Nahrungsergänzungsmittel sind heutzutage kaum mehr aus unserem Leben wegzudenken. Ob Tabletten, Kapseln, Pillen oder Dragees – äußerlich sind sie kaum von echten Medikamenten auseinanderzuhalten.
Rein rechtlich gehören Nahrungsergänzungen zu den Lebensmitteln. Allerdings schauen sie nicht aus wie Lebensmittel und kommen in korrekt dosierter Form daher. Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel. Sie dienen dazu, Defizite kurzfristig zu beheben und die tägliche Ernährung zu ergänzen, insofern dies nötig ist.
Sind Nahrungsergänzungsmittel überhaupt nötig ?
Es kommt ganz darauf an. Um einfach vorzubeugen, ohne im Vorfeld die entsprechenden Blutwerte bestimmen zu lassen, eher nicht. In diesem Fall kann man sich mehr schaden, als das man einen Nutzen daraus ziehen könnte. Denn der Vitamin- und Mineralstoffhaushalt des Menschen ist ein sehr komplexes und vor allem ausgewogenes System, welches nur dann gut funktioniert, wenn das Verhältnis zueinander ausbalanciert ist.
Führt man zum Beispiel per Nahrungsergänzung Zink hinzu, sinkt auf Dauer der Kupferspiegel. Man denkt, man tut sich etwas Gutes und im Endeffekt ist das Gegenteil der Fall, denn ein Kupfermangel ist ernst zu nehmen und ruft sehr unangenehme Symptome hervor.
Aus diesem Grund sind Nahrungsergänzungsmittel nicht zu unterschätzen und sollten wirklich nur nach einer entsprechenden Diagnostik eingenommen werden. Gesunde Menschen welche sich bewusst und ausgewogen ernähren, benötigen im Normalfall keine Nahrungsergänzungsmittel. Bestehen allerdings konkrete Mängel an Vitaminen oder Mineralstoffen, dann ist eine entsprechende Substitution angezeigt.
Als ein gutes Beispiel wäre die Erkrankung HPU / KPU zu nennen. Bei dieser Erkrankung scheidet der Körper in hohe Maße das Vitamin B6, Mangan und Zink aus. In solch einem Fall ist die künstliche Ergänzung nicht nur sinnvoll sondern zwingend notwendig.
Aber auch Menschen mit Hashimoto Thyreoiditis leiden häufig an starken Nährstoffdefiziten ohne es überhaupt zu wissen, da eine Vollblutmineralanalyse nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und diese somit auch nicht vom behandelnden Arzt angewiesen wird. Dabei fehlt Hashimoto-Patienten meist Eisen, Zink, Selen, Vitamin D, Vitamin B6 und B12.
Diese Mängel sind häufig für eine Vielzahl von Symptomen verantwortlich, werden allerdings häufig fälschlicherweise der unzureichenden Schilddrüseneinstellung mit Schilddrüsenhormonen zugeschrieben. Aus diesem Grunde ist eine Analyse der Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente meiner Meinung nach unabdingbar.
Vor allem bei einseitiger Ernährung, welche womöglich zudem stark zuckerlastig ausfällt und bei Aufnahmestörungen des Darmes (Malabsorption), kann die Nahrungsergänzung eine sinnvolle Lösung darstellen. Allerdings sollten die Ursachen für die Mangelerscheinung schnellstens gefunden und behandelt werden.
Obst und Gemüse sind schon lange nicht mehr das was sie mal waren
Eine der Hauptursachen für einen Vitamin- und Nährstoffmangel ist aber die mindere Qualität unserer heutigen Nahrungsmittel. Abgesehen von der Zucker-, Weizen- und Glutenschlacht der Nahrungsmittelhersteller, welche über kurz oder lang jeden Darm krank machen und somit zwangsläufig zur Malabsorption führt, ist es die mittlerweile sehr niedrige Nährstoffkonzentration in Obst und Gemüse, welche zum Nährstoffmangel führt.
Aktuelle Studien belegen ganz deutlich, dass unser Obst und Gemüse schon lange nicht mehr so reich an Vitaminen und Nährstoffen ist, wie uns immer vermittelt wird. Der Vitalstoffgehalt hat sich in den letzten 50 Jahren extrem nach unten hinten verändert. Der Vitamin A-Gehalt in Äpfeln liegt im Vergleich nur noch bei 60% und der Vitamin C-Gehalt bei 40%.
Der Vitamin C-Gehalt in Paprika liegt bei nur noch 70%. Der Kalzium-Gehalt in Kartoffeln liegt bei erschreckenden 30%. Trauriger Anführer dieser Schreckensliste ist der Vitamin B6-Gehalt in Bananen. Dieser liegt mittlerweile bei lächerlichen 5%.
Gründe für die niedrige Nährstoffdichte
Obst und Gemüse wird heutzutage meist unreif abgeerntet, um auf den langen Transportwegen mittels UV-Bestrahlung oder anderer Hilfsmittel zumindest optisch weiter gereift zu werden. Dies hat zur Folge, dass die Nährstoffbildung zum Zeitpunkt der Ernte gestoppt wird.
Durch die Bestrahlung, lange Lager- und Transportzeiten fällt der ohnehin schon niedrige Nährstoffgehalt weiterhin ab. Was übrig bleibt, hat leider nicht mehr wirklich viel mit dem Obst und Gemüse zu tun, welches wir von „früher“ kennen.
Aber auch Pestizide und Düngemittel tragen dazu bei, dass heutiges Obst und Gemüse nicht mehr so gesund ist, wie es eigentlich sein sollte. Die Böden können sich nicht mehr entsprechend erholen, da die Landwirte ständig unter Druck stehen, pausenlos für Nachschub zu sorgen. Die Äcker werden heutzutage permanent bepflanzt und verlieren somit viele Nährstoffe, welche nicht mehr in der Pflanze ankommen können und für qualitativ minderwertige Nahrungsmittel sorgen.
Weshalb ich Nahrungsergänzungsmittel einnehme?
Aufgrund der ohnehin so niedrigen Nährstoffdichte in unserem Obst und Gemüse sollte eigentlich schon ausreichen, um diese Frage zu beantworten. Aber aufgrund meiner Darmproblematik, nehme ich ohnehin schon sehr schlecht Nährstoffe auf und habe demzufolge einige Defizite.
Wenn Vitamine und Mineralstoffe über die Nahrung nicht mehr richtig aufgenommen werden, bleibt leider kaum ein Weg außer über Nahrungsergänzungen oder Infusionen.
Zudem kommt noch die HPU / KPU. Seit der Diagnose ist Vitamin B6, Zink und Mangan leider Pflicht. Mir war Beispielsweise lange nicht bewusst, dass meine weißen Flecken unter den Fingernägeln auf einen Zink-Mangel hinweisen und nicht auf einen Kalziummangel, wie es oft fälschlicherweise vermittelt wird.
Diese Flecken habe ich erst nach etwa 6 Monaten konstanter Zinkeinnahme vollständig beseitigen können. Aufgrund meines Leaky-Guts ist es auch essentiell NEM´s einzunehmen. Besonders erwähnenswert wäre hier das L-Glutamin und Butyrate.
Beide spielen bei dem Aufbau einer gesunden Darmschleimhaut eine sehr wichtige Rolle und wären über die Ernährung in dem benötigten Umfang nicht greifbar, weshalb ich hier mit Ergänzungen nachhelfen muss.
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Quellenangaben
Bildquellen:
- Titelbild: © Michael Ayed – Hashimoto-Info.de

ist seit 2008 selbst von der Hashimoto-Thyreoiditis betroffen und hat seither einen schweren Leidensweg hinter sich gebracht, um 2019 endlich eine deutliche Besserung seines gesundheitlichen Zustandes erfahren zu können.
Er betreibt seit mehr als 13 Jahren intensive Recherchen zum Thema Hashimoto-Thyreoiditis und schreibt hier die gesammelten Informationen und Erfahrungen für Betroffene verständlich nieder.