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Schilddrüsenwerte in Prozent umrechnen: Optimiere deine Hashimoto-Behandlung mit unserem fT3/fT4-Werterechner

Für die Diagnostik der Schilddrüse nutzen verschiedene Labore häufig unterschiedliche Normwerte und Referenzbereiche bei der Messung von Blutwerten. Dies führt insbesondere bei Schilddrüsenhormonwerten zu Problemen, wenn Patienten ihre Werte aus verschiedenen Laboren vergleichen wollen, um ihre Schilddrüsenfunktion zu bewerten.

Die Schilddrüsenhormonwerte fT3 (freies Triiodthyronin) und fT4 (freies Thyroxin oder Tetraiodthyronin) sowie das Verhältnis dieser Werte zueinander sind für ein gutes Wohlbefinden und Symptomfreiheit von großer Bedeutung.

Um das Verhältnis der Schilddrüsenwerte zu bestimmen, ist es am besten, diese in Prozent auszudrücken und mit Hilfe eines Schilddrüsenrechners zu ermitteln. So erhält man einen schnellen Überblick über seinen Hormonstatus und kann gegebenenfalls die Hormondosis anpassen, um einer Über- oder Unterfunktion entgegenzuwirken.

Liegen die freien Schilddrüsenwerte im unteren Drittel, ist meist von einer Unterfunktion auszugehen und eine Erhöhung der Hormondosis könnte sinnvoll sein, denn Hashimoto-Patienten fühlen sich in der Regel bei freien Hormonwerten ab mindestens 50% wohl. Eine Steigerung der Hormondosis sollte jedoch immer im Vorfeld mit dem behandelnden Arzt abgestimmt werden.

fT3/fT4-Werterechner für die prozentuale Umrechnung der freien Schilddrüsenwerte

Gib einfach deine aktuellen Schilddrüsenwerte in den Werte-Rechner ein und finde heraus, ob deine Hormone im Gleichgewicht sind, ob du unter einer Unterfunktion leidest oder ob du vielleicht schon über das Ziel hinausgeschossen bist und dich in einer Überfunktion befindest.

Die Bedeutung und Interpretation der relativen Schilddrüsenwerte im Überblick

Nachfolgend möchten wir dir einen Überblick über die Bedeutung der relativen Schilddrüsenwerte geben und erläutern, welche Aspekte bei der Interpretation eine wichtige Rolle spielen. Denn nur durch ein umfassendes Verständnis der ermittelten Ergebnisse können wir fundierte Schlussfolgerungen zum Funktionszustand der Schilddrüse ziehen.

Unteres Drittel (weniger als 33%)

Wenn deine freien Schilddrüsenwerte fT3 und/oder fT4 unter 33% liegen, kann dies ein Hinweis auf eine Unterfunktion der Schilddrüse sein. Eine Steigerung der Schilddrüsenhormone ist in bestimmten Fällen sinnvoll und könnte zu einer Verbesserung deines Wohlbefindens beitragen. Dies ist besonders dann relevant, wenn der TSH-Wert größer als 1mU/l ist. Liegt er bei über 2mU/l, ist es nahezu wahrscheinlich, dass eine Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) vorliegt.

Mittlerer Bereich (34% bis 65%)

Der Normalbereich mit nahtlosem Übergang in den sogenannten “Wohlfühlbereich”, in dem sich die meisten Hashimoto-Patienten gut fühlen und keine oder kaum Symptome verspüren. Wenn jedoch immer noch Symptome einer Unterfunktion vorhanden sind, kann eine vorsichtige Erhöhung der Hormondosis in Betracht gezogen werden.

Wenn der fT4 deutlich höher ist als der fT3 oder der fT3 im unteren Drittel liegt und der fT4 im oberen Drittel, könnte eine sogenannte Umwandlungsstörung vorliegen. Die häufigste Ursache dafür ist ein Mangel an Zink, Eisen und Selen. Eine Nebennierenschwäche kann jedoch auch zu einer ähnlichen Konstellation der Schilddrüsenwerte führen.

Selen ist für die Funktion aller drei Dejodasen notwendig und ein Mangel kann zu einer Umwandlungsstörung führen. In diesem Fall wird das fT4 in rT3 anstatt fT3 umgewandelt, was trotz Hormontherapie zu Unterfunktionssymptomen führen kann, da rT3 die entsprechenden Rezeptoren blockiert und die Aufnahme von fT3 verhindert. Eine Vollblutmineralanalyse und ein Cortisolspeicheltest können in solchen Fällen sinnvoll sein, um die Ursache dieser Wertekonstellation herauszufinden.

Oberes Drittel (mehr als 66%)

Viele Hashimoto-Patienten erleben im oberen Drittel eine Art Wohlfühlzone, in der sie mit ihrer aktuellen Hormondosis optimale fT3 und fT4 Werte erreichen und dazu auch das Befinden passt.

Allerdings kann es bei der Einnahme von Schweinehormonen oder Kombipräparaten wie Novothyral oder Prothyrid vorkommen, dass der ft4-Wert etwas niedriger ausfällt. Obwohl der fT3-Wert im oberen Drittel bleibt oder sogar darüber liegt, kann der fT4-Wert bei lediglich 50% oder leicht darunter liegen. Solange sich der Patient jedoch wohlfühlt, besteht kein Grund zur Sorge.

Oberhalb der Norm (mehr als 100%)

Wenn die Schilddrüsenwerte über dem Normalbereich liegen, sind die meisten Ärzte alarmiert und raten zu einer Senkung der Schilddrüsenhormone. Es ist tatsächlich richtig, dass erhöhte Schilddrüsenwerte normalerweise auf eine Überfunktion oder Überdosierung von Schilddrüsenhormonen hinweisen.

Allerdings sind wir alle individuell unterschiedlich und auch Normwerte sind nur ein Mittelwert, der die niedrigsten und höchsten gemessenen Werte einer Gruppe von Menschen stellvertretend für die gesamte Bevölkerung darstellt.

Es gibt jedoch Ausnahmen, in denen sich ein Hashimoto-Patient mit erhöhten Schilddrüsenwerten gut fühlen kann und sich keine Sorgen um seine Gesundheit machen muss. In der Regel hingegen weisen Schilddrüsenwerte über 100% jedoch auf eine Überdosierung von Schilddrüsenhormonen hin.

Sprich mit deinem Arzt!

Wenn der Verdacht besteht, dass bei dir eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse vorliegt, solltest du immer im Vorfeld mit deinem Arzt sprechen, bevor du deine Schilddrüsenhormone erhöhst oder senkst!

Warum das Befinden des Patienten entscheidend ist und die Schilddrüsenwerte immer nur zweitrangig sind

Mathematik und Blutwerte mögen zwar wichtige Faktoren in der medizinischen Diagnose sein, doch das tatsächliche Befinden des Patienten steht immer an erster Stelle. Zwar können Schilddrüsenwerte bei Hashimoto-Patienten bei der Hormoneinstellung helfen, aber letztlich zählen nur das persönliche Wohlbefinden und die Symptomfreiheit. Man sollte sich also nicht von Blutwerten oder prozentualen Werten irritieren lassen, denn diese sind nicht immer aussagekräftig.

Selbst wenn fT3 und fT4-Werte unter- oder oberhalb der Norm liegen, kann man sich dennoch gut und leistungsfähig fühlen. Es geht ausschließlich um das eigene Empfinden und die damit verbundene Lebensqualität. Die prozentuale Berechnung kann jedoch bei Patienten mit Unterfunktionssymptomen und gesundheitlichen Beschwerden als grobe Richtlinie dienen und ist dabei oft äußerst hilfreich.

Drei häufig gestellte Fragen

Was sind Schilddrüsenwerte und warum sind sie wichtig?

Schilddrüsenwerte sind die Konzentrationen der Schilddrüsenhormone fT3 (freies Triiodthyronin) und fT4 (freies Thyroxin oder Tetraiodthyronin) im Blut. Diese Hormone regulieren den Stoffwechsel, die Körpertemperatur, den Herzschlag, das Wachstum und die Entwicklung des Körpers. Bei Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, kommt es zu einer chronischen Entzündung und Zerstörung der Schilddrüse, die zu einer verminderten Hormonproduktion führt. Dies kann zu einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) mit Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Depressionen, Haarausfall, Kälteempfindlichkeit und Konzentrationsstörungen führen. Um die Schilddrüsenfunktion zu beurteilen und eine angemessene Hormonersatztherapie zu finden, ist es wichtig, die Schilddrüsenwerte regelmäßig zu messen und zu interpretieren.

Wie werden Schilddrüsenwerte in Prozent umgerechnet?

Um die Schilddrüsenwerte in Prozent umzurechnen, benötigt man die gemessenen Werte von fT3 und fT4 sowie die Referenzwerte des jeweiligen Labors. Die Referenzwerte geben an, in welchem Bereich die Hormonkonzentrationen bei gesunden Menschen liegen. Die Umrechnung erfolgt dann nach folgender Formel:

Schilddru¨senwert in Prozent=gemessener Wertunterer Referenzwertoberer Referenzwertunterer Referenzwert×100\text{Schilddrüsenwert in Prozent} = \frac{\text{gemessener Wert} – \text{unterer Referenzwert}}{\text{oberer Referenzwert} – \text{unterer Referenzwert}} \times 100

Zum Beispiel: Wenn der gemessene Wert von fT3 2,75 pg/ml ist und der Referenzbereich 2,00 – 4,40 pg/ml beträgt, dann ergibt sich folgende Rechnung:

Verha¨ltnis von fT3 zu fT4=31,2537,93=0,82\text{Verhältnis von fT3 zu fT4} = \frac{31,25}{37,93} = 0,82

Ein normales Verhältnis liegt zwischen 0,8 und 1,0. Ein niedrigeres Verhältnis deutet auf eine Umwandlungsschwäche hin, d.h. es wird zu wenig fT3 aus fT4 gebildet. Ein höheres Verhältnis deutet auf ein reaktives fT3 hin, d.h. es wird zu viel fT3 aus fT4 gebildet, das aber nicht an die Zellrezeptoren binden kann und somit unwirksam ist.

Wie kann man die Schilddrüsenwerte optimieren?

Die Optimierung der Schilddrüsenwerte hängt von der individuellen Situation und dem Wohlbefinden des Patienten ab. Generell gilt aber folgende Orientierung:

  • fT3 und fT4 sollten im oberen Drittel des Referenzbereichs liegen, d.h. über 50 %.
  • Das Verhältnis von fT3 zu fT4 sollte zwischen 0,8 und 1,0 liegen.
  • Der TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) sollte zwischen 0,5 und 1,5 mU/l liegen. Der TSH-Wert gibt an, wie stark die Hirnanhangsdrüse die Schilddrüse zur Hormonproduktion anregt. Ein hoher TSH-Wert bedeutet eine Unterfunktion, ein niedriger TSH-Wert eine Überfunktion der Schilddrüse.
  • Die Antikörper-Werte (MAK, TAK, TRAK) sollten möglichst niedrig sein. Die Antikörper sind die Marker der Autoimmunreaktion, die die Schilddrüse angreift und zerstört. Eine Senkung der Antikörper kann durch eine Anpassung der Ernährung, der Lebensweise und der Medikation erreicht werden.

Um die Schilddrüsenwerte zu optimieren, sollte man regelmäßig mit seinem Arzt sprechen und die Hormondosis anhand der Blutwerte und der Symptome anpassen. Dabei sollte man immer vorsichtig vorgehen und nicht zu schnell oder zu viel erhöhen oder reduzieren. Außerdem sollte man auf mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Nahrungsergänzungsmitteln oder Lebensmitteln achten, die die Aufnahme oder den Abbau der Schilddrüsenhormone beeinflussen können.

Fazit

Die Umrechnung von Schilddrüsenwerten in Prozent kann unter bestimmten Umständen durchaus hilfreich bei der Beurteilung der Symptomatik sein. Es ermöglicht eine umfassendere Betrachtungsweise der Ergebnisse und somit eine bessere Beurteilung der Schilddrüsenfunktion. Der Schilddrüsenwert-Rechner bietet eine wichtige Unterstützung und ist einfach zu handhaben. Allerdings sollte man hier nicht vergessen, dass es immer das Befinden des Patienten ist, das im Vordergrund stehen sollte und nicht nur die Werte.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Schilddrüsenwerte lediglich Indikatoren für die Schilddrüsenfunktion darstellen. Sie geben keine Auskunft über das tatsächliche Befinden des Patienten. Deshalb ist es wichtig, die Werte in Zusammenhang mit anderen Faktoren, wie beispielsweise Symptomen und der Krankengeschichte, zu betrachten.

Gleichzeitig stellt der Schilddrüsenwert-Rechner eine praktische und zeitsparende Möglichkeit dar, um Schilddrüsenwerte umzurechnen und zu interpretieren. Allerdings sollte immer darauf geachtet werden, dass der Rechner lediglich Hilfestellung leistet und nicht als Ersatz für eine ärztliche Diagnose oder Behandlung genutzt werden sollte.

Quellenangaben

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Mirjanic-Azaric B, Avram S, Stojakovic-Jelisavac T, Stojanovic D, Petkovic M, Bogavac-Stanojevic N, Ignjatovic S, Stojanov M. Direct Estimation of Reference Intervals for Thyroid Parameters in the Republic of Srpska. J Med Biochem. 2017 Apr 22;36(2):137-144. doi: 10.1515/jomb-2017-0008. PMID: 28680357; PMCID: PMC5471646, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5471646/


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