Überall wo man hinschaut, bekommt man es in Hülle und Fülle angeboten – Vitamin C. Egal ob im Supermarkt, in der Drogerie oder in der Apotheke — das Wundervitamin welches bei Erkältungen sehr hilfreich sein soll und mit unter das bekannteste Vitamin überhaupt ist, ist überall präsent.
Aber zu welchem Vitamin C – Produkt greift man denn nun ? Welches ist wirklich gut und hält sein Versprechen und welches ist ein klassischer Blender? Die Unterschiede sind teils sehr groß und gravierend. Man kann durchaus behaupten, dass Vitamin C definitiv nicht gleich Vitamin C ist.
Da muss man schon genauer hinschauen und seine Produkte wirklich mit Bedacht auswählen, ansonsten tut man sich, seinem Körper und vor allem seiner Gesundheit keinen besonderen großen Gefallen.
Wofür wird Vitamin C im Körper benötigt?
- Zur Bildung von Carnitin und auch der Gallensäuren aus dem Cholesterin
- Zur schnellen Wundheilung
- Bei der Produktion von Botenstoffen
- Es verbessert die Absorption von Eisen
- Es reguliert und stärkt das Immunsystem
- Es ist unentbehrlich bei der Bildung von Hormonen und Neurotransmittern
- Es ist ein starker Radikalfänger (Antioxidans)
- Es ist beteiligt an der Kollagenproduktion und somit sehr wichtig für Knochen, Knorpel und Bindegewebe
- Es schützt zusammen mit dem Vitamin E die Zellen des Körpers vor Schäden
Symptome eines Vitamin C – Mangels
Ein Vitamin C – Mangel (Skorbut) kann vielfältige Symptome beim Menschen auslösen und andere Vitamin- und Aufnahmemangel herbeiführen. Als klassische Hauptsymptome werden Folgende beobachtet:
- Wenn Vitamin C im Körper fehlt, kann kaum Kollagen gebildet werden. Aufgrund dessen kann das Bindegewebe nicht richtig aufgebaut werden. Deshalb haben Menschen mit Vitamin C – Mangel häufig Zahnfleischbluten, Zahnfleischentzündungen und lockere Zähne
- Müdigkeit, Schwäche und mangelnde Energie
- Schlechte Wundheilung, blaue Flecken und Blutergüsse
- Gelenkschmerzen, steife Muskeln
- Reizbarkeit, depressive Verstimmungen und Stimmungsschwankungen
- blasse oder grau-gelbe Hautfarbe
- Infektanfälligkeit
- vergrößerte Leber
- Psychische Veränderungen wie Schwermütigkeit, Gleichgültigkeit und allgemeine Unpässlichkeit
Die Ascorbinsäure
Beim Vitamin C gibt es massive Qualitätsunterschiede. Nicht nur im Bezug auf die im Produkt enthaltende Menge an Vitaminen, sondern auch im Bezug auf die Art und Weise, wie das Produkt hergestellt wurde.
In den 30er Jahren gelang es Forschern, das kostbare Vitamin C aus der Paprika zu extrahieren. Das war ein Durchbruch, aber die Forscher wollte natürlich mehr und haben sich darauf gestürzt, eine Möglichkeit zu finden, das Vitamin C in rauen Mengen zu produzieren. Auf diese Weise wurde die Ascorbinsäure entwickelt und ist leider auch noch bis heute in aller Munde. Im doppelten Sinne.
Mitte der 30er Jahre hat der Nobelpreisträger Tadeus Reichstein und sein Kollege Andreas Grüssner es geschafft, mit Hilfe der Reichstein-Synthese ein künstlich synthetisiertes Vitamin C herzustellen. Dies war ein Versuch, die damals sehr häufig vertretene Vitamin C – Mangelerscheinung Skorbut, in den Griff zu bekommen.
Heutzutage gibt es das Vitamin C in Hülle und Fülle. Die Varianten an Präparaten ist für Laien mittlerweile absolut undurchsichtig geworden und täglich werden es mehr. Vitamin C ist nicht gleich Vitamin C, weshalb der Verbraucher heute definitiv genauer hinschauen sollte, wenn er seinem Körper was Gutes tun möchte, anstatt im zu schaden.
Grob über den Daumen gepeilt könnte man die aktuell auf dem Markt erhältlichen Vitamin C – Präparate in folgende Kategorien unterteilen:
- künstliche bzw. absolut synthetische Einzelpräparate
- künstliche Multi-Präparate, die Vitamin C in Kombinationen enthalten
- natürliche Präparate, welche das extrahierte Vitamin C als Wirkstoff enthalten
- natürliche Präparate, welche das extrahierte Vitamin C als Wirkstoff UND auch noch die sogenannte Vorstufen und Begleitstoffe (Bioflavonoide) enthalten
- Kombinationen aus den künstlichen und natürlichen Wirkstoffen
Bereits bei dieser Aufteilung wird man als Verbraucher stutzig und nachdenklich. Welches Präparat ist am besten ? Was sind die Vor- und Nachteile der künstlichen Produkte ? Es ist nicht ganz so einfach abzuwägen und die Unterschiede sind groß.
Natürliches Vitamin C oder doch eher Künstliches?
Vitamin C als solches findet man in der freien Natur nirgends allein und isoliert vor. Vitamin C in natürlicher Form kommt immer mit den passenden Vor- und Zwischenstufen (Bioflavonoiden) daher.
Das Ganze ist meist noch mit diversen Spurenelementen, weiteren Mineralstoffen und Mikronährstoffen kombiniert. All dies in Kombination gewährleistet eine optimale Aufnahme im Körper und ein passendes Zusammenspiel der Nährstoffe.
Bei der künstlichen Herstellung ist es eher so, dass die Kombination aus dem Stoff A und Stoff B den Stoff C ergeben. Dazu bedarf es natürlich gewisser technischer Voraussetzungen, aber im Grunde läuft es nicht anders ab.
Ein isolierter Stoff hat aber immer den Nachteil, dass die sogenannte „Bioverfügbarkeit“, also die Möglichkeit diesen Soff auch aufnehmen zu können und diesen auch verwerten zu können, bei den künstlich synthetisierten Varianten des Vitamin C doch recht bescheiden ausfällt und vom menschlichen Körper sehr schlecht aufgenommen werden kann.
Und dies ist der gravierende Unterschied: Nahrungsmittel und Vitamine müssen dem Körper verfügbar sein. Je einfacher, umso besser, den je nach Gesundheitsstatus, Alter oder körperlicher Verfassung ist nicht jeder Mensch in der Lage Vitamine aus der Nahrung oder Nahrungsergänzungsmitteln problemlos zu verwerten und in die aktiven Formen umzuwandeln.
Deswegen sollten die Nahrungsergänzungen so weit wie möglich in aktiver und hochwertiger Form vorliegen. Zudem ist der Nachteil der künstlichen Vitamin C – Varianten der, dass diese zudem auch noch verschiedenste Farbstoffe, Aromastoffe sowie Konservierungsmittel etc. enthalten. Dies schreckt viele Verbraucher zu Recht ab und dient nicht gerade der Bioverfügbarkeit der Vitamine.
Bioverfügbarkeit – wie gut kann der Körper das Vitamin aufnehmen?
Die Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit natürlicher Vitamin C – Quellen ist bis dato unerreichbar. Wobei der Vitamin C – Gehalt in den meisten Früchten und Nahrungsmitteln meist deutlich geringer ausfällt als in den künstlichen Nahrungsergänzungsmitteln.
Die Ascorbinsäure an sich ist im Grunde sehr schnell verfügbar, allerdings wird sie auch genauso schnell wieder ungenutzt ausgeschieden, wenn man eine höhere Dosis auf einmal einnimmt. Deshalb sollten höhere Dosen an Vitamin C am besten über den Tag verteilen werden.
Allerdings gibt es auch bei den künstlichen Vitamin C – Varianten die Möglichkeit, die Bioverfügbarkeit zu erhöhen. Recht wirksam funktioniert dies mit Ascorbinsäureverbindungen. Dafür kombiniert man die Ascorbinsäure beispielsweise mit Magnesium, Calcium oder Natrium.
Solche Verbindungen sind dann säuregepuffert, basisch und haben gleich mehrere Vorteile. Auf der einen Seite profitiert man von einer höheren Verweildauer im Körper, was zu einer besseren Aufnahme der Vitamine führt. Auf der anderen Seite minimiert man mit solchen Verbindungen die Reizung der Zähne, Schleimhäute und des Magens.
Eine weitere Möglichkeit die Verfügbarkeit des Vitamins zu steigern, ist die retardierte Variante. Hierbei wird das Vitamin C langsam und in kleinen Mengen über den Tag verteilt abgegeben und garantiert somit eine bessere Aufnahme. Dieses System hat sich in den letzten Jahren recht gut durchgesetzt und ist unter verschiedenen Bezeichnungen, wie Langzeitperlen, Time-Release und Retard, anzutreffen.
Es lohnt sich also mit den verschiedenen Vitamin C – Varianten auseinanderzusetzen, wenn man sein Geld nicht zum Fenster hinaus werfen und seinem Körper was Gutes tun möchte. Es ist wichtig immer zuerst auf die Inhaltsstoffe aller Präparate zu schauen, zu vergleichen und sich vorab zu informieren.
Pauschal kann man beim Vitamin C aber sagen, dass die natürlichen Nahrungsergänzungsmittel den künstlichen Varianten um Längen voraus sind und sich der häufig höhere Preis definitiv bezahlt macht.
Quellenangaben
Bildquellen:
- Titelbild: © Vitamin C – Michael Ayed.com

ist ein engagierter Gesundheitsberater, Präventionscoach und Autor, der sich auf das Thema Hashimoto-Thyreoiditis spezialisiert hat. Seit 2008 durchlebt er eine langwierige und komplexe Erfahrung mit dieser Autoimmunerkrankung und konnte trotz aller Herausforderungen durch akribische Recherchen und eine nachhaltige Anpassung seiner Lebensweise signifikante Fortschritte in Bezug auf seine Gesundheit erzielen.
Als Betroffener verfügt er über mehr als 15 Jahre Expertise zu diesem Thema und teilt sein fundiertes Fachwissen sowie eigene Erfahrungen, um anderen Betroffenen wertvolle Tipps zur Selbsthilfe zu geben und tatkräftig bei der Verbesserung ihres Gesundheitszustandes zu unterstützen.