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HPU/KPU: Eine Stoffwechselstörung mit fatalen Folgen für den Organismus

Der menschliche Stoffwechsel, ein komplexes System aus vielfältigen biochemischen Reaktionen, bildet die Grundlage für Gesundheit und Wohlbefinden. Eine Störung in diesem System – wie die Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) – kann jedoch zu einem erhöhten Verlust wichtiger Vitamine und Mineralstoffe führen.

Diese essenziellen Nährstoffe sind für zahlreiche Funktionen, wie das Immunsystem, das Nervensystem, die Schilddrüsenfunktion sowie die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln, verantwortlich. Ein Mangel kann daher eine Reihe von Beschwerden verursachen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

Die HPU/KPU ist eine der am häufigsten auftretenden, aber oft unerkannten oder falsch diagnostizierten Stoffwechselstörungen. Sie betrifft vornehmlich Frauen und kann nicht nur in Verbindung mit anderen Erkrankungen, wie z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis, Borreliose, Candida-Infektion, etc. stehen, sondern diese zum Teil auch auslösen. Infolgedessen leiden viele Patienten, die sogenannten Pyrroliker, unter verschiedenen körperlichen und psychischen Symptomen, wodurch sie oft dauerhafte Besuche bei unterschiedlichen Ärzten und Psychologen in Kauf nehmen. Häufig wird dabei nur auf die einzelnen Symptome eingegangen und die voranschreitende Stoffwechlserkrankung bleibt unbehandelt.

Umso wichtiger ist es, einen umfassenden Überblick über diese Erkrankung zu gewinnen, zu verstehen, wodurch sie ausgelöst wird, wie sie diagnostiziert und therapiert werden kann und welche Maßnahmen zur Verbesserung des gesundheitlichen Allgemeinzustands getroffen werden können. Eine angemessene Diagnose und Therapie sind nämlich durchaus erreichbar und können die Symptome deutlich lindern oder sogar eliminieren. Der Schlüssel dazu ist jedoch, einen Arzt zu finden, der versiert im Umgang mit HPU/KPU ist. Mit diesem Artikel möchten wir dabei helfen, die Kenntnisse zu HPU/KPU zu erweitern und potenzielle Lösungsansätze aufzuzeigen.

Was genau ist eine Hämopyrrollaktamurie ?

Die Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) ist eine biochemische Störung, die im Prozess der Hämoglobinsynthese auftritt und in der Regel genetisch bedingt oder erworben ist. Die Krankheit äußert sich in vielfältigen Symptomen und ist häufig die Ursache für verschiedene Krankheitsbilder, die Ärzte oft schwer einordnen können.

HPU/KPU ist eine verbreitete, aber oft unerkannte oder falsch diagnostizierte Stoffwechselstörung, die in erster Linie Frauen betrifft und bei schätzungsweise 10 bis 15% der Bevölkerung auftritt, wobei die tatsächlichen Zahlen vermutlich noch höher sind.

Im Kern geht es bei HPU/KPU darum, dass der Körper übermäßig Pyrrole produziert – Abbauprodukte des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin – und ausscheidet. Normalerweise werden diese Pyrrole in geringen Mengen über den Urin ausgeschieden und verursachen keine Probleme. Bei Personen mit HPU/KPU binden diese Pyrrole jedoch an wichtige Nährstoffe wie P5P (aktives Vitamin B6), Zink und Mangan und entfernen sie aus dem Körper, was zu einem chronischen Mangel an diesen Nährstoffen und somit zu gesundheitlichen Problemen führt.

Eine weitere Störung, die bei HPU/KPU auftritt, ist eine Beeinträchtigung der Hämproduktion, die für den Energiestoffwechsel und die Entgiftung entscheidend ist und auch die Sauerstoffversorgung der Muskulatur gewährleistet. Stattdessen wird eine schädliche Form von Häm erzeugt, die nicht einfach aus dem Körper ausgeschieden werden kann. Der Körper handelt hierbei mit einer Art Notlösung und bindet essenzielle Nährstoffe an das schädliche Häm, um es über den Urin auszuscheiden.

Dieser Prozess führt jedoch zu einem kontinuierlichen Verlust dieser Nährstoffe, die über 100 verschiedene Stoffwechselprozesse regulieren. Die Verluste werden von den Betroffenen oft nicht bemerkt, was dazu führt, dass ihre Situation mit der Zeit schwieriger wird; es entstehen immer mehr Beschwerden und die Patienten werden immer kränker, da nur die Symptome, nicht aber die zugrundeliegende Krankheit behandelt werden.

Obwohl die genauen Ursachen von HPU/KPU bislang nicht vollständig geklärt sind, gehen Wissenschaftler derzeit davon aus, dass es sich um eine genetische Veranlagung handelt, die durch verschiedene Faktoren wie Stress, Hormone, Infektionen und Umweltgifte verstärkt oder ausgelöst werden kann. Andere Studien von Dr. Bodo Kulinski legen nahe, dass Halswirbelerkrankungen sowie Schwermetallbelastungen durch Quecksilber als Auslöser infrage kommen.

Zu guter Letzt kann HPU/KPU auch mit anderen Krankheiten wie Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis, Borreliose oder Candida-Infektionen einhergehen oder sie sogar auslösen. Deshalb ist es besonders wichtig, bei auftretenden Gesundheitsproblemen auch an HPU/KPU zu denken, insbesondere wenn die Eltern bereits an einer Schilddrüsenerkrankung oder psychischen Problemen leiden.

Häufigkeit und Risikogruppen bei HPU/KPU

Die Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) ist eine weitverbreitete Stoffwechselstörung, die jedoch häufig übersehen oder falsch diagnostiziert wird. Schätzungen zufolge sind ungefähr 10 bis 15 % der Bevölkerung davon betroffen, jedoch wird vermutet, dass die tatsächliche Zahl höher liegt. Diese Stoffwechselstörung ist nicht selten und stellt oft die Ursache für eine Reihe von unklaren Symptomen und Beschwerden dar, die die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen können.

HPU/KPU tritt bei beiden Geschlechtern auf, jedoch sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Dies kann darauf zurückzuführen sein, dass Frauen stärker oder häufiger exponiert sind gegenüber den vielen unterschiedlichen Faktoren, die eine HPU/KPU auslösen oder verstärken können: dazu gehören Stress, hormonelle Veränderungen, Infektionen und Umweltgifte. Frauen in unterschiedlichen Lebensphasen – sei es Pubertät, Schwangerschaft oder Wechseljahre – laufen ein erhöhtes Risiko, an HPU/KPU zu erkranken. Ähnliches gilt für Frauen, die unter chronischem Stress, Burnout, Depressionen oder Angststörungen leiden.

Außerdem kann HPU/KPU auch mit anderen Erkrankungen einhergehen oder sie sogar auslösen. Darunter fallen Krankheiten wie Unterfunktion der Schilddrüse, Hashimoto-Thyreoiditis, Borreliose und Candida-Infektionen, die ebenfalls bei Frauen häufiger auftreten. Daher sollte HPU/KPU als ernst zu nehmende Erkrankung angesehen werden, die eine frühzeitige Diagnose- und Therapiemaßnahmen erfordert, um das Wohlbefinden der betroffenen Personen zu verbessern und langfristige Gesundheitsschäden zu vermeiden.

Was bedeutet HPU/KPU für die Gesundheit ?

Entgiftung spielt im menschlichen Körper eine zentrale Rolle. Täglich nehmen wir beträchtliche Mengen an Schadstoffen durch die Atmung, Nahrung, Arzneimittel oder Genussmittel auf. Diese Schadstoffe müssen den Körper auch umgehend wieder verlassen, um gesundheitliche Beschwerden und Krankheiten zu vermeiden.

In einem gesunden Organismus ist diese Aufgabe gut zu bewältigen. Doch bei jemandem mit Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU), auch als Pyrroliker bezeichnet, sieht die Situation anders aus. Die ausgeschiedenen Vitamine und Mineralstoffe – Vitamin B6, Zink und Mangan – sind für die Entgiftung essenziell.

Ein Mangel dieser lebenswichtigen Nährstoffe wird ab einem bestimmten Niveau deutlich spürbar und stellt eine ernsthafte und schwerwiegende Belastung für den Körper dar. Viele Stoffwechselprozesse werden mit der Zeit immer schwächer und die körpereigene Entgiftungsfunktion versagt.

Schadstoffe sammeln sich mehr und mehr im Gewebe und den Organen an und belasten den Körper erheblich, was zu einer Zunahme von Symptomen und gesundheitlichen Problemen führt.

Das Problem wird noch verstärkt, wenn Schwermetalle hinzukommen. Der Körper hat von sich aus schon Schwierigkeiten, diese zu entgiften. Bei Pyrrolikern lagern sich Schwermetalle im Gewebe ein und verursachen dort Schäden.

Oft sind die Konsequenzen verheerend, da zusätzlich zu den oben genannten Problemen zahlreiche essenzielle Enzyme blockiert werden. Dies führt dazu, dass noch mehr Stoffwechsel- und Entgiftungsprozesse im Körper nur eingeschränkt oder gar nicht mehr stattfinden können.

Typische HPU-KPU-Symptome und Beschwerden

Die Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) ist eine Stoffwechselstörung, die sich in einer Vielzahl von Symptomen und Beschwerden äußern kann. Diese können von Person zu Person variieren und oft sind es unspezifische Symptome, die auf den ersten Blick nicht direkt mit einer Stoffwechselstörung in Zusammenhang gebracht werden:

  • Blasse Gesichtsfarbe
  • Verschiedene Anämien (Eisen- oder B-Vitamine)
  • Weiße Flecken unter den Fingernägeln
  • Müdigkeit / Schwäche
  • Schlechtes Gedächtnis – vor allem das Kurzzeitgedächtnis
  • Unterzuckerung
  • Entzündungen im Magen-Darmbereich
  • Verstopfung
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten
  • Histaminintoleranz
  • Allergien
  • Morgendliche Übelkeit
  • Mangelnde Stressresistenz
  • Nebennierenschwäche
  • Gelenkschmerzen
  • Muskelschmerzen
  • Psychische Beschwerden, Depressionen, Schizophrenie, Angst, Unruhe
  • Niedriger Blutdruck und Puls
  • Überempfindlichkeit auf Sonnenlicht
  • Herz- und Gefäßerkrankungen (erhöhtes Homocystein)
  • In jungen Jahren: erhöhte Beweglichkeit der Gelenke (Hypermobilität)
  • Im Alter ist das Gegenteil der Fall: Die Gelenke werden unbeweglich und versteifen
  • Zuckerprobleme: Fruktoseintoleranz und Diabetes Typ2
  • Schlaflosigkeit
  • Appetitlosigkeit

Zudem trägt die HPU/KPU zu weiteren Erkrankungen bei, löst diese aus oder verschlimmert diese:

  • Nebennierenschwäche
  • Hashimoto-Thyreoiditis
  • Andere Schilddrüsenerkrankungen (Unterfunktion oder Überfunktion)
  • PBC (autoimmune Erkrankung der Leber)
  • Diabetes Typ 2
  • ADS / ADHS
  • Autismus
  • Verstärkung der Sucht nach verschiedenen Stoffen
  • Migräne
  • Bipolare Psychosen, Panikstörungen, Depressionen
  • Mitochondriopathien

Der Zusammenhang zwischen HPU und Hashimoto-Tyreoiditis

Die Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) kann nicht nur zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen führen, sondern zudem verschiedenste Körpersysteme beeinträchtigen, darunter das Immunsystem, das Hormonsystem und die Schilddrüse. Folglich kann HPU/KPU im Zusammenhang mit anderen Gesundheitsproblemen stehen, wie zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis, Borreliose oder Candida-Infektion oder diese sogar auslösen. Zudem kann HPU/KPU die Diagnose und Behandlung dieser Krankheiten erschweren.

Ein oft beobachteter Zusammenhang besteht zwischen HPU/KPU und Hashimoto-Thyreoiditis, einer Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem gesundes Schilddrüsengewebe angreift. Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für Schilddrüsenunterfunktion und äußert sich in Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteunverträglichkeit, Haarausfall und Depressionen. Die Bedingungen, die HPU/KPU auslösen oder verstärken, wie Stress, Hormonschwankungen, Infektionen und Umweltgifte, können ebenso Hashimoto-Thyreoiditis beeinflussen.

Zudem beeinträchtigt HPU/KPU die Bildung und Beweglichkeit von Schilddrüsenhormonen, indem sie essenzielle Nährstoffe wie P5P, Zink, Selen und Jod bindet und ausscheidet. Diese Nährstoffe sind unerlässlich für die Herstellung, Umwandlung und Wirkung von Schilddrüsenhormonen. Folglich führt HPU/KPU zu einer Verschlechterung der Schilddrüsenfunktion und zu einem erhöhten Bedarf an Schilddrüsenmedikamenten.

HPU/KPU und Hashimoto-Thyreoiditis können sich in einer Weise beeinflussen, die zur Verschlechterung beider Erkrankungen führt, was eine erhebliche Beeinträchtigung für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen bedeutet. Daher ist es wichtig, eine umfassende diagnostische und therapeutische Strategie zu implementieren, um beide Erkrankungen effektiv zu identifizieren und zu behandeln.

Wie wird die HPU/KPU diagnostiziert ?

Lange Zeit stand lediglich der klassische Kryptopyrolltest (KPU) zur Verfügung, welcher allerdings sehr ungenau ist und es nicht möglich macht, spezifische Stoffwechselstörung nachzuweisen. Stattdessen werden lediglich Pyrollverbindungen im Urin gemessen.

Seit 2000 steht der originale HPU®-Test zur Verfügung, welcher nun viel genauer ist und in der Lage ist spezifische HPL-Komplexe zu messen, die in der Form nur bei der HPU gebildet werden. Aufgrund dessen sollte auch klar sein, dass HPU nicht gleich KPU ist, obwohl beide Krankheitsbilder gerne als ein Krankheitsbild mit zwei Namen dargestellt werden.

Beim originalen HPU®-Test gibt es zwei Varianten. Einmal die kostengünstigere Variante, bei der lediglich der Morgenurin untersucht wird. Diesen wählt man, wenn erst seit kurzer Zeit Beschwerden bestehen und auch bei Kindern reicht diese Testvariante aus.

Wenn die Beschwerden bereits seit geraumer Zeit bestehen und der Betroffene chronisch krank ist, sollte man den 24h-Urin-Test wählen, da dieser genauer ist und zudem die sogenannten Abendausscheider abdeckt. Viele Patienten, die bereits lange an HPU/KPU leiden, scheiden die HPL-Komplexe oft 1-2 Stunden nach Mahlzeiten oder über Nacht aus. Deshalb könnte der einfache Morgenurin-Test in solch einem Fall falsch negativ ausfallen.

Wie wird HPU/KPU therapiert ?

Eigentlich ganz einfach. Und zwar lediglich mit Mikronährstoffen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Die ausgeschiedenen und dem Körper fehlenden Mikronährstoffe müssen oral verabreicht werden.

Laut Dr. Kamsteeg haben viele HPUler Probleme Vitamin B6 zu aktivieren, weshalb angeraten wird direkt aktiviertes Vitamin B6 in Form von P-5-P zu substituieren. Dabei beläuft sich die Menge bei Erwachsenen auf ca. 50-100mg/Tag. Allerdings kann der Bedarf von Patient zu Patient variieren. Eine Tagesdosis von 2000mg sollte nicht überschritten werden.

Des weiteren muss Zink ersetzt werden. In welcher Form ist eine Glaubensfrage und jeder bevorzugt eine andere Form. Dr. Kamsteeg empfiehlt Zinkgluconat, andere bevorzugen Zinkcitrat. Ich persönlich bin von Zinkorotat begeistert. Dies sollte also jeder für sich selbst entscheiden. Beim Zink liegt die empfohlene Tagesdosis bei 30-60mg. Wobei es auch hier Patienten gibt die 125mg und mehr benötigen.

Und wenn Zink zugeführt wird, sollte auch Mangan nicht fehlen. Hierbei wird eine Tagesdosis von 10-20mg empfohlen. Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter auf dem Markt, die sogenannte Kombipräparate mit den oben genannten Mikronährstoffen anbieten.

Dr. Kamsteeg bietet verschieden Varianten seines Depyrrols an, Heidelberger Chlorella das B-LIFE Protect und Monapur das Kryptosan. Da aber des Öfteren empfohlen wird, das Zink zweimal am Tag zu nehmen, genauso wie das Mangan, lässt sich solch ein Splitting mit Kombipräparaten schwer bewältigen, weshalb ich persönlich alle drei Mikronährstoffe separat verwende.

Neben diesen drei wichtigen Mikronährstoffen, sollten Pyrroliker immer darauf achten auch den Mangel an anderen Mikronährstoffen im Blick zu behalten und auszugleichen, da hier häufig Defizite bestehen. Vor allem da häufig der Darm aufgrund von Intoleranzen geschädigt ist und somit nicht ausreichend Mikronährstoffe aufnehmen kann.

Die Therapie sollte somit neben der Substitution der fehlenden Nährstoffe auch die Ernährungsumstellung, die Stressreduktion, die Darmgesundheit, die Entgiftung, die Psychotherapie, etc. umfassen.

Tipps zur Dosierung

Die Höhe des HPL-Wertes, der durch den HPU-Test bestimmt wird, entscheidet nicht zwangsläufig über den Schweregrad der Symptome oder den Bedarf an Mikronährstoffen. Tatsächlich gibt es Fälle, in denen Patienten trotz hohen HPL-Werten nur geringe Beschwerden verspüren und deshalb auch nur geringe Dosen an Mikronährstoffen benötigen. Im Gegensatz dazu können Patienten mit niedrigen HPL-Werten massive Beschwerden erleben und höhere Dosen an Mikronährstoffen benötigen.

Es ist wichtig zu betonen, dass jede Patientin bzw. jeder Patient die für sie oder ihn geeignete Dosierung individuell herausfinden muss. Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, Mangan und Zink in zwei Dosen aufzuteilen: Eine Dosis sollte morgens zusammen mit P5P eingenommen werden, die zweite dann am Abend. Diese Herangehensweise hilft dabei, eine konstante Versorgung mit diesen essentiellen Mikronährstoffen über den gesamten Tag hinweg zu gewährleisten.

P5P (aktives Vitamin B6)

Aktives Vitamin B6 – bekannt als P5P – ist ein esenzielles Coenzym in vielen Stoffwechselprozessen, speziell bei der Synthese von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA. Diese Neurotransmitter sind wichtig für eine Vielzahl von Körperfunktionen, darunter die Stimmungsregulation, die Nervenfunktion, die Schlafqualität und die Hormonbalance. Personen mit HPU/KPU neigen dazu, P5P in erhöhtem Maße auszuscheiden, was eine Supplementierung notwendig macht.

Die empfohlene Tagesdosis von P5P variiert in Abhängigkeit vom Schweregrad der Symptome zwischen 25 und 100 mg. Dabei ist eine aktivierte Form von P5P vorzuziehen, da sie vom Körper leichter aufgenommen und verarbeitet werden kann. Ein bewährtes Produkt auf dem Markt ist beispielsweise P5P 50 mg von Pure Encapsulations.

Die Kombination von P5P und L-Dopa sollte vermieden werden, da P5P die Wirkung von L-Dopa hemmen kann. Ebenso kann es die Effekte von Antidepressiva verstärken oder abschwächen, was eine Absprache mit dem behandelnden Arzt nahelegt.

Beim Beginn der Einnahme von P5P ist Vorsicht geboten, da verschiedene Nebenwirkungen auftreten können. Dazu zählen unter anderem starke Übelkeit, erhöhte Müdigkeit und auch psychische Beschwerden. Zudem kann es aufgrund der Wiederanregung des Stoffwechsels und der damit einhergehenden Entgiftungsprozesse zu Vergiftungserscheinungen kommen, einschließlich einer möglichen Mobilisierung von Schwermetallen.

Für einen verträglichen Einstieg wird empfohlen, mit einer geringen Dosis von rund 12.5 mg zu beginnen und diese dann schrittweise in Tages- oder Wochenabständen zu erhöhen. Als Orientierungshilfe für die ideale Dosierung gilt die Erinnerungsfähigkeit an Träume. Eine gute Traumerinnerung deutet auf eine angemessene Dosis hin, die meist zwischen 50-100mg liegt. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen Patienten einen höheren Bedarf haben.

Zink

Zink ist ein essenzielles Spurenelement, das eine maßgebliche Funktion für die Stärkung des Immunsystems übernimmt. Es trägt ebenfalls zur Förderung der Wundheilung bei und sorgt für gesunde Haut, Haare und Nägel. Zudem spielt es eine bedeutende Rolle in Bezug auf die Fruchtbarkeit. Bei Personen, die an HPU/KPU leiden, wird Zink in erhöhtem Maß ausgeschieden, was eine Supplementierung erforderlich macht.

Die empfohlene Tagesdosis von Zink schwankt je nach Schweregrad der Symptome zwischen 15 und 50mg. Es wird empfohlen, eine organische Form von Zink einzunehmen, da diese vom Körper besser absorbiert werden kann. Dazu zählen beispielsweise Zinkformen wie Zinkcitrat, Zinkpicolinat oder Zinkbisglycinat.

Die gleichzeitige Einnahme zusammen mit Eisen oder Kupfer sollte vermieden werden, da Zink die Absorption dieser Elemente hemmt. Zudem kann Zink die Wirkung von Antibiotika oder ACE-Hemmern beeinflussen, sodass eine Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ratsam ist.

Es gibt unterschiedliche Ansichten zur optimalen Zinkdosierung. Einige Quellen empfehlen eine Einnahme von 30-50mg, während Dr. Kamsteeg in seinem Buch “HPU…und dann?” eine morgendliche und abendliche Dosis von jeweils 30mg als guten Ausgangspunkt vorschlägt. Wie bei vielen Ergänzungen ist es ratsam, mit einer niedrigen Dosis zu beginnen – in diesem Fall wären 12,5mg ein guter Einstieg – und dann schrittweise in 2-3-wöchigen Intervallen zu erhöhen.

Da Zink im Körper Quecksilber und Kupfer verdrängt, kann eine zu hohe Dosierung zu Vergiftungserscheinungen führen. Auch die spezifische Zinkverbindung sollte berücksichtigt werden. Zink gibt es in verschiedenen Formen, darunter Orotat, Citrat, Aspartat und Gluconat. Häufig wird Gluconat empfohlen, doch ich persönlich bevorzuge das Orotat. Letztendlich hängt die Wahl der Zinkform auch von der individuellen Verträglichkeit und der persönlichen Resonanz auf das Supplement ab.

Mangan

Auch Mangan ist ein essenzielles Spurenelement, welches eine zentrale Rolle beim Knochenstoffwechsel, der Blutbildung und der Schilddrüsenfunktion spielt. Es fungiert zudem als Antioxidans. Wie bei Zink, so kommt es auch bei Mangan bei Personen mit HPU/KPU zu einer erhöhten Ausscheidung, was eine Supplementierung erfordert.

Je nach Schweregrad der Symptome variiert die empfohlene Tagesdosis zwischen 2 und 20 mg. Wie bei den anderen Spurenelementen, wird auch bei Mangan eine organische Form empfohlen, da diese vom Körper besser aufgenommen wird. Beispiele hierfür sind Mangangluconat, Mangancitrat oder Manganbisglycinat.

Es ist wichtig zu beachten, dass die gleichzeitige Einnahme von Mangan zusammen mit Kalzium oder Magnesium deren Absorption hemmen kann. Außerdem kann Mangan die Wirksamkeit bestimmter Medikamente wie Antidiabetika oder Antipsychotika beeinflussen. Daher sollte dies immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Bei der Supplementierung sollte beachtet werden, dass mit zunehmender Zinkaufnahme auch die Mangan-Aufnahme erhöht werden sollte. Eine Startdosis von nicht mehr als 5mg wird empfohlen, kann aber im späteren Verlauf auf bis zu 20mg erhöht werden.

Da Mangan Kupfer verdrängt, kann bei Überdosierung ebenfalls das Risiko von Vergiftungserscheinungen bestehen. Somit ist es wichtig, Mangan und Zink zeitversetzt einzunehmen, um die Hemmung der Zinkaufnahme zu vermeiden.

Die Auswirkungen von HPU/KPU auf den Alltag

Die Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) kann sich auf vielfältige Weise auf den täglichen Leben der Betroffenen auswirken. Diese Stoffwechselstörung kann eine Reihe unterschiedlicher Symptome und Beschwerden verursachen, die negative Auswirkungen auf die physische, psychische und emotionale Gesundheit haben können. Einige davon beinhalten:

  • Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen
    Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) kann den Häm-Bildungsprozess stören und somit die Zellenergieproduktion und Sauerstoffversorgung beeinträchtigen. Sie tut dies, indem sie essenzielle Nährstoffe wie P5P, Zink und Mangan bindet und ausscheidet, die sonst für die Häm-Synthese benötigt würden. Häm spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiegewinnung und Sauerstoffzufuhr zur Muskulatur. Diese Beeinträchtigung kann zu Symptomen wie chronischer Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafstörungen führen, die die allgemeine Leistungsfähigkeit und Motivation der Betroffenen mindern.
  • Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsprobleme
    Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) kann die Funktion des Nervensystems und Gehirns beeinträchtigen. Die fehlenden Nährstoffe sind essenziell für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA, die eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Stimmung, Nervenfunktion, Schlafqualität und Hormonausgleich spielen.

    Aufgrund dieses Nährstoffmangels kann HPU/KPU zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisverlust führen, welche die geistige Klarheit und Lernfähigkeiten der Betroffenen beeinträchtigen können.
  • Niedergeschlagenheit, Ängstlichkeit, Stress
    Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) können auch einen erheblichen Einfluss auf die emotionale Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen haben. Dies liegt daran, dass die für die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin, Dopamin und GABA benötigten Nährstoffe fehlen. Diese Neurotransmitter spielen eine wesentliche Rolle bei der Regulierung der Stimmung, Nervenfunktionen, Schlafqualität und Hormonbalance.

    Infolgedessen können HPU/KPU zu einer Reihe emotionaler Symptome führen, einschließlich Niedergeschlagenheit, Angst, Stress und Reizbarkeit. Diese Symptome können wiederum die Freude am Leben und das Selbstwertgefühl der betroffenen Personen beeinträchtigen.
  • Verdauungsprobleme, Blähungen, Verstopfung, Durchfall
    Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) kann ebenfalls Auswirkungen auf die Verdauung und Darmgesundheit haben, indem es essenzielle Nährstoffe bindet und ausscheidet. Diese Nährstoffe sind fundamental für die Funktionsfähigkeit der Magen-Darm-Schleimhaut, der Darmflora und der Verdauungsenzyme, welche alle eine entscheidende Rolle bei der Verdauung und der Nährstoffaufnahme spielen.

    Daher kann HPU/KPU Symptome wie Verdauungsprobleme, Blähungen, Verstopfung und Durchfall hervorrufen, welche die Nahrungsaufnahme und die allgemeine Gesundheit beeinträchtigen können.
  • Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis
    Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) können die Funktion der Schilddrüse und die allgemeine Hormonbalance beeinträchtigen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Stoffwechselstörung dazu führt, dass bestimmte Nährstoffe, die für die Synthese, Umwandlung und Wirkung von Schilddrüsenhormonen unerlässlich sind, fehlen. Diese Hormone spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels, der Körpertemperatur und des Herz-Kreislauf-Systems.

    Infolgedessen hat HPU/KPU das Potenzial, die Entwicklung von Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto-Thyreoiditis zu unterstützen. Diese Krankheiten können sich durch Symptome wie anhaltende Erschöpfung, ungewollte Gewichtszunahme, erhöhte Kältesensibilität, Haarverlust und depressive Verstimmungen manifestieren.
  • Schlechte Wundheilung, trockene Haut, brüchige Haare, Nägel
    Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) können auch die Gesundheit von Haut, Haaren und Nägeln beeinträchtigen. Dies liegt daran, dass die für die Synthese von wichtigen strukturellen Proteinen wie Kollagen, Keratin und Elastin benötigten Nährstoffe fehlen. Diese Proteine tragen wesentlich zur Struktur, Elastizität und Feuchtigkeitsbalance von Haut, Haaren und Nägeln bei.

    Durch diesen Nährstoffmangel können HPU/KPU Symptome wie verzögerte Wundheilung, trockene Haut und brüchige Haare und Nägel hervorrufen. Diese Beeinträchtigungen können das äußere Erscheinungsbild und das Selbstbewusstsein der Betroffenen negativ beeinflussen. Daher spielen bei der Behandlung von HPU/KPU auch Strategien zur Verbesserung der Haut-, Haar- und Nagelgesundheit eine wichtige Rolle.

Prävention und die Rolle des Lebensstils bei HPU/KPU

Die Anpassung des Lebensstils bei Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) spielen eine entscheidende Rolle, um Symptome zu mildern und Beschwerden zu vermeiden. Die HPU/KPU ist eine Stoffwechsel-Dysregulation, die in Abhängigkeit von verschiedenen Umständen unterschiedlich ausgeprägt sein kann und durch eine Vielzahl von Faktoren wie Stress, hormonelle Veränderungen, Infektionen und Umweltgiftbelastungen ausgelöst oder verstärkt wird.

Zur Reduzierung und Vermeidung dieser Faktoren und zur Verbesserung der Nährstoffversorgung richten sich Präventionsmaßnahmen und Anpassungen im Lebensstil bei HPU/KPU nach folgenden Aspekten:

Ernährungsumstellung

Ernährung ist ein zentraler Faktor bei der Bewältigung der HPU/KPU, da sie die Produktion und Ausscheidung von Pyrrolen maßgeblich beeinflusst. Eine Ernährung, die von Natur aus frisch, vielseitig und ausgewogen ist, versorgt den Körper optimal mit allen wichtigen Nährstoffen.

Zur Minimierung der Pyrrolbelastung sollte die Ernährung auf eine geringe Menge an pyrrolreichen Lebensmitteln ausgerichtet sein. Pyrrole sind insbesondere in tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern, Milchprodukten, aber auch in Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und Kakao enthalten.

Daher sollte eine Ernährung, die reich an pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Obst, Gemüse, Salaten und Kräutern, angestrebt werden. Diese liefern zudem eine Vielzahl an Antioxidantien, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralien, die sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken.

Ebenso gilt es, den Konsum von Zucker, Weißmehl, Alkohol, Koffein und Nikotin zu reduzieren, da diese Nährstoffverluste fördern und die Produktion von Pyrrolen erhöhen können.

Außerdem ist es wichtig, die Ernährung individuell anzupassen, insbesondere, wenn Unverträglichkeiten oder Allergien gegen bestimmte Lebensmittel oder Zusatzstoffe vorliegen, da diese die HPU/KPU zusätzlich beeinflussen können.

Stressreduktion

Stress ist ein signifikanter Faktor, der Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) auslösen oder verstärken kann, da er die Produktion und Ausscheidung von Pyrrolen steigert und die Nährstoffversorgung reduziert. Darüber hinaus kann Stress das Immunsystem, das Hormonsystem und die Schilddrüse beeinträchtigen, welche allesamt Einfluss auf das Auftreten von HPU/KPU haben können.

Ursachen für Stress können vielfältig sein – von beruflichen und familiären Problemen bis hin zu finanziellen und gesundheitlichen Sorgen. Die daraus resultierenden Symptome, wie beispielsweise Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsschwäche, Niedergeschlagenheit und Reizbarkeit, können die Lebensqualität und das Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen.

Daher ist die Reduzierung von Stress ein zentraler Aspekt bei der Bewältigung von HPU/KPU, um die Pyrrolbelastung zu verringern und die Nährstoffversorgung zu verbessern. Dies kann durch verschiedene Methoden erreicht werden:

  • Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, Atemübungen, Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training helfen, Anspannung und Nervosität abzubauen und Ruhe und Gelassenheit zu fördern.
  • Sportliche Aktivitäten wie Spazierengehen, Joggen, Radfahren, Schwimmen oder Tanzen fördern die Energie und Vitalität und können die Stimmung und Laune verbessern.
  • Hobbys wie Malen, Musizieren, Lesen oder Schreiben fördern die Kreativität und Freude und können dabei helfen, Sorgen und Probleme zu vergessen.
  • Auch soziale Kontakte, ob Familie, Freunde oder Partner, können dazu beitragen, Unterstützung zu finden, Zuneigung zu erfahren und Einsamkeit zu vermeiden.

Letztlich sollte die Stressreduktion individuell auf die Bedürfnisse und Vorlieben der Betroffenen angepasst sein. Es gilt das zu finden, was wirklich entspannt und glücklich macht.

Darmgesundheit

Der Darm spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit und das Wohlbefinden – er ist nicht nur verantwortlich für Verdauung und Nährstoffaufnahme, sondern fungiert auch als bedeutender Teil des Immun-, Hormon- und Nervensystems. Daher ist die Pflege und Unterstützung der Darmgesundheit ein entscheidender Aspekt bei der Bewältigung von Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU), um die Nährstoffversorgung zu verbessern und den Verlauf der HPU/KPU zu regulieren.

Es gibt verschiedene Ansätze zur Verbesserung der Darmgesundheit:

  • Probiotika, wie sie in Joghurt, Kefir oder Sauerkraut enthalten sind, können die Darmflora stärken und die Verdauung unterstützen.
  • Präbiotika wie Ballaststoffe aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten nähren die Darmflora und fördern die Darmbewegung.
  • Enzyme, wie Bromelain und Papain, unterstützen die Nahrungsspaltung und fördern die Nährstoffaufnahme.
  • Entgiftungsmittel wie Heilerde oder Aktivkohle können Schadstoffe und Pyrrole im Darm binden und deren Ausscheidung unterstützen.

Die spezifischen Maßnahmen zur Verbesserung der Darmgesundheit sollten individuell angepasst werden. Besonders bei Unverträglichkeiten oder Allergien gegen bestimmte Lebensmittel oder Zusätze, welche ebenfalls die HPU/KPU beeinflussen können, ist eine persönliche Beratung und Anpassung des Ernährungsplans empfehlenswert.

Entgiftung

Die Entgiftung stellt einen bedeutenden Aspekt in der Bewältigung von Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) dar, da es hilft, die Belastung durch Pyrrole zu reduzieren und die Nährstoffversorgung zu verbessern. Das Ziel der Entgiftung besteht darin, Schadstoffe und Pyrrole, die HPU/KPU begünstigen oder verstärken, aus dem Körper zu entfernen.

Die Entgiftung kann auf verschiedene Weisen umgesetzt werden:

  • Leberreinigung: Pflanzliche Wirkstoffe wie Mariendistel, Artischocke und Löwenzahn können genutzt werden, um die Leberfunktion zu stärken und die Entgiftungsprozesse zu unterstützen.
  • Nierenreinigung: Kräuter wie Brennnessel, Birke und Goldrute können dabei helfen, die Nieren zu stärken und die Ausscheidungsprozesse zu fördern.
  • Hautreinigung: Methoden wie Saunagänge, Dampfbäder und Bürstenmassagen können die Haut in ihrer Rolle als Ausscheidungsorgan stärken.
  • Lymphreinigung: Durch Anwendungen wie Schüssler-Salze und Lymphdrainagen kann das Lymphsystem unterstützt und die Ausscheidung gefördert werden.

Wichtig ist, dass die spezifischen Entgiftungsmaßnahmen individuell auf den Betroffenen und die vorliegenden Schadstoffe oder Pyrrole abgestimmt werden. Die Durchführung dieser Maßnahmen sollte stets unter ärztlicher Aufsicht und Kontrolle stattfinden, um mögliche Nebenwirkungen oder Unverträglichkeitsreaktionen zu vermeiden. Insgesamt kann eine gezielte Entgiftung dazu beitragen, die Pyrrolbelastung und Nährstoffausscheidung zu reduzieren und so die Gesundheit und das Wohlbefinden der Betroffenen zu verbessern.

Psychotherapie

Die Psychotherapie stellt einen wesentlichen Baustein bei der Bewältigung von Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) dar, um die emotionale Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Ihr Ziel ist es, die psychischen Auslöser oder Auswirkungen der HPU/KPU zu identifizieren und zu behandeln.

Es stehen verschiedene Methoden innerhalb der Psychotherapie zur Verfügung:

  • Kognitive Verhaltenstherapie als Methode, einschließlich Rational-Emotiver Therapie oder Schematherapie, hilft dabei, negative Denkmuster und Glaubenssätze zu erkennen und zu verändern, die potenziell HPU/KPU verstärken können.
  • Emotionale Verarbeitung, wie zum Beispiel durch Traumatherapie oder Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR), kann unverarbeitete Emotionen und Erinnerungen auflösen, die HPU/KPU beeinflussen können.
  • Techniken zur Verbesserung der Selbstakzeptanz, wie Achtsamkeit und Selbstmitgefühl, können dabei helfen, die eigene Situation und sich selbst anzunehmen und schätzen zu lernen.

Die konkreten therapeutischen Methoden sollten individuell an die seelischen Probleme und Bedürfnisse der Betroffenen angepasst werden, um eine bestmögliche Unterstützung zu gewährleisten. Dabei ist es wichtig, dass diese psychotherapeutischen Maßnahmen stets unter fachlicher Anleitung und Begleitung erfolgen, da es zu emotionalen Herausforderungen oder Krisen kommen kann.

Insgesamt kann die Psychotherapie dazu beitragen, die emotionale Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern, die Lebensqualität zu steigern und das Selbstwertgefühl zu stärken.

Fazit

Hämopyrrollaktamurie (HPU) oder Kryptopyrrolurie (KPU) ist eine weitverbreitete, allerdings oft unentdeckte oder fehlgedeutete metabolische Störung, die in erster Linie Frauen betrifft. Sie wird häufig genetisch übertragen oder erworben und führt zu Problemen bei der Synthese des Blutfarbstoffs Hämoglobin. Während dieses Prozesses werden übermäßig Pyrrole ausgeschieden, die essenzielle Nährstoffe wie P5P, Zink und Mangan binden und aus dem Körper entfernen. Dadurch entsteht ein chronischer Mangel an diesen Nährstoffen und resultiert in verschiedenen gesundheitlichen Problemen, einschließlich Schilddrüsenunterfunktion, Hashimoto-Thyreoiditis, Lyme-Borreliose und Candida-Infektionen.

Die Diagnose von HPU/KPU erfolgt in der Regel durch eine Urinprobe, wobei sie nicht immer zuverlässig ist und daher durch Blut-, Speichel- und Haartests ergänzt werden sollte. Die Behandlung wird primär durch Ergänzung der fehlenden Nährstoffe in einer für den Körper zugänglichen Form und unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Eine individuelle und umfassende Therapie umfasst auch Ernährungsänderungen, Stressabbau, Darmgesundheit, Entgiftung und Psychotherapie. Jeder dieser Therapieansätze zielt darauf ab, den Stoffwechsel zu regulieren und die Gesundheit zu verbessern.

Obwohl HPU/KPU das tägliche Leben betroffenen Personen beeinträchtigen kann, muss es kein unausweichliches Schicksal sein. Mit frühzeitiger Diagnose und umfassender Therapie können Symptome und Beschwerden gelindert oder beseitigt werden, wodurch die Lebensqualität verbessert wird. Letztlich kann diese Herausforderung eine Chance sein, den Lebensstil und die allgemeine Gesundheit zu verbessern, um letztendlich ein bewussteres und gesünderes Leben zu führen.

Häufig gestellte Fragen

Was sind Hämopyrrollaktamurie (HPU) und Kryptopyrrolurie (KPU)?

Hämopyrrollaktamurie (HPU) und Kryptopyrrolurie (KPU) sind Stoffwechselstörungen, bei denen eine übermäßige Produktion und Ausscheidung von Pyrrolen im Körper stattfindet. Diese Pyrrole binden sich an wichtige Nährstoffe wie Zink, Vitamin B6 und Mangan und führen dadurch zu deren Mangel im Körper.

Was sind die Symptome von HPU/KPU?

Die Symptome von HPU/KPU können vielfältig sein und umfassen häufig Müdigkeit, Erschöpfung, Hautprobleme, konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und emotionale Probleme wie Ängstlichkeit oder Niedergeschlagenheit. Weitere Symptome können Gewichtsprobleme, hormonelle Störungen und Verdauungsprobleme sein.

Was löst HPU/KPU aus?

Die genauen Ursachen von HPU/KPU sind noch nicht vollständig bekannt. Es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen Faktoren, Stress, Umwelttoxinen und möglicherweise auch Ernährung und Darmgesundheit eine Rolle spielt.

Wie wird HPU/KPU diagnostiziert?

Die Diagnose von HPU/KPU erfolgt in der Regel durch einen speziellen Urintest, der die Konzentration von Pyrrolen bestimmt. Darüber hinaus können Bluttests durchgeführt werden, um den Nährstoffstatus zu überprüfen.

Wie kann HPU/KPU behandelt werden?

Die Behandlung von HPU/KPU zielt in erster Linie darauf ab, die Nährstoffversorgung zu verbessern und die Belastung durch Pyrrole zu verringern. Dies kann durch eine Kombination von Nahrungsergänzungsmitteln, Anpassungen der Ernährung, Entgiftungsmaßnahmen und Stressmanagement erreicht werden. In einigen Fällen kann auch eine Psychotherapie hilfreich sein.

Wie beeinflusst die Ernährung HPU/KPU?

Die Ernährung kann einen starken Einfluss auf HPU/KPU haben. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann helfen, die Nährstoffversorgung zu verbessern. Weiterhin sollte die Ernährung idealerweise arm an pyrrol-reichen Lebensmitteln sein.

Welche Nahrungsergänzungsmittel werden bei HPU/KPU empfohlen?

Bei HPU/KPU wird in der Regel eine zusätzliche Versorgung mit den Nährstoffen empfohlen, die durch die Pyrrole gebunden und ausgeschieden werden. Dazu gehören vor allem Zink, Vitamin B6 und Mangan.

Was ist der Zusammenhang zwischen HPU/KPU und dem Darm?

Eine gesunde Darmfunktion ist wichtig für die Nährstoffversorgung und das Immunsystem. Da Pyrrole ausgeschieden werden und gleichzeitig wichtige Nährstoffe binden, können sie die Darmgesundheit direkt beeinflussen. Zudem können viele Menschen mit HPU/KPU auch Darmprobleme haben.

Was ist der Zusammenhang zwischen HPU/KPU und Stress?

Stress kann die Produktion von Pyrrolen erhöhen und so die Symptome von HPU/KPU verschlechtern. Daher ist ein gutes Stressmanagement ein wichtiger Teil der Behandlung von HPU/KPU.

Können Menschen mit HPU/KPU ein normales Leben führen?

Ja, mit den richtigen Anpassungen der Lebensweise und gegebenenfalls therapeutischer Unterstützung können Menschen mit HPU/KPU ein normales und gesundes Leben führen. Es erfordert jedoch oft eine langfristige Betreuung und Pflege der Gesundheit.

Quellenangaben

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Sherwin A, Shaw IC. Sixty years of conjecture over a urinary biomarker: a step closer to understanding the proposed link between anxiety and urinary pyrroles. Lab Med. 2023 Sep 12:lmad086. doi: 10.1093/labmed/lmad086. Epub ahead of print. PMID: 37699019, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37699019/

McGinnis WR, Audhya T, Walsh WJ, Jackson JA, McLaren-Howard J, Lewis A, Lauda PH, Bibus DM, Jurnak F, Lietha R, Hoffer A. Discerning the Mauve Factor, Part 1. Altern Ther Health Med. 2008 Mar-Apr;14(2):40-50. Erratum in: Altern Ther Health Med. 2008 May-Jun;14(3):15. PMID: 18383989, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/18383989/

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HEALTHLINE: What to Know About Pyrrole Disorder, https://www.healthline.com/health/pyrrole-disorder

Kamsteeg, John: “HPU und dann …? : Beschwerden und Erkrankungen infolge von Pyrrolurie”, KEAC, 2008.


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