir sagte, dass sie und die ganzen Kollegen sich sehr um mich sorgen würden.
Meine Eltern würden diese Sorgen so belasten, weil sie nirgendwo Hilfe für ihre schrecklich kranke Tochter bekommen könnten. Ich habe der Ärztin nur gesagt, dass ich körperlich so erschöpft sei und einfach nur mal wieder richtig schlafen und mich erholen möchte. Ich habe zudem Zeitpunkt noch ganz naiv an eine Kur oder ein Sanatorium gedacht. Doch das sollte sich noch am selben Tag als fürchterlichen Irrtum herausstellen.
Ich war und bin immer noch ein sehr gläubiger Mensch und habe immer schon sehr feine Antennen für spirituelle Geschehnisse besessen. Ich habe an dem Tag den Tod eines alten Patienten vorhergesehen. Was die Kollegeninnen rational nicht glauben konnten und schon gar nicht wollten.
Ich war so verzweifelt, diesem Mann nicht helfen zu können, weil meine Kollegen es nicht zugelassen haben. Ich habe um mich geschlagen und in höchster Not geschrien. Auf einmal fand ich mich auf der Intensivstation wieder, also der geschlossenen Abteilung eines Allgemeinkrankenhauses wider.
Der herbeigerufene Psychiater kam schon mit der unterschriebenen Einweisung zu mir. Er hatte schon längst, ohne mich zu sehen, sein verhängnisvolles Urteil über mich gefällt. Ich sei hochgradig psychotisch und somit selbst-und fremdgefährdend.
Ich habe direkt auf meine Schilddrüsenfehlfunktion, die ja schon fünf Jahre in meiner Krankenakte stand hingewiesen, worauf mir direkt eine fehlende Krankheitseinsicht attestiert.
Ich habe fast mein gesamtes 18. Lebensjahr in der Psychiatrie verbringen müssen! Ab da galt ich als unheilbar Schizophren und austherapiert. Immer wider hatte ich depressive Phasen und völlig euphorische Zustände in einem Zustand der Überfunktion.
Meine Behandlung war immer dieselbe in diesen Phasen. Zwangseinweisung, Zwangsbehandlungen und immer wieder auch Fixierungen. Dies ging über mehr als dreißig Jahre so!!
Doch vor zwei Wochen habe ich durch diese ganze angestaute Wut soviel Energie, dass ich nicht mehr zugelassen habe, dass man mir wieder einmal aus einer Fehldiagnose heraus zur Behandlung meiner angeblichen Schizophrenie den Willen bricht ,um mich zu meinem eigenen Schutz endlich therapieren zu können.
Im Gegensatz zu vielen anderen Leidensgenossen war es mein sehr geschätzter Neurologe, der diesen Teufelskreis endlich unterbrochen hat und mich wirklich gerettet hat: Dieser, von meinem ganzen Umfeld als inkompetenter und höchst unverantwortlicher Mediziner wahrgenommen, ist mir als allererstes als Mensch begegnet und hat mich mit Würde und stets auf Augenhöhe behandelt. Meine Schwester wollte ihn schon mehrfach wegen unterlassener Hilfeleistung vor Gericht zerren.
Das war der Anfang und nur ein sehr kleiner Teil meiner Lebensgeschichte und den Auswirkungen einer Hashimoto-Erkrankung. Ich könnte jetzt noch das ganze, lange Feiertagswochenende durchschreiben, doch das lasse ich besser bleiben.
Ich bin so glücklich, endlich euch und diese Forum gefunden zu haben. Ich habe einfach nur schreiben und schreiben und schreiben wollen, deshalb werde ich nun überhaupt keine orthographische Überprüfung mehr durchführen. Ich hoffe, ihr seht mir das nach und versteht meine Geschichte auch mit diesen vielen Rechtschreibfehlern. (Anm. d. Red: Haben wir korrigiert 😉 )
Schön, dass es euch und diese Seite gibt. Macht weiter so!!
Suna, 44
Hallo Zusammen,
ich heiße Suna und habe im Oktober 2019 die Diagnose Hashimoto von meiner Frauenärztin bekommen. Ich war vorher bei einem Internisten weil ich hohe Blutdruckwerte hatte und mir das Angst gemacht hat.
Ich wurde soweit durchgecheckt, Blut wurde abgenommen (habe auch noch schlechte Venen bekommen) , ich wurde zur Sonographie geschickt etc. Dann die Diagnose „oh oh das sieht nicht gut aus. Hier erkenne ich mehrere Zysten. Hmm. Sie leiden und einer Schilddrüsenunterfunktion…“.
Mir wurde dann Blutdruck- und Schilddrüsentabletten verschrieben die ich auch in den ersten 4 Wochen sehr gut vertragen habe nur nach den 4 Wochen Schweißausbrüche und sehr schlechter Schlaf. Wieder und wieder zum Arzt, der außer die Dosis zu erhöhen nichts weiter unternommen hat ganz zu schweigen von der Blutentnahme, die nicht mehr funktionieren wollte.
Ich habe es dann aufgegeben und bin zu meiner Frauenärztin wo man sich Zeit für die Blutentnahme nahm und sich die Mühe machte das auch mal richtig prüfen zu lassen und siehe da: Hashimoto-Thyreoiditis..endlich etwas womit sich mein Bauch gut gefühlt hat (also endlich eine logische Diagnose..bin ein Bauchmensch).
Ernährung etwas umgestellt (reagiere auf Gluten seit 2 Jahren und habe seit meiner Kindheit einen Reizdarm) dann zur Heilpraktikerin, die der Hammer ist, und jeden 2. Tag Sport für Blutdruck und Gewicht. Ich nehme Selen, Zink, Vitamin D hochdosiert und Candesartan für meinen Blutdruck, dann für den Darm ein spezielles Pulver von meiner Heilpraktikerin und Itires und Astru Heilmedizin für meinen Hormonhaushalt.
Soweit geht es mir gut, aber was für mich gerade sehr anstrengend ist, ist die Tatsache, dass ich meine Pfunde nicht loswerde (am Bauch sonst ist alles gut?) Und ich weiß, dass genau in diesem Bereich es wichtig ist Fett loszuwerden. Mich hat das wieder mal gelehrt wieder und wieder auf meinen Bauch zu hören und niemals locker zu lassen…hat man Medizin studiert, dann soll man das auch gefälligst ausüben und seine Arbeit erledigen.
VG
Suna
Siri, 40
Bei mir fing es mit einer Grippe im Sommer 2018 an, von der ich mich nicht mehr erholt habe.
Zuerst hieß es, es sei ein Infekt und ich bekam Antibiotikum, welches keine Besserung herbeiführte. Nachdem ich erneut beim Arzt war, hieß es, dass wohl auch ein paar Viren dabei wären, ich sollte mich ausruhen und wurde weiter krankgeschrieben. Nachdem ich zum 3. Mal beim Arzt war, wurde eine Blutentnahme gemacht und es hieß, ich hätte Antikörper Influenza A und B. Superinfektion nannten sie es.
Wirklich besser wurde es nicht und es zog sich immer wieder, dazu kamen neue Symptome. Es kam Druck und Geräusche auf den Ohren dazu, ich war ständig verschleimt und verschnupft, hab gehustet, geniest, hatte Magen-Darm-Probleme, Herzrasen, Engegefühl auf der Brust, Halsschmerzen, erhöhte Temperatur. Ich schwitzte teilweise, dass die Brühe nur so lief, im nächsten Moment war mir eiskalt. Ich konnte weder Hitze, noch Kälte ertragen. Ich bekam Haarausfall, war nur noch müde, hatte Konzentrations- und Sprachprobleme. Die Liste ist endlos.
Im Oktober hatte ich dann Bluthochdruck und wurde auf Medikamente eingestellt. Der Blutdruck war dadurch ok, aber mein Herz raste und ich musste Betablocker nehmen. Daraufhin verschlechterte sich mein seelischer Zustand rapide. Ich hatte massive Schlafstörungen, übelste Durchfälle mit Gewichtsabnahme, dazu kamen Panikattacken und Todesangst.
Mein Arzt wollte aber, dass ich die Medikamente weiterhin nehme und meinte, dass mein Körper sich daran gewöhne. Das ganze ging dann soweit, dass ich aus Verzweiflung den Arzt wechselte. Der neue Hausarzt hat mir andere Medikamente gegeben, welche nach ein paar Tagen die Symptome brachte, wie die vorherigen. Dann haben wir alles abgesetzt! Der neue Arzt wurde langsam nervös, weil er mir nicht helfen konnte. Sie haben mich auf die Psycho-Schiene geschoben.
Dann hatte ich 3 Tage, an denen ich ständig auf dem Klo saß und dachte, ich verdurste. Ich habe 10 Liter getrunken und 8 Liter wieder rausgelassen! In meinem Urin waren Flocken drin und es schien, als wollte mein Körper sich von irgendwas befreien. Mit dem Verdacht auf Diabetes insipidus wurde ich mit einer Einweisung in die Klinik geschickt. Diese schickte mich wieder heim – Termin 6 Wochen später.
Da mir das zulange war, hab ich einen Termin woanders vereinbart – es wurde nix gefunden.
Ich hatte zwischenzeitlich begonnen mit Flohsamenschalen, Heilerde etc., da ich den Medikamentenmüll aus mir raus haben wollte und mir in meiner Verzweiflung auch nicht weiter zu helfen wusste.
Das ganze Endete im November mit 4 Tagen Krankenhaus, bei denen rauskam, dass ich eine Magenschleimhautentzündung habe, eine Hernie und somit der Magen ein bisschen nach oben verrutscht ist (was nicht weiter schlimm ist) und ein paar reizlose Divertikel. Entlassung ohne Befund!
Heute weiß ich, dass ich damals eine Hashitoxikose hatte. Meine Symptome waren die einer Überfunktion aufgrund dessen, dass die SD sich auflöste und die darin gespeicherten Hormone meinen Körper überfluteten.
Der Hausarzt meinte nach meinem Krankenhausaufenthalt, dass ich mir psychische Hilfe nehmen sollte, da ORGANISCH ALLES OK wäre. Der Arzt hat mich nicht mehr ernst genommen, das Verhältnis war zerrüttet und ich bin nicht mehr hin. Die ganzen Ärzte, welche mich in der Zwischenzeit gesehen haben, inkl. der in der Notaufnahme haben mich als Psycho abgestempelt und wollten mich mit Medikamenten ruhig stellen. Glücklicher Weise ist meine Gynäkologin fit und hat direkt auf Hashimoto getippt.
Somit habe ich mich mit dem Thema immer mehr befasst und für mich festgestellt, dass es das sein muss. Die Endokrinologin im Dezember 2018 hat festgestellt, dass meine SD inhomogen ist und teilweise echoarm, Volumen 9 ml. Sie sagte, dass es nach Hashimoto aussieht, sie mir aber nicht helfen könnten, weil die Blutwerte noch ok sind. Ich sollte in einem Jahr zur Kontrolle kommen.
Dieses Jahr bis zur nächsten Untersuchung habe ich mir mit Hilfe meiner Gynäkologin überbrückt und mit Nahrungsergänzungsmitteln angefangen. Durch die NEM`s sowie die Veränderung meines Lebensstils, konnte ich das Jahr ohne große Probleme überbrücken. Ich habe gelernt, was ich tun muss, wenn ich in der ÜF bin und ich habe durchgehalten, wenn ich in der UF war. Ich habe Schübe kennengelernt und habe Gruppen Betroffener gefunden, mit denen ich mich austauschen kann. All mein Wissen, habe ich mir so angeeignet, weil kein Arzt dazu in der Lage war, mir zu helfen.
Im Dezember 2019 war ich beim Nuklearmediziner, die Blutwerte laut Labor noch in der Norm, in Prozenten umgerechnet eher bescheiden (fT4 bei 0%, fT3 bei 57 % und TSH von 1,66). Der Nuklearmediziner sagte schon beim Sono, dass die SD entzündet sei. Bei seiner weiteren Untersuchung kam raus, dass die SD echoarm und inhomogen ist, keine Knoten. Szintigraphie ergab, dass das bisschen SD, was noch da ist, gut arbeitet. Volumen nur noch bei 4,3 ml gesamt. Somit also innerhalb eines Jahres über die Hälfte verloren.
Er sagt, dass es sehr nach Hashimoto aussieht, die Blutwerte noch in der Norm wären, er aber aufgrund der starken Symptome einen Therapieversuch mit L-Thyrox empfiehlt. Seit dem nehme ich 25 mcg täglich und spüre tatsächlich schon Verbesserungen. Die Sprachstörungen sind weg, ich kann mich wieder besser konzentrieren und meine Haare fallen nicht mehr so aus.
In der Zwischenzeit habe ich Hausarzt N.3 kontaktiert, der allerdings auch nix taugt. Er möchte nicht wahrhaben, dass ich Hashimoto habe und meinte, ich sollte mir doch die SD einfach entfernen lassen, wenn ich meine, dass sie mir solche Probleme macht. Er schob alles auf mein Gewicht und meinte, wenn ich ein paar KG abnehme, dann wird das alles wieder. Dass ich kein fT4 im Körper habe, hat ihn nicht interessiert, da mein Wert ja in der Norm liegt!
Ich habe einen Termin bei einer Endokrinologin vereinbart, die mir empfohlen wurde. Sie kennt sich scheinbar gut mit Hashimoto aus und weiß wohl auch, dass Hashimoto ganzheitlich betrachtet werden muss.
Mein erster Besuch bei ihr war für mich wie ein Wunder. Wir haben uns unterhalten, sie hat die Briefe überflogen und sagte: „ich glaube, ich muss ihnen erklären, was Hashimoto bedeutet“. Ich habe geantwortet: „das müssen sie nicht, ich weiß es. Ich spüre es jeden Tag an meinem Körper.“
Sie fragt, was ich spüre, was meine Symptome sind und ich erzähle es ihr!
Und dann endlich die Worte: „das alles, was sie mir erzählen ist Hashimoto. Da brauchen wir nicht weiter zu reden, das ist eindeutig! Und jetzt machen wir einen Termin für Untersuchungen und dann gucken wir, was sie brauchen, dass sie wieder richtig auf die Beine kommen!“
Der Termin sollte schon Anfang Februar gewesen sein, musste aber wegen eines heftigen Infektes mit Antibiotikaeinnahme verschoben werden. Da dies die Blutwerte verfälscht. Jetzt ist es 4 Wochen später endlich soweit. Der Termin ist am Montag! Sie macht nicht nur das übliche Blutbild, sondern auch Nährstoffe und Cortisol (24 Stunden Urin). Ich habe das Gefühl, dass ich dort endlich in guten Händen bin!
Anke, 41
Meine Leidensgeschichte begann nach der Geburt meines dritten Kindes Ende 2007. Am Anfang sah noch alles ganz gut aus, nur das ich ständig Gewichtsprobleme hatte und zu- oder abgenommen habe und ich mit Anfang 30 an Gelenkschmerzen litt. Dies beunruhigte mich aber noch nicht.
2010 bin ich mit meiner Familie nach Qatar gezogen und da ging es dann richtig los. Ich habe aufgrund der Klimaumstellung innerhalb von 4 Monaten 12 Kilo zugenommen und war ständig krank. Ich hatte ununterbrochen 9 Monate lang mit Bronchitis und Viruserkrankungen und Dauerdurchfällen zu kämpfen. Dazu kam eine Ehekrise mit meinem Mann, wo ich dann innerhalb kürzer Zeit, ich glaube es waren 2 Monate, über 15 Kilo verloren habe. Mein Körper war so ausgelaugt, dass ich nur noch funktionierte.
Da ich nicht arbeitete, habe ich angefangen zu studieren. Am Anfang dachte ich „Oh Gott“ noch mehr Stress, aber mein Studium stellt sich hinterher als sehr angenehm für mich dar. Dann fing es bei mir an, dass ich bestimmte Nahrung nicht mehr vertragen habe. Ich schob es auf die arabische Küche und auf die Hitze in Qatar. Meine Gewichtsprobleme normalisierten sich ein wenig und es ging mir gut.
2012 wurde bei mir eine Zyste in der Brust festgestellt, die auf Grund einer Östrogendominanz entstand. Ich musste die Pille absetzen und habe mir das Hormonstäbchen einsetzen lassen. Das war ein Fehler, denn dadurch geriet mein Hormonhaushalt komplett durcheinander und ich musste es vorzeitig entfernen lassen.
2014 hat mein Mann mich verlassen, kurz bevor wir nach Deutschland zurückkehrten. Damals habe ich auch innerhalb von kürzester Zeit 15 Kilo abgenommen. Wir haben es dennoch noch einmal versucht und sind im Sommer 2014 zusammen nach Deutschland zurückgegangen. Und dann ging es richtig los.
2015 habe ich gemerkt, dass was mit mir nicht stimmt, ständig depressive Verstimmungen, Konzentrationsstörungen, so dass ich kaum was für mein Studium machen konnte, ständig Verdauungsprobleme, Schlafprobleme, Vergesslichkeit, Müdigkeit, ich habe meine Kinder grundlos angeschrien oder habe ständig mit meinem Mann gestritten. Ich sagte ihm, dass was bei mir nicht stimmt und ich denke, dass was mit meiner Schilddrüse ist. Er meinte nur, dass ich mir das alles nur einbilde, immer und immer wieder erfuhr ich Ablehnung von ihm.
Im Februar 2016 hatte ich dann einen körperlichen Zusammenbruch und fand mich mit Verdacht auf Schlaganfall in der Notaufnahme wieder. Mein Blutdruck war 170/110, ich hatte Herzrasen, Schwindel, eine extreme innere Unruhe, Angstzustände. Dazu kamen Panikattacken. Ich konnte nicht mal mehr Einkaufen gehen geschweige denn Auto fahren. Ich war fix und fertig.
Die Ärztin im Krankenhaus meinte dann nur, dass ich einen Migräneanfall hätte. Dabei leide ich nicht unter Migräne. Meine Hausärztin hat die Lage dann schnell erkannt, sie stellte eine chronische Entzündung der Schilddrüse fest und dass meine Antikörper erhöht waren. Jedoch bekam ich auch Opipramol und eine Überweisung zum Psychologen. Zudem musste ich zum Kardiologen und zum Internisten, ich bekam Betablocker verschrieben, was ein riesiger Fehler war, denn die wirkten sich sehr negativ auf meine Schilddrüse aus.
Bei den Untersuchungen war alles in Ordnung, sogar im Ultraschall war meine Schilddrüse ohne Befund, auch war mein TSH nicht all zu hoch. So dass kein Handlungsbedarf bestand. Ich habe dann angefangen mich im Internet zu informieren und meine Hausärztin empfahl mir Weißmehlprodukte und Zucker zu reduzieren. Ich stellte meine Ernährung teilweise um, aber kämpfte immer noch mit extremen Verdauungsstörungen. Erst als ich komplett auf glutenhaltige Lebensmittel verzichtete, war ich beschwerdefrei.
Ich hatte Glück und mein Psychotherapeut setzte das Opipramol gleich bei mir ab, er meinte ich brauche es nicht, weil es in meiner aktuellen Verfassung mehr schaden würde als nützen. Das war eine sehr gute Entscheidung. 2018 hat mein Internist dann offiziell Hashimoto bei mir diagnostiziert, weil meine Schilddrüse mittlerweile schon sehr vernarbt war. Daraufhin habe ich mir eine endokrinologische Privatpraxis gesucht, die bei mir einen extremen Vitamin-D-Mangel, Pregnonolonmangel, Selenmangel, Magnesiummangel und eine beginnende Nebennierenschwäche feststellten. Mein Cortisol war zu hoch.
Mein Therapeut war mir in dieser zeit sehr hilfreich. Er diagnostizierte zwar eine mittelschwere Depression bei mir, aber ich konnte meine Therapie ohne Antidepressiva erfolgreich beenden und habe zusätzlich viel über mich und meinen Körper gelernt. Vor allem, dass ich auf meinen Körper hören soll, dass ich mich nicht von der Meinung Anderer abhängig machen soll (siehe Ärzte) und dass ich gut bin so wie ich bin, egal was andere über meine Krankheit sagen.
Tja und zu guter Letzt hat mich mein Mann letztes Jahr im Mai wegen einer Anderen verlassen. Ein Grund war meine Krankheit, er konnte nicht mehr damit umgehen, wie er so schön sagte. Ich lebe jetzt mit meinen drei Kindern allein. Ich habe ein neues Leben begonnen. Ich habe mir eine eigene Wohnung genommen und bin aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Und das Beste an meiner Krankengeschichte ist, dass es mir seitdem mich mein Mann verlassen hat gesundheitlich immer besser geht und meine Blutwerte seit einem halben in einem Topzustand sind, abgesehen von kleineren Mängeln.
Ich nehme regelmäßig 50er L-Thyroxin und Ramipril, zudem Mucuna Dopa und Ashwaganda und Pregnenolon und Selen. Hin und wieder Magnesium und ernähre mich glutenfrei und versuche Molkereiprodukte zu reduzieren. Ich koche selbst mit viel frischem Gemüse und verzichte auf Fertiggerichte. Das hilft mir sehr.
Und wenn ich merke, die Müdigkeit, die Angst, die innere Unruhe, die Schmerzen in den Gelenken und die Depression nähert sich, dann gehe ich raus in die Natur, mache Yoga, meditiere und nehme mir die Zeit für mich und sage auch mal NEIN.
Marion, 47
Hallo zusammen,
ich habe zwar kein Hashimoto, aber seit August 2015 nur noch eine Seite der Schilddrüse. Bis Anfang 2017 war auch halbwegs alles gut. Ich nahm L-Thyroxin 75 und gut war. Dann fingen die Probleme an, Gewicht, Müdigkeit, Schwellungen etc.
Meine Ärztin schickte mich in die Uniklinik in Aachen, dort habe ich nie einen Arzt gesehen, Blut und Urin wurden kontrolliert, aber wäre alles gut. Ich sollte dann L-Thyroxin erhöhen auf 100µg.
Aber es wurde nicht besser. Im Sommer 2017 fingen die Muskelprobleme an. Dann gab es Calcium, es passierte nichts, bis es den ersten Muskelfaserriss aus dem Nichts gab.
Dann stellte man fest das mein Vitamin D unterirdisch war und deshalb Calcium gar nicht aufgenommen werden kann, also Vitamin D auffüllen und Calcium nehmen. Wurde anfangs auch besser, machte dann 2018 wieder Probleme mit meiner Muskulatur. Ich kam kaum noch auf die 1.Etage hoch. Sport gar nicht mehr möglich. Laune im Keller.
Keiner wollte auch nur ansatzweise glauben, dass es mit der Schilddrüse zutun haben könnte. Der Orthopäde verschrieb Einlagen und Stützstrümpfe, da es hauptsächlich in den Beinen schmerzte.
Die Gefäßchirurgin sagte ich brauche keine Stützstrümpfe. Die Neurologin meinte meine Probleme kommen vom Rücken, aber das CT war negativ. Borreliose war es auch nicht. Hormonspiegel beim Gynäkologen auch ok .
März 2019 fand sich ein Endokrinologe der mein L-Thyroxin umstellte auf Novothyral, das versprach Anfang auch Besserung, leider nicht für lange. Dann wurde nochmal erhöht und mit L-Thyroxin aufgefüllt. Das war auch nichts. L-Thyroxin wieder weg. TSH lag bei 0,79 wäre alles gut.
Meine Haus Ärztin findet das alles merkwürdig. Dann wurde die Lunge geröntgt, könnte die Ursache sein. Der Röntgen-Arzt sagte hinter vorgehaltener Hand: Probieren sie doch mal mit weniger oder ganz ohne Tabletten was passiert, schlimmer kann es doch nicht mehr werden oder?
Nun nehme ich nur noch 25 mg Novothyral und mir geht es gar nicht so schlecht.
Ich ürde gerne versuchen auf naturidentische Hormone umzustellen, aber da fehlt mir hier in der Region noch der Ansprechpartner/in. Scheinbar mag mein Körper die Chemie nicht. Meine Werte sind mir inzwischen egal, wichtiger ist wie ich mich fühle.
Wichtig war und ist es nicht locker zu lassen und Ärzte wechseln wenn es nicht mehr geht. Ich habe mir immer alle Blutwerte ausdrucken lassen und auch einige Untersuchungen selber bezahlt. War mir egal. Hoffe es kann jemanden helfen.
Tabea, 34
Starke Schwäche, immer Müde, starkes Herzrasen, brüchige Fingernägel, Graue Haare mit 23 schon? Und vieles mehr an Symptomen! Ich dachte da stimmt gewaltig was nicht.
Meine Mutter da sie selbst an Hashimoto erkrankt ist, sagte sofort zu mir, geh zum Hausarzt/ Facharzt und lass deine Schilddrüse überprüfen.
Erst Hausarzt, einige Fachärzte durchlaufen bis dann im Jahr 2010 Hashimoto Thyreoiditis diagnostiziert wurde von einer Fachärztin /- Endokrinologin.
Erklärt wurde mir diese Erkrankung überhaupt nicht, die Fachärztin sagte zu mir ich soll Prothyrid 50 mg nehmen und dann würde es mir besser gehen. Ich nahm diese kleine Tablette – sprich 50 mg sofort. Ich dachte wirklich meine letzte Stunde hat geschlagen und ich sterbe. Innere Unruhe, Herzrasen, Atemnot, starker Schwindel uvm.
Ab da ging meine lange Ärzte-Odyssee los bis zum heutigen Tag.
Unzählige Internisten, Endokrinologen, Radiologen, Frauenarzt, Notaufnahmen, KH- stationär, Privatärzte, Heilpraktiker – fast ganz -Stuttgart (Bawü) und andere Städte/Bundesländer habe ich durch. Sehr viele andere Diagnosen, unter anderem ich würde mir alles einbilden, – das ganze wäre nicht plausibel. zig Medikamente,- kam mir vor wie ein Versuchskaninchen, wegen meinen starken Medikamenten-Allergien habe ich die meisten Medikamente nie vertragen im Nachhinein bin ich dankbar, weil es alles Falsch-Diagnosen und Falsch-Behandlungen gewesen sind! Geholfen hat mir bisher keiner von diesen Ärzten / Fachärzten!
Im Jahr 2018 ging bei mir nichts mehr. Nach einem komplizierten chirurgischen Eingriff im Zahn/Kieferbereich wurde bei mir ein Nerv beschädigt! Mit den Schmerzen, Taubheitsgefühl und das Essen fällt mir aus dem Mund,- da ich an der Seite nichts mehr spüre,- habe ich bis heute noch zu kämpfen!
Nach der hochdosierten Antibiotika Einnahme (habe davon einen Antibiotika-Schaden erlitten) konnte ich mein Bett nicht mehr verlassen, Schwäche und Schmerzen und viele andere schlimme Symptome hatten mich fest im Griff. Konnte meiner Arbeit nicht mehr nachgehen! Die Ärzte Odysee ging erneut los! Ohne Erfolg!
Mein jetziger Hausarzt bemüht sich wirklich und dank dieser Hashimoto-info.de Seite bin ich sehr viele Schritte weiter gekommen.
Ich habe Hashimoto-Thyreoiditis und eine Nebennierenschwäche, Nervenschädigung und einen Antibiotika-Schaden. Ich war auch sehr oft krank mit Infekten, vor allem Nebenhöhlenentzündungen und Grippeartigen-Symptomen.
Ich dosiere seit März 2019 in langsamen Schritten mein Euthyrox hoch. Im Moment bin ich bei 50mg. Ich achte sehr auf vitaminreiche Ernährung. Ich trinke überwiegend verschiedene Teesorten!
Jeder Tag ist nach wie vor für mich ein Kampf. Aber ich gebe nicht auf!
Claudia, 46
Hallo.
Ich hoffe, das hier kann auch eine etwas längere Geschichte ab.
Im Jahr 2017 hatte ich sehr viel um die Ohren. 2012 machte ich mich selbstständig und seitdem lief es auch auf Hochtouren. Was auch soweit gut war. Habe immer Gas gegeben, um es zum Laufen zu bringen und auch so zu halten.
2017 wurde dann alles zu viel: Seit Jahren ein an Demenz erkrankter Schwiegervater, um dessen organisatorische Angelegenheiten ich mich gekümmert habe ( man merke sich an dieser Stelle schon mal das Wort KÜMMERN), es folgte eine Hilfestellung meiner Mutter, mit der ich eine gesetzliche Betreuung für ihre Mutter – also meine Oma – durchgesetzt habe, mein Vater kam ins Krankenhaus und ich war sehr besorgt um ihn.
Mein Mann ist ebenfalls selbstständig, und ich habe mich jahrelang auch um seine Büroarbeiten gekümmert. Also praktisch 2 Betriebe geführt. Und während dieser ganzen Zeit quälten mich auch noch ständig Blasenentzündungen und hin und wieder Herzrasen. Auch fielen mir büschelweise die Haare aus und ich wurde immer dicker.
Dass das die Vorboten für den heutigen HASHI waren, weiss ich JETZT. So gegen Oktober 2017 merkte ich langsam, dass ich nicht mehr konnte. Hielt aber durch, immer wieder mit dem Gedanken: Bald ist Urlaub. Dann kannst du dich ausruhen.
Also half ich einem Kollegen noch aus, der dringend Hilfe in seiner Firma brauchte. Das war dann der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Im Dezember standen wir dann am Flughafen in der Gepäckaufgabe, um endlich in den lang ersehnten Urlaub zu fliegen.
Plötzlich erlitt ich einen heftigen Kreislaufzusammenbruch. Das sollte aber nicht der einzige bleiben. Insgesamt hatte ich fünf, davon im Flieger nochmal zwei davon. Im Urlaub selbst ging es mir nicht wirklich gut, ich war „ausgepowert“ und erschöpft, gleichzeitig spürte ich aber auch eine innere Unruhe.
Eines morgens stand ich vorm Spiegel und erschrak regelrecht. Mein Gesicht war total aufgequollen und die Augen nur noch Schlitze. Ich sah aus als hätte ich einen Kampf mit Klitschko gehabt. Wieder zuhause, brach ich dann komplett zusammen.
Als ich Post öffnete und Mailbox anhörte, bin ich zitternd und weinend zusammengebrochen und hatte nur noch einen Gedanken: Lasst mich alle in Ruhe! Ich kann mich nicht mehr KÜMMERN!!!
Das ging tagelang so, und ich dachte: so muss sich ein Burnout anfühlen… Schlimm war in den folgenden Wochen, in denen NICHTS mehr ging, dass mein Mann mich noch beschimpft hat, ich solle mich mal zusammenreissen. Schliesslich müsse ich wieder arbeiten. Wie ich mir das vorstelle?
Beim Arzt stellte man dann relativ schnell fest: Schilddrüse. Mit einem TSH-Wert von 7,05. Da war ich erstmal froh über eine Diagnose. Und dachte, alles wird gut. Ich muss dazusagen, dass ich schon immer „Schilddrüse“ habe, diese aber nie Probleme gemacht hat .
Ich war jahrzehntelang mit Euthyrox 100 gut eingestellt. Nach der Diagnose verschrieb mir mein Hausarzt Euthyrox 150. Was fatale Folgen hatte, ich aber zu dem Zeitpunkt nicht wusste, da ich keine Ahnung von der Materie hatte.
Ich bekam allerschlimmste Angstzustände und Panikattacken, mir war zum Kotzen übel jeden Tag. Wahnsinniges Herzrasen. Ich hatte keinen Appetit mehr und aß entsprechend nichts mehr. Es war wie zugeschnürt. Ich bekam nichts runter. Das einzig gute daran war, dass Ich 7 Kilo verlor. Und das Weinen hörte und hörte nicht auf. Ich dachte, ich lande echt in der Klapse.
Ich rief den Arzt an. Immer und immer wieder. Er glaubte mir nicht. Immer wieder die Worte: kann nicht sein. Ich notierte alle meine Beschwerden, und er kommentierte wieder mit: kann nicht sein. Sie schreiben mir hier Überfunktionssymptome auf. Sie haben aber eine Unterfunktion.
Mittlerweile wusste ich aber, dass das von der Tablette kam, denn genau 20 Minuten nach jeder Einnahme fing mein Körper an zu reagieren. In der Zwischenzeit suchte ich einen Neurologen auf und erbettelt mir was gegen die Angstzustände. Ich hielt das einfach nicht mehr aus!!!
Ich bekam Opipramol 50 mg, die ich 4 x am Tag nehmen sollte. Sie brachten aber: NICHTS.
Schliesslich ging ich zu einer Endokrinologin. Die stellte Hashimoto fest. Sie nahm meine Beschwerden aber ebenfalls nicht ernst. Sagte nur: Opipramol! Jaaa! Sehr gut! ( übersetzt hieß das: Jaaa. Nimm und verdünnisier dich.) Nachdem ich auch IHR schon mehrfach auf den Keks gegangen war.
Mit diesem Befund und der Anordnung auf 125 Mikrogramm zu senken, ging ichwieder zu meinem Hausarzt. Der sagte: Hashimoto ist das Gleiche. Sie sollten mal einen Psychologen aufsuchen.
Eine endokrinologische Endokrinologin stellte zeitgleich eine Östrogendominanz aufgrund beginnender Wechseljahre fest und verschrieb mir eine Gestagenpille. Die machte meinen Zustand aber noch schlimmer, und ich setzte sie wieder ab.
Meine Gynäkologin sagte, das sei alles Quatsch. Ich sei nicht in den Wechseljahren und Reime mir da was zusammen. Also wieder die Psychschiene.
Irgendwann schickte mich mein Hausarzt zu einem „Schilddrüsenspezialisten“ der ein Szintigramm erstellen sollte. Dieser behauptete doch tatsächlich, dass ich den HASHI schon immer gehabt hätte. Achso: meine Werte waren zu dem Zeitpunkt alle in der Norm. Soviel dazu, dass es tatsächlich so ist, dass Werte und Befinden NICHTS miteinander zu tun haben.
Für das Szintigramm musste ich 3 Wochen das Hormon absetzen. In dieser Zeit stieg mein TSH auf 14,7. Ich erfuhr das genaue Gegenteil zu meinem bis dahin anhaltenden Zustand und fiel in eine fürchterliche Depression, Antriebs- und Interesselosigkeit. Ausserdem ganz viele Symptome aus der auf dieser Seite aufgelisteten Symptome.
An dieser Stelle nochmal ein ganz herzliches Dankeschön an Michael. Durch deine Seite habe ich erstmals erfahren, was meine Krankheit bedeutet und dass ich NICHT ballaballa bin.
Mein Hausarzt zog das ins lächerliche und kommentierte abfällig: TSH 14,7…. Jetzt haben Sie Depressionen, nicht? Haha. Sehr witzig.
Ich fing an, mich immer mehr über das Thema Hashimoto zu informieren. Internet, Kaufte mir Bücher, ging in Foren. Und war sooo erleichtert, als ich las, dass es so vielen Menschen ähnlich ging wie mir.
Zum ersten mal Begriff ich: es ist tatsächlich die Schilddrüse, die mich so sehr quält.
Das Szintigramm ergab nichts, ich bekam nur die Hashimotobestätigung. Und hörte erstmals, dass mein Hausarzt 4 Steigerungsschritte übersprungen habe. Der Doc setzte mich erstmal auf 50 Mikrogramm Euthyrox, nach einiger Zeit auf 75. Ich fing also ganz von vorne an.
Bei 75 war er der Meinung, das reiche. Meine Werte seien in Ordnung. Mir ging es aber immer noch beschissen. Wieder wurde abgetan mit den Worten: dann muss da noch was anderes sein.
Ich erbettelte mir wenigstens 88 Mikrogramm. Widerwillig schrieb er mir ein Rezept. Da mich bis dahin alle in die Psychoecke gedrängt hatten, und ich nicht mehr konnte und wollte, und nachdem ich nun schon 4 Monate krank geschrieben war, suchte ich eine Psychotherapeutin auf.
Krank schreiben wollte mich mein Arzt auch nicht mehr, er meinte es müsse langsam mal gut sein. Nach ein paar Sitzungen war sich meine Therapeutin sicher, dass ich ein hormoneller Problem habe.
Meine Symptome ließen sich keiner typischen Psychischen Erkrankung zuordnen. Zwar schon den Depressionen, aber es gab einfach keinen Grund dafür. Mein Leben war glücklich und zufrieden, bis diese Zusammenbrüche passierten.
Ein weiterer Vorteil war, dass sie selbst Schilddrüsenpatientin ist und die Problematik aus eigener Erfahrung kannte. Sie bot mir eine begleitende Therapie als Hilfestellung an, die ich dankend annahm, und ihr heute noch nach über einem Jahr „Therapie“ unglaublich dankbar für ihre Unterstützung bin.
Das erste mal nach Monaten war ich so was von erleichtert. Bin mit dieser Info wieder zum Hausarzt, und was soll ich sagen? Wieder nur Abfälligkeiten: was hat denn eine Therapeutin mit der Schilddrüse zu tun? ICH mach über 20 Jahre Schilddrüse. Bestellen Sie Ihrer Therapeutin schöne Grüße von mir, sie hätte keine Ahnung.
Das war für mich der Punkt, mich von diesem Idioten zu verabschieden. Ich war Sooo wütend!! ER hatte im Grund alles verbockt, indem er mich mit einer Überdosis Schilddrüsenhormon abgeschossen hatte!!! Das wusste ich zu dem Zeitpunkt endlich durch meine Recherchen. ÜBERHAUPT keine Ahnung hatte er!!!
Die Monate vergingen, ich ging wieder arbeiten, obwohl ich nicht in der Lage war. Dann wurde plötzlich alles noch schlimmer, jedes mal, wenn ich meine Periode bekam. Tagelang nur geweint, totale körperliche Erschöpfung. Es ging eigentlich gar nichts mehr. Weinend brach ich sogar vor einer Kundin zusammen. Alles war einfach nur noch peinlich und nicht zu ertragen.
Ich erkannte mich selbst nicht mehr wieder. Das war nicht ICH…Ich wünschte mir in dieser Zeit sehr oft den Tod… Ich hatte zwar nach jeder Hormonsteigerung gute Momente, aber nach spätestens 2 Wochen knickte alles wieder ein und alles war beim Alten.
Ich hatte einfach keinerlei Gefühle mehr. Ausser dieser abgrundtiefen Traurigkeit. Ich war innerlich tot. Keine Freude mehr, keine Liebesgefühle, kein sexuelles Interesse, nichts. Ich wollte am liebsten nur noch allein sein.
Das hätte mich fast meine Ehe gekostet. Zumal mein Mann das einfach nicht verstehen konnte. Immer wieder musste ich mir anhören, dir geht’s doch gut, du hast doch alles, freu dich doch mal. HALLO? Ich bin KRANK. Ich kann das nicht steuern.
Im Oktober 2018 fand ich ein Forum, in dem es Rat von einem Hormonexperten gab. Ich schilderte mein Problem kurz und bekam auch prompt Antwort. Zum ersten mal hatte ich das Gefühl, dass da jemand tatsächlich Ahnung hat.
Nach einigem hin und her schreiben machte ich seine Praxis in Lippstadt ausfindig und fuhr dort hin. Die 2 Stunden Fahrt und dass ich das selbst bezahlen müsste, war mir egal.
Dieser Doc hörte mir zum ersten mal zu und erklärte mir auch viel. Er deckte noch Mängel an Folsäure, Vitamin D und Zink auf und empfahl mir zusätzlich Selen. Auch er bestätigte die Wechseljahre und den Zusammenhang mit Hashimoto.
Gegen das PMS Syndrom bekam ich ein leicht dosiertes Hormonersatzpräparat. Welches endlich anschlug. Endlich! Ich steigerte im darauf folgenden Dezember mein Euthyrox nochmal auf 94. Zwei Wochen später ging es mir wieder gut. Aber eben WIEDER nur für 2 Wochen.
Da ich das mittlerweile kannte, bin ich dann auf 100 gegangen. Ein paar Tage später merkte ich wieder diese Angstzustände, die sich weiter steigerten und andere ÜF Symptome. Das teilte ich dem Arzt mit, und ich merkte, dass er schon langsam ungehalten wurde.
Dieses ewige hin und her ginge so nicht, ich solle mal über meine Lebensweise nachdenken, usw blabla. Schob mich dann ebenfalls auf die Psychoschiene, da meine Schilddrüsenwerte wieder mal in der Norm lagen.
Er verordnete mit ein Antidepressivum (Escitalopram), und ich verließ wieder weinend und verzweifelt die Praxis. Okay, dachte ich. So viele Ärzte haben dir jetzt das Gleiche gesagt, also musst du dich jetzt damit abfinden, dass du tatsächlich Psycho bist.
Ich besorgte mir die Tabletten und hoffte, dass die endlich Erleichterung bringen würde. Zuerst reduzierte ich aber wieder mein Euthyrox . Was er mir eigentlich untersagt hatte, aber ich hielt diesen seit mittlerweile 6 Wochen anhaltenden Zustand nicht mehr aus.
Was soll ich sagen? Es wurde besser. Die Ängste verschwanden und überhaupt der irre Zustand. Ich schlich trotzdem die Antidepris ein, musste aber wieder einmal feststellen, dass auch die nichts brachten. Im Gegenteil.
Ab Februar 2019 bewirkten die sämtliche Nebenwirkungen: Durchfälle, Kopfschmerzen, extremste Schwitzen, das bis heute noch anhält und WIRKLICH schlimm ist. Ich laufe förmlich aus.
Seit Mai habe ich nun auch noch eine Plantarfasciitis, und seitdem Hummel ich mit teilweise heftigen Schmerzen durchs Leben. Auch hier hat bisher NICHTS geholfen. Aber damit kann ich leben. Besser als mit dem Psychoterror.
Mittlerweile habe ich eine gute Hausärztin, die mir förmlich befahl, die Antidepressiva abzusetzen. Da bin ich jetzt bei, was sich auch als nicht so einfach gestaltet. Immer wieder Absetzsymtome, die ein Wiedereindosieren nötig machen.
Die Opipramol sind bis auf eine halbe fast weg. Die Escitalopram von 10 mg auf jetzt 3,75. Das ist schon ein riesiger Fortschritt, und es geht mir immer besser, je mehr davon wegkommt.
An dieser Stelle möchte ich allen Hashis davon abraten, dieses Teufelszeugs zu nehmen. Und das kuriose ist: Mit jeder Senkung des Escitalopram brauche ich mehr Schilddrüsenhormon.
Ich stelle mittlerweile selbst und nach Gefühl ein. Werte interessieren mich nicht mehr. In 6er Schritten (6 Mikrogramm).
Nach dem erneuten Versuch mit 100 hatte ich ein Erlebnis, wo ich dachte: JETZT ist alles gut. Mir ging es fantastisch. Alle Gefühle waren wieder da. Ich konnte wieder lachen. Super! Aber leider sollte auch das wieder nur 2 Wochen anhalten.
Ich bin jetzt seit ein paar Tagen bei 106,5, und hoffe, dass es weiter so bergauf geht. Zumindest bin ich wieder Mensch und kann wieder meinen Alltag bewältigen.
Dani, 36
Hallo zusammen,
ich habe 2006 nach der Geburt meines Sohnes das erste Mal mit Schwindel und Panikgefühlen zu tun gehabt…habe das auf die hormonelle Umstellung geschoben und nicht weiter beachtet.
2009 ging es mir nach mehreren Infekten total schlecht…immer wieder Fieberschübe und Herzrasen…mein damaliger Hausarzt meinte ohne jegliche Untersuchung…Burnout.
Ich hatte auf einmal einen Blutdruck von 170/100 und einen Puls von 130. Bin dann in die Notaufnahme wo mir gesagt würde alle Werte wären toll…entspannen Sie sich mal….machen Sie doch Yoga.
Ich war völlig geplättet davon.
Aber da musste ich wohl durch…nach einem Hausarztwechsel dann die Diagnose Pfeiffrisches Drüsenfieber…Ich dachte prima du bist nicht verrückt.
Zwischenzeitlich habe ich immer wieder die Schilddrüsenwerte testen lassen weil ich da einen Verdacht hatte…und 2012 dann das erste Mal auffällige Werte…Ich bekam L Thyroxin.
Ein auf und ab seitdem…wir haben ja schon 2019…Ich habe immer wieder Über- und Unterfunktionssymptome…die volle Palette.
Erst seitdem ich Mariendistel für die Leber und Zeolith täglich einnehme für den Darm geht es mir deutlich besser!!! Aber mal sehen…auch das wird wieder vergehen.
Vielen Dank für diese tolle Seite die mich so lange begleitet und mir das Gefühl gibt nicht alleine zu sein. Steht für euch ein! Kümmert euch selbst und lässt euch nicht ein Psycholeiden andichten!!!
LG Dani
Norbert
Hallo zusammen,
erst einmal möchte ich mich bei Euch für diese sehr gute Homepage bedanken, die natürlich nur durch Eure Mühe und Erfahrung entstehen konnte, DANKE!
Hier habe ich das Gefühl, dass ich mit den Informationen etwas anfangen kann. Bin jetzt seit einigen Monaten auf der Suche nach Informationen zu Hashimoto und komme irgendwie nicht mit diesen zurecht. Meistens wird doch nur die Oberfläche angekratzt und man erkennt sich nur zu einem geringen Anteil wieder. Auf Eurer Seite ist dies komplett anders!
Vielleicht kurz zu mir und wieso ich eigentlich auf der Suche bin. Im vergangenen Jahr wurde bei meiner Frau Hashimoto-Thyreoiditis diagnostiziert und wie es der Zufall so will, im Frühjahr dann auch bei mir.
Das Ganze ist eigentlich durch eine normale Checkup-Untersuchung festgestellt worden, da wir den Hausarzt wegen Umzug gewechselt hatten. Da ich bei meiner Frau bereits Hashimoto und die Therapie miterleben konnte, hatte ich mir gar nicht so viele Gedanken gemacht, zumal meine Frau mit der Einnahme der Schilddrüsenhormone sehr schnell Besserung ihres Zustands feststellte.
Leider bei mir genau das Gegenteil. Ich habe das Gefühl, ich bin nicht mehr ich. Eben noch der flotte und zuverlässige Projektmanager den nichts so schnell aus der Bahn wirft und jetzt, schleppe ich mich durch den Tag, vergesse Kleinigkeiten, kann mich nur sehr schwer konzentrieren, bin permanent Müde und meine schnell ändernde Gemütszustände erinnern an Dr. Jekyll und Mr. Hyde. (Ich explodiere binnen Sekunden wegen Lappalien.
Trotz bewusster Ernährung wachse und gedeihe ich prächtig. Mein Darm und ich waren eine Einheit, quasi ein Schweizer Uhrenwerk nach dem man die Uhr stellen konnte und jetzt ist auch alles aus den Fugen geraten. Gut, einige Wehwehchen aus der Vergangenheit erklären sich jetzt, aber gefühlt nehmen andere zu und ich bin kein Mensch, der sich Krankheiten einredet oder mit aller Gewalt krank sein möchte. Am liebsten gehe ich Ärzten aus dem Weg, was mir jetzt vielleicht auch auf die Füße fällt!
Nach einem halben Jahr Tabletteneinnahme habe ich das Gefühl, mein Leben ist komplett aus den Fugen geraten. Gerade hatte ich meinen zweiten Labor-Termin und ehrlich gesagt graut es mir schon vor dem Besprechungstermin am Montag. Beim letzten Besprechungstermin (es war der erste Termin in der dreimonatigen „Einstellphase“) mit meinem Hausarzt, sagte er mir, der TSH-Wert ist gut und verschrieb mir meine Tablettendosis für die nächsten drei Monate. That’s all!
O.K. dachte ich mir, er ist Arzt und muss es ja wissen und seit dem befinde ich mich gefühlt im freien Fall! Für Montag werde ich mir eine Liste zusammenstellen und ihm präsentieren.
Durch Eure Seite habe ich festgestellt, dass meine Symptome klassisch sein können bzw. sind und ich wohl einen Spezialisten hinzuziehen muss. Mit oder ohne meinen Hausarzt werde ich diesen Schritt wohl gehen, aber ich möchte so schnell wie möglich mein altes Leben zurück gewinnen, was ich vor der Diagnose hatte.
Noch einmal vielen Dank für die sehr gute und informative Seite und natürlich für’s „Zuhören“!
Liebe Grüße
Norbert
Nadja, 39
Ich leide seit 24 Jahren an Hashimoto-Thyreoiditis. Die Diagnose wurde in meiner damaligen Ausbildungsstelle (Arztpraxis) gestellt! Eingestellt auf L-Thyroxin 75mg lief ich über 20 Jahre müde, platt, energielos durch’s Leben, weil ich bei allen, zwischenzeitlichen Kontrollen beim Radiologen immer die Aussage bekam, das alles in der „Norm“ sei und die angegebenen Symptome psychischer Gründe bedürfen.
Erst als ich anfing mich intensiv selbst mit der Hashimoto-Thyreoiditis zu beschäftigen und mir eine sehr gute Naturheilpraxis suchte, wurde ich endlich richtig eingestellt!
Schulmedizinisch ist man verloren!!!
Und nicht jeder Patient hat das Geld sich eine Naturheilpraxis zu suchen, geschweige denn sich die notwendigen Mikronährstoffe zu kaufen! Ein Trauerspiel bei einer solch fiesen Erkrankung, die einen völlig im Griff hat und das eigene Leben tagtäglich bestimmt!
Grüsse
Nadja
Karin, 42
Hallo und vielen Dank für die Möglichkeit auch mal etwas los zu werden.
Ich habe Hashimoto bereits seit 3 Jahren und richtig eingestellt bin ich immer noch nicht.
In der kommenden Woche habe ich einen Termin bei einem anscheinend guten Arzt für Hashimoto. Ich habe mir bereits so einige Notizen gemacht, die ich dann beim Termin versuche loszuwerden. Eigentlich mache ich mir da auch nicht mehr zu viele Hoffnungen, aber es ist ein weiterer Strohhalm, nachdem ich greifen muss.
Nachgewiesen wurde bei mir bisher eine Nebennierenschwäche, Östrogendominanz und ein starker Progesteronmangel. Alleine das herauszufinden hat mich viel Rennereien gekostet und Behandlungstechnisch passiert trotz sehr schlechter Werte nicht wirklich viel. Aktuell probiere ich auch einiges mit Thybon hin und her, komme aber auch da auf keinen grünen Zweig.
Nun nehme ich Zink, Vitamin D, Magnesium, Vitamin C, OPC und so einige andere NEM´s ein. Das hilft mir bereits ein wenig. Trotzdem geht es tendenziell mit meiner Verfassung stetig bergab und mein bisheriger Arzt schiebt alles auf meinen Stress auf der Arbeit, ist aber auch nicht bereit mehr Laborwerte zu machen als wie den Tsh, Eisen und das kleine Blutbild. Vitamin und einige Hormone habe ich auf eigene Faust in einem Fremdlabor machen lassen.
Parallel versuche ich mich gerade in einige Bücher einzulesen, in der Hoffnung das ich mir selbst ein wenig helfen kann.
Ich wünschte nur, dass der kommende Arzttermin wirklich einmal was bringt und man mich von Kopf bis Fuß untersucht und sagen kann, was genau ich alles zu tun habe, damit es mir endlich wieder besser geht.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ganz Liebe Grüße an die Seitenbetreiber und vielen Dank fürs zuhören !
Karin
Weshalb es so wichtig ist, deine Erfahrungen mit anderen Betroffenen auszutauschen
Der Austausch persönlicher Erfahrungen mit Hashimoto-Thyreoiditis bietet eine Reihe von Vorteilen, die sowohl den Einzelnen stärken, als auch die Gemeinschaft bereichern können. Indem Betroffene ihre individuellen Geschichten teilen, entsteht nicht nur Verbindung und Verständnis, sondern es werden auch wesentliche Beiträge zur Aufklärung, Forschung und zur individuellen Heilung geleistet. Dieser Dialog kann letztendlich dazu beitragen, das gesellschaftliche Bewusstsein zu schärfen und therapeutische Ansätze zu verbessern, um das Leben mit Hashimoto nachhaltig zu beeinflussen.
Den gemeinschaftlichen Zusammenhalt stärken
Das Gefühl der Isolation und das Missverstandenwerden sind allgegenwärtige Begleiter für viele Menschen, die mit Hashimoto-Thyreoiditis leben. Oft führt der Mangel an sichtbaren Symptomen dazu, dass die Erkrankung von Außenstehenden, und manchmal sogar von Fachpersonal, heruntergespielt oder übersehen wird. Dies kann ein einsames Gefühl der Entfremdung hervorrufen, da die Betroffenen bemerken, dass ihr Umfeld die Schwere ihrer täglichen Kämpfe nicht wahrnimmt oder anzuerkennen vermag. Indem sie jedoch ihre persönlichen Erfahrungen austauschen und teilen, entsteht eine machtvolle Verbindung, die weit mehr bedeutet als die bloße Übermittlung von Information.
Im Zuge der Kommunikation dieser Erfahrungen wird etwas Kostbares aufgebaut – ein gemeinschaftliches Netzwerk, das eine wichtige emotionale Stütze bietet. Jeder einzelne Erfahrungsbericht webt dabei einen weiteren Faden in das Geflecht des Verständnisses und der gegenseitigen Unterstützung. In diesem Raum des Austausches finden Betroffene nicht nur Gleichgesinnte, die die Natur des Leidens verstehen, sie erfahren auch die befreienden Aspekte des Geteilten. Geschichten über persönliche Erfolge und Fortschritte ins Licht der Gemeinschaft zu rücken, dient als Inspiration und spendet jene Hoffnung, die von unschätzbarem Wert ist, wenn man manchmal an eigenen Lösungsansätzen zweifelt.
Es entsteht eine Art kollektive Weisheit, die jedem Einzelnen dabei hilft, die eigenen Erfahrungen in einem breiteren Kontext zu verstehen. Durch die Mitteilung der eigenen Wege und durch den dadurch entstehenden Dialog kann man alternative Strategien im Umgang mit der Erkrankung entdecken und aus den Erkenntnissen anderer lernen. Dieser Austausch bringt Betroffene nicht nur auf einer persönlichen Ebene zusammen; er hat auch das Potenzial, gemeinschaftlich entwickelte Empowerment-Werkzeuge zu katalysieren. Mit jedem Bericht, der geteilt wird, wächst der gemeinschaftliche Zusammenhalt – es bildet sich ein Schutzraum, in dem verstanden und nicht verurteilt wird.
Durch das brechen der Stille um Hashimoto-Thyreoiditis werden auch andere dazu ermutigt, ihre eigenen Geschichten zu teilen, und so entsteht eine sich selbst verstärkende Dynamik positiver Rückkopplung. Die Gemeinschaft der Hashimoto-Betroffenen wird mit jedem zusätzlichen Erfahrungsbericht stärker, selbstbewusster und einflussreicher. Durch diesen fortwährenden Austausch bilden sich Allianzen, die über individuelle Unterstützung hinausgehen und in gesellschaftliche und medizinische Räume hineinwirken.
Letztlich hilft dieser sich verstärkende Zusammenhalt nicht nur den Betroffenen selbst, sondern auch Ärzten, Pflegekräften und Forschern, ein tieferes Verständnis für die Krankheit und ihre Auswirkungen zu entwickeln. Dadurch kann langfristig auch die Qualität der Betreuung und Begleitung von Hashimoto-Patienten verbessert werden. Die Kraft des gemeinschaftlichen Zusammenhalts und des Austausches persönlicher Erfahrungen ist somit ein Schlüsselaspekt, um das Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis besser zu verstehen, zu behandeln und letztendlich auch zu erleichtern.
Wertvolle Tipps und Strategien teilen
Die Vielfältigkeit der Symptome und die Verschiedenartigkeit der Reaktionen auf Behandlungen bei Hashimoto-Thyreoiditis machen jeden Einzelfall einzigartig. Diese Individualität bedeutet, dass was bei einem Patienten funktioniert, nicht notwendigerweise bei einem anderen zum gewünschten Erfolg führt. Daher ist das Teilen von persönlichen Strategien und Lösungsansätzen, die man auf seiner Reise mit Hashimoto gesammelt hat, von unschätzbarem Wert. Wenn jemand seine Erfahrungen über die positiven Effekte einer spezifischen Ernährungsumstellung berichtet oder die Entspannungstechniken teilt, die besonders hilfreich im Stressmanagement waren, kann dies anderen Betroffenen neue Möglichkeiten eröffnen.
Zum Beispiel könnten bestimmte Diäten oder der Verzicht auf gewisse Lebensmittel die Symptome eines Betroffenen signifikant lindern, während ein anderer vielleicht bemerkt hat, dass die Integration von Nahrungsergänzungsmitteln einen großen Unterschied in seinem Energielevel und seinem allgemeinen Wohlbefinden gemacht hat. Fachkundige Erfahrungsberichte über die Einnahme von Vitaminen, Mineralstoffen oder anderen Ergänzungsmitteln können anderen Betroffenen Anhaltspunkte geben, eigene Mängel zu erkennen und anzugehen.
Überdies könnte ein Erfahrungsbericht wirkungsvolle Einblicke in persönliche Coping-Strategien bieten, wie den Umgang mit der psychischen Belastung, die mit einer chronischen Erkrankung oftmals einhergeht. Einige Betroffene finden Linderung durch Aktivitäten wie Yoga oder Meditation, während andere bei intensiven Workouts oder dem Verfassen eines Tagebuchs von den stressabbauenden Effekten berichten. Es gibt also eine reiche Palette an bewährten Herangehensweisen, die, wenn sie geteilt werden, das Potenzial haben, jemand anders den Weg zu einer besseren Lebensqualität zu weisen.
Das Teilen realer Erfahrungen kann darüber hinaus die Selbstwirksamkeit stärken, wenn es darum geht, den eigenen Behandlungsplan aktiv mitzugestalten statt nur passiv zu empfangen, was vorgegeben wird. Zudem fördert ein solcher Austausch zwischen Betroffenen eine Sensibilität für den Umgang mit der eigenen Gesundheit und ermutigt die Eigeninitiative, sich weitergehend zu informieren und möglicherweise vorhandene Therapieoptionen kritisch zu hinterfragen.
Dieser Austausch zwischen den Betroffenen wirkt sich nicht nur bereichernd auf das individuelle Krankheitsmanagement aus, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum kollektiven Wissensschatz über Hashimoto-Thyreoiditis. Somit stellen die Erfahrungsberichte nicht nur einen Akt der Solidarität dar, sondern sind auch ein wesentliches Instrument für die Verbesserung der Lebensqualität vieler, die sich den Herausforderungen dieser Erkrankung gegenübersehen.
Die Aufklärung und Sensibilisierung verbessern
Die Verbreitung von persönlichen Erfahrungsberichten über das Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis ist ein mächtiges Instrument, um Aufklärung und Sensibilisierung sowohl in der Öffentlichkeit als auch im medizinischen Sektor zu verbessern. Häufig sind die Schwierigkeiten, die mit dieser Erkrankung einhergehen, weitgehend unsichtbar für Menschen, die nicht direkt betroffen sind. Durch das Teilen von persönlichen Geschichten entsteht eine Brücke, die andere einlädt, die Realität der Betroffenen zu verstehen und Mitgefühl für die täglichen Kämpfe zu entwickeln.
Wenn Betroffene offen über ihre Symptome, die emotionalen Turbulenzen sowie über die Herausforderungen in der Kommunikation mit Gesundheitsdienstleistern sprechen, tragen sie dazu bei, ein differenziertes Bild von Hashimoto-Thyreoiditis zu zeichnen. Dies ist insbesondere wichtig, da die Krankheit oft missverstanden wird und Symptome wie Erschöpfung oder Gewichtsprobleme vorschnell auf Lebensstilfaktoren anstatt auf die zugrunde liegende Autoimmunerkrankung zurückgeführt werden. Das öffentliche Teilen von Geschichten kann somit das Bewusstsein schärfen und dazu beitragen, dass die Erkrankung als das ernstgenommen wird, was sie ist – eine komplexe medizinische Herausforderung, die eine sorgfältige und individuelle Behandlung erfordert.
Darüber hinaus wirkt sich die Verbesserung von Aufklärung und Sensibilisierung positiv auf die medizinische Praxis aus. Ärzte und andere Gesundheitsberufe können durch authentische Einblicke in die Lebensrealität von Betroffenen dazu angeregt werden, ihre Kenntnisse über Hashimoto-Thyreoiditis zu erweitern, die Effektivität existierender Behandlungsmethoden kritisch zu bewerten und offener für individuell abgestimmte Therapiepläne zu werden. Wenn Mediziner verstehen, dass hinter den Blutwerten und klinischen Messdaten individuelle Menschen mit ihren spezifischen Leidensgeschichten stehen, kann dies zu einer ganzheitlicheren und empathischeren Herangehensweise führen.
Schließlich spielt die verstärkte öffentliche Wahrnehmung hinsichtlich der Beziehung zwischen Patient und Arzt eine zentrale Rolle. Indem die Betroffenen von ihren Erfahrungen berichten, zeigen sie auf, wo das Gesundheitssystem sie im Stich lässt oder Unterstützung bietet. Sie leisten damit einen Beitrag zur Qualitätsverbesserung der ärztlichen Betreuung und fördern eine Medizin, die den Patienten und dessen persönliche Erfahrung in den Mittelpunkt stellt.
Wenn Betroffene das Schweigen brechen und ihre Stimmen erheben, initiieren sie einen Dialog, der das Potenzial hat, echte Veränderungen herbeizuführen – für ein besseres Verständnis der Krankheit, eine effektivere Behandlung und letztlich ein erhöhtes Wohlbefinden für alle, denen Hashimoto-Thyreoiditis Begegnung und Alltag zugleich ist.
Die Förderung der Forschung und Entwicklung
Die aktive Teilnahme von Hashimoto-Patienten am wissenschaftlichen Diskurs, indem sie ihre Erlebnisse und den Umgang mit der Krankheit teilen, ist ein unschätzbarer Beitrag zur Förderung der Forschung und Entwicklung. Authentische Erfahrungsberichte bieten Forschern und Medizinern tiefe Einblicke in die Alltagsrealität der Betroffenen, die weit über die klinischen Daten hinausgehen, auf die sich Studien traditionell stützen. Sie beleuchten die feinen Nuancen der Erkrankung, die labordiagnostisch nicht erfasst werden können, und offenbaren die Vielschichtigkeit der Patientenerfahrungen. Diese Perspektiven können Wissenschaftler dazu anregen, neue Fragestellungen zu entwickeln und die Krankheit aus einem breiteren Blickwinkel zu betrachten.
Indem Betroffene über die Wirksamkeit der konventionellen Therapien, über Nebenwirkungen und über das tägliche Management ihrer Erkrankung sprechen, können sie unbeabsichtigte Forschungslücken aufzeigen. Einblicke in individuelle Erfolgsgeschichten und alternative Behandlungsansätze ermöglichen es Wissenschaftlern zudem, Hypothesen für innovative Therapieoptionen zu bilden. Daraus kann der Anstoß für die Entwicklung neuer Medikamente, ergänzende Behandlungen oder personalisierte Therapiekonzepte entstehen, die eine maßgeschneiderte Betreuung der Patienten ermöglichen.
Die von Patienten zur Verfügung gestellten Informationen sind oft ein Reservoir an Inspirationen für Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschungen. Wenn zum Beispiel bestimmte Ernährungsweisen oder supplementäre Ansätze positive Auswirkungen zeigen, könnten diese zu einem entscheidenden Forschungsinteresse werden, das durch klinische Studien weiter erforscht wird. Solche aus dem echten Leben gewonnenen Erkenntnisse können wertvolle Ansätze für präventive Strategien und langfristige Gesundheitslösungen bieten, die das Leben von Menschen mit Hashimoto nachhaltig verbessern.
Zudem können Patientenberichte dazu beitragen, das Wirkungsfeld der Forschung zu erweitern, indem sie beispielsweise die Rolle von psychosozialen Faktoren und Lebensqualität in den Fokus rücken. So wird ein ganzheitlicher Ansatz in der Forschung gefördert, der nicht nur die physische, sondern auch die mentale Gesundheit der Betroffenen berücksichtigt. In einem sich wechselseitig befruchtenden Prozess zwischen Patientenerfahrung und wissenschaftlicher Untersuchung entstehen so neue Impulse, die über die Grenzen bestehender Behandlungsstandards hinausweisen und das Ziel haben, eine umfassende und individuell abgestimmte Patientenversorgung zu realisieren.
Schließlich kann das Engagement der Betroffenen in der Forschung auch dazu führen, dass Studien priorisiert werden, die auf den langfristigen Verlauf der Krankheit und auf die Verbesserung der Prognose abzielen. Durch das Miteinbeziehen von Erfahrungsberichten in das wissenschaftliche Arbeiten wird eine patientenorientierte Forschung etabliert, deren oberstes Ziel es ist, konkrete, patientenzentrierte Ergebnisse zu liefern, die das Wohlergehen der Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis direkt beeinflussen.
Die Eigene Heilung fördern
Das Teilen der eigenen Geschichte im Kampf gegen Hashimoto-Thyreoiditis kann einen wesentlichen Bestandteil im persönlichen Heilungsprozess darstellen. Wenn man über die Herausforderungen, Erfolge und Rückschläge spricht, die man auf dem Weg durchlebt hat, nimmt man eine aktive Rolle in der Bewältigung der Erkrankung ein. Das Artikulieren der eigenen Erfahrungen verlangt eine Auseinandersetzung mit der persönlichen Situation, die oft zu einem tieferen Verständnis der eigenen Emotionen und des Körpergefühls führt. Diese Selbstreflexion kann nicht nur die eigene Einstellung zur Erkrankung positiv beeinflussen, sondern auch die mentale und emotionale Resilienz stärken.
Viele Menschen finden in der Verbalisierung ihrer Erlebnisse eine Form der Katharsis. Es handelt sich um einen Prozess, in dem unverarbeitete Gefühle zum Ausdruck gebracht und dadurch verstanden, verarbeitet und schließlich überwunden werden können. Dies kann eine entlastende und befreiende Wirkung haben, die das Wohlergehen steigert und neue Energie für den weiteren Umgang mit der Krankheit freisetzt. Darüber hinaus bietet der Austausch mit anderen Betroffenen die Möglichkeit, Feedback zu erhalten und zu geben, wodurch man sich weniger isoliert und verstanden fühlt.
Durch das Teilen von Erfahrungen können auch neue Bewältigungsstrategien ins Blickfeld rücken, die man bisher nicht in Betracht gezogen oder die man als nicht passend empfunden hat. Hören Betroffene, wie andere ähnliche Schwierigkeiten gemeistert haben, könnten sie dazu inspiriert werden, neue Wege zu erproben. Zeugnisse über die positive Wirkung von Lebensstiländerungen, alternativen Heilmethoden oder psychotherapeutischen Ansätzen können den Anstoß geben, die eigene Heilung aktiv in die Hand zu nehmen.
Indem man die eigene Geschichte erzählt, schafft man zudem ein detailliertes Bild des eigenen Gesundheitszustandes und der Entwicklung über die Zeit. Dieses kann bei Arztgesprächen hilfreich sein, um effektiv zu kommunizieren und gemeinsam mit dem Behandlungsteam optimale Entscheidungen für die persönliche Gesundheitsvorsorge zu treffen.
Schließlich kann das Sprechen über Schwierigkeiten und Erfolge im Rahmen einer Erkrankung auch einen Zweck in der Prävention erfüllen. Indem Patienten authentisch über ihre Symptome und Erfahrungen berichten, tragen sie dazu bei, ein Bewusstsein für frühe Warnzeichen zu schaffen. Andere könnten dadurch motiviert werden, früher professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, was im besten Fall zur früheren Diagnose und Behandlung führt und somit die langfristige Gesundheit fördert.
Zusammengefasst ist das Teilen eigener Erlebnisse mit Hashimoto-Thyreoiditis ein Weg, um die persönliche Auseinandersetzung mit der Krankheit zu vertiefen, Unterstützung zu finden und zu geben, neue Strategien zu entwickeln und letztlich auch einen positiven Einfluss auf die eigene Heilung auszuüben. Es ist ein dynamischer Prozess, der nicht nur dem Individuum hilft, sondern auch die gesamte Gemeinschaft der Betroffenen stärkt.
Fazit
Wie aus den Erfahrungsberichten hervorgeht, ringen zahlreiche Menschen täglich mit den Belastungen der Hashimoto-Thyreoiditis und der Suche nach einer wirksamen Therapie. Diese tückische Krankheit zeichnet sich durch eine Vielzahl von Erscheinungsformen aus und entgeht dadurch oft einer frühzeitigen Diagnose. Diejenigen, die betroffen sind, erleben die gravierenden Auswirkungen sowohl physisch als auch psychisch, wobei sich die Symptome von Tag zu Tag unterscheiden können.
Die Bandbreite ihrer Symptome ist breit und belastend: anhaltende Müdigkeit, mangelnde Energie, unerklärliche Traurigkeit oder Reizbarkeit. Sie kämpfen außerdem mit einer Reihe von physischen Beschwerden – darunter Gewichtsschwankungen, Haarausfall, Hautprobleme und eine unstete Körpertemperatur sind nur einige Beispiele. Nicht weniger belastend sind chronische Schmerzen, Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und wiederkehrende Verdauungsprobleme; sie alle tragen dazu bei, dass das Leben der Betroffenen deutlich an Qualität verliert.
Die Erfahrung vieler Patienten mit dem Gesundheitssystem fühlt sich häufig isoliert an. Der tiefe Wunsch nach Verständnis und effektiver Behandlung wird oft enttäuscht, da die Komplexität ihrer Erkrankung vielfach unterschätzt wird. Zu oft werden sie mit routinemäßigen Behandlungsansätzen abgespeist, die zwar die Symptome der Schilddrüsenunterfunktion mit Hormonen behandeln, die eigentliche Autoimmunerkrankung jedoch unberührt lassen.
Diese Übersehen der Autoimmunkomponente bedeutet einen verpassten Ansatzpunkt für umfassende Heilung und Kontrolle der Erkrankung. Viele Ärzte konzentrieren sich auf die Schilddrüsenhormonwerte und vernachlässigen die entzündlichen Prozesse im Körper, die unbehandelt weiterhin Schäden anrichten können. Die Auswirkungen sind für die Betroffenen gravierend: sie müssen sich mit einer Behandlung abfinden, die zwar existenziell notwendig ist, aber oft keinen Raum für die Verbesserung der Lebensqualität lässt. Es entsteht ein Zustand chronischer Unzufriedenheit und Resignation, da das volle Potenzial für Gesundheit und Wohlbefinden unerreicht bleibt.
Patienten sind dadurch gezwungen, eigene Wege zu gehen – sei es durch ergänzende naturheilkundliche Behandlungsmethoden, Anpassung der Ernährung oder Optimierung des Lebensstils – um das Ruder des eigenen Wohlbefindens wieder in die Hand zu nehmen. Diese Eigenverantwortung ist nicht nur herausfordernd, sondern auch ein Beweis für den unermüdlichen Kampfgeist, der so vielen von Hashimoto-Thyreoiditis Betroffenen innewohnt. Sie streben danach, nicht nur zu überleben, sondern wieder aktiv am Leben teilzunehmen und Freude zu empfinden. Das Engagement für Aufklärung und verbesserte Behandlungsmethoden für Hashimoto-Thyreoiditis ist daher wesentlich, um den Betroffenen nicht nur Hoffnung, sondern auch greifbare Fortschritte für ihr tägliches Leben zu bieten.