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Die positive Wirkung von Selen auf die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis

Selen ist ein essentielles Spurenelement, dessen Bedeutung in der menschlichen Gesundheit oft unterschätzt wird. Der menschliche Körper kann Selen nicht selbst herstellen, wodurch seine Aufnahme durch die Nahrung oder durch Nahrungsergänzungsmittel unerlässlich wird. Selen ist ein entscheidender Faktor bei der Bildung von Schilddrüsenhormonen und wirkt sich damit direkt auf unsere Gesundheit aus. Es wirkt entzündungshemmend und hat eine antioxidative Wirkung, die unsere Zellen vor Schäden schützt, die durch freie Radikale entstehen können.

Im Kontext von Autoimmunerkrankungen, insbesondere der Hashimoto-Thyreoiditis, wird dem Selen eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Ein Mangel an diesem wichtigen Nährstoff kann die Symptome von Hashimoto-Thyreoiditis verschlimmern und den Prozess der Umwandlung des Schilddrüsenhormons T4 in seine aktive Form, T3, verlangsamen.

In diesem Artikel werden wir die Zusammenhänge zwischen Selen und Hashimoto-Thyreoiditis genauer erforschen. Wir werden herausfinden, wie man einen Selenmangel identifizieren und beheben kann, und die Bedeutung einer ausreichenden Selenaufnahme erläutern. Zudem werden wir auf mögliche Wechselwirkungen und Nebenwirkungen einer Seleneinnahme eingehen und Empfehlungen für Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis abgeben.

Was genau ist Selen?

Selen ist ein chemisches Element mit dem Symbol Se und der Ordnungszahl 34. Es gehört zur Gruppe der Chalkogene in der Periodentabelle und ist somit eine der sechs Elementgruppen, die als Sauerstofffamilie bekannt sind. Selen ist in seiner reinen Form ein nichtmetallisches Element mit mehreren Allotropen, die sich in Farbe und strukturellen Eigenschaften unterscheiden. Im Kontext der menschlichen Gesundheit wird Selen als essentielles Spurenelement angesehen, das unser Körper nicht selbst herstellen kann, aber für verschiedene physiologische Prozesse benötigt. Selen spielt insbesondere eine wesentliche Rolle bei der Erhaltung der Schilddrüsenfunktion, der DNA-Synthese und dem Schutz vor oxidativem Stress und Infektionen.

Somit gehört Selen zu den essenziellen Spurenelemente, das hauptsächlich durch seine Rolle in zahlreichen physiologischen Prozessen des menschlichen Körpers bekannt ist. Eine Schlüsselfunktion spielt Selen insbesondere in der Schilddrüse, wo es unverzichtbar für die korrekte Funktion des Organs ist.

Obwohl Selen auf natürliche Weise in unserer Umgebung vorkommt und durch den Verzehr von pflanzlichen und tierischen Produkten in unseren Körper gelangt, ist dennoch ein Selenmangel bei vielen Menschen relativ weit verbreitet. Besonders betroffen sind ältere Menschen, Vegetarier und Personen mit Malabsorptionsstörungen, also Störungen, die die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Nährstoffe aus der Nahrung aufzunehmen. Auch bei Menschen mit der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis ist ein Mangel an Selen häufig anzutreffen.

Wofür braucht der menschliche Körper Selen?

Eine der Hauptfunktionen von Selen ist seine Rolle bei der Bildung und Regulierung von Schilddrüsenhormonen. Tatsächlich ist Selen für eine normale Schilddrüsenfunktion unerlässlich und in gesundem Schilddrüsengewebe in beträchtlicher Konzentration vorhanden.

Einer der Schlüsselprozesse, bei dem Selen eine entscheidende Rolle spielt, ist die Umwandlung des stoffwechselinaktiven Prohormons Thyroxin (T4) in das stoffwechselaktive Triiodthyronin (T3). Dieser Prozess wird von Dejodasen durchgeführt, Enzymen, die Selen als wichtigen Baustein benötigen. Wenn es dem Körper an Selen fehlt, funktioniert die Dejodasenaktivität nicht richtig. Dies kann sich in den Blutwerten in Form von hohem fT4 und gleichzeitig niedrigem fT3 manifestieren.

Darüber hinaus hat Selen starke antioxidative Eigenschaften und kann freien Radikalen entgegenwirken, die Zellschäden verursachen und zur Entwicklung von Krankheiten beitragen können. Darüber hinaus spielt Selen eine wichtige Rolle bei der Stärkung des Immunsystems und bietet Schutz für die Zellen.

Schließlich kann Selen auch toxische Schwermetalle wie Quecksilber, Arsen oder Cadmium neutralisieren, indem es ihre Toxizität reduziert und so zu einem weiteren Schutz des Körpers beiträgt. Durch die Aufrechterhaltung optimaler Selenspiegel kann eine Vielzahl von Körperfunktionen unterstützt werden.

Welche Gründe gibt es für einen Selenmangel?

Ein Mangel an dem essentiellen Spurenelement Selen kann verschiedene Gründe haben. Doch abgesehen von der offensichtlichen unzureichenden Aufnahme durch die Nahrung gibt es auch noch andere Faktoren, die dazu führen können, dass der Körper nicht genug Selen erhält oder speichern kann. Dazu gehören unter anderem:

Ausgelaugte Ackerböden

Die Qualität unserer Böden spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung des menschlichen Körpers mit essentiellen Nährstoffen wie Selen. Leider sind die Ackerböden in einigen Regionen, einschließlich Deutschlands, zunehmend ausgelaugt – eine Folge intensiver Landwirtschaft und seltener werdender Rotation der angebauten Pflanzen. Diese Umstände führen dazu, dass viele in Deutschland angebaute Pflanzen, Getreide und Gemüse immer geringere Mengen an Selen enthalten, was die Versorgung des Körpers mit diesem wichtigen Spurenelement erschwert.

Gleichzeitig bleibt der Selengehalt in tierischen Produkten größtenteils konstant. Der Grund dafür ist, dass die Anreicherung von Futtermitteln mit Selen in Europa erlaubt und weit verbreitet ist. Daher können diejenigen, die tierische Produkte in ihre Ernährung einbeziehen, oft leichter ausreichende Mengen an Selen aufnehmen.

Für diejenigen, die eine pflanzenbasierte Ernährung bevorzugen, also Vegetarier und Veganer, stellt die geringe Selenaufnahme eine größere Herausforderung dar. In diesem Fall kann es notwendig sein, auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen, um einen gesunden Selenspiegel zu erreichen und aufrechtzuerhalten.

Unabhängig von der bevorzugten Ernährungsform sollte jedoch immer darauf geachtet werden, eine ausgewogene Ernährung mit einer Vielzahl von Lebensmitteln zu sich zu nehmen, um sicherzustellen, dass der Körper mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt wird.

Bestehende Erkrankungen

Bestehende Krankheiten und gesundheitliche Beschwerden können die Nährstoffaufnahme im Körper erheblich beeinflussen und dadurch Mängel an wichtigen Spurenelementen, Mineralien und Vitaminen hervorrufen. Dies gilt natürlich auch für einen Mangel an Selen. Solche Mangelerscheinungen treten sehr häufig bei folgenden Erkrankungen auf:

Darmgesundheit spielt hier eine entscheidende Rolle. Bei Darmerkrankungen und Dysbiosen wird der Körper aufgrund der geschädigten Darmschleimhaut oft daran gehindert, ausreichende Mengen an Nährstoffen aufzunehmen. Zusätzlich können diese Erkrankungen selbst beträchtliche Mengen an Nährstoffen und Antioxidantien verbrauchen, um entstehende Entzündungen zu bekämpfen und Abbauprodukte zu neutralisieren. Dies führt zu einer Doppeltbelastung des Körpers und kann einen Nährstoffmangel, einschließlich Selen, weiter verschärfen.

Ungesunde Lebensweise und Ernährungsgewohnheiten

Ein wesentlicher Faktor, der zu einem Selenmangel beitragen kann, ist die Lebens- und Ernährungsweise eines Individuums. Eine ausgewogene Ernährung ist der Schlüssel zur Bereitstellung aller benötigten Nährstoffe, einschließlich Selen. Jedoch können schlechte Essgewohnheiten, wie der übermäßige Verzehr von Fast Food und Fertigprodukten, oftmals zu einer unzureichenden Selenzufuhr führen.

Diese Lebensmittel enthalten in der Regel weniger essentielle Nährstoffe, einschließlich Selen, verglichen mit frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln. Zusätzlich kann übermäßiger Alkoholkonsum oder eine stark eingeschränkte Nahrungsaufnahme, wie sie beispielsweise bei einigen Diäten der Fall ist, dazu führen, dass der Körper weniger Selen aufnimmt oder speichern kann.

Ebenso kann eine ungesunde Lebensweise, die wenig Bewegung und viel Stress beinhaltet, zu einer Beeinträchtigung der Aufnahme und Verstoffwechselung von Selen führen. Es ist daher wichtig, auf eine ausgewogene und gesunde Lebensweise zu achten, um einen Selenmangel zu vermeiden.

Welche Symptome sind typisch für einen Selenmangel?

Ein Selenmangel kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen, je nachdem, wie stark der Mangel ist und welche Körperfunktionen betroffen sind. Zu den typischen Symptomen eines Selenmangels gehören:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
    Selen spielt eine entscheidende Rolle bei der Produktion von Schilddrüsenhormonen, die für die Regulierung des Stoffwechsels und der Energiebereitstellung im Körper verantwortlich sind. Ein Mangel an diesem essentiellen Spurenelement kann eine Unterfunktion der Schilddrüse verursachen, was zu Symptomen wie ständiger Müdigkeit, allgemeiner Schwäche und mangelnder Motivation führen kann.
  • Haarausfall und Nagelveränderungen
    Die Qualität und Stärke unserer Haare und Nägel können stark von der Aufnahme von Selen beeinflusst werden. Dieses essentielle Spurenelement wirkt sich positiv auf die Produktion von Keratin aus, einem Protein, das zur Struktur und Härte von Haaren und Nägeln beiträgt.

    Ein Mangel an Selen kann folglich zu negativen Veränderungen führen: Haare und Nägel können dünn, brüchig und farblos werden und leicht brechen oder ausfallen. Darüber hinaus können bei einem Selenmangel weiße Flecken auf den Nägeln auftreten, die auf eine Störung der Keratinisierung hindeuten.
  • Infektanfälligkeit und geschwächtes Immunsystem
    Einen kritischen Einfluss auf die Gesundheit unserer Zellen hat Selen durch seine Rolle bei der Herstellung von Enzymen, die dazu dienen, freie Radikale zu neutralisieren. Diese aggressiven Moleküle entstehen bei verschiedenen Stoffwechselprozessen im Körper oder durch Umweltbelastungen wie Rauchen oder UV-Strahlung. Sie können die Zellmembrane und das genetische Erbgut in den Zellen schädigen.

    Selen verhindert diese Schädigungen durch die Förderung der Produktion von Enzymen, die diese freien Radikale neutralisieren. Bei einem Mangel an Selen sind unsere Zellen mehr freien Radikalen ausgesetzt. Dies kann zu einer Schwächung unseres Immunsystems führen und uns anfälliger für Infektionen machen.
  • Ungewollter Gewichtsverlust und Darmträgheit
    Als wichtiger Bestandteil bei der Aktivierung der Schilddrüsenhormone beeinflusst Selen nicht nur unseren Stoffwechsel sondern auch unsere Verdauung. Fehlt es im Körper an Selen, kann dies eine verminderte Funktion der Schilddrüse bewirken. Diese wiederum kann einen langsameren Stoffwechsel sowie eine reduzierte Darmmotilität zur Folge haben. Die Konsequenzen können sich in unerwünschtem Gewichtsverlust, Verstopfung und Blähungen bemerkbar machen.
  • Kopfschmerzen und Gedächtnisstörungen
    Die Funktion unseres Nervensystems hängt auch von Selen ab, da es zur Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin und Dopamin beiträgt, die essentiell für Stimmung, Lernfähigkeit und Gedächtnis sind. Mangelt es an Selen, könnte dies die Produktion dieser wichtigen Neurotransmitter beeinträchtigen. Die Folgen könnten sich in Form von Kopfschmerzen, depressiven Verstimmungen, Ängsten und Gedächtnisproblemen zeigen.
  • Schlafstörungen und Schlaflosigkeit
    Unser Schlaf-Wach-Rhythmus wird unter anderem durch Selen reguliert, da es die Umwandlung von Serotonin in Melatonin unterstützt. Melatonin ist ein Hormon, das unseren Schlafzyklus steuert. Ein Mangel an Selen kann daher eine verringerte Melatoninproduktion zur Folge haben, was sich in Form von Schlafstörungen, Schlaflosigkeit und vermehrter Tagesmüdigkeit manifestieren kann.
  • Gelenkschmerzen und Muskelerkrankungen
    Selen hat einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit unserer Gelenke und Muskulatur. Es unterstützt die Produktion von Glutathionperoxidase, einem Enzym, das unsere Zellen vor den negativen Auswirkungen von oxidativem Stress schützt. Fehlt es dem Körper an Selen, kann dies zu einer erhöhten Produktion von freien Radikalen führen.

    Solche aggressiven Moleküle können den Gelenkknorpel und die Muskelzellen schädigen. Die Folgen könnten Gelenkschmerzen, eine Entzündung der Gelenke (Arthritis), Muskelschwäche und sogar Muskelerkrankungen wie Myopathien sein.
  • Spezielle Krankheitsbilder
    Eine stark ausgeprägte und dauerhafte Unterversorgung mit Selen kann zu spezifischen Erkrankungen führen, die insbesondere in Gebieten mit sehr niedrigen Selengehalten im Boden auftreten. Eine dieser Krankheiten ist die Keshan-Krankheit, eine Herzmuskelerkrankung, die Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen zur Folge haben kann.

    Eine weitere Krankheit, die mit Selenmangel assoziiert ist, ist die Kashin-Beck-Krankheit. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung von Gelenken und Knochen, die Wachstumsstörungen, Gelenkverformungen und Osteoarthritis verursachen kann.

Darüber hinaus kann ein Selenmangel auch die bereits vorhandenen Symptome der Hashimoto-Krankheit wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Haarausfall und trockene Haut verschlimmern.

Sprich mit deinem Arzt!

Wenn der Verdacht besteht, dass bei dir ein Selenmangel vorliegen könnte, solltest du dich an deinen Arzt wenden. Dieser kann einen entsprechenden Bluttest veranlassen, um den Selengehalt im Blut zu überprüfen und gegebenenfalls auch die passende Behandlung einleiten.

Wie lässt sich ein Selenmangel diagnostizieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, zu prüfen, ob ein Mangel an dem essentiellen Spurenelement Selen vorliegt. Ein zuverlässiges Bild vom Selengehalt im Körper kann eine Blutuntersuchung geben. Hier wird entweder das Blutplasma oder das Vollblut analysiert, wobei der Arzt die entsprechende Untersuchung veranlasst. Die gängigsten Methoden sind:

  1. Die Bestimmung des Selengehalts im Blutplasma oder Serum
    Dies ist die häufigste Methode, um einen Selenmangel zu erkennen oder auszuschließen. Der normale Selengehalt im Blutplasma oder Serum liegt zwischen 60 und 120 Mikrogramm pro Liter (µg/l). Ein Wert unter 60 µg/l gilt als Selenmangel.
  2. Die Bestimmung des Selengehalts in den Erythrozyten
    Dies ist eine genauere Methode, um den Selenstatus zu beurteilen, da die Erythrozyten das Selen länger speichern als das Blutplasma oder Serum. Der normale Selengehalt in den Erythrozyten liegt zwischen 80 und 160 Mikrogramm pro Liter (µg/l). Ein Wert unter 80 µg/l gilt als Selenmangel.
  3. Die Bestimmung der Aktivität der Glutathionperoxidase in den Erythrozyten
    Dies ist eine indirekte Methode, um einen Selenmangel zu erkennen, da die Glutathionperoxidase ein selenabhängiges Enzym ist, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt. Die normale Aktivität der Glutathionperoxidase in den Erythrozyten liegt zwischen 30 und 70 Einheiten pro Gramm Hämoglobin (U/g Hb). Ein Wert unter 30 U/g Hb gilt als Selenmangel.
  4. Die Bestimmung des Selengehalts im Urin
    Dies ist eine Methode, um die Selenausscheidung zu messen, die von der Selenzufuhr abhängt. Der normale Selengehalt im Urin liegt zwischen 10 und 50 Mikrogramm pro Liter (µg/l). Ein Wert unter 10 µg/l gilt als Selenmangel.

Für diejenigen, die den Komfort ihrer eigenen vier Wände bevorzugen, gibt es auch die Möglichkeit eines Heimtests. Mit diesem Test können neben Selen auch andere Mineralien und Spurenelemente überprüft werden. Diese Tests sind leicht zu handhaben und liefern trotzdem genaue Ergebnisse. Unabhängig vom gewählten Ansatz ist es wichtig, mögliche Nährstoffmängel frühzeitig zu identifizieren und anzugehen.

Der Zusammenhang zwischen Selenmangel und Hashimoto-Thyreoiditis

Ein Selenmangel kann die Symptome der Hashimoto-Krankheit verschlimmern. Der Grund dafür ist, dass Selen eine wichtige Rolle bei der Bildung von Schilddrüsenhormonen spielt. Bei einem Selenmangel wird die Produktion von Schilddrüsenhormonen beeinträchtigt, der Stoffwechsel kann sich verlangsamen und die Umwandlung von fT4 zu fT3 wird ausgebremst.

Außerdem hat Selen eine antioxidative Wirkung und kann helfen, die Körperzellen vor Schäden zu schützen. Ein Selenmangel kann daher auch das Risiko erhöhen, an der Hashimoto-Krankheit zu erkranken bzw. einen bestehenden Verlauf zu verschlimmern.

Es gibt Hinweise darauf, dass Selenmangel zur Entwicklung der Hashimoto-Thyreoiditis beitragen kann, einer Autoimmunerkrankung, die zu einer abnormalen Produktion von Schilddrüsenhormonen und zur Zerstörung von Schilddrüsengewebe führt.

Studien haben gezeigt, dass Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis tendenziell einen niedrigeren Selenspiegel haben als gesunde Menschen. Außerdem hat sich gezeigt, dass eine Selenergänzung die Schilddrüsenfunktion verbessert und die Autoantikörperwerte bei Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis senkt.

Im Detail kann man folgende Aussagen zum Zusammenhang zwischen Selenmangel und der Schilddrüsengesundheit treffen:

  1. Gestörte Schilddrüsenhormonproduktion
    Selen spielt eine entscheidende Rolle bei der Herstellung von Schilddrüsenhormonen, die den Stoffwechsel und die Energieversorgung des Körpers steuern. Es ist essenziell für die Umwandlung von Thyroxin (T4) in das besonders wirksame Trijodthyronin (T3), ein Prozess, der durch selenabhängige Enzyme katalysiert wird. Wenn es an Selen mangelt, kann dies zu einer verminderten Aktivität dieser Enzyme führen und sich als reduzierte Produktion von Schilddrüsenhormonen sowie Hypothyreose äußern – also eine Unterfunktion der Schilddrüse.
  2. Erhöhtes Risiko für Autoimmunerkrankungen
    Selen ist wichtig für die Gesundheit des Immunsystems, da es die Bildung von Antioxidantien fördert, die die Zellen vor oxidativem Stress schützen. Oxidativer Stress kann zu einer Schädigung der Schilddrüsenzellen und einer Aktivierung von Autoantikörpern führen, die die Schilddrüse angreifen und entzünden. Ein Selenmangel kann zu einer erhöhten Bildung von oxidativem Stress und einer gesteigerten Anfälligkeit für Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis oder Morbus Basedow führen.
  3. Erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs
    Selen ist wichtig für die DNA-Reparatur und die Apoptose, also den programmierten Zelltod, der verhindert, dass sich geschädigte oder entartete Zellen vermehren. Ein Selenmangel kann zu einer verminderten DNA-Reparatur und einer gestörten Apoptose führen, die sich in einer erhöhten Anzahl von DNA-Schäden und einer vermehrten Zellteilung äußern können. Dies kann zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Mutationen und Krebsentstehung in der Schilddrüse führen.

Deshalb ist es wichtig, dass Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis sicherstellen, dass Sie über Ihre Ernährung oder durch Nahrungsergänzungsmittel genügend Selen zu sich nehmen. Selenpräparate sind im Allgemeinen sicher und werden gut vertragen, aber es ist immer am besten, mit einem Arzt oder Ernährungsberater zu sprechen, bevor Sie mit einer neuen Nahrungsergänzung beginnen.

Selen kann die Antikörperkonzentration bei Hashimoto-Thyreoiditis reduzieren

Verschiedene Studien, die unter anderem auch in der Ärztezeitung zitiert wurden, haben deutlich gezeigt, dass Selen – insbesondere in Form von Natriumselenit – effektiv bei der Reduzierung von TPO-Antikörpern und der Linderung von Entzündungen ist. Diese gesundheitlichen Vorteile wurden jedoch erst ab einer Tagesdosis von 200 Mikrogramm Natriumselenit beobachtet.

Darüber hinaus haben verschiedene Untersuchungen darauf hingewiesen, dass Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, sich unter einer Selen-Supplementierung eindeutig besser fühlen. Diese Verbesserung der Lebensqualität unterstreicht die Bedeutung von Selen in der Schilddrüsenfunktion und stärkt die Argumentation für eine ausreichende Selenaufnahme bei Personen mit Schilddrüsenerkrankungen.

Dennoch sind weitere Studien und klinische Untersuchungen notwendig, um zu verstehen, wie Natriumselenit am besten zur Behandlung von Entzündungen und Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis eingesetzt werden kann.

Wie kann man einen Selenmangel ausgleichen und was ist die empfohlene Dosierung?

Ein Selenmangel kann durch den Verzehr von Lebensmitteln, die viel Selen enthalten oder durch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln ausgeglichen werden. Zu den Lebensmitteln, die viel Selen enthalten, gehören Fisch, Fleisch, Eier und Getreide. Als effektive Quelle für Selen gelten Paranüsse. Allerdings sollten diese nur in Maßen gegessen werden, da sie tatsächlich recht große Mengen an Selen enthalten und die Gefahr über das Ziel hinauszuschießen gegeben ist.

Der Tagesbedarf an Selen für gesunde Erwachsene liegt bei 55 Mikrogramm. Diese Menge kann durch eine normale Ernährung meist leicht erreicht werden.

Welche Lebensmittel enthalten viel Selen?

Es gibt viele Lebensmittel, die reich an Selen sind. Zu den häufigsten Selenquellen gehören Fisch, Fleisch, Eier und Getreide. Die beste Quelle für Selen sind jedoch Paranüsse. Eine Paranuss kann bis zu 95 Mikrogramm Selen liefern, was mehr ist als der Tagesbedarf für gesunde Erwachsene. Allerdings sollten Paranüsse nur in Maßen gegessen werden, denn sie enthalten auch viel Fett und man kann im Bezug auf den Selengehalt schnell über das Ziel hinausschießen.

Bei einem nachgewiesenen Selenmangel, sollten folgende Nahrungsmittel dauerhaft in den täglichen Speiseplan aufgenommen werden:

NahrungsmittelMengeSelengehalt
Steinpilze50g90µg
Hering50g22µg
Thunfisch50g40µg
Rinderfilet100g35µg
Tofu100g17,4µg
Champignons200g14µg
Lachs50g14µg
Hähnchenfleisch100g10µg
Alfalfa10g9µg
Hirse50g8µg
Linsen70g7µg
Paprika155g6µg
Naturreis50g5,5µg
Hafer50g5,5µg
Weißkohl200g5µg
Kartoffeln250g4,5µg
Grünkohl200g4,2µg
Gerste60g4µg
Kichererbsen125g4µg
Pistazien50g3,5µg

Wann und wie sollten Nahrungsergänzungen in Betracht gezogen werden?

Liegt laut Blutdiagnostik ein schwerer Selenmangel vor, kann der behandelnde Arzt sicherlich geeignete Selenpräparate empfehlen. Selenergänzungen sind in verschiedenen Formen erhältlich, z. B. als Tabletten, Kapseln oder Injektionen. Die beste Form von Selen für die Hashimoto-Krankheit ist noch nicht ganz klar, weshalb man mit dem Arzt besprechen sollte, welche Form von Selen für einen selbst  am besten geeignet ist. Die Tendenz geht aber immer weiter in Richtung Natriumselenit.

Es ist wichtig, mit der Seleneinnahme nicht zu übertreiben, denn das kann der Gesundheit schaden. Die maximale Tagesdosis von Selen für Erwachsene beträgt 400 Mikrogramm. Eine sichere Dosis, welche auch gute Ergebnisse bei der Reduzierung der Antikörper bei Hashimoto-Thyreoiditis liefert, liegt bei 200-300 Mikrogramm Selen am Tag.

Die Kontrolle der Selensupplementierung

Die Überwachung und Überprüfung der Selensupplementierung sind wichtige Schritte, um sicherzustellen, dass das richtige Gleichgewicht von diesem essentiellen Spurenelement im Körper erhalten bleibt. Eine zu niedrige Zufuhr kann zu Mangelerscheinungen führen, während eine übermäßige Zufuhr toxisch sein kann.

Erstens sollte jeder, der erwägt, Selen zu ergänzen, zuerst einen Arzt oder Ernährungsberater konsultieren. Der Bedarf an Selen kann von Person zu Person variieren und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören Alter, Geschlecht, allgemeiner Gesundheitszustand und Lebensstil.

Darüber hinaus ist es wichtig, sich an die empfohlenen Tagesdosen zu halten und nicht mehr als 300 Mikrogramm Selen pro Tag einzunehmen (inklusive der Menge, die über die Nahrung aufgenommen wird), da höhere Dosen gesundheitsschädlich sein können.

Die Überwachung sollte regelmäßig durch Bluttests erfolgen, um den Selenspiegel im Körper zu ermitteln. Das gibt nicht nur Auskunft darüber, ob die Selenzufuhr angepasst werden muss, sondern gibt auch Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen oder Toxizität.

Zusätzlich zu medizinischen Tests ist es wichtig, auf körperliche Signale zu achten. Symptome wie Müdigkeit, Haarausfall, Schwäche oder Konzentrationsprobleme können ein Hinweis auf einen Selenmangel sein, während Symptome wie Hautausschlag, Durchfall oder Nervenprobleme auf eine übermäßige Selenzufuhr hinweisen können.

Welches Selenpräparat bzw. Selenform ist bei Hashimoto-Thyreoiditis am besten?

Die am häufigsten verwendeten Selenformen sind Natriumselenit, Selenmethionin und Selenhefe. Alle drei Varianten haben eine sehr hohe Bioverfügbarkeit und garantieren so eine gute und schnelle Aufnahme im Körper. Die Ärzteschaft bevorzugt Natriumselenit, der Grund dafür ist aber noch nicht ganz geklärt bzw. publiziert.

Wann am Tag sollte man Selen-Ergänzungen einnehmen?

Auf diese Frage gibt es in der Wissenschaft keine eindeutige Antwort, denn jeder Mensch ist anders und kann unterschiedlich auf Selenpräparate reagieren. Im Allgemeinen wird jedoch empfohlen, Selenpräparate am Morgen einzunehmen, da sie dazu beitragen können, das allgemeine  Energieniveau zu verbessern.

Außerdem sollten Selenpräparate mit einer Mahlzeit eingenommen werden, um das Risiko von Nebenwirkungen im Magen-Darm-Bereich zu verringern. Selen sollte mit mindestens einer Stunde Abstand zu Vitamin C, Zink, Chrom und Magnesium eingenommen werden.

Gibt es Wechselwirkungen mit L-Thyroxin?

Wenn du an der Hashimoto-Thyreoiditis leidest und das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin einnimmst, solltest du wissen, dass es zu Wechselwirkungen mit Selenpräparaten kommen kann. Selen kann einen Einfluss auf die Wirkung von L-Thyroxin haben und diese unter Umständen sogar abschwächen und hemmen.

Deshalb sollten Selenpräparate am besten nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen und die Dauer und Dosierung entsprechend abgesprochen werden. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass Selenpräparate mindestens 30-60 Minuten nach der Einnahme von L-Thyroxin eingenommen werden.

Welche weiteren Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel können die Wirksamkeit von Selen beeinträchtigen?

Die Wirksamkeit von Selen kann durch verschiedene Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel beeinträchtigt werden, die entweder die Aufnahme, den Stoffwechsel oder die Ausscheidung von Selen verändern können. Zu diesen Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln gehören:

  • Vitamin C
    Die Resorption von Selen im Darm kann durch die gleichzeitige Einnahme von Vitamin C beeinträchtigt werden. Deshalb ist es ratsam, bei der Einnahme von Vitamin C und Selen einen zeitlichen Abstand von mindestens zwei Stunden zu lassen.
  • Andere Spurenelemente
    Einige Spurenelemente wie Eisen, Kupfer, Zink und Mangan könnten in Konkurrenz treten mit Selen um die Bindungsstellen an Transportproteinen. Dieser Prozess könnte die Verfügbarkeit von Selen im Blut begrenzen. Zudem könnten diese Spurenelemente die Aktivität von Enzymen, die auf Selen angewiesen sind, entweder hemmen oder fördern. Deshalb würde es sich empfehlen, das gemeinsame Einnehmen von Selen und anderen Spurenelementen zu vermeiden oder zumindest vorab mit einem Arzt zu besprechen.
  • Cholesterinsenker
    Medikamente zur Senkung des Cholesterinspiegels, wie Statine oder Fibrate, könnten die Ausscheidung von Selen durch den Urin erhöhen und dadurch einen Selenmangel verursachen. Daher ist es ratsam, bei Einnahme solcher Medikamente den Selenstatus zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen.
  • Schilddrüsenhormone
    Schilddrüsenhormone wie Thyroxin oder Trijodthyronin können den Prozess beeinflussen, durch den Selen in seine aktive Form verwandelt wird. Somit können diese Hormone die Funktion von Selen in Bezug auf die Schilddrüsenfunktion modifizieren. Es ist daher auch hierbei empfehlenswert, die Dosierung von Selen und Schilddrüsenhormonen in Absprache mit dem Arzt zu bestimmen, um die optimale Balance zu gewährleisten.
  • Chemotherapeutika
    Chemotherapeutische Medikamente, wie Cisplatin oder Methotrexat, können die Resorption und den Metabolismus von Selen beeinträchtigen, wodurch die antioxidativen Eigenschaften von Selen möglicherweise reduziert werden. Deshalb ist es ratsam, die Verwendung von Selen in Kombination mit Chemotherapeutika mit einem Arzt zu besprechen. Auf diese Weise können potenzielle Wechselwirkungen vermieden oder zumindest minimiert werden.

Welche Nebenwirkungen sind bei übermäßiger Seleneinnahme möglich?

Zu den Nebenwirkungen von Selenpräparaten können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, schlechter Atem und Körpergeruch gehören. Die Einnahme von zu viel Selen kann zu Selenose führen, die mit Symptomen wie Haarausfall, Magen-Darm-Beschwerden, Müdigkeit und leichten Nervenschäden einhergeht. Diese Nebenwirkungen treten allerdings meist nur bei einer dauerhaften Überdosierung jenseits der 300mµ Selen pro Tag auf.

Bekommt man als Hashimoto-Patient Selenpräparate auf Rezept?

Normalerweise gilt Selen als einfaches Nahrungsergänzungsmittel und wird meist nicht von den Krankenkassen erstattet. Liegt allerdings ein nachweislicher Selenmangel vor, übernehmen die meisten Krankenkassen eine zeitlich begrenzte Behandlung mit Selenpräparaten. In diesem Fall kommt meist Selen-Loges zum Einsatz.

Die Barmer-Krankenversicherung informiert folgendermaßen auf ihrer Webseite zum Thema:

“Hat ein Patient einen nachgewiesenen Selenmangel, der sich über die Ernährung nicht beheben lässt, kann der Arzt verschreibungspflichtige Selenhaltige Arzneimittel auf Kassenrezept verordnen. Ein Selenmangel kann durch eine Blutuntersuchung festgestellt werden.

Rezeptfrei erhältliche Selenhaltige Arzneimittel können für Erwachsene nicht zu Kassenlasten verordnet werden, sondern nur für Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr sowie für Jugendliche mit Entwicklungsstörungen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr.“

Barmer-Krankenversicherung

Alternativ kann man Selen in Form von Nahrungsergänzungen in der Apotheke oder im Onlinehandel beziehen und gegebenenfalls in Eigeninitiative ausprobieren. Dosierungen um die 200µg Selen pro Tag gelten, als allgemein sicher in der Anwendung und es sind keine nennenswerten Nebenwirkungen zu erwarten.

Fazit

Selen spielt eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit und ist an zahlreichen lebenswichtigen Prozessen in unserem Körper beteiligt. Obwohl ein Selenmangel in den meisten Teilen der Welt selten ist, kann er bei bestimmten Risikogruppen auftreten und sollte entsprechend untersucht und behandelt werden. Die verstärkte Diagnose und Behandlung von Selenmangel kann erheblich zu einer verbesserten Gesundheit und Lebensqualität beitragen.

Es ist jedoch auch wichtig zu beachten, dass eine Überdosierung von Selen toxisch sein kann und daher die Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Selen mit einem Arzt abgesprochen werden sollte. Weiterhin sollte die gleichzeitige Einnahme von Selen mit bestimmten Medikamenten und anderen Nährstoffen wegen möglicher Wechselwirkungen vorsichtig abgewogen werden.

Schließlich ist es immer wichtig, an eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu denken, da sie die beste Quelle für alle lebenswichtigen Nährstoffe, einschließlich Selen, ist. Eine gesunde Lebensweise – ergänzt durch gegebenenfalls erforderliche Nahrungsergänzungsmittel – ist nach wie vor die wirksamste Strategie zur Förderung von Gesundheit und Wohlbefinden.

Häufig gestellte Fragen

Welche Rolle spielt Selen im Körper?

Selen wirkt als wichtiges Antioxidans und spielt eine entscheidende Rolle bei der Funktion des Immunsystems und der Schilddrüse. Es ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Produktion von Glutathionperoxidase, einem leistungsstarken Enzym, das den Körper vor oxidativem Stress schützt.

Wie ist Selen mit Hashimoto-Thyreoiditis verbunden?

Bei Hashimoto-Thyreoiditis handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem irrtümlich die Schilddrüse angreift. Selen hat sich als nützlich für Menschen mit dieser Erkrankung erwiesen, da es dazu beiträgt, die oxidative Belastung zu reduzieren und das Immunsystem zu regulieren.

Wie kann Selen die Symptome von Hashimoto-Thyreoiditis verbessern?

Selen kann dazu beitragen, die Symptome von Hashimoto-Thyreoiditis zu verbessern, indem es die Produktion der schädlichen Peroxidverbindungen vermindert, die eine Ursache von Schilddrüsengewebe-Entzündung sind. Darüber hinaus kann Selen das Gleichgewicht des Immunsystems verbessern und Autoimmunreaktionen mildern.

Was sagt die Forschung über die Vorteile von Selen bei der Behandlung von Hashimoto-Thyreoiditis?

Mehrere Studien haben gezeigt, dass die Selen-Supplementierung die Antikörperkonzentrationen senken und entzündliche Aktivitäten reduzieren kann, die mit Hashimoto-Thyreoiditis assoziiert sind. Es hat sich gezeigt, dass eine Selen-Supplementierung den allgemeinen Gesundheitszustand und die Lebensqualität von Patienten mit dieser Erkrankung verbessert.

Welche Dosis von Selen wird allgemein bei Hashimoto-Thyreoiditis empfohlen?

Eine Dosierung von 200 Mikrogramm pro Tag wird oft für Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis empfohlen, sollte aber immer unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen, um einer Überdosierung vorzubeugen.

Gibt es Risiken oder Nebenwirkungen bei der Einnahme von Selen?

Während Selen in moderaten Mengen sicher und wirksam bei der Kontrolle von Hashimoto-Thyreoiditis ist, kann eine übermäßige Einnahme zu einer Selen-Toxizität führen. Symptome einer Überdosierung können Haarausfall, Übelkeit, Reizbarkeit und neurologische Störungen sein.

Wie lange dauert es, bis die Wirkung von Selen bei der Behandlung von Hashimoto-Thyreoiditis zu spüren ist?

Das ist individuell verschieden und hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Schwere der Erkrankung und der individuellen Absorptionsrate. Einige Patienten können eine Verbesserung innerhalb einiger Wochen bemerken, während bei anderen die Vorteile erst nach mehreren Monaten sichtbar werden.

Wie ist Selen am besten zu nehmen?

Selen kann sowohl aus Nahrung als auch aus Nahrungsergänzungsmitteln aufgenommen werden. Es ist empfehlenswert, Selen zusammen mit Vitamin E einzunehmen, da diese beiden Antioxidantien synergistisch wirken.

Gibt es natürliche Nahrungsquellen von Selen?

Ja, es gibt viele Nahrungsmittel reich an Selen. Dazu gehören unter anderem: Fisch, Schalentiere, Rindfleisch, Geflügel, Eier, Braunreis, Sonnenblumenkerne und Paranüsse.

Kann ich Selen zusammen mit anderen Medikamenten zur Behandlung von Hashimoto-Thyreoiditis einnehmen?

Ja, Selen kann in Kombination mit herkömmlichen Schilddrüsenmedikamenten eingenommen werden. Es sollte jedoch immer ein Arzt konsultiert werden, bevor man Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von medizinischen Zuständen verwendet.

Kann Selen die Notwendigkeit von Schilddrüsenhormonersatz bei Hashimoto-Thyreoiditis reduzieren?

Obwohl Selen hilfreich sein kann, um den Autoimmunaspekt der Hashimoto-Thyreoiditis zu mildern, wird es in der Regel nicht als Ersatz für die herkömmliche Schilddrüsenhormonersatztherapie gesehen. Es ist wichtig, einen Arzt zu konsultieren, bevor man Änderungen an der Therapie vornimmt.

Wie lange sollte eine Selen-Supplementierung bei Hashimoto-Thyreoiditis fortgesetzt werden?

Die Dauer der Supplementierung ist von Patient zu Patient unterschiedlich und sollte individuell mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Bei einigen Menschen kann eine Weiterführung der Supplementierung auch nach Besserung der Symptome hilfreich sein.

Gibt es Patienten mit Hashimoto-Thyreoiditis, bei denen eine Selen-Supplementierung nicht empfohlen wird?

Selen-Supplementierung ist im Allgemeinen sicher, aber es gibt bestimmte Gruppen von Menschen, die sie vermeiden sollten, einschließlich derjenigen mit Allergien gegen Selen oder diejenigen, die mit bestimmten Chemotherapeutika behandelt werden. Selen wird auch nicht für schwangere oder stillende Frauen ohne medizinische Beratung empfohlen.

Kann Selen über die Nahrung alleine ausreichend sein, um die positiven Effekte auf Hashimoto-Thyreoiditis zu erzielen?

Es ist unwahrscheinlich. Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis haben oft ein erhöhtes Bedürfnis an Selen, das möglicherweise durch Nahrung alleine nicht gedeckt werden kann. Eine Ergänzung kann dabei helfen, die notwendige Menge zu erreichen. Es ist aber wichtig, dies mit einem professionellen Gesundheitsdienstleister zu besprechen.

Was sind alternative Nahrungsergänzungsmittel, die bei Hashimoto-Thyreoiditis nützlich sein könnten?

Andere Nahrungsergänzungsmittel, die bei Hashimoto-Thyreoiditis hilfreich sein könnten, sind Omega-3-Fettsäuren, Probiotika, Vitamin B12, Vitamin D und Zink.

Quellenangaben

Ärztezeitung: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Selen-lindert-Entzuendung-bei-Hashimoto-Thyreoiditis-354135.html

Deutsche Apotheker Zeitung: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2008/daz-11-2008/selen

Barmer-Krankenversicherung: https://www.barmer.de/formClient/barmer-de/unsere-leistungen/mediencenter/1003044/broschuerencenter,step=.html?pdf-webcode=a002532

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