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Die Pille und Hashimoto-Thyreoiditis: Ein kritischer Blick auf die hormonelle Verhütung

Hormonelle Verhütung ist ein zentraler Bestandteil der reproduktiven Gesundheit vieler Frauen. Doch für diejenigen, die mit Hashimoto-Thyreoiditis leben, wirft sie eine Fülle von Fragen und Bedenken auf. In diesem Artikel wollen wir ein tieferes Verständnis für die Verbindung zwischen der Pille und dieser Autoimmunerkrankung der Schilddrüse entwickeln, um dir eine fundierte Entscheidungsgrundlage für deine Verhütungsmethoden zu bieten.

Hashimoto-Thyreoiditis, auch bekannt als chronische lymphozytäre Thyreoiditis, ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das körpereigene Immunsystem die Schilddrüse angreift und zu einer chronischen Entzündung führt. Dieser Angriff beeinträchtigt die Fähigkeit der Schilddrüse, lebenswichtige Hormone zu produzieren, und kann zu einer Hypothyreose – einer Unterfunktion der Schilddrüse – führen. Da die Schilddrüsenhormone in vielfältige physiologische Prozesse involviert sind, kann bereits eine geringe Veränderung ihres Gleichgewichts weitreichende Effekte auf deine Gesundheit haben.

Hormonelle Verhütungsmittel, zu denen Pillen, Pflaster, Ringe und Injektionen gehören, basieren auf Östrogenen und Progesteron oder deren synthetischen Derivaten. Diese Hormone verhindern den Eisprung, verändern die Beschaffenheit des Zervixschleims und beeinflussen die Gebärmutterauskleidung, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Allerdings können sie auch das empfindliche Gleichgewicht der Schilddrüsenhormone beeinflussen, insbesondere bei einer vorbestehenden Schilddrüsenerkrankung wie Hashimoto-Thyreoiditis.

Das Ziel dieses Artikels ist es nicht nur, die Interaktionen zwischen der Pille und Hashimoto-Thyreoiditis aufzuschlüsseln, sondern auch, dir die Informationen und das Wissen an die Hand zu geben, das du benötigst, um die für dich beste Verhütungsoption zu wählen. Wir wollen Licht auf die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Hormonen werfen und betrachten, wie sie deine Gesundheit als Frau mit Hashimoto beeinflussen können.

Kurze Darstellung von Hashimoto-Thyreoiditis und die wesentlichen Merkmale der Erkrankung

Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Autoimmunkrankheit, bei der dein Immunsystem Schilddrüsengewebe angreift, was zu einer chronischen Entzündung führt. Mit der Zeit kann diese Entzündung die Fähigkeit der Schilddrüse, ausreichende Hormone zu produzieren, verringern, was zu Hypothyreose führt. Die Erkrankung ist schleichend und manifestiert sich oft über Jahre, bevor sie diagnostiziert wird.

Eines der wesentlichen Merkmale der Hashimoto-Thyreoiditis ist die Präsenz von Antikörpern gegen Schilddrüsen-spezifische Proteine im Blut, wie zum Beispiel gegen die Thyreoperoxidase oder Thyreoglobulin. Diese Antikörper sind ein Indiz für die autoimmunen Prozesse, die in deinem Körper ablaufen und bieten dem Arzt wichtige diagnostische Informationen.

Die Folge der Hashimoto-Thyreoiditis ist eine verminderte Produktion der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), die für den gesamten Körper von großer Bedeutung sind. Sie beeinflussen den Stoffwechsel, die Herzfunktion, die Verdauung und haben eine zentrale Rolle in der Entwicklung des Gehirns. Ein Mangel an diesen Hormonen aufgrund von Hashimoto-Thyreoiditis kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Konzentrationsschwierigkeiten, Trockener Haut, Kälteintoleranz und Haarausfall führen.

Bei Diagnose und Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis spielen das Thyreoidea-stimulierende Hormon (TSH), welches von der Hypophyse ausgeschüttet wird, und die T3 und T4 Werte eine entscheidende Rolle. Eine erhöhte TSH-Konzentration bei niedrigen T3/T4-Werten kann ein starkes Indiz für eine Hypothyreose sein, die mit Hashimoto in Zusammenhang steht. Die Behandlung konzentriert sich häufig auf die Hormonersatztherapie, um den Mangel auszugleichen und die Symptome zu mildern.

Wichtigkeit eines ausbalancierten Hormonhaushalts

Ein ausbalancierter Hormonhaushalt ist wesentlich für dein allgemeines Wohlbefinden, speziell wenn du mit Hashimoto-Thyreoiditis lebst. Die Hormone deiner Schilddrüse, Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3), sind direkt in die Regulation Deines Stoffwechsels involviert. Sie beeinflussen, wie schnell oder langsam deine Zellen Energie verbrennen, was wiederum deine Körpertemperatur, deinen Herzrhythmus, dein Gewicht und sogar deine geistige Klarheit steuert.

Bei einem Ungleichgewicht, wie es bei Hashimoto-Thyreoiditis aufgrund der abnehmenden Funktion der Schilddrüse vorkommt, kann es zu vielfältigen Symptomen kommen, die von subtilen Veränderungen der Stimmung und Energie bis hin zu ausgeprägteren Problemen wie Herzkreislaufstörungen oder Störungen des Reproduktionssystems reichen können.

Da die Schilddrüse so zentral für den Körper ist, kann jede zusätzliche Belastung in Form von Stress, Krankheit oder eben auch zusätzlich zugeführten Hormonen, wie sie in Verhütungsmitteln enthalten sind, das bereits schwankende Gleichgewicht weiter destabilisieren. Es ist daher essenziell, die Schilddrüsenhormone durch regelmäßige Bluttests zu überwachen und etwaige Anpassungen in der Therapie mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zu besprechen, besonders wenn du hormonelle Verhütungsmittel in Betracht ziehst.

Ein ausbalancierter Hormonhaushalt unterstützt wiederum eine ausgeglichene Immunfunktion, was bei einer Autoimmunerkrankung wie Hashimoto-Thyreoiditis von besonderer Bedeutung ist. Um die Balance zu bewahren oder wiederherzustellen, kann es hilfreich sein, Lebensstilfaktoren wie ErnährungSchlaf und Stressmanagement zu optimieren.

Hormonelle Verhütungsmethoden: Verschiedene Arten der Pille und ihre Wirkungsweise

Hormonelle Verhütungsmethoden bieten Frauen eine effektive Möglichkeit, eine Schwangerschaft zu verhindern, und werden in verschiedenen Formen angeboten, wovon die Pille am weitesten verbreitet ist. Es gibt grundsätzlich zwei Haupttypen von Pillen: die kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK), die sowohl Östrogen als auch Progestin (ein synthetisches Analogon des natürlichen Hormons Progesteron) enthalten, und die reine Gestagen-Pille, auch als Minipille bekannt.

Kombinationspräparate

Bei den Kombinationspräparaten handelt es sich um eine Form der hormonellen Verhütung, die in deinem Körper durch die regelmäßige Zufuhr künstlicher Hormone eine schwangerschaftsähnliche Umgebung erzeugt, wodurch der Eisprung, also die Ovulation, verhindert wird. 

Diese Präparate nutzen eine Mischung aus Östrogen und Gestagen, um nicht nur die Freisetzung eines Eies zu unterbinden, sondern ebenso den Schleim am Gebärmutterhals zu verdicken, was als Barriere für Spermien gilt und dadurch deren Eindringen erschwert. Zugleich führen sie zu Veränderungen im Endometrium, der Gebärmutterauskleidung, wodurch die Einnistung eines potenziell befruchteten Eies weniger wahrscheinlich ist.

Die meisten Kombinationspillen werden entsprechend unterschiedlicher Einnahmeschemata angeboten, die sich in deren Wirkstoffzusammensetzung und Verabreichungsform unterscheiden. 

Bei Einphasenpräparaten findest du in jeder Tablette dieselbe Menge an Hormonen, und sie werden üblicherweise über einen Zeitraum von 21 Tagen eingenommen. Anschließend folgt eine 7-tägige Pause, in welcher eine Abbruchblutung einsetzt, ähnlich der monatlichen Regelblutung. 

Im Gegensatz dazu enthalten Mehrphasenpräparate verschiedene Hormonkonzentrationen in den Pillen, die den natürlichen Menstruationszyklus nachahmen und nach einem spezifischen Rhythmus eingenommen werden. Hierbei erfolgt die Abbruchblutung entweder während der Pause oder die Einnahme von Placebo-Tabletten im Zyklus. 

Langzykluspräparate schließlich ermöglichen durch eine längere Einnahme ohne Unterbrechung, die Anzahl der Abbruchblutungen zu verringern oder gänzlich auszusetzen und können ebenfalls in Ein- oder Mehrphasenform erhältlich sein.

Aufgrund einer hohen Sicherheit mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 gelten Kombinationspräparate als eine sehr zuverlässige Verhütungsmethode. Sie können zudem positive Effekte auf verschiedene gesundheitliche Aspekte wie Regelblutung, Hautbild, Brustgewebe und prämenstruelles Syndrom haben. 

Dennoch ist es wichtig zu erwähnen, dass auch Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Brustspannen oder Zwischenblutungen auftreten können. Darüber hinaus besteht bei der Einnahme ein erhöhtes Risiko für Thrombosen, Herzinfarkte, Schlaganfälle, Bluthochdruck und Brustkrebs, vor allem bei Frauen, die rauchen, die 35 Jahre oder älter sind oder die bereits andere Risikofaktoren aufweisen.

Östrogenfreie Pille

Die östrogenfreie Pille, auch als Minipille bekannt, ist ein Verhütungsmittel, das lediglich das Hormon Gestagen enthält. Diese Form der Pille entfaltet ihre Wirkung primär durch die Verdickung des Schleims im Gebärmutterhals und durch Veränderungen an der Gebärmutterschleimhaut, was den Eintritt von Spermien erschwert und die Einnistung eines befruchteten Eis weniger wahrscheinlich macht. 

Einen Eisprung kann die Minipille bei manchen Frauen auch unterdrücken, allerdings gilt dies nicht als ihre zuverlässigste Funktion im Vergleich zu Kombinationspräparaten, die sowohl Östrogen als auch Gestagen beinhalten. 

Du solltest beachten, dass die Minipille täglich ohne Einnahmepause eingenommen wird. Ihre Sicherheit, ausgedrückt durch den Pearl-Index, liegt zwischen 0,14 und 0,4, was etwas geringer ist als bei Kombinationspräparaten.

Zu den weiteren Vorteilen der Minipille zählt, dass sie für Frauen geeignet ist, die kein Östrogen vertragen oder denen aus verschiedenen medizinischen Gründen wie Migräne, Bluthochdruck, Thrombosegefahr oder Brustkrebserkrankungen die Einnahme von Östrogen nicht empfohlen wird. Sie beeinflusst zudem nicht die Milchbildung und kann daher problemlos von stillenden Müttern verwendet werden. Die Minipille birgt außerdem ein geringeres Risiko für Thrombosen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Kombinationspräparate.

Es gibt darüber hinaus weitere hormonelle Verhütungsmethoden wie das Verhütungspflaster, den Vaginalring oder hormonelle Intrauterinpessare (IUPs), die sich in der Hormonzusammensetzung und in der Applikation unterscheiden, aber ähnlich wie Pillen wirken.

Dein natürlicher Hormonhaushalt kann durch die zusätzlichen Hormone in diesen Verhütungsmitteln beeinflusst werden. Dies ist besonders bei Vorliegen einer Hormonstörung wie der Hashimoto-Thyreoiditis zu beachten. Die direkten und indirekten Effekte auf die Schilddrüsenfunktion und dein allgemeines Wohlbefinden solltest Du daher nicht unterschätzen. 

Eine enge Abstimmung mit deinem Endokrinologen oder Gynäkologen ist zwingend notwendig, um potenzielle Risiken zu minimieren und sicherzustellen, dass deine Verhütungsmethode sowohl wirksam als auch sicher für dich ist.

Pille danach und deren Besonderheiten bei Hashimoto

Die „Pille danach“ ist ein Notfallverhütungsmittel, das du nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder dem Versagen einer anderen Verhütungsmethode einnehmen kannst, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Es gibt zwei Haupttypen: Präparate, die Levonorgestrel enthalten, und solche mit Ulipristalacetat.

Levonorgestrel-basierte Präparate müssen idealerweise innerhalb von 72 Stunden nach dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Sie sind besonders effektiv, wenn du sie so schnell wie möglich anwendest, wobei ihre Sicherheit von 95% in den ersten 24 Stunden mit der Zeit abnimmt. Diese Progestinbasierte Pille wirkt in erster Linie, indem der Eisprung unterdrückt oder verzögert wird, was die Befruchtung verhindert.

Alternativ dazu kann die Pille mit Ulipristalacetat, einem selektiven Progesteron-Rezeptor-Modulator, bis zu 120 Stunden (5 Tage) nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen werden. Sie verhindert oder verzögert den Eisprung selbst dann, wenn dieser schon begonnen hat und bleibt mit einer Sicherheit von 98% innerhalb der ersten 24 Stunden über die Zeit hinweg stabil.

Wenn du unter Hashimoto-Thyreoiditis leidest, musst du vorsichtig sein, denn die hochdosierten Wirkstoffe der Pille danach können das fein abgestimmte Gleichgewicht des Hormonhaushalts beeinträchtigen. Obwohl es keine direkte Interaktion mit Schilddrüsenmedikationen gibt, könnten diese Hormone theoretisch sowohl die Schilddrüsenwerte als auch die Funktion beeinflussen. 

Du könntest eine vorübergehende Erhöhung oder Erniedrigung der Schilddrüsenhormone erfahren, was sich auf deine Symptome und Medikation auswirken kann. Zudem besteht das Risiko, dass die Pille danach die Autoimmunreaktion gegen die Schilddrüse verstärken oder sogar einen Schub auslösen könnte.

Die Pille danach ist nicht als regelmäßiges Verhütungsmittel gedacht und sollte nur in Notfallsituationen verwendet werden. Sie kann zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Zwischenblutungen führen und den menstruellen Zyklus beeinträchtigen.

Alternative hormonelle Verhütungsmethoden

Wenn du nach alternativen hormonellen Verhütungsmethoden suchst, gibt es mehrere Optionen, die du mit deinem Gynäkologen besprechen kannst. Diese Alternativen zu den traditionellen kombinierten oralen Kontrazeptiva (die sowohl Östrogen als auch Progesteron enthalten) können bei Frauen mit bestimmten Gesundheitsbedingungen oder Präferenzen vorteilhaft sein. Zu den alternativen hormonellen Verhütungsmethoden gehören:

Verhütungspflaster

Neben den oralen Verhütungsmitteln bietet das Verhütungspflaster eine alternative hormonelle Verhütungsmethode durch eine andere Darreichungsform. Das dünne Pflaster gibt kontinuierlich Hormone – sowohl Östrogen als auch Gestagen – durch die Haut in den Blutkreislauf ab und funktioniert damit ähnlich wie die Kombinationspille.

Du wendest das Verhütungspflaster in einem einfachen Zyklus an: Einmal wöchentlich klebst du das Pflaster auf eine saubere, trockene und möglichst wenig behaarte Hautstelle, die nicht ständig von enger Kleidung gerieben wird. Geeignete Stellen sind insbesondere der Bauch, der Oberarm, das Gesäß oder der Rücken. Nach sieben Tagen wechselst du das Pflaster und klebst ein neues auf eine andere Stelle, um Hautreizungen zu vermeiden. Nach drei solchen Wochen folgt eine pflasterfreie Woche, in der eine Entzugsblutung ähnlich der Periode eintritt.

Das Pflaster bietet neben der hohen Sicherheit – mit einem Pearl-Index von 0,72 bis 0,9 – auch weitere Vorteile, wie die Regulierung der Regelblutung und eine mögliche Verbesserung des Hautbildes. Darüber hinaus ist für manche die wöchentliche Anwendung einfacher zu handhaben als die tägliche Pilleneinnahme. Ein zusätzlicher Pluspunkt ist, dass das Verhütungspflaster das Verdauungssystem umgeht, was bei Erbrechen oder Durchfall wichtig sein kann, da diese Zustände die Wirksamkeit der Pille beeinträchtigen können.

Allerdings kann das Verhütungspflaster auch Nebenwirkungen verursachen, wie Hautreizungen, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Brustspannen oder Zwischenblutungen. Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für Thrombosen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs, insbesondere bei Frauen, die rauchen, älter als 35 Jahre sind oder weitere Risikofaktoren aufweisen.

Falls du an einer Schilddrüsenstörung wie der Hashimoto-Thyreoiditis leidest, solltest du beim Einsatz des Verhütungspflasters besonders vorsichtig sein. Das enthaltene Östrogen kann das Gleichgewicht deiner Schilddrüsenhormone beeinträchtigen und damit Einfluss auf die Symptomatik deiner Erkrankung nehmen. Es könnte nötig sein, deine  Schilddrüsenmedikation anzupassen, um die Hormonspiegel auszugleichen.

Vaginalring (Verhütungsring)

Der Vaginalring oder auch Verhütungsring, stellt eine einfach zu handhabende Form der hormonellen Verhütung dar, die dir das tägliche Einnehmen einer Pille erspart. Es handelt sich um einen flexiblen Kunststoffring, den du selbst in deine Vagina einführen kannst. Dort gibt er kontinuierlich gering dosierte Hormone – Östrogen und Progestin – ab und übt ähnliche Wirkungen wie das Verhütungspflaster oder die Kombinationspille aus.

Durch die Anwendung des Vaginalrings wird der Eisprung unterdrückt, der Zervikalschleim verdickt und die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass sie weniger empfänglich für die Einnistung eines befruchteten Eies ist. Du führst den Ring einmal im Monat ein und belässt ihn dort für drei Wochen. Nach dieser Zeit entfernst du ihn, was eine menstruationsähnliche Blutung auslöst, ähnlich der Abbruchblutung beim Verhütungspflaster. Nach einer einwöchigen Pause wird ein neuer Ring eingesetzt.

Dieses Verhütungsmittel ist für seinen hohen Grad an Sicherheit bekannt, mit einem Pearl-Index von 0,4 bis 0,65, und kann dazu beitragen, deine Regelblutung zu regulieren sowie das Hautbild zu verbessern. Ein wesentlicher Vorteil des Vaginalrings ist, dass du nicht täglich an seine Anwendung denken musst, da die Hormone direkt und kontinuierlich in den Blutkreislauf absorbiert werden, ohne durch den Gastrointestinaltrakt zu gehen. Dies kann ein entscheidender Vorteil sein, wenn du unter anderem unter Übelkeit oder Durchfall leidest.

Aber der Vaginalring kann auch Nebenwirkungen wie Scheideninfektionen, Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Brustspannen oder Zwischenblutungen mit sich bringen und erhöht das Risiko für Thrombosen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs, insbesondere bei Frauen über 35 oder bei Raucherinnen.

Wenn du an Hashimoto-Thyreoiditis leidest, ist bei der Anwendung des Vaginalrings, wie bei allen östrogenhaltigen Verhütungsmethoden, Vorsicht geboten. Die Hormone des Rings können dein endokrines System beeinflussen, das aufgrund der Autoimmunerkrankung sensitiver ist. 

Depotspritze (Dreimonatsspritze)

Die Depotspritze, auch bekannt als „Dreimonatsspritze“, ist ein lang wirkendes hormonelles Verhütungsmittel, das das Hormon Gestagen in Form von Depot-Medroxyprogesteronacetat (DMPA) über eine Injektion liefert. Wie andere hormonelle Verhütungsmittel auch, wirkt die Depotspritze durch die Unterdrückung des Eisprungs (Ovulation), durch Verdickung des Zervixschleims, was das Eindringen von Spermien erschwert, und durch die Veränderung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), die dadurch weniger empfänglich für die Einnistung eines befruchteten Eies wird.

Die Verabreichung erfolgt alle drei Monate durch einen Arzt oder eine Ärztin und bietet eine hohe Verhütungssicherheit mit einem Pearl-Index von 0,3 bis 1,4. Zu den größten Vorteilen gehört die Langlebigkeit der Wirkung, da jede Injektion bis zu zwölf Wochen Schutz bietet, was die Depotspritze zu einer attraktiven Option für Frauen machen kann, die Probleme mit der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten haben.

Es gibt jedoch auch potenzielle Nachteile und Nebenwirkungen zu bedenken, wie zum Beispiel die Möglichkeit eines verminderten Knochendichteverlusts bei längerer Anwendung, sowie die üblichen Nebenwirkungen hormoneller Verhütung wie Kopfschmerzen, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Brustspannen oder Zwischenblutungen. Besonders zu beachten ist, dass die Depotspritze die Fruchtbarkeit nach dem Absetzen möglicherweise verzögert und die Regelblutung reduzieren oder ganz zum Ausbleiben bringen kann.

Bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis sollte besondere Aufmerksamkeit auf die Wechselwirkung zwischen der Depotspritze und dem Hormonsystem gelegt werden. Da die Spritze die Hormonbalance lang anhaltend beeinflusst, kann dies auch einen Effekt auf die Schilddrüsenfunktion haben. 

Es ist essenziell, deinen Schilddrüsenstatus und deine Symptome eng mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zu überwachen, besonders nach den ersten Injektionen der Depotspritze, um zu beobachten, wie dein Körper darauf reagiert. Gegebenenfalls muss die Dosis deiner Schilddrüsenmedikation angepasst werden, um die optimale Wirkung sicherzustellen und Nebenwirkungen zu minimieren.

Vor- und Nachteile hormoneller Verhütung

Die hormonelle Verhütung hat sowohl Vor- als auch Nachteile, die du sorgfältig abwägen solltest, wenn du eine Verhütungsmethode auswählst. Zu den allgemeinen Vorteilen zählen die hohe Effektivität bei richtiger Anwendung und die regulierten Menstruationszyklen. Viele Frauen erleben weniger starke Menstruationsbeschwerden und einige Präparate können das Risiko von Ovarial- und Endometriumkrebs reduzieren, gegen Akne helfen und das Auftreten von Zysten in den Brüsten oder Eierstöcken verhindern. 

Einer der Hauptvorteile ist zudem die Umkehrbarkeit; nach dem Absetzen der hormonellen Verhütungsmittel kehrt die Fruchtbarkeit in der Regel schnell zurück. Hinzu kommt der Komfort, da Methoden wie das Verhütungspflaster, der Vaginalring oder die Depotspritze nicht täglich angewendet werden müssen.

Die Nachteile hormoneller Verhütung können Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen sowie Brustspannen einschließen. Es besteht auch ein erhöhtes Risiko für Thrombosen, insbesondere bei Präparaten mit Östrogen, sowie ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs, vor allem bei Frauen, die rauchen oder älter als 35 Jahre sind. Hormonelle Verhütungsmittel bieten keinen Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STIs); daher sind zusätzliche Methoden wie Kondome notwendig.

Ein wichtiges Thema ist die mögliche Verzögerung der Rückkehr der Fruchtbarkeit nach dem Absetzen, vor allem bei langwirksamen Methoden wie der Depotspritze, und die Auswirkungen auf bestehende Erkrankungen

Bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis können hormonelle Kontrazeptiva die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen und eine Anpassung der medikamentösen Behandlung nötig machen, da sie die Bindung, den Stoffwechsel oder die Aufnahme der Schilddrüsenhormone verändern und möglicherweise die Autoimmunreaktion gegen die Schilddrüse verstärken können.

Die Entscheidung für oder gegen eine hormonelle Verhütung sollte stets in Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Arzt und unter Berücksichtigung deiner individuellen gesundheitlichen Bedingungen getroffen werden. Wenn du eine Schilddrüsenanomalie wie Hashimoto-Thyreoiditis hast, ist es essenziell, die Wirkungen der hormonellen Verhütung auf deine Schilddrüsenfunktion genau zu betrachten und regelmäßig zu überprüfen. Du solltest eine zuverlässige Verhütungsmethode wählen, die zu deinem Gesundheitszustand und deinen persönlichen Vorlieben passt.

Wechselwirkungen zwischen hormoneller Verhütung und Hashimoto-Thyreoiditis

Die hormonelle Verhütung, insbesondere die Pille, kann die Schilddrüsenfunktion und die Autoimmunreaktion bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis beeinflussen. Dies kann zu verschiedenen Risiken und Nebenwirkungen führen, die je nach Art und Dosierung der Hormone, der Dauer der Anwendung und der individuellen Situation der Frau variieren können.

Einfluss der Pille auf die Schilddrüsenfunktion

Die Wechselwirkungen zwischen hormoneller Verhütung, insbesondere der Pille, und der Schilddrüsenfunktion bei Hashimoto-Thyreoiditis sind besonders komplex, weil die verabreichten Hormone und die Autoimmunerkrankung beide das endokrine System beeinflussen können. Es gibt verschiedene Wege, auf denen die Pille die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen kann:

Zum einen kann die Pille die Bindung von Schilddrüsenhormonen an Transportproteine im Blut verändern. Östrogene, die in der Pille enthalten sind, fördern die Produktion des Thyroxin-bindenden Globulins (TBG) in der Leber, was dazu führen kann, dass mehr Schilddrüsenhormone (T4 und T3) im Blut gebunden werden. Weil dadurch der Anteil der freien, aktiven Hormone abnehmen kann, könnten bei jemandem mit Hashimoto-Thyreoiditis die Symptome einer Hypothyreose verstärkt werden.

Die Pille kann ebenfalls den Stoffwechsel oder die Aufnahme der Schilddrüsenhormone verändern. Der Metabolismus in der Leber, die Ausscheidung über Galle oder Nieren sowie die Gallensäureproduktion können durch die Pille beeinflusst werden, was wiederum die Verfügbarkeit der Schilddrüsenhormone im Körper beeinträchtigen kann. Dies kann eine Anpassung der Schilddrüsenmedikation erfordern, um eine Über- oder Unterfunktion zu korrigieren.

Des Weiteren ist bekannt, dass die Pille die Produktion und Regulation der Schilddrüsenhormone beeinflussen kann, indem sie die Ausschüttung oder Wirkung der Steuerhormone TSH und TRH verändert, was ebenfalls eine Anpassung der Dosierung der Schilddrüsenmedikamente notwendig macht.

Neben diesen direkten Auswirkungen kann die Pille auch die Autoimmunreaktion beeinflussen, indem sie das Immunsystem stimuliert oder die Entzündungsprozesse fördert. Bei der Langzeitanwendung können sich zudem Auswirkungen auf die Fertilität ergeben, was insbesondere bei der Planung einer Schwangerschaft beachtet werden sollte.

Es ist daher entscheidend, dass du bei einer Vorbelastung durch Hashimoto-Thyreoiditis jede hormonelle Veränderung, einschließlich der Einnahme von Kontrazeptiva, in Betracht ziehst und regelmäßig die Schilddrüsenwerte überprüfen lässt. 

Risiken und Nebenwirkungen bei bestehender Hashimoto-Thyreoiditis

Bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis können hormonelle Verhütungsmethoden, insbesondere die Pille, zusätzliche Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen. Es ist wichtig, jede Frau individuell zu betrachten, da die Reaktionen auf Hormone unterschiedlich ausgeprägt sein können und das Vorliegen einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse die Dinge noch komplizierter macht.

Veränderungen der Schilddrüsenhormonspiegel können auftreten, da Östrogene in der Pille die Produktion von Sexualhormon-bindendem Globulin (SHBG) und Thyroxin-bindendem Globulin (TBG) erhöhen können, was wiederum zu einer Verringerung der verfügbaren freien Schilddrüsenhormone führen könnte. Dies könnte bei einer bestehenden Hypothyreose zu einer Verschlechterung der Symptome führen, selbst wenn die Gesamthormonlevel normal erscheinen.

Die Anwendung der Pille könnte auch die Notwendigkeit einer Anpassung der Levothyroxin-Dosis bedeuten, um die Schilddrüsenfunktion ausgeglichen zu halten. Überdies kann die Pille die Autoimmunreaktionen beeinflussen, indem sie eine Verstärkung der Reaktion gegen die Schilddrüse bewirkt, was zu einer Schädigung des Schilddrüsengewebes führen kann.

Es gibt Berichte von Frauen, die eine Veränderung ihrer hashimoto-bezogenen Symptome wie Müdigkeit oder Gewichtszunahme erleben, nachdem sie mit hormonellen Verhütungsmitteln beginnen. Des Weiteren besteht ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie für Thrombosen und Brustkrebs, insbesondere bei Frauen über 35 Jahren oder solchen mit anderen Risikofaktoren. Diese Risiken sind bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen prädisponiert sind, möglicherweise höher.

Ein weiteres Thema ist die Knochengesundheit, vor allem bei der Nutzung langwirksamer progestinbasierter Verhütungsmethoden, die die Knochendichte beeinträchtigen können. Für Frauen, die auf eine zukünftige Schwangerschaft hoffen, ist zu bedenken, dass die Pille nach dem Absetzen die Fruchtbarkeit verzögern kann, da der natürliche Zyklus und der Eisprung unterdrückt werden – ein Effekt, der bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis durch die Schilddrüsenunterfunktion verstärkt werden könnte.

Aufgrund der beschriebenen Risiken ist es essenziell, dass Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis regelmäßige medizinische Untersuchungen und Bluttests durchführen, um sicherzustellen, dass die Schilddrüsenhormonwerte im Zielbereich liegen und die Symptome angemessen gemanagt werden. 

Die Wahl der Verhütungsmethode sollte umfassend diskutiert werden, unter Berücksichtigung der eigenen Gesundheitsgeschichte, persönlichen Vorlieben und Bedenken. Engmaschige Überwachung der Schilddrüsenfunktion und Anpassungen der Medikation sind unerlässlich, um mögliche Risiken zu minimieren und das Wohlbefinden zu wahren.

Auswirkungen auf die Autoimmunreaktionen des Körpers

Bei der Anwendung hormoneller Verhütung, insbesondere der Pille, ist bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis besondere Vorsicht geboten, da sich daraus spezielle Auswirkungen auf die Autoimmunreaktionen des Körpers ergeben können. Die vielschichtige Interaktion zwischen den Verhütungshormonen und dem Immunsystem ist ein komplexes Feld und bisher nicht vollständig erforscht.

Die Pille kann auf mehreren Ebenen auf das Immunsystem einwirken, was sowohl die Modulation des Immunsystemsselbst als auch Veränderungen von Entzündungsprozessen umfasst. Östrogene können die Immunantwort regulieren und möglicherweise die Produktion bestimmter Zytokine und Antikörper beeinflussen. Diese Wirkung ist gerade bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis von Bedeutung, da derartige Veränderungen im Immunsystem sowohl das Gleichgewicht als auch die Aktivität des körpereigenen Abwehrsystems beeinflussen können, was unter Umständen den Verlauf und die Schwere der Erkrankung modifiziert.

Sexualhormone, wie sie in der Pille vorkommen, können auch die Tendenz zur Autoimmunität verstärken, was die Produktion von Autoantikörpern gegen Schilddrüsenantigene in die Höhe treiben kann. In einigen Studien wird zudem darauf hingewiesen, dass Hormone das Risiko für die Entwicklung oder den Ausbruch von Autoimmunerkrankungen bei genetisch prädisponierten Frauen erhöhen können. Zudem können hormonelle Verhütungsmittel, die Schwankungen der Schilddrüsenfunktion verursachen, über die Konzentration und Verfügbarkeit von Schilddrüsenhormonen indirekt Autoimmunreaktionen beeinflussen.

Doch die Pille kann auch potenziell positive Auswirkungen auf Autoimmunerkrankungen haben – durch eine immunsuppressive oder entzündungshemmende Wirkung könnte sie Symptome bei Erkrankungen lindern, die durch eine überaktive Immunantwort hervorgerufen werden. Allerdings gibt es auch die entgegengesetzte Möglichkeit, dass die Pille Symptome von Autoimmunerkrankungen, die mit einer Unteraktivität des Immunsystems assoziiert sind, verschlimmern könnte, indem sie unter anderem die Darmflora verändert oder die Nebennierenfunktion beeinträchtigt.

Angesichts dieser komplexen und zum Teil bislang nicht vollständig verstandenen Zusammenhänge ist es wichtig, dass du, wenn du an Hashimoto-Thyreoiditis leidest und hormonelle Verhütung in Betracht ziehst, eng mit deinem Arzt oder deiner Ärztin zusammenarbeitest. Nur durch eine engmaschige Überwachung können etwaige negative Auswirkungen frühzeitig erkannt und behandelt werden, um den besten Gesundheitszustand für dich zu gewährleisten.

Wechselwirkungen mit Schilddrüsenmedikamenten

Wenn du an Hashimoto-Thyreoiditis leidest und gleichzeitig hormonelle Verhütungsmittel verwendest, musst du mögliche Wechselwirkungen mit deinen Schilddrüsenmedikamenten, insbesondere wenn du Levothyroxin, also synthetisches Thyroxin (T4), einnimmst, beachten. Es ist wichtig, wie diese Wechselwirkungen deine Behandlung beeinflussen können.

Hormonelle Verhütungsmittel, die Östrogen enthalten, können dazu führen, dass der Körper mehr Thyroxin-bindendes Globulin (TBG) produziert. Dies kann die Menge an freiem, aktivem Schilddrüsenhormon im Blut verringern, da die Hormone stärker an TBG gebunden werden. Deswegen könnte es nötig sein, dass du deine Levothyroxindosis anpasst.

Das Timing der Medikamenteneinnahme spielt auch eine Rolle. Hormonelle Verhütungsmittel können die Absorption von Schilddrüsenmedikamenten stören. Nimm Levothyroxin am besten auf nüchternen Magen und halte ein Zeitfenster zur Einnahme der Pille, um Interaktionen zu vermeiden. Ein gutes Protokoll könnte sein, Levothyroxin eine Stunde vor oder vier Stunden nach der Pille einzunehmen.

Die Überwachung der Schilddrüsenfunktion ist entscheidend und erfordert regelmäßige Bluttests, um sowohl das Gesamt-T4 als auch das freie T4 zu messen. Beachte, dass eine Änderung deiner Levothyroxindosierung Zeit braucht, um wirksam zu werden, denn die Halbwertszeit von T4 ist lang. Es kann mehrere Wochen dauern, bis sich der Körper anpasst, und TSH-Werte stellen sich sogar noch später ein.

Darüber hinaus ist bei der Kombination von Schilddrüsenmedikamenten mit hormonellen Verhütungsmitteln eine Langzeitüberwachung deiner Schilddrüsenfunktion wichtig, da sich hormonelle Veränderungen über Monate und Jahre hinweg manifestieren können.

Kurz gesagt, du musst aufmerksam sein hinsichtlich der Wechselwirkungen zwischen der Pille und deinen Schilddrüsenmedikamenten, um Über- oder Unterfunktionen der Schilddrüse zu vermeiden. 

Alternative Verhütungsmethoden und Ansätze

Nicht jede Frau möchte oder kann mit Hormonen verhüten. Für Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis kann die hormonelle Verhütung zusätzliche Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen, die ihre Schilddrüsengesundheit und ihr Wohlbefinden beeinträchtigen können. Zum Glück gibt es einige Alternativen zur hormonellen Verhütung, die sowohl sicher als auch schonend für den Körper sind.

Barrieremethoden und ihre Eignung

Alternative Verhütungsmethoden, die keine Hormone enthalten, können für Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis und solche, die Hormonpräparate meiden müssen oder möchten, wichtig sein. Barrieremethoden bieten hier eine Möglichkeit, eine Schwangerschaft zu verhindern, indem sie physisch verhindern, dass Spermien zu einer Eizelle gelangen können. Hierzu zählen:

  • Kondome, sowohl männliche als auch weibliche, schaffen durch Latex oder Kunststoff eine Barriere, um die Spermien aufzufangen. Männliche Kondome werden über den Penis gerollt und weibliche Kondome in die Vagina eingeführt.
  • Ein Diaphragma ist eine weiche Kuppel, meist aus Silikon, die in die Vagina eingeführt wird und den Gebärmutterhals abdeckt, was den Spermien den Zugang zur Gebärmutter verwehrt. Oft wird es mit Spermizid verwendet, um die Schutzwirkung zu erhöhen.
  • Die Zervikalkappe, ähnlich dem Diaphragma, bedeckt ebenfalls den Gebärmutterhals, ist jedoch kleiner und sollte ebenfalls mit Spermizid angewendet werden.
  • Das Lea contraceptivum funktioniert wie ein Diaphragma oder eine Zervikalkappe und kann auch ohne Spermizide genutzt werden.

Diese Methoden haben verschiedene Vorteile:

  • Sie sind eine hormonfreie Alternative und beeinflussen weder den Hormonhaushalt noch die Schilddrüsenmedikation.
  • Kondome bieten auch einen Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (STIs).
  • Sie haben keine Langzeitwirkung auf die Fruchtbarkeit und beeinflussen weder den Menstruationszyklus noch die Fruchtbarkeit nach dem Absetzen.
  • Die meisten Barrieremethoden sind ohne Rezept erhältlich und daher leicht zugänglich.
  • Sie erfordern nur bei sexueller Aktivität ihre Anwendung und müssen nicht dauerhaft genommen oder verwendet werden.

Es gibt jedoch Nachteile und Einschränkungen:

  • Barrieremethoden haben im Vergleich zu hormonellen Methoden eine niedrigere Effektivität und ihre Wirksamkeit kann durch fehlerhafte Anwendung beeinträchtigt werden.
  • Sie erfordern eine bewusste Anwendung bei jedem Geschlechtsakt und können die Spontaneität und das Empfinden während des Aktes beeinträchtigen.
  • Manche Barrieremethoden benötigen eine gute Passform und möglicherweise eine Anpassung durch einen Arzt oder eine Ärztin.
  • Sie können das Risiko für Infektionen oder Reizungen erhöhen.

Eine Kombination von Barrieremethoden mit anderen Ansätzen, wie zum Beispiel natürlichen Methoden zur Überwachung der Fruchtbarkeit oder die Verwendung von Spermiziden, kann die Effektivität der Verhütung erhöhen.

Natürliche Familienplanung und ihr Potenzial

Die natürliche Familienplanung (NFP) bietet Frauen die Möglichkeit, anhand der Kenntnis ihrer fruchtbaren und unfruchtbaren Tage schwanger zu werden oder eine Schwangerschaft zu vermeiden. Wenn du an Hashimoto-Thyreoiditis leidest, hast du mit NFP eine Möglichkeit der Verhütung, die keine Hormone beinhaltet und deine Schilddrüsenfunktion nicht beeinträchtigt. Zu den gebräuchlichsten NFP-Methoden zählen:

  • Temperaturmethode (Basal Body Temperature, BBT): Indem du täglich deine Körpertemperatur direkt nach dem Aufwachen misst, kannst du die geringfügige Temperaturerhöhung feststellen, die nach deinem Eisprung auftritt. Du kannst dann während deiner unfruchtbaren Phase bis zur nächsten Menstruation Geschlechtsverkehr ohne Empfängnisrisiko haben.
  • Zervixschleim-Methode (Billings-Methode): Diese Methode nutzt die tägliche Überprüfung des Zervixschleims, dessen Konsistenz und Farbe sich im Laufe deines Zyklus ändern.
  • Symptothermale Methode: Eine Kombination aus Temperatur- und Zervixschleimmethode, ergänzt um weitere Beobachtungen wie Veränderungen im Gebärmutterhals oder andere sekundäre Fruchtbarkeitszeichen.
  • Kalendermethode (Knaus-Ogino-Methode): Vergangene Zyklen werden analysiert, um den ungefähren Zeitpunkt deines Eisprungs zu berechnen. Diese Methode ist weniger zuverlässig wegen der natürlichen Zyklusschwankungen.

Das Potenzial der natürlichen Familienplanung liegt in mehreren Bereichen:

  • Keine Medikamente oder Geräte: Du benötigst keine Hormone oder Empfängnisverhütungsgeräte.
  • Erhöhtes Körperbewusstsein: Frauen lernen ihren Körper und Zyklus besser kennen.
  • Frei von Nebenwirkungen: Keine direkten Nebenwirkungen durch Hormone oder Fremdkörper.
  • Geringe Kosten: Nach einmaligen Anschaffungen wie einem Basalthermometer entstehen keine laufenden Kosten.
  • Akzeptanz in manchen Glaubensgemeinschaften: NFP kann von Paaren genutzt werden, die aus religiösen oder ethischen Gründen auf Verhütungsmittel verzichten möchten.

Allerdings gibt es auch Einschränkungen:

  • Disziplin und Genauigkeit: Tägliches Monitoring und genaues Verständnis der eigenen Zyklen sind notwendig.
  • Einschränkungen im Sexualleben: Während der fruchtbaren Tage muss entweder Enthaltsamkeit geübt oder auf Barrieremethoden zurückgegriffen werden, um eine Schwangerschaft zu verhindern.
  • Zyklusvariabilität: Besonders bei unregelmäßigen Zyklen oder hormonellen Veränderungen kann NFP weniger zuverlässig sein.
  • Kein Schutz vor STIs: NFP schützt nicht vor sexuell übertragbaren Infektionen.

Für Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis ist es wichtig, auf die Genauigkeit der Anwendung von NFP-Methoden zu achten und möglicherweise spezialisierte Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Schilddrüsenfunktion sollte stabil sein und die Medikation gut eingestellt, um die Körperzeichen korrekt interpretieren zu können. Die Zuverlässigkeit der symptothermalen Methode macht sie auch für Frauen mit variablen Zyklen zu einer geeigneten Wahl, denn sie kombiniert verschiedene Körperzeichen und berücksichtigt individuelle Schwankungen des Zyklus.

Langzeitverhütungsmittel ohne Hormone

Langzeitverhütungsmittel ohne Hormone sind ideale Alternativen für Frauen, die aus gesundheitlichen Gründen wie Hashimoto-Thyreoiditis keine hormonebasierten Optionen wählen möchten. Zu den effektivsten Langzeitverhütungsmitteln gehören die Kupferspirale und die Sterilisation.

Die Kupferspirale ist ein T-förmiges Kunststoffteil, das von einem Arzt oder einer Ärztin in die Gebärmutter eingesetzt wird und durch Abgabe von Kupferionen spermizid wirkt. Diese verhindern die Beweglichkeit der Spermien sowie das Einnisten eines befruchteten Eis. Normalerweise bietet sie für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren Schutz, wobei manche Modelle bis zu zehn Jahre wirksam bleiben können. 

Nutzerinnen einer Kupferspirale schätzen die langfristige, reversible Verhütung, ohne täglich etwas unternehmen zu müssen. Dennoch können als Nebenwirkungen verstärkte Periodenblutungen, Krämpfe und gelegentlich Infektionen oder Verlagerungen des IUDs auftreten. Außerdem besteht das Risiko, dass sich Kupfer im Körper einlagern und unter Umständen Zink verdrängen bzw. Auslöser für psychische Beschwerden sein kann.

Alternativ zur herkömmlichen Kupferspirale bieten der Kupferball und die Kupferkette ähnliche Funktionen, jedoch sind sie kleiner und anpassungsfähiger. Der Kupferball ist noch kleiner und runder; beide haben eine hohe Sicherheit und können ebenfalls bis zu fünf Jahre wirken. Zu beachten ist auch bei diesen Methoden das Risiko für stärkere, längere oder schmerzhaftere Blutungen sowie Unterleibsschmerzen. Die Anwenderin sollte regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Aufrechterhaltung der korrekten Lage und Funktion in Kauf nehmen.

Die Sterilisation, auch bekannt als Tubenligatur, bietet nahezu 100%igen Schutz, indem sie die Eileiter durchtrennt, versiegelt oder blockiert. Eine Befruchtung der Eizelle durch Spermien wird dadurch dauerhaft verhindert. Da die Sterilisation in der Regel irreversibel ist, solltest du diese Methode nur als eine endgültige Lösung in Betracht ziehen. Mögliche Risiken wie Schmerzen, Blutungen oder Infektionen nach dem chirurgischen Eingriff sollten dir bewusst sein.

Frauen, die diese Form der Verhütung in Erwägung ziehen, sollten ihren Wunsch nach einer dauerhaften, hormonfreien Verhütungslösung sorgfältig abwägen und sich über alle Risiken sowie Nebenwirkungen aufklären lassen. 

Besonders für Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis, bei denen die Schilddrüsenunterfunktion bereits die Blutbildung und Fruchtbarkeit beeinflussen kann, gilt es, den Einfluss dieser Verhütungsmethoden auf den eigenen Körper genau zu bedenken. Ein ausführliches Gespräch mit deinem Gynäkologen oder deiner Gynäkologin ist stets empfehlenswert, um die passende Verhütungsmethode für deine individuelle Situation zu finden.

Empfehlungen für Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis

Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis stehen vor einer besonderen Herausforderung, wenn es um die Verhütung geht. Sie müssen nicht nur ihre persönlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Kinderwunsch und Lebensstil berücksichtigen, sondern auch die möglichen Auswirkungen der Verhütungsmethoden auf ihre Schilddrüsengesundheit und ihr Wohlbefinden.

Abwägung individueller Faktoren (z.B. Alter, Gesundheitszustand)

Wenn du mit Hashimoto-Thyreoiditis lebst, ist die Auswahl einer passenden Verhütungsmethode eine sehr persönliche Entscheidung, die deinen individuellen Gesundheitszustand und Lebensstil berücksichtigen muss. Bespreche deine Situation detailliert mit qualifizierten Gesundheitsdienstleistern, einschließlich Ärzten, Endokrinologen und Gynäkologen. Gemeinsam könnt ihr überlegen, welche Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Schweregrad der Thyreoiditis, Medikation und persönliche Vorlieben für dich relevant sind.

Dein Alter ist ein wichtiger Faktor. Bist du jung und hast möglicherweise einen Kinderwunsch, könnten reversible Verhütungsmethoden wie die Pille oder die Spirale geeignet sein, wohingegen permanente Lösungen wie die Sterilisation eher für ältere Frauen infrage kommen, die keine Kinder mehr bekommen möchten. Allerdings solltest du die potenziellen Auswirkungen der Verhütungsmethode auf deine Fruchtbarkeit beachten.

Es ist unerlässlich, dass du deine Schilddrüsenwerte regelmäßig kontrollieren lässt, vor allem wenn du eine neue Verhütungsmethode in Betracht ziehst oder wechselst. Denn solltest du eine Verhütungsmethode wählen, die Hormone beinhaltet, kann dies deine Schilddrüsenwerte und Autoimmunreaktion beeinflussen. In diesem Fall könnten Begleiterkrankungen, ein erhöhtes Thromboserisiko, insbesondere bei Raucherinnen, und andere Gesundheitszustände ausschlaggebend sein und gegen die Verwendung bestimmter hormoneller Verhütungsmittel sprechen.

Der Lebensstil spielt ebenfalls eine Rolle. Raucherinnen über 35 Jahre und Frauen mit anderen Risikofaktoren sollten östrogenhaltige Verhütungsmittel meiden, um das Risiko von Thrombosen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Brustkrebs zu minimieren. Zudem können unregelmäßige Schlaf-Wach-Rhythmen oder häufiger Stress die Zuverlässigkeit von natürlichen Familienplanungsmethoden beeinträchtigen, welche eine konstante Interpretation der Körperzeichen erfordern.

Langzeitverhütungsmittel ohne Hormone könnten vorzugswürdig sein, da sie die Schilddrüsenfunktion nicht stören; allerdings kann die Schilddrüsenunterfunktion im Rahmen der Hashimoto-Thyreoiditis bereits die Regelblutung beeinflussen, was diese Wahl möglicherweise weniger angenehm macht.

Letztendlich muss jede Entscheidung individuell getroffen und langfristige Aspekte des Managements der Verhütung und der Schilddrüsengesundheit berücksichtigt werden. Sei offen in der Kommunikation mit deinem Gesundheitsdienstleister, um sicherzustellen, dass die gewählte Methode deine Gesundheit unterstützt und zu deinem Lebensstil passt.

Beratung durch Endokrinologen und Gynäkologen

Die Beratung durch Endokrinologen und Gynäkologen ist essenziell für Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis, um eine passende und sichere Verhütungsmethode zu finden. Eine solche interdisziplinäre Betreuung erlaubt es, eine individuelle und ganzheitliche Beratung zu gewährleisten, die alle Aspekte deiner Gesundheit berücksichtigt.

Endokrinologen überwachen deine Schilddrüsenfunktion und sind dafür verantwortlich, deine Medikation entsprechend anzupassen. Sie beurteilen die Auswirkungen der Verhütungsmethode auf deine Schilddrüsenerkrankung, während Gynäkologen auf deine sexuelle und reproduktive Gesundheit eingehen. Diese Zusammenarbeit ist wichtig, um das Risiko von unerwünschten Wechselwirkungen zwischen deiner Schilddrüsenmedikation und den Verhütungsmitteln zu reduzieren.

Die Spezialisten sollen dich über verschiedene Verhütungsmöglichkeiten informieren und aufklären, einschließlich deren Vor- und Nachteile sowie mögliche Auswirkungen auf bestehende Schilddrüsenprobleme. Sie können dir auch bei der langfristigen Planung helfen, was insbesondere relevant ist, wenn du in der Zukunft Kinder haben möchtest oder eine dauerhafte Verhütung bevorzugst.

Die Regelhaftigkeit deines Menstruationszyklus kann durch Hashimoto-Thyreoiditis beeinflusst werden und ist besonders für die Effektivität von natürlichen Familienplanungsmethoden entscheidend. Deshalb ist eine regelmäßige Bewertung deines Zyklus durch den Endokrinologen wichtig. Zudem solltest du deine Schilddrüsenwerte stets im Auge behalten – vor allem nach Beginn oder Änderung deiner Verhütungsmethode.

Sollten Komplikationen auftreten, die möglicherweise mit deiner Verhütungsmethode zusammenhängen, ist es wichtig, dass Endokrinologen und Gynäkologen gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Falls es Änderungen in deinem Lebensstil gibt, wie zum Beispiel Gewichtsveränderungen oder erhöhten Stress, kann der Endokrinologe die Behandlung deiner Hashimoto-Thyreoiditis entsprechend anpassen.

Die Zusammenarbeit zwischen Endokrinologen und Gynäkologen ist unerlässlich, um dir eine individuell angepassteVerhütung zu ermöglichen, die deine Gesundheit unterstützt und langfristig nicht beeinträchtigt.

Fazit

Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis stehen vor besonderen Herausforderungen, wenn es um die Wahl einer geeigneten Verhütungsmethode geht. Angesichts der komplexen Wechselwirkungen zwischen hormonellen Veränderungen und Schilddrüsenfunktion bedarf es einer sorgfältigen Abstimmung auf die individuellen Bedürfnisse der Betroffenen. Nicht nur die Wirksamkeit der Verhütung ist entscheidend, sondern auch das Potenzial, das sensible Gleichgewicht der Schilddrüsenhormone nicht zu stören.

Die regelmäßige Beratung und Überwachung durch Fachärzte, insbesondere Endokrinologen und Gynäkologen, ist unerlässlich. Sie sorgen für eine umfassende Einschätzung des Gesundheitszustandes und stehen den Patientinnen bei der Entscheidungsfindung zur Seite. Dies gilt besonders, wenn hormonbasierte Verhütungsmittel in Betracht gezogen werden, bei denen die Interaktion mit der Schilddrüsenerkrankung genau beobachtet werden muss.

Alternativen wie nicht-hormonelle Verhütungsmethoden, einschließlich der Kupferspirale oder Barrieremethoden, bieten sich als risikoärmere Optionen an und vermeiden zusätzliche hormonelle Belastungen. Weiterhin stellt die natürliche Familienplanung eine Option dar, die allerdings ein tiefes Verständnis und eine konsequente Beobachtung des eigenen Menstruationszyklus erfordert.

Die Bedeutung regelmäßiger medizinischer Kontrollen kann in diesem Zusammenhang nicht genug betont werden, da sie eine Schlüsselrolle bei der kontinuierlichen Bewertung und Anpassung der Verhütung und Schilddrüsenmedikation spielen. Diese Überwachung ist essenziell, um eventuelle Nebenwirkungen frühzeitig zu identifizieren und Behandlungsstrategien entsprechend zu modifizieren.

Zum Schluss ist es für jede Frau mit Hashimoto-Thyreoiditis ratsam, eine Verhütungsmethode zu wählen, die nicht nur wirksam ist, sondern auch das persönliche Wohlbefinden und die Lebensumstände berücksichtigt. Ob es um die Planung einer Familie oder die Beibehaltung eines bestimmten Lebensstils geht, informierte Entscheidungen in Zusammenarbeit mit medizinischen Fachkräften ermöglichen es Frauen mit dieser Autoimmunerkrankung, eine Balance zwischen wirksamer Verhütung und der Bewahrung ihrer Gesundheit zu finden.

Häufig gestellte Fragen

Wie wirken sich kombinierte orale Kontrazeptiva auf Hashimoto-Thyreoiditis aus?

Kombinierte orale Kontrazeptiva, die sowohl Östrogen als auch Progesteron enthalten, können den Spiegel der Schilddrüsenhormone im Blut beeinflussen. Das in der Pille enthaltene Östrogen erhöht das Niveau des Thyroxin-bindenden Globulins (TBG), wodurch mehr Schilddrüsenhormone gebunden werden und die freien, aktiven Schilddrüsenhormonspiegel sinken können. Dies kann bei Personen mit Hashimoto-Thyreoiditis eine Anpassung der Schilddrüsenhormonmedikation erforderlich machen, um den Hypothyreose-Zustand zu kompensieren.

Kann die Pille die Autoimmunreaktion, die bei Hashimoto vorkommt, verstärken?

Es gibt keine eindeutigen Beweise dafür, dass Kontrazeptiva die Autoimmunreaktion direkt verstärken. Jedoch können hormonelle Schwankungen durch die Pille das Immunsystem potenziell beeinflussen, was bei Autoimmunerkrankungen wie der Hashimoto-Thyreoiditis zu einer Änderung der Symptomatik führen kann. Weitere Forschung ist erforderlich, um die genauen Auswirkungen und Mechanismen zu verstehen.

Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen Schilddrüsenmedikamenten und der Pille?

Levothyroxin, ein häufig verschriebenes Medikament zur Behandlung der Hypothyreose, kann in seiner Wirksamkeit durch orale Kontrazeptiva beeinflusst werden. Wie bereits erwähnt, können kombinierte Pillen die TBG-Spiegel erhöhen und somit eine höhere Dosis an Levothyroxin erfordern, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Es ist wichtig, Levothyroxin auf nüchternen Magen einzunehmen und einen zeitlichen Abstand zur Einnahme von Kontrazeptiva einzuhalten, um Interaktionen zu vermeiden.

Was muss bei der Verwendung der ‚Pille danach‘ bei Hashimoto-Thyreoiditis beachtet werden?

Die ‚Pille danach‘ enthält eine höhere Dosis Hormone und sollte bei Hashimoto-Thyreoiditis mit Vorsicht verwendet werden. Es ist ratsam, die Anwendung mit einem Endokrinologen oder Gynäkologen zu besprechen, da Hormonspitzen das endokrine Gleichgewicht und somit die Schilddrüsenfunktion beeinflussen können. Die Verwendung der ‚Pille danach‘ sollte nicht regelmäßig erfolgen und als Notfallkontrazeption betrachtet werden.

Gibt es Besonderheiten bei der Verwendung von östrogenfreien Pillen für Hashimoto-Patientinnen?

Östrogenfreie Pillen, die nur Progesteron enthalten, haben keinen Einfluss auf die TBG-Spiegel und demzufolge eine potenziell geringere Wechselwirkung mit Schilddrüsenhormonen. Sie können eine geeignetere Option für Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis sein, allerdings sollten auch hier individuelle Faktoren und mögliche Nebenwirkungen mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Welche nicht-hormonellen Verhütungsmethoden eignen sich für Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis?

Nicht-hormonelle Verhütungsmethoden wie Kondome, Diaphragmen oder die Kupferspirale können für Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis geeignete Alternativen darstellen. Diese Methoden beeinflussen die Schilddrüsenfunktion oder -medikation nicht und bergen somit keine zusätzlichen Risiken hinsichtlich der Schilddrüsengesundheit. Es ist jedoch wichtig, die individuelle Eignung und den Schutzgrad jeder Methode mit einem Gynäkologen zu besprechen.

Kann eine Frau mit Hashimoto-Thyreoiditis sicher hormonelle Verhütungsmittel verwenden?

Die Verwendung hormoneller Verhütungsmittel ist für die meisten Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis möglich, aber es sollte eine individuelle Risikoabwägung erfolgen. Es ist essenziell, eine umfassende medizinische Beratung in Anspruch zu nehmen und die Schilddrüsenfunktion regelmäßig überwachen zu lassen, um etwaige Einstellungsänderungen der Schilddrüsenmedikation rechtzeitig vornehmen zu können.

Wie beeinflussen hormonelle Veränderungen durch die Pille die Stimmungslage bei Hashimoto-Patientinnen?

Hormonelle Schwankungen durch die Pille können die Stimmung und das emotionale Wohlbefinden beeinflussen, besonders bei Frauen mit Hashimoto-Thyreoiditis, bei denen das emotionale Gleichgewicht oft durch die Schilddrüsenerkrankung selbst schon angegriffen ist. Östrogene und Progesteron können auf komplizierte Weise mit Neurotransmittern interagieren, was zu Stimmungsschwankungen oder Depressionen führen kann. Es ist wichtig, jede Veränderung der Stimmungslage zu überwachen und gegebenenfalls mit einem Arzt zu besprechen.

Wie sollte bei der Verhütungswahl vorgegangen werden, wenn eine Frau mit Hashimoto-Thyreoiditis bereits Kinderwunsch hat?

Bei einem bestehenden Kinderwunsch sollte eine Methode gewählt werden, die keine langfristigen Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit hat und schnell abgesetzt werden kann. Die Planung einer Schwangerschaft sollte in enger Abstimmung mit einem Endokrinologen erfolgen, um vorab für optimale Schilddrüsenhormonlevel zu sorgen. Auf hormonelle Verhütungsmethoden könnte in dieser Phase verzichtet werden, um den Körper auf eine Schwangerschaft vorzubereiten.

Welche regelmäßigen Kontrollen sind notwendig, wenn eine Frau mit Hashimoto-Thyreoiditis hormonelle Verhütungsmittel nutzt?

Bei der Nutzung hormoneller Verhütungsmittel sollten in regelmäßigen Abständen Schilddrüsenfunktionstests durchgeführt werden, um den TSH-Wert (Thyreotropin), die freien T4- und T3-Hormonspiegel sowie Antikörpertiter zu überwachen. Diese Kontrollen helfen dabei, die Dosierung der Schilddrüsenmedikation gegebenenfalls anzupassen und sicherzustellen, dass hormonelle Verhütungsmittel keine negativen Effekte auf die Schilddrüsenerkrankung haben.

Wie beeinflusst die Einnahme der Pille die Schilddrüsenfunktion bei Hashimoto-Patientinnen? 

Die Einnahme der Pille kann die Schilddrüsenfunktion bei Hashimoto-Patientinnen beeinträchtigen. Die Pille enthält synthetische Hormone, die den Hormonhaushalt im Körper beeinflussen. Insbesondere das in der Pille enthaltene Ethinylestradiol kann die Leberfunktion beeinträchtigen und den Abbau von Schilddrüsenhormonen verlangsamen. Dadurch kann es zu einem erhöhten TSH-Spiegel kommen, was wiederum die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen kann.

Kann die Pille die Symptome von Hashimoto-Thyreoiditis verschlimmern?

Ja, die Einnahme der Pille kann die Symptome von Hashimoto-Thyreoiditis verschlimmern. Die Pille kann das Immunsystem beeinflussen und Entzündungen im Körper fördern. Bei Hashimoto-Patientinnen kann dies zu einer Verschlechterung der Symptome führen, da Hashimoto eine Autoimmunerkrankung ist, die durch Entzündungen in der Schilddrüse verursacht wird.

Gibt es eine hormonelle Verhütungsmethode, die für Hashimoto-Patientinnen besser geeignet ist als die Pille?

Ja, es gibt hormonelle Verhütungsmethoden, die für Hashimoto-Patientinnen besser geeignet sein können als die Pille. Eine Möglichkeit ist die Verwendung von hormonellen Verhütungsmitteln, die ausschließlich Gestagen enthalten, wie z.B. die Minipille oder das Hormonimplantat. Diese Verhütungsmittel haben weniger Einfluss auf die Schilddrüsenfunktion als die Pille, da sie kein Ethinylestradiol enthalten.

Kann die Pille die Wirksamkeit von Schilddrüsenmedikamenten beeinträchtigen?

Einnahme der Pille kann die Wirksamkeit von Schilddrüsenmedikamenten beeinträchtigen. Die Pille kann den Abbau von Schilddrüsenhormonen verlangsamen, was dazu führen kann, dass der Körper weniger Schilddrüsenhormone aufnimmt. Wenn du Schilddrüsenmedikamente einnimmst, solltest du deinen Arzt oder deine Ärztin darüber informieren, dass du die Pille einnimmst, damit er oder sie die Dosierung entsprechend anpassen kann.

Kann die Pille die Schilddrüsenantikörper erhöhen?

Schilddrüsenantikörper erhöhen. Einige Studien haben gezeigt, dass Frauen, die die Pille einnehmen, höhere Schilddrüsenantikörperwerte aufweisen als Frauen, die keine hormonelle Verhütungsmethode verwenden. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass die Pille das Immunsystem beeinflusst und Entzündungen im Körper fördert.

Kann die Pille die Schilddrüsenfunktion bei Frauen ohne Hashimoto-Thyreoiditis beeinträchtigen?

Ja, die Einnahme der Pille kann die Schilddrüsenfunktion bei Frauen ohne Hashimoto-Thyreoiditis beeinträchtigen. Die Pille enthält synthetische Hormone, die den Hormonhaushalt im Körper beeinflussen. Insbesondere das in der Pille enthaltene Ethinylestradiol kann die Leberfunktion beeinträchtigen und den Abbau von Schilddrüsenhormonen verlangsamen. Dadurch kann es zu einem erhöhten TSH-Spiegel kommen, was wiederum die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen kann.

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