Die Nebennierenschwäche (Adrenal-Fatigue) beschreibt eine Erschöpfung der Nebennierenrinde als Folge von chronischem Stress. In dieser werden Mineralkorticoide, Glukocorticoide und Sexualhormone produziert.
Das wichtigste Hormon der Mineralkorticoide ist das Aldosteron, welches unter anderem den Wasserhaushalt im Körper regelt. Dieses Hormon hält das Wasser und Natrium zurück und reguliert somit den Blutdruck.
Bei einer Nebennierenschwäche versagt dieses System, sodass der Betroffene unter Schwäche und niedrigem Blutdruck leidet.
Das wichtigste Hormon der Glukocorticoide ist das Cortisol. Es gehört zu den Stresshormonen und dient unter anderem der Stressbewältigung.
Bei einer Adrenal-Fatigue versagt auch dieses System und der Betroffene reagiert auf jede Stressreaktion mir Müdigkeit und Leistungsabfall.
Cortisol hat neben den genannten Merkmalen noch viele weitere Funktionen und Aufgaben:
- Normalisierung und Regulierung des Blutzuckers
- Regulierung von Stress und die Stressbewältigung
- Antientzündliche Wirkung auf Wunden, Verletzungen und Insektenstiche
- Unterdrückung das Immunsystem

Die Schilddrüse und die Nebenniere stehen in enger Zusammenarbeit und beeinflussen sich gegenseitig. Die Schilddrüse stellt die Energie bereit und die Nebenniere muss stark genug sein, um diese metabolische Energie zu verkraften.
Wenn beide Organe geschwächt sind, sollte immer zuerst die Nebenniere behandelt werden, da ansonsten eine hormonelle Schilddrüseneinstellung nahezu Unmöglich ist.
Das allseits bekannte Burn-Out-Syndrom ist im Übrigen nichts anderes als eine manifeste Nebennierenschwäche. Leider wird eine Schwächung der Nebennieren von den meisten Ärzten nicht anerkannt oder einfach übersehen.
Das größte Problem ist aber, dass selbst bei einer massiven Adrenal-Fatigue der Cortisolgehalt im Blut meistens noch gut in der Norm liegt. Somit besteht für die meisten Ärzte kein Grund weitere Maßnahmen zu ergreifen.
Will man die Adrenal-Fatigue enttarnen, empfiehlt sich der sogenannte Cortisol-Speichel-Test. Hierbei wird in gewissen Abständen Speichel in einem Röhrchen gesammelt und auf den Cortisolgehalt untersucht.
Somit lässt sich eine Tagesverlaufskurve erstellen, die deutlich aussagekräftiger ist und auf der sich eine Adrenal-Fatigue deutlich abbilden lässt.
Symptome einer Nebennierenschwäche
- Schwierigkeiten, morgens Aufzustehen
- niedriger Blutdruck mit Neigung zum Kollaps
- Schwindel und Wattegefühl im Kopf
- verminderte Merkfähigkeit
- allgemeine und ausgeprägte Schwäche
- Müdigkeit und Energiemangel
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Infektanfälligkeit
- geringe Stresstoleranz
- Energieloch am Morgen und am Nachmittag gegen 15 – 17.00 Uhr
- Plötzliche, kurze Besserung der Beschwerden nach einer Mahlzeit
- häufige Müdigkeit zwischen 21. und 22.00 Uhr, man hält jedoch weiter durch
- Gewichtszunahme mit Schwierigkeiten, wieder abzunehmen, speziell um die Taille herum
- Neigung zum Zittern, wenn man unter Druck gerät
- Schmerzen im oberen Rücken- oder Nackenbereich ohne erkennbare Ursachen
- Besseres Befinden, wenn der Stress nachlässt, wie in einem Urlaub
- Unterzuckerungen / niedriger Blutzucker
- schlechte Wundheilung
- Depressionen / Stimmungsschwankungen
- verminderte Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung
- Muskelschwäche
- niedrige Körpertemperatur und Frieren
- Salzhunger
- Verstopfungen oder Durchfall
- Verlust der Libido
Falls Sie viele dieser Anzeichen und Symptome aufweisen, ist es Zeit, an eine Nebennierenschwäche als mögliche Ursache dafür zu denken, sofern andere organische Ursachen ausgeschlossen wurden. Keines der Symptome und Anzeichen für sich allein führt zur Diagnose der Nebennierenunterfunktion.
Wenn man sie zusammen betrachtet, ergeben diese Symptome ein bestimmtes Syndrom oder Bild – das eines Menschen unter Stress. Diese Symptome sind das Endergebnis von akutem, schwerem oder chronischem, exzessivem Stress und der Unfähigkeit des Körpers, solchen Stress herunterzufahren.
Stress, einst ein Sammelbegriff, der von Ärzten als Erklärung für unspezifische Symptome benutzt wurde, die durch konventionelle Bluttests nicht zu erklären waren, ist für den Körper allerdings überhaupt kein Mysterium.
Gründe und Ursachen für eine Erschöpfung der Nebennieren
In den westlichen Ländern kommt chronischer Stress sehr häufig vor.
Die häufigsten Gründe für Stress sind beispielsweise starker, beruflicher Druck, Tod eines geliebten Menschen, Umzüge, Krankheit, Arbeitsplatzwechsel und Eheprobleme.
Die Nebennierenunterfunktion tritt auf, wenn das Aufkommen von Stress die Kapazitäten des Körpers übersteigt, den Stress auszugleichen und sich zu erholen.
Einer der am häufigsten übersehenen Gründe für die Unterfunktion der Nebennieren ist eine chronische oder schwere Infektion, die eine Entzündungsreaktion hervorruft. Solch eine Infektion kann subklinisch, ohne erkennbare Symptome auftreten. Parasiten- und Bakterienbefall, wie „Giardia“ oder Helicobacter pylori, sind oft die Hauptschuldigen.
Aber auch Schwermetallbelastungen, Infektionen mit dem Darmpilz Candida Albicans und unentdeckte Nahrungsmittelintoleranzen, spielen bei der Nebennierenschwäche häufig eine ausschlaggebende Rolle und sollten immer bei einer Therapie der Nebennierenschwäche berücksichtigt werden.
Zur Nebennierenschwäche können folgende Stressfaktoren führen:
- Ärger
- chronische Müdigkeit
- chronische Infektionen
- chronische Schmerzen
- Depression
- exzessiver Sport
- Angst und Schuldgefühle
- Glutenunverträglichkeit
- niedriger Blutzucker
- Mal-Absorption
- Verdauungsstörungen
- Vergiftungen
- schwerer oder chronischer Stress
- Operationen
- spätes Aufbleiben
- Schlafentzug
- hoher Zuckerkonsum
- hoher Koffein-Konsum aus Kaffee und Tee
Wie kann man eine Nebennierenschwäche diagnostizieren?
Die Unterfunktion der Nebennieren wurde durch Laborstudien der stellvertretenden Marker der Nebennierenfunktion nachgewiesen. Zwei dieser Marker, die verwendet wurden, sind Cortisol und DHEA.
Die beste Methode, die Gesundheit Ihrer Nebennieren zu überprüfen, ist den Spiegel der wichtigsten, freien Hormone zu messen, wie das Cortisol und das DHEA. Sogenannte Stress-Profil – Speicheltests werden bevorzugt, da dieser die Menge der freien und zirkulierenden Hormone misst, anstatt der gebundenen, die üblicherweise in Bluttests gemessen werden.
DHEA kann zu jeder Tageszeit gemessen werden. Cortisol dagegen hat seinen Höchststand am Morgen und seinen niedrigsten am Abend, vor der Schlafenszeit.
Am genauesten ist es, wenn man 4 Proben von Cortisol nimmt (8 Uhr morgens, mittags, 17 Uhr und vor dem Schlafengehen).

Mit mehreren Proben, die über den Tag verteilt abgenommen werden, können wir den Tagesverlauf des freien Cortisols im Verhältnis zum DHEA-Spiegel aufzeichnen. Dies gibt uns ein viel genaueres Bild der Nebennierenfunktion.
Wenn Sie Hormone wie DHEA oral einnehmen oder Hormoncremes benutzen, kann man den Anstieg im Speicheltest sofort messen. Im Bluttest kann man den Anstieg der Hormone ebenso erkennen, allerdings wird er erst nach ungefähr 3 Monaten sichtbar.
Stress kann die Spiegel der Nebennierenhormone ebenso beeinflussen. Wenn Sie Ihren Cortisol-Spiegel nach einem ruhigen und entspannenden Morgen messen, werden Sie ein deutlich anderes Ergebnis haben, als wenn Sie das Cortisol unter enormem Stress messen.
Um eine subklinische Infektion als Ursache für die Nebennierenunterfunktion auszuschließen, ist eine spezieller Test notwendig, der die Immunglobulin-Reaktion misst, da normale Tests mit Bakterien- oder Parasitenkulturen oft negativ ausfallen.
Warum kann die Schulmedizin nicht helfen ?
Trotz dem die subklinische Nebennierenunterfunktion mit ihren verschiedenen Stufen als deutlich klinisches Syndrom seit Beginn des 20. Jahrhunderts bekannt ist, sind die meisten Ärzte mit diesem Zustand nicht vertraut. Aus dem einfachen Grunde, weil sie schwer durch den herkömmlichen Bluttest zu diagnostizieren ist. Normale Bluttests sind dazu konzipiert worden, schwere und absolute Nebennieren- Hormon-Mängel aufzudecken, die als Morbus Addison bekannt sind.
Diese Krankheit betrifft nur 4 von 100.000 Menschen und ist oft die Folge einer Autoimmunerkrankung oder infektiösen Ursprungs. Die Bluttests sind auch dazu geeignet, extrem hohe Nebennieren-Hormon-Spiegel aufzudecken, die bekanntlich bei Morbus Cushing auftreten.
Nebennierenhormone weisen bei einer Nebennierenunterfunktion niedrige Spiegel auf, sind aber immer noch im „normalen“ Bereich und nicht niedrig genug, um die Diagnose Morbus Addison in den regulären Bluttests zu bestätigen. Tatsächlich können Ihre Nebennieren- Hormone auf der Hälfte des optimalen Stands sein und immer noch als „normal“ angesehen werden. Dass die Spiegel der Nebennieren- Hormone auf „normalem“ Level liegen, heißt nicht, dass der Patient keine Nebennierenunterfunktion hat.
Konventionelle Ärzte lernen nichts von der Bedeutung der subklinischen Nebenniereninsuffizienz. Sie werden von Bluttests irregeführt, die nicht sensitiv genug sind, um die subklinische Nebenniereninsuffizienz aufzudecken. Dies führt zu dem Ergebnis, dass den Patienten, deren Nebennierenfunktion untersucht wird, gesagt wird, sie sei „normal“. In Wirklichkeit aber arbeiten die Drüsen der Nebennieren nicht optimal, mit deutlichen Zeichen und Symptomen, da der Körper nach Hilfe und Aufmerksamkeit schreit.
Die Nebennierenunterfunktion betrifft mehr Menschen als der Morbus Addison. Sie wird nicht erkannt und hat massive Ausmaße angenommen. Um diese Erkrankung sicher zu diagnostizieren, sind mehr sensitive Labortests und eine äußerst gewissenhafte und genaue Aufzeichnung des vollständigen Krankheitsverlaufes notwendig.
Die Therapie der Nebennierenschwäche ist einfach und zeigt relativ schnell eine große Wirkung
Die Nebennierenunterfunktion kann wieder vollständig wiederhergestellt werden.
Allerdings müssen Sie dem Wiederherstellungsprozess eventuell 6 Monate bis 2 Jahre Zeit geben.
Folgende Schritte sind wichtig, um die Nebennieren wieder aufzubauen:
1. Beseitigen der Stressfaktoren
Dies ist einer der wichtigsten Schritte. Emotionale Stressfaktoren sind zum Beispiel Ehe-, Familien-, Beziehungs- oder Finanzprobleme und müssen geregelt und auf ein normales Niveau gebracht werden.
2. Schlaf
Das wichtigste ist, genügend Ruhephasen zu haben. Es ist wichtig, jeden Abend um 22.00 Uhr zu Bett zu gehen. Warum? Weil unsere Nebennieren noch einmal richtig loslegen müssen, um uns über die Zeit von 23.00 bis 1.00 Uhr zu bringen. Dies bringt für die Drüsen der Nebennieren enormen Stress mit sich. Wenn wir uns früh hinlegen, ruhen sich unsere Nebennieren voll und ganz aus und eine erneute Ankurbelung wird vermieden.
Zwischen 22.00 und 1.00 Uhr arbeiten unsere Nebennieren am härtesten, um unserem Körper bei der Regeneration zu helfen. Wir sollten ebenfalls versuchen, wenn möglich bis 8.30 oder 9.00 Uhr morgens zu schlafen. Das liegt daran, weil unser Cortisol-Spiegel seine Spitze zwischen 6.00 und 8.00 Uhr morgens erreicht mit dem Ziel, uns aufzuwecken und uns für den Tag in die Gänge zu bringen.
In späteren Stadien der Erkrankung fällt der Cortisol-Spiegel ab und wir fühlen uns müde. Es fällt uns schwerer aufzuwachen. Wenn wir zu früh aufwachen sollen, erhöht das den Stress für die Nebennieren, die noch mehr Cortisol produzieren müssen, obwohl sie schon erschöpft sind.
Ausreichender Schlaf in der Nacht ist daher zwingend. Ohne gesunden Schlaf kann sich unser Körper nicht ausreichend regenerieren, um auf die Stresssituationen des kommenden Tages vorbereitet zu sein. Wir sollten auch in einem völlig abgedunkelten Raum schlafen, um eine maximale Produktion an Melatonin zu erreichen.
Wenn Sie nicht einschlafen können, nehmen Sie 30 Minuten vor dem Schlafengehen Melatonin oral ein (0,5 bis 3 mg). Sie können mit einer niedrigen Dosis anfangen (0,5 mg) und sich schrittweise hocharbeiten. Wenn Sie mit 3mg beginnen, die üblicherweise verkaufte Dosis, und sie nicht als hilfreich empfinden, gehen Sie auf eine niedrigere Dosis. Die richtige Dosis variiert von Mensch zu Mensch.
Wenn sie dazu neigen, nachts zwischen 2.00 und 3.00 Uhr wach zu werden und nicht wieder einschlafen können, ist das ein Zeichen von hohem Stress. In diesem Fall können Sie die Einnahme von Depot-Melatonin erwägen. Sie können ebenso über andere Schlafmittel nachdenken, wie das 5-HTP in 100-200 mg, Nebennierenextrakte und Spurenelemente.
Ein weiteres wunderbares Entspannungs- und Schlafmittel ist das Magnesium. Wichtig dabei ist, dass es sich dabei um ein Magnesium-Citrat oder eine ähnliche Form gewählt wird, um eine hohe Bioverfügbarkeit zu gewährleisten. Einige bekannte Kräuter, die den Schlaf fördern sind Baldrianwurzel, Hopfen (ganze Pflanze), und Süßholzwurzel (Lakritze).
3. Vermeiden Sie Kaffee und koffeinhaltige Getränke
Kaffee und Tee wirken als Stimulanzien und unterbrechen das Schlafmuster. Kräutertee ist akzeptabel, da er kein Koffein enthält.
4. Vermeiden Sie Fernsehen und Computer
Einige Menschen können sehr lichtempfindlich sein. Fernzusehen oder am Computer zu arbeiten, kann verhindern, dass der Melatonin-Spiegel zur Einleitung des Schlafes ansteigt. Wenn Sie zu diesen Menschen gehören, sollten Sie ihren Fernseher oder Computer ungefähr um 20.00 Uhr abstellen.
5. Fitness-Training
Dies ist eine wunderbare Methode, Stress zu reduzieren und sich mit viel Sauerstoff zu versorgen. Sport reduziert Depressionen, erhöht die Blutzirkulation, normalisiert die Cortisol-, Insulin-, Blutzucker-, Wachstumshormon- und SD- Hormon-Spiegel und lässt Sie sich ganz allgemein besser fühlen.
Sie können täglich 20-30 Minuten trainieren und dabei jede Trainingseinheit in 10-Minuten-Blocks einteilen. Leichte Übungen, wie strammes Gehen oder Treppensteigen sind einfach und können fast überall durchgeführt werden. Sie sollten den Ablauf variieren, sodass das Training auch Spaß macht.
Nehmen Sie sich vor, jede Woche ungefähr 2000 bis 3000 Kalorien zu verbrennen. Wenn Sie Sport machen, sollten Sie diese drei Bereiche abdecken:
- Aerober Sport – wie z.B. schnelles Gehen (Walking), Treppensteigen, Nordic Walking, Schwimmen und Fahrradfahren
- anaerober Sport – wie z.B. Gewichte heben, Push-ups, Sit-ups und Chin-ups
- Dehnübungen – wie z.B. Stretching, Yoga und Tai Chi.
6. Ergänzungsmittel
Es ist klug, die Funktion der Nebennierendrüsen zu optimieren. Ergänzungsmittel wie DHEA von 15 bis 30 mg, Pregnenolon von 25 bis 50 mg, eine niedrige Dosis von natürlichem Cortisol von 25 bis 50 mg, natürliches Progesteron von 20 mg oder Süßholzwurzelextrakt können eingenommen werden.
Wir sollten eine ausgewogene Menge an Vitaminen und Mineralien zu uns nehmen, um eine optimale Funktion der Nebennieren zu erreichen. Diese sind:
- A. 500 bis 3000 mg Vitamin C mit Bioflavoniden, Lysin, Prolin, Kiefernrindenextrakt
- B. 100 bis 200 mg fettlösliches Vitamin C, Ascobyl Palmitate genannt
- C. 900 bis 1500 mg Vitamin B5 (Panthothensäure), da die meisten Hormonproduktionen in den Nebennierendrüsen das Co-Enzym A benötigen, ein Nebenprodukt des Vitamin B5
- D. Vitamin E ist ein weiterer wichtiger Nährstoff, der in mindestens 6 verschiedenen enzymatischen Reaktionen der Nebennieren-Kaskade eingebunden ist. Nehmen Sie täglich 400 bis 800 I.U. Vitamin E.
- E. Nehmen Sie 10.000 bis 25.000 I.U. Beta-Carotin und andere wichtige Mineralien wie Selen (200 mcg), Magnesium (500 mg), ebenso wichtige Aminosäuren wie Lysin (1-2 gm), Prolin (500 mg-1gm) und Glutamine (1-5gm) oder mehr in fortgeschrittenen Fällen.
- F. DHEA 15-50 mg, Pregnenolon 25-50 mg, Adrenal Glandular, Nebennierenextrakte, Süßholzwurzel können hilfreich sein.
Es ist sehr wichtig zu verstehen, dass der Versuch mit dem Brecheisen, indem man gleichzeitig viele Nährstoffe auf einmal zu sich nimmt, selten funktioniert und dieser Schuss sogar nach hinten losgehen kann. Die Verwendung von Nährstoffergänzungen, bei der Therapie der Nebennierenunterfunktion muss individuell erfolgen, basierend auf jedermanns Geschichte, Hintergrund und persönlichem Stoffwechsel. Der richtige Nährstoff für den einen Patienten, kann für jemand Anderes Gift sein.
Selbst wenn mancher Nährstoff am Anfang zu helfen scheint, kann er anschließend versagen, da sich der Körper daran gewöhnt hat. Mehr ist nicht unbedingt besser und kann die Lage sogar in vielen Fällen verschlimmern, da sich der Stoffwechsel während des Regenerierungsprozesses verändert. Daher ist es wichtig, die Dosis dem Stoffwechsel auf dem Weg zu maximaler Effektivität durchgehend anzupassen.
Bei schwachen Nebennieren ist die Fähigkeit des Körpers, Nährstoffe aufzunehmen und zu verarbeiten, oft eingeschränkt. Oft werden anfangs Test-Dosen verabreicht, um zu sehen, wieviel Reserven die Nebennieren haben, bevor irgendeine hohe Dosis von Nährstoffen gegeben wird. Nährstoffe in der richtigen Dosis sollten in einer schrittweisen Verabreichung erhöht und von einem Therapeuten kontrolliert werden.
7. Ergänzung mit natürlichem Hydrocortisol
oder Cortisol-Acetaten in Stärken von 2,5 bis 5 mg zwei- bis viermal täglich, kann ein sicherer und effektiver Weg sein, die erschöpften Nebennieren zu regenerieren. Dies sollte allerdings unter der Aufsicht eines Arztes geschehen. Cortisol ist verschreibungspflichtig.
Achtung: Aufgrund enormer individueller Unterschiede, sollte die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln auf Ihren Körper abgestimmt sein. Der geeignete Nährstoff für den einen Patienten, kann Gift für den Anderen sein.
8. Die Mahlzeiten
Wenn unsere Cortisol-Spiegel zwischen 6.00 und 8.00 Uhr morgens ihren Höchststand erreicht haben, haben wir möglicherweise keinen Appetit.
Viele Menschen lassen das Frühstück aus, weil sie „nicht hungrig“ sind. Der Grund dafür ist, dass unsere Körper Zucker benötigen, um weiter funktionieren zu können. Desweiteren ändert sich der Energiebedarf des Körpers während dieser Phase nicht.
Sogar ein kleiner Snack ist besser als überhaupt nichts und wird die nötige Energie bereitstellen, obwohl man es vielleicht nicht für nötig hält zu essen. Das Frühstück auszulassen, ist keine gute Idee. Wenn Sie wenig Zucker im Blut haben, werden die Nebennieren angehalten, Cortisol zu produzieren, da Cortisol die Glukogenese anregt, um so den Blutzuckerspiegel anzuheben und die Körperfunktionen zu ermöglichen.
Es ist daher wichtig, bald nach dem Aufwachen und nicht später als 10.00 Uhr ein gesundes Frühstück zu sich zu nehmen. Das bewahrt den Körper davor, dies für den Rest des Tages aufholen zu müssen.
Die beste Zeit zu Mittag zu essen ist zwischen 11.00 und 11.30 Uhr. Manchmal ist ein nahrhafter Snack zwischen 14.00 und 15.00 Uhr nötig, um unseren Körper durch das Cortisol-Loch zwischen 15.00 und 16.00 Uhr zu bringen. „Abendbrot“ sollte zwischen 17.00 und 18.00 Uhr eingenommen werden. Ein späteres Abendessen, falls nötig, sollte in kleinen Mengen und „niedrig glykämisch“ ausfallen, um einen steilen Anstieg des Blutzuckers zu vermeiden, den man üblicherweise nach „hoch glykämischen“ Snacks hat, wie bei einem Stück Kuchen.
Solche Zwischenmahlzeiten werden einen Anstieg des Blutzuckers verursachen und einen damit verbundenen Anstieg der Insulinproduktion. Mit der Zeit wird die Insulinsekretion, resultierend aus einem nächtlichen Zustand der Unterzuckerung, gestört. Charakteristisch für diese Symptome sind Albträume, Angstzustände und Nachtschweiß.
Wenn dies auftritt, muss der Körper die Nebennieren aktivieren, um mehr Cortisol ausschütten und so einen normalen Blutzuckerspiegel wieder erlangen zu können. Dies kann letztendlich eine große Last für die ohnehin schon erschöpften Nebennieren darstellen, wenn es sich Jahr für Jahr fortsetzt.
9. Ernährungsfehler
Eine nährstoffarme oder unpassende Ernährung ist einer der Hauptgründe für diese Erkrankung. Ohne eine Ernährung, die biochemisch und dem Stoffwechsel angeschlagener Nebennieren angepasst ist, ist eine vollständige Genesung nicht möglich.
Zucker
Glukose ist ein einfacher Zucker, der in Lebensmitteln vorkommt. Er ist ein essentieller Nährstoff, der die Zellen mit Energie versorgt, damit sie einwandfrei funktionieren können. Nach den Mahlzeiten wird die Nahrung im Darm verdaut und in Glukose und andere Nährstoffe aufgespalten.
Die Glukose wird von den Zellen im Darm aufgenommen und durch den Blutkreislauf zu den Zellen im gesamten Körper transportiert. Die Glukose kann jedoch nicht von allein in die Zellen gelangen. Sie braucht Hilfe vom Insulin, um die Zellwände durchdringen zu können. Daher fungiert Insulin als Regulator des Glukosetransports und Stoffwechsels im Körper.
Insulin wird das „Hungerhormon“ genannt. Wenn der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit ansteigt, steigt entsprechend der Insulinspiegel an, mit anschließendem Abfall des Blutzuckerspiegels durch den Transport von Glukose in die Zellen zwecks Energiegewinnung.
Wenn die Zelle Energie produziert, wird der Blutzuckerspiegel langsam gesenkt und die Insulinausschüttung aus der Bauchspeicheldrüse wird eingestellt. Da weiterhin Energie hergestellt wird, hält der Abfall des Blutzuckerspiegels an. Wenn er unter einen bestimmten Stand gesunken ist, verspüren wir Hunger.
Dies passiert häufig ein paar Stunden nach der Mahlzeit. Dieser Abfall des Blutzuckerspiegels regt die Nebennieren an, mehr Cortisol zu produzieren. Das Cortisol erhöht den Blutzuckerspiegel, in dem es Eiweiße und Fette in seine Bausteine spaltet.
Somit steigt der Blutzuckerspiegel wieder an, damit für uns zwischen den Mahlzeiten eine gleichmäßige Versorgung mit Energie sicher gestellt ist. Cortisol arbeitet daher Hand in Hand mit dem Insulin, um einen gleichmäßigen Blutzuckerspiegel 24 Stunden am Tag aufrecht zu erhalten und ihn in einem eng kontrolliertem Bereich zu halten.
Wenn die Nebennieren gestresst sind, fällt die Menge des produzierten Cortisols unter den Normalstand ab und die Menge des Zuckers, der den Zellen zur Verfügung steht, ist vermindert. Mit weniger Zucker hat der Körper weniger Energie zur Verfügung und man empfindet Müdigkeit.
Wenn der Zuckerspiegel unter einen kritischen Punkt abfällt, kann man sich schwindelig und verwirrt fühlen. Dies sind übliche Symptome von zu niedrigem Blutzucker (auch Hypoglykämie genannt). Am wahrscheinlichsten erleben wir eine Unterzuckerung zwischen den Mahlzeiten um 10-12 Uhr, ebenso wie um 15-16 Uhr.
Um die Sache noch zu verschlimmern, wird als automatische Reaktion des Körpers die Produktion von Insulin erhöht, wenn mehr Zucker während einer Stressreaktion benötigt wird, als Versuch, mehr Zucker aus dem Blutkreislauf in die Zellen und so mehr Energie zu bekommen.
Insulin öffnet die Zellwände, um Glukose hineinzubringen, was wiederum in einem weiteren Abfall des Blutzuckers resultiert. Dies verschlimmert die bereits existierende Unterzuckerung. Menschen mit Nebennierenunterfunktion berichten oft von Symptomen wie Schwindel und Schwäche, sobald der Blutzuckerspiegel unter einen Stand abfällt, der normalerweise für die Körperfunktionen benötigt wird.
Um dem entgegen zu wirken, ist die üblichste und schnelle Lösung zu Lebensmitteln zu greifen, die viel raffinierten Zucker enthalten, wie Kuchen oder Süßigkeiten oder auch zu Getränken, die Stimulanzien zur Ausschüttung von Cortisol enthalten, wie z.B. Kaffee oder Cola. Dies gibt einem einen Energieschub.
Diese Erleichterung der Hypoglykämie- Symptome dauert jedoch nur ungefähr für 1-2 Stunden an. Es führt unweigerlich zu einem Einbruch mit noch niedrigerem Blutzucker. Diejenigen mit dieser Erkrankung befinden sich permanent auf einer Achterbahn, was die Blutzuckerspiegel während eines gesamten Tages betrifft. Der Zuckerspiegel neigt dazu, nach jeder schnellen Mahlzeit anzusteigen, fällt dann aber nach ein paar Stunden wieder ab. Am Ende des Tages ist der Körper völlig ausgelaugt.
Eine Ernährung, die einen konstanten Blutzuckerspiegel aufrecht erhält, ist eine entscheidende Voraussetzung zur Genesung der Nebennierenunterfunktion. Dies kann erreicht werden, indem man eine Vielzahl an Nahrungsmitteln zu sich nimmt, die einen niedrig glykämischen Index haben und den Zucker langsam freisetzen, damit der Körper während und zwischen den Mahlzeiten durchhalten kann.
Stärkehaltige Kohlehydrate, die sehr schnell in Glukose umgewandelt werden, wie Brot und Nudeln, sollten eingeschränkt werden. Süße Getränke sollten komplett gemieden werden.
Salz
Die Salzmenge und -regulation im Körper hängt stark von einem chemischen Stoff ab, der Aldosteron genannt wird. Dieser Stoff wird in der Nebennierenrinde unter der Führung von einem weiteren Hormon, ACTH genannt, hergestellt. ACTH wird in der vorderen Hypophyse gebildet. ACTH regt die Nebennierenrinde an, eine breite Anzahl von Hormonen, einschließlich Aldosteron und Cortisol, zu produzieren.
Wie das Cortisol, folgt die Aldosteron-Ausschüttung einem täglichen Muster, dass seinen Höchststand um 8.00 Uhr hat und seinen niedrigsten zwischen 24.00 und 4.00 Uhr nachts. Aldosteron ist eine sehr spezielle Verbindung, die verantwortlich für die Aufrechterhaltung der Konzentration von Natrium und Kalium innerhalb und außerhalb der Zellen ist. Das wiederum hat eine direkte Auswirkung auf die Flüssigkeiten im Körper. Daher spielt Aldosteron eine wichtige Rolle bei der Regulation des Blutdrucks.
Es ist wichtig zu beachten, dass Natrium und Wasser Hand in Hand arbeiten. Wohin das Natrium geht, geht auch das Wasser. Wenn die Konzentration von Aldosteron im Körper ansteigt, steigt auch die Konzentration von Natrium und Wasser an, mehr Flüssigkeit wird im Körper zurückgehalten und der Blutdruck steigt. Umgekehrt, wenn der Aldosteronspiegel absinkt, wird die Menge an Natrium und Wasser im Körper reduziert. Der Blutdruck sinkt.
Im Gegensatz zu Cortisol hat Aldosteron kein eigenes negatives Rückkopplungssystem, wenn extrem hohe Mengen auftauchen. Wenn der Aldosteronspiegel zu hoch ist, werden die Rezeptoren herunter reguliert und die Empfänglichkeit für Aldosteron wird geringer.
In den frühen Phasen der Nebennierenunterfunktion, steigt aufgrund der stressbedingten ACTH-Stimulierung unser Cortisol- und Aldosteronspiegel an. Daraus resultierend werden Natrium und Wasser im Körper zurückgehalten und wir fühlen uns aufgedunsen.
Die Barorezeptoren (Rezeptoren, die druckempfindlich sind) der Blutgefäße sind stimuliert und die Gefäße entspannen sich automatisch, was durch das autonome Nervensystem gesteuert wird. Diese Selbstregulation hilft bei der Aufrechterhaltung eines stabilen Blutdrucks, sobald das Volumen der Gesamt-Flüssigkeit aufgrund eines stressbedingten hohen Aldosteron-Spiegels ansteigt.
Bei Stress schütten die Nebennieren ein weiteres Hormon aus, dass Adrenalin genannt wird. Dieses Hormon verengt die Blutgefäße und erhöht den Blutdruck, um sicher zu stellen, dass unser Gehirn mit ausreichend Blut und Sauerstoff versorgt wird, um uns bei der Bewältigung der bevorstehenden Gefahr zu helfen. Die Summe der Reaktion auf Aldosteron, Adrenalin und die automatische Gefäß-Entspannung, sind einige der Hauptfaktoren, die letztlich den endgültigen Blutdruck bestimmen.
Während der frühen Stadien der Nebennierenunterfunktion ist der daraus resultierende Blutdruck oft normal, wenn alle Körperfunktionen im Gleichgewicht sind. Wenn der Körper unfähig ist, der Aldosteron- und Adrenalin-Reaktion Herr zu werden, dann wird der Blutdruck angehoben. Es kommt häufig vor, dass stressreiche Erlebnisse in hohem Blutdruck enden.
Indem die Nebennierenunterfunktion zu ausgeprägteren Stadien fortschreitet, verringert sich die Menge des produzierten Aldosterons. Die Natrium- und Wasserrückhaltung ist beeinträchtigt. Weil die Flüssigkeitsmenge im Körper vermindert ist, stellt sich ein niedriger Blutdruck ein. Die Zellen dehydrieren und haben Natriummangel.
Mit fortschreitender Erschöpfung der Nebennieren, finden wir niedrigen Blutdruck und es stellt sich Salzhunger ein. Der niedrige Blutdruck ist auf die verringerte Flüssigkeitsmenge im Körper zurück zu führen. Der Salzhunger tritt ein, weil sich der Körper in einem absoluten Natriummangel befindet. Beides ist auf einen Mangel an Aldosteron zurückzuführen.
Um dem entgegenzuwirken, tritt Kalium aus den Zellen aus, sodass das Natrium- Kalium Verhältnis konstant bleiben kann. Der Verlust an Kalium ist geringer als der an Natrium. Daraus ergibt sich ein erhöhtes Kalium-Natrium-Verhältnis. Dieses Ungleichgewicht löst eine Reihe weiterer Probleme aus.
Diejenigen, die an einer Nebennierenunterfunktion leiden, haben oft eine niedrige Menge an Körperflüssigkeit, einhergehend mit Natriummangel bedingtem Salzhunger und normalem bis hohem Kalium-Spiegel. Obwohl der Flüssigkeitsmangel ausgeglichen werden sollte, sollte dies vorsichtig geschehen.
Wenn Flüssigkeit ohne genügend Natrium zugeführt wird, wird die Natriummenge im Körper verdünnt und es entsteht ein noch niedriger Natrium-Spiegel. Dies nennt man durch Verdünnung hervorgerufene Natriumunterversorgung. Es ist daher wichtig, dass Menschen mit dieser Erkrankung ihren Getränken reichlich Salz hinzufügen.
Elektrolytgetränke, die im Handel erhältlich sind, wie z.B. Gatorate, sind für Menschen gemacht, die eine normale Nebennierenfunktion haben und einen hohen Kaliumverlust während des Fitness-Trainings erlitten haben. Sie können bei schwach ausgeprägter Nebennierenunterfunktion getrunken werden.
Menschen, die an schwerer Nebennierenunterfunktion leiden, haben üblicherweise niedrige Cortisol- und Natrium-Spiegel. Sie sollten regelmäßig gefiltertes Trinkwasser mit einem halben bis ganzen Teelöffel Salz zu sich nehmen, besonders am Morgen.
Nur eine kleine Anzahl von Menschen mit dieser Erkrankung haben gleichzeitig hohen Blutdruck. Diejenigen, auf die dies zutrifft, sollten während der Flüssigkeitsaufnahme sorgfältig ihren Blutdruck kontrollieren.
Meersalz ist besser als Tafelsalz, da es zusätzliche Spurenelemente enthält. Ein geeigneter Cocktail für Nebennieren-Kranke ist Gemüsesaft verdünnt mit Wasser und einer Prise Meersalz und Kelp-Pulver (Braunalgenpulver). Kelp enthält pro Portion ungefähr 90 mg Kalium und über 200 mg Natrium und kann leicht absorbiert werden.
Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette
Es ist für Nebennieren-Kranke wichtig, die Menge an Eiweißen, Fetten und Kohlehydraten ausgewogen zu halten. Im Vergleich zu normalen Menschen, hat ein Mensch mit schwachen Nebennieren sofort das Bedürfnis nach Zucker, wenn der Hunger kommt. Gleichzeitig benötigt er gutes Eiweiß ebenso wie gute Fette, um fortwährend Energie bis zur nächsten Mahlzeit zur Verfügung zu haben.
Die wichtigste Nahrung sollten rohe Lebensmittel, die einen niedrigen glykämischen Index haben, darstellen. Fruchtsäfte sollten gemieden werden. Ganze Früchte sollten reduziert werden, besonders Melonen, die viel Zucker enthalten und kurz nach der Nahrungsaufnahme Zuckeranstiege verursachen.
Gute Eiweißqualität aus Fleisch, Fisch und Eiern ist zu empfehlen. Diese sorgen für konstante Energiezufuhr, um den Körper durch die Zeit zwischen den Mahlzeiten zu bringen.
Vegetarier mit Adrenal-Fatigue haben ein weitaus größeres Problem. Hülsenfrüchte (Bohnen) müssen zusammen mit Vollkorngetreide, Samen oder Nüssen gegessen werden, um vollwertiges Eiweiß zu erhalten.
Für Vegetarier ist es wichtig, Eier und Miso einzubeziehen, genau so wie Bohnen, Samen und Nüsse mit einer kleinen Menge Vollkorngetreide zu kombinieren. Ungefähr 50-60 Prozent der Diät sollte aus roher Nahrung bestehen. 6-8 Portionen einer breiten Auswahl an Gemüsen sollten ebenfalls enthalten sein.
Samen und Nüsse sind entscheidende Bestandteile und Quellen für Fettsäuren, die die Nebennieren für die Produktion des Cholesterol benötigen, eine Vorstufe aller Nebennieren-Steroidhormone. Wichtig ist, Nüsse und Samen zu verwenden, die roh und frei von ranzigem Öl sind. Ranziges Öl verschlimmert die Symptome der Nebennierenschwäche und sollte um jeden Preis vermieden werden.
Rohe Nüsse sollten reichlich verzehrt und über Nacht in Wasser eingeweicht werden. Nüsse wie Cashews, Mandeln, Paranüsse, Pekannüsse, Walnüsse und Kastanien sind sehr gut geeignet. Erdnüsse sollten gemieden werden.
Olivenöl sollte für das leichte Kochen verwendet werden. Die Kochhitze sollte niedrig bis mittel sein. Verwenden Sie Kokosöl und Butter für stärkeres Erhitzen oder zum Frittieren.
Gemüsesorten mit hohem Natriumanteil sind Kelp (Braunalgen), schwarze Oliven, rote Paprika, Spinat, Zucchini, Sellerie und Mangold. Obst sollte nur in Maßen gegessen werden. Wenn Sie sich nach der Nahrungsaufnahme schlechter fühlen, ist das die Art Ihres Körpers, Ihnen zu sagen, dass Sie auf dem falschen Weg sind.
Obst wie Papaya, Mango, Äpfel, Weintrauben und Kirschen aus biologischem Anbau sind empfehlenswert. Bananen, Datteln, Feigen, Rosinen und Grapefruit enthalten viel Kalium und sollten eingeschränkt werden.
Viele Menschen mit Adrenal-Fatigue weisen auch niedrige Spiegel an Salzsäure auf, die für die Aufspaltung der Eiweiße benötigt wird. Symptome dieses Problems sind z.B. Blähungen, Aufgedunsen sein und Völlegefühl im Bauch nach eiweißreicher Kost. In diesem Fall ist die Einnahme von Verdauungsenzymen, probiotischen Präparaten und Salzsäurepräparaten angezeigt.
Ernährungs-Tipps bei einer Nebennierenschwäche:
- Frühstücken Sie immer und tun Sie es vor 10.00 Uhr. Die Glukose-Versorgung muss nach dem Abend wieder nachgeholt werden. Versuchen Sie, Ihr Mittagessen vor 12.00 Uhr zu essen, dem ein nahrhafter Snack zwischen 14.00 und 15.00 Uhr folgen sollte. Das „Abendbrot“ sollte vor 18.00 Uhr eingenommen werden. Vor dem Zubettgehen, sind ein paar nahrhafte Happen empfehlenswert.
- Kombinieren Sie bei jeder Mahlzeit kleine Mengen Vollkorngetreide mit einer großzügigen Portion Eiweiß und Fett, außer am späten Abend. Dies stellt eine anhaltende Energieversorgung bei und zwischen den Mahlzeiten sicher.
- Essen Sie 20-25 % Vollkorngetreide, 30-40 % (oberirdisch wachsendes) Gemüse (50 % davon sollten roh verzehrt werden), 10-15 % Bohnen, Nüsse und Samen, 10-20% tierische Nahrung, 10-15 % gesunde Fette und 5-10 % Obst (außer Bananen und Melonenfrüchte).
- Obst ist beim Mittag- und Abendessen erlaubt, außer Bananen, Feigen und alle Melonenfrüchte.
- Salzen Sie Ihre Nahrung großzügig, sodass es Ihnen schmeckt, vorausgesetzt Sie haben einen normalen Blutdruck. Lebensmittel, die viel Kalium enthalten wie Bananen und getrocknete Feigen können die Nebennierenfunktion verschlechtern und sollten vermieden werden.
- Beginnen Sie morgens mit einem ganzen Glas Wasser und einem halben bis ganzem Teelöffel Meersalz. Das typische Frühstück bestehend aus Obst und Joghurt wird das Leiden des Nebennieren-Kranken nur verschlimmern. Vielmehr werden Menschen mit Adrenal-Fatigue nach einem Frühstück mit viel Obst vermehrt Wackligkeit verspüren. Ein gesundes Frühstück wäre eines, dass reich an Eiweißen und Fetten ist, wie z.B. Eier und rohe Nüsse. Eine sehr kleine Menge an Getreideprodukten ist akzeptabel.
- Essen Sie 5-6 kleine Mahlzeiten am Tag, anstatt 3 große.
- Essen Sie vor dem Schlafengehen eine kleine Menge gesunder Snacks, die viel Eiweiß und Fett enthalten, wie z.B. Hüttenkäse oder Nüsse, wenn Sie dazu neigen, mitten in der Nacht aufzuwachen.
- Essen Sie vor dem Schlafengehen eine kleine Menge Kohlehydrate wie z.B. Vollkornbrot, wenn Sie Einschlafprobleme haben.
Beispiel eines Ernährungsplans mit 2000 Kalorien am Tag:
20 % Vollkornprodukte = 400 kal = 2 Scheiben Vollkornbrot, 1 Tasse brauner Reis oder eine halbe Tasse Hafermehl
30 % Gemüse = 600 kal = 3 Tassen Salat, 2 Tassen grünes Gemüse, 2 Tassen gemischtes Gemüse
15 % Fett = 300 kal = 2 Teelöffel Olivenöl
10 % tierische Nahrung = 200 kal = 70 Gramm Fleisch (einschließlich Hähnchen oder Fisch)
10 % Obst = 200 kal = 2,5 mittelgroße Früchte wie z.B. Äpfel
Abschließende Tipps für gesunde Nebennieren
- Gehen Sie um 22.00 Uhr zu Bett
- Schlafen Sie wenn möglich bis 9.00 Uhr
- Tun Sie Dinge, die sie mögen
- Vermeiden Sie Kaffee oder koffeinhaltige Getränke
- Essen Sie früh am Tag
- Trinken Sie am Morgen ein Glas Wasser mit 1/2 bis 1 Teelöffel Salz
- Vermeiden Sie Getreideprodukte wie z.B. Brot
- Vermeiden Sie stärkehaltige Lebensmittel, wie z.B. Kartoffeln
- Vermeiden Sie veränderte Fette, wie in Pommes Frites
- Lachen Sie mehrmals am Tag
- Nehmen Sie Vitamin C, Pantothensäure (Vitamin B5), Magnesium und Vitamin E
- Nehmen Sie DHEA wie Sie es brauchen
- Vermeiden Sie, zu übermüden
- Vermeiden Sie zuckerhaltige Früchte wie Melonen
- Lassen Sie niemals das Frühstück aus
Quellenangaben
Bildquellen:
- Titelbild: © Gina Sanders – Fotolia.com
- Infografik Stressreaktion: © VectorMine – Fotolia.com
- Gründe für die Nebennierenschwäche: © Vege – Fotolia.com
- Cortisolspecheltest: © Michael Ayed | Hashimoto-Info.de
- Therapie der Nebennierenschwäche: © Michael Ayed | Hashimoto-Info.de
- Ernährung bei Nebennierenschwäche: © Michael Ayed | Hashimoto-Info.de
- Kohlenhydrate bei Nebennierenschwäche: © Floydine – Fotolia.com
- Dr. Michael Lam – www.drlam.com

ist ein engagierter Gesundheitsberater, Präventionscoach und Autor, der sich auf das Thema Hashimoto-Thyreoiditis spezialisiert hat. Seit 2008 durchlebt er eine langwierige und komplexe Erfahrung mit dieser Autoimmunerkrankung und konnte trotz aller Herausforderungen durch akribische Recherchen und eine nachhaltige Anpassung seiner Lebensweise signifikante Fortschritte in Bezug auf seine Gesundheit erzielen.
Als Betroffener verfügt er über mehr als 15 Jahre Expertise zu diesem Thema und teilt sein fundiertes Fachwissen sowie eigene Erfahrungen, um anderen Betroffenen wertvolle Tipps zur Selbsthilfe zu geben und tatkräftig bei der Verbesserung ihres Gesundheitszustandes zu unterstützen.