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Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern, Teenagern & Babies | Wissenswertes für Eltern

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Auch wenn die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis in den meisten Fällen bei Erwachsenen ausbricht, sind doch auch immer mehr Kinder von dieser Autoimmunerkrankung mit folgender Schilddrüsenunterfunktion betroffen. Doch was sind hier die Besonderheiten und was gilt es zu beachten?

Jede Mutter und jeder Vater wird sicherlich darauf bedacht sein, dass sich das eigene Kind gesund entwickeln und unbeschwert heranwachsen kann.

Ist die Schilddrüse beim Kind gesund, bildet sie die notwendigen Hormone, die jedes Kind für eine gesunde Entwicklung braucht. Diese Schilddrüsenhormone sind wichtig für Entwicklung des Gehirns und nehmen positiven Einfluss auf die Herzfunktion sowie den Energiestoffwechsel des Kindes.

Doch leidet das Kind an einer Unterfunktion (Hypothyreose) der Schilddrüse aufgrund der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis, ist die körperliche, geistige und seelische Entwicklung oftmals schwerwiegend gestört. Leider ist eine solche endokrinologische Störung immer häufiger bei Kindern und Jugendlichen festzustellen. Hierbei werden zu wenige von den benötigten Hormonen T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) über die Schilddrüse produziert.

Gemäß einer im Jahr 2019 durchgeführten Untersuchung sind in Deutschland etwa 1,2% der Kinder und Jugendlichen von einer Schilddrüsenunterfunktion betroffen. Die Hauptursache dafür ist die Hashimoto-Thyreoiditis. Etwa jedes 4.000ste Neugeborene leidet an angeborener Schilddrüsenunterfunktion.

Die Ursachen können dabei sehr unterschiedlich sein. Wichtig ist jedoch, dass gerade bei Kindern die Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis so früh wie möglich erkannt und behandelt wird.

In diesem Artikel erfährst du mehr über die Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern, Teenagern und Babys. Du lernst, was diese Erkrankung auslöst, wie sie diagnostiziert wird, welche Auswirkungen sie hat und wie sie behandelt wird. Außerdem erhältst du einige Ratschläge, wie du als Elternteil dein Kind dabei unterstützen kannst, mit dieser chronischen Erkrankung umzugehen.

Hashimoto-Thyreoiditis führt zur Schilddrüsenunterfunktion bei Kindern

Hashimoto-Thyreoiditis gehört zu den häufigsten Ursachen für eine Schilddrüsenunterfunktion im Kindesalter. Studien zufolge kommt etwa jedes 4.000 Kind bereits mit einer Unterfunktion der Schilddrüse auf die Welt.

Bei anderen Kindern entwickelt sich diese Unterfunktion aufgrund der Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis erst etwas später. Man spricht hier von einer angeborenen oder von einer erworbenen Unterfunktion der Schilddrüse.

Die Unterschiede zwischen angeborener und erworbener Schilddrüsenunterfunktion:

  1. Angeboren: Die Schilddrüse ist entweder zu klein beziehungsweise nicht richtig entwickelt und ausgebildet oder sie ist gar nicht erst vorhanden.
  2. Erworben: Hier bildet das eigene Immunsystem Antikörper gegen das eigene Gewebe, so dass es zu einer Entzündung der Schilddrüse kommt.

Die tatsächlichen Ursachen für Hashimoto-Thyreoiditis sind noch nicht vollumfänglich erforscht. Vermutlich spielen genetische Veranlagungen bei Kindern eine ebenso große Rolle, wie der Einfluss von weiblichen Hormonen oder eine vermehrte oder unzureichende Jodzufuhr, aber auch Schwermetall- und Umweltgiftbelastungen. Das kann alles bereits im Mutterleib stattfinden.

Generell ist die Ursache für eine Hashimoto-Thyreoiditis-Erkrankung bei Kindern als multifaktoriell zu betrachten. Auch folgt sie nicht unbedingt einem besonderen Muster.

Was aber sehr wohl zutrifft, ist die Tatsache, dass diese Autoimmunerkrankung auch bei Kindern von vielen Faktoren abhängt. Umwelteinflüsse oder auch virale Infekte sowie ein akuter Selenmangel können ebenso der Auslöser sein, wie eine erhöhte oder zu niedrige Zufuhr an Jod.

Auswirkungen der Hashimoto-Thyreoiditis auf Kinder, Teenager und Babys

Die Hashimoto-Thyreoiditis kann bei Kindern, Teenagern und Babys unterschiedliche Folgen für ihre körperliche, psychische und soziale Entwicklung haben. Diese können variieren abhängig von ihrem Alter, Geschlecht, der Schwere der Erkrankung und individuellen Umständen. Einige der gängigsten Auswirkungen sind:

Körperliche Auswirkungen

Die Hashimoto-Thyreoiditis kann diverse körperliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Diese können sich in unterschiedlichen Bereichen manifestieren und die alltägliche Funktionalität sowie das Wohlbefinden der betroffenen Personen beeinträchtigen:

  • Wachstum: Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann das Wachstum von Kindern und Jugendlichen verlangsamen oder beeinträchtigen. Dies kann zu einer verringerten Körpergröße, einem geringeren Gewicht oder einem verzögerten Einsetzen der Pubertät führen. Eine rechtzeitige Behandlung mit Hormonen der Schilddrüse kann das Wachstum wieder normalisieren oder verbessern.
  • Stoffwechsel: Eine Hypothyreose der Schilddrüse kann dazu führen, dass sich der Stoffwechsel verlangsamt. Dies wiederum kann zu einer Zunahme des Körpergewichts, erhöhten Blutzucker- und Cholesterinwerten sowie einer niedrigeren Körpertemperatur führen. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder andere Stoffwechselerkrankungen steigt dadurch an. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung können jedoch dabei helfen, den Stoffwechsel zu normalisieren und das Gewicht unter Kontrolle zu halten.
  • Immunsystem: Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine Krankheit des körpereigenen Abwehrsystems, bei der es zu einer Schwächung oder fehlerhaften Ausrichtung kommt. Diese Situation kann dazu führen, dass man anfälliger für Infektionen, Allergien oder andere Autoimmunerkrankungen wird. Um Komplikationen zu vermeiden und das Immunsystem in einem stabilen Zustand zu halten, ist es wichtig, regelmäßig kontrolliert zu werden und die Medikation individuell anzupassen.

Psychische Auswirkungen

Die Hashimoto-Thyreoiditis kann nicht nur körperliche, sondern auch psychische Auswirkungen mit sich bringen. Diese können sich in unterschiedlichen Aspekten des emotionalen und mentalen Wohlbefindens manifestieren und die Lebensqualität der betroffenen Personen beeinflussen:

  • Kognition: Eine Unterfunktion der Schilddrüse kann die geistige Leistungsfähigkeit beeinflussen und zu einer reduzierten Aufmerksamkeit, einem schlechteren Erinnerungsvermögen oder langsameren Reaktionszeiten führen. Dies wiederum kann das schulische Abschneiden sowie das Lernen und die Fähigkeit zur Problemlösung erschweren. Eine frühzeitige Behandlung mit Hormonen für die Schilddrüse kann dazu beitragen, dass sich die kognitive Funktion verbessert oder wiederhergestellt wird.
  • Emotion: Eine Hypothyreose kann die emotionale Regulation beeinflussen und zu einer veränderten Stimmung, einem geringeren Selbstwertgefühl oder einer erhöhten Angst oder Depression führen. Dies kann die soziale Interaktion, die Motivation oder die Lebensfreude beeinträchtigen. Eine psychologische Unterstützung, eine positive Verstärkung oder eine medikamentöse Therapie können helfen, die emotionale Balance zu fördern und das Wohlbefinden zu steigern.
  • Verhalten: Eine Schilddrüsenunterfunktion kann das Verhalten beeinflussen und zu vermehrter Erschöpfung, reduzierter Betätigung oder gesteigerter Reizbarkeit oder Aggressivität führen. Dies könnte die Beziehungen zur Familie, den Freunden oder Lehrkräften belasten bzw. in Konflikte stürzen und Isolation verursachen. Ein mitfühlender Austausch, eine klare Strukturierung oder eine Anpassung des Verhaltens können dazu beitragen, das Verhalten zu verbessern und ein harmonisches Miteinander aufrechtzuerhalten.

Auswirkungen auf die schulische bzw. allgemeine Entwicklung

Die Hashimoto-Thyreoiditis kann auch bedeutende Auswirkungen auf die schulische und allgemeine Entwicklung eines Kindes haben. Diese können sich in verschiedenen Aspekten der Lernfähigkeit, des sozialen Verhaltens und der allgemeinen Fähigkeiten zur Bewältigung des Alltags zeigen:

  • Schulleistung: Die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen, die an Hashimoto-Thyreoiditis leiden, können durch die physischen und psychischen Konsequenzen der Krankheit in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies kann zu schlechteren Noten, häufigerem Fehlen oder einer niedrigeren Abschlussquote führen. Um diese Probleme zu beheben und den Erfolg sicherzustellen, ist es wichtig, dass die Lernbedingungen angemessen angepasst werden sowie individuelle Förderung und spezielle Unterstützung zur Verfügung stehen.
  • Soziale Kompetenz: Die körperlichen und psychischen Folgen der Hashimoto-Thyreoiditis können die soziale Kompetenz von Kindern und Jugendlichen beeinträchtigen. Dies kann dazu führen, dass sie sich weniger selbstsicher fühlen, schüchterner sind oder nicht so beliebt bei anderen sind. Um ihre soziale Kompetenz zu verbessern und ihre Integration zu erleichtern, ist es hilfreich, ihnen positive Ermutigung zukommen zu lassen, sie aktiv teilnehmen zu lassen oder gezielte Förderung anzubieten.
  • Persönlichkeitsentwicklung: Die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen mit Hashimoto-Thyreoiditis kann durch die körperlichen und psychischen Auswirkungen der Erkrankung beeinträchtigt werden. Dies kann zu einer geringeren Autonomie, einer höheren Abhängigkeit oder einer niedrigeren Resilienz führen. Eine angemessene Anerkennung, eine individuelle Beratung oder eine spezielle Begleitung können helfen, die Persönlichkeitsentwicklung zu verbessern und die Identität zu stärken.

Mögliche Symptome für eine Unterfunktion im Kindesalter

Eine Schilddrüsenunterfunktion kann ein wichtiger Hinweis auf die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis sein. Von daher ist es für Eltern wichtig zu wissen, durch welche Symptome sich diese Unterfunktion bemerkbar machen kann.

Vor allem ein Übergewicht des Kindes im Teenie-Alter, häufige Müdigkeit und schlechte Leistung in der Schule können ein deutliches Signal für eine Unterfunktion der Schilddrüse sein. Aber auch andere Symptome können auftreten:

Typische Symptome bei Babys und Neugeborenen

  • Trinkfaulheit
  • große Fontanelle
  • hartnäckige oder schwer abklingende Gelbsucht
  • heiseres Schreien, auch wenn keine Erkältung vorliegt
  • aufgedunsenes Gesicht
  • verringertes Weinen
  • Nabelbruch
  • Teilnahmslosigkeit
  • Blähbauch
  • übermäßiger Schlaf / verminderte Aktivität
  • kalte Extremitäten
  • Verstopfung

Typische Symptome bei Kleinkindern

  • verzögertes Wachstum
  • häufiges und schnelles Frieren
  • späte Zahnung oder verspätete Zahnentwicklung
  • häufige Anfälligkeit für Infektionen
  • schlechte oder schleppende Sprachentwicklung
  • auffallend blasse Gesichtsfarbe
  • Spätentwickler
  • Verstopfung und häufige Bauchschmerzen
  • niedriger Puls
  • trockene Haut
  • Müdigkeit

Typische Symptome bei Teenagern

  • Müdigkeit
  • Obstipation (Verstopfung)
  • Haarausfall
  • Ängste und Depressionen
  • Vergesslichkeit
  • Muskelschwäche
  • Stimmungsschwankungen
  • Lernschwierigkeiten
  • plötzlicher und ansonsten unbegründeter Leistungsabfall in der Schule
  • Konzentrations- und Gedächtnisprobleme
  • häufig unbegründetes ängstliches und/oder melancholisches Verhalten
  • verspätet einsetzende Pubertät / Periode
  • verlangsamte Entwicklung der Brust bei Mädchen
  • größere Empfindlichkeit gegenüber Kälte
  • unerklärliche Zunahme von Körpergewicht / Übergewicht
  • Bildung von Ödemen im Augenbereich
  • jüngeres Aussehen als Gleichaltrige
  • Mikronährstoffverarmung
  • Schwermetallbelastungen durch Impfungen und Zahnamalgam
  • Leaky-Gut aufgrund schlechter und zuckerreicher Ernährung
  • Pilzerkrankungen
  • virale oder bakterielle Infektionen

Hinweis: Eltern sollten hier beachten, dass nur eines dieser genannten Symptome nicht automatisch auf die Autoimmunkrankheit Hashimoto-Thyreoiditis als Ursache hindeutet.

Erst eine gründliche Untersuchung mittels Laborwerten und Schilddrüsensonografie kann tatsächlich Aufschluss über eine Autoimmunerkrankung geben.

So vermeidet man Fehldiagnosen, denn Beispielsweise kann eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), wie sie häufig zu Beginn einer Hashimoto auftritt, mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) verwechselt werden.

Andersherum kann ein ADHS mit einer Überfunktion verwechselt werden, wenn nicht alle notwendigen Blutparameter untersucht werden.

Diagnoseverfahren bei Kindern mit Hashimoto-Thyreoiditis

Um die Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern zu diagnostizieren, wird nach dem Arztgespräch eine Untersuchung stattfinden, die sich zunächst einmal auf das Abtasten beschränkt. Im Anschluss daran wird eine Blutuntersuchung veranlasst werden, wobei neben dem TSH-Wert immer auch andere Werte wie freies T3 und freies T4 berücksichtigt werden muss.

Denn allein der TSH-Wert gibt noch keinen eindeutigen Hinweis auf die Autoimmunerkrankung. Vielmehr sagt dieser Wert nur etwas darüber aus, ob eventuell eine Unterfunktion der Schilddrüse vorliegt.

Ob der TSH-Wert im Normbereich liegt, entscheidet der Arzt anhand bestimmter Referenzwerte oder auch Referenzbereiche. Die nachfolgende Tabelle gibt dir als Mutter oder Vater eine grobe Orientierung, wobei dir der Kinderarzt mit Sicherheit auch jederzeit ausreichend Auskunft darüber gibt.

Die TSH-Referenzwerte bei Kindern und Jugendlichen

TSH-
Referenzwert (μU/ml)
Alter Jungen Mädchen
3,5 Jahre 1,0–5,6 1,0–4,7
4,0 Jahre 1,0–5,6 1,0–4,8
4,5 Jahre 1,0-5,6 1,0–4,8
5,0 Jahre 1,0–5,6 1,0–4,9
5,5 Jahre 1,0–5,6 1,0–5,0
6,0 Jahre 1,0–5,6 1,0–5,1
6,5 Jahre 1,0–5,5 1,0–5,2
7,0 Jahre 1,0–5,5 1,0–5,3
7,5 Jahre 1,0–5,5 1,0–5,3
8,0 Jahre 1,0–5,4 1,0-5,3
8,5 Jahre 1,0–5,4 1,0–5,3
9,0 Jahre 1,0–5,3 1,0–5,3
9,5 Jahre 1,0–5,3 1,0–5,3
10,0 Jahre 1,0–5,2 0,9–5,2
10,5 Jahre 0,9–5,1 0,9–5,1
11,0 Jahre 0,9–5,1 0,9–5,0
11,5 Jahre 0,9–5,0 0,8–4,9

Quelle: Robert Koch-Institut (2009) Bevölkerungsbezogene Verteilungswerte ausgewählter Laborparameter aus der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS), Reihe Gesundheitsberichterstattung des Bundes, (Seite 54-57, Aufgerufen am 29.01.2019)

Update: Die TSH-Referenzbereiche für Jugendliche und Erwachsene wurden zwischenzeitlich bei den meisten Laboren herabgesetzt und angepasst. Ein sinnvoller Referenzbereich liegt aktuell bei 0,2–2,5 µU/ml.

Auch müssen die Antikörper gegen die Schilddrüsenperoxidase (anti-TPO) im Blut untersucht werden. Dabei handelt es sich um typische Entzündungsmarker, die bei einer Hashimoto-Thyreoiditis meistens deutlich erhöht sind.

Auch Antikörper gegen Thyreoglobulin (TAK) sollte direkt im Blut mitbestimmt werden und gehören zu einer ordentlichen Diagnostik dazu. Zusätzlich zu diesen Diagnoseverfahren wird ein erfahrener Endokrinologe auch durch eine Ultraschall-Untersuchung (Sonographie) nach Veränderungen an der Schilddrüse suchen und diese bewerten.

Hinweis: Da durch den verlangsamten Stoffwechsel und den begleitenden Problemen des Magen-Darm-Traktes, wie sie bei dieser Autoimmunerkrankung auftreten, häufig auch ein massiver Nährstoffmangel entsteht, sollte das Kind diesbezüglich ebenfalls untersucht und behandelt werden.

Häufige Anzeichen, an denen Eltern eine mögliche Krankheit erkennen können

Einige Anzeichen, die auf eine Schilddrüsenstörung bei Kindern hinweisen können, sind unter anderem die folgenden:

  • Veränderungen im Wachstum, Gewicht oder Körperbau
  • Veränderungen im Verhalten, in der Stimmung oder in der Leistungsfähigkeit
  • Beschwerden wie Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen oder Schluckbeschwerden
  • Auffälligkeiten wie eine vergrößerte Schilddrüse (Kropf), eine heisere Stimme, eine trockene Haut oder ein Haarausfall

Diese Anzeichen sind jedoch nicht spezifisch für die Hashimoto-Thyreoiditis und können auch andere Ursachen haben, sind aber schon ein erstes Indiz und sollten die Eltern hellhörig werden lassen. Daher ist es wichtig, bei Verdacht einen Arzt zu konsultieren, der weitere Untersuchungen durchführen kann.

Die unterschiedlichen Diagnoseverfahren

In der Medizin gibt es mehrere Diagnoseverfahren, um Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern zu erkennen. Diese Methoden sind entscheidend, um eine genaue Diagnose zu stellen und einen effektiven Behandlungsplan zu erstellen. Die folgende Übersicht gibt eine Einführung in die vielfältigen Diagnosemöglichkeiten für Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern:

  • Bluttests: Diese messen die Konzentration der Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Triiodthyronin (T3) sowie des Thyreoidea-stimulierenden Hormons (TSH) im Blut. TSH wird von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet und regt die Schilddrüse zur Hormonproduktion an. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse ist der TSH-Wert erhöht, während die T4- und T3-Werte erniedrigt sind. Die Bluttests können auch die Konzentration von Schilddrüsen-Antikörpern messen, die das Immunsystem gegen die Schilddrüse bildet. Diese sind bei der Hashimoto-Thyreoiditis typischerweise erhöht und können die Erkrankung von anderen Formen der Hypothyreose unterscheiden.
  • Ultraschall: Durch die Nutzung von Schallwellen erzeugt diese Methode ein Bild der Schilddrüse. Sie ermöglicht es, die Größe, Form und Struktur der Schilddrüse zu untersuchen und potenzielle Abnormitäten wie Knoten, Zysten oder Entzündungen zu identifizieren.
  • Szintigrafie: Dies ist eine nuklearmedizinische Untersuchung, bei der eine geringe Menge eines radioaktiven Stoffes in eine Vene gespritzt wird. Dieser Stoff reichert sich in der Schilddrüse an und kann mit einer speziellen Kamera sichtbar gemacht werden. Die Szintigrafie kann die Funktion und Verteilung der Schilddrüsenzellen zeigen und Hinweise auf eine Über- oder Unterfunktion geben.

Die Bedeutung einer frühzeitige Diagnose

Eine frühzeitige Diagnose der Hashimoto-Thyreoiditis ist wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der betroffenen Kinder zu verbessern. Denn eine unbehandelte Hypothyreose kann zu schwerwiegenden Folgen führen, wie zum Beispiel:

  • Wachstumsstörungen
  • Entwicklungsverzögerungen
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Unfruchtbarkeit
  • Myxödem-Koma (ein lebensbedrohlicher Zustand mit extremer Kälteempfindlichkeit, Bewusstlosigkeit und Atemversagen)

Eine rechtzeitige Behandlung mit Schilddrüsenhormonen kann diese Komplikationen verhindern oder mildern und das Wohlbefinden des Kindes steigern.

Wie kann Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern behandelt werden?

Die Therapie und die Handhabung der Hashimoto-Thyreoiditis orientiert sich an dem Ziel, die Funktion der Schilddrüse zu regulieren, die Symptome zu mildern und das Wohlbefinden der betroffenen Kinder zu steigern. Folgende Maßnahmen spielen dabei eine zentrale Rolle:

Übersicht über mögliche Behandlungsmöglichkeiten

Die zentrale Methode zur Behandlung der Hashimoto-Thyreoiditis besteht in einer Hormonersatztherapie, bei welcher künstliche Schilddrüsenhormone (meist Levothyroxin) eingenommen werden, um das Defizit an natürlichen Hormonen auszugleichen. Die Dosierung wird individuell auf Basis von Blutuntersuchungen, dem Alter, Gewicht und Symptomen angepasst. Es ist üblicherweise erforderlich, die Hormonersatztherapie ein Leben lang fortzuführen.

In einigen Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um einen Teil oder die gesamte Schilddrüse zu entfernen. Dies kann notwendig sein, wenn die Schilddrüse stark vergrößert ist (Kropf), wenn sie Knoten oder Zysten enthält, die bösartig sein könnten, oder wenn sie auf andere Organe drückt und Beschwerden verursacht. Nach einer Operation muss ebenfalls eine Hormonersatztherapie erfolgen.

In seltenen Fällen kann eine Radiojodtherapie angewendet werden, um die Schilddrüse mithilfe von radioaktivem Jod zu zerstören. Dies kann eine Alternative zur Operation sein, wenn diese nicht möglich oder erwünscht ist. Auch nach einer Radiojodtherapie muss eine Hormonersatztherapie erfolgen.

Die wichtige Rolle der Ernährung und Bewegung

Die Ernährung und Bewegung spielen eine wichtige Rolle bei der Behandlung und dem Management der Hashimoto-Thyreoiditis. Eine ausgewogene Ernährung und eine regelmäßige Bewegung können helfen, den Stoffwechsel zu regulieren, das Gewicht zu kontrollieren, Entzündungen zu reduzieren, das Immunsystem zu stärken und das Wohlbefinden zu fördern.

Einige Ernährungsempfehlungen für Kinder mit Hashimoto-Thyreoiditis sind:

  • Eine ausreichende Zufuhr von Jod, das für die Schilddrüsenhormonproduktion notwendig ist. Jodreiche Lebensmittel sind unter anderem Meeresfrüchte, Milchprodukte oder jodiertes Salz.
  • Eine angemessene Zufuhr von Selen, das für die Schilddrüsenfunktion und den Schutz vor oxidativem Stress wichtig ist. Selenreiche Lebensmittel sind insbesondere Nüsse, Fisch oder Fleisch.
  • Eine moderate Zufuhr von Soja, das sowohl positive als auch negative Effekte auf die Schilddrüse haben kann. Soja kann die Aufnahme von Schilddrüsenhormonen hemmen, aber auch entzündungshemmend wirken. Sojahaltige Lebensmittel sind zum Beispiel Tofu, Sojamilch oder Sojasauce.
  • Eine geringe Zufuhr von Gluten, das bei manchen Menschen eine Unverträglichkeit oder eine allergische Reaktion auslösen kann. Gluten ist ein Protein, das in Weizen, Roggen oder Gerste enthalten ist. Glutenfreie Lebensmittel sind unter anderem Reis, Mais oder Kartoffeln.
  • Eine beschränkte Zuckeraufnahme, da eine hohe Zuckeraufnahme Entzündungen im Darm fördern kann, was sich meist negativ auf Hashimoto-Thyreoiditis auswirkt. Zudem kann Zucker zu Blutzuckerspitzen und -abfällen führen, die Energieverlust und Stimmungsschwankungen verursachen können, was für Kinder mit Hashimoto-Thyreoiditis besonders problematisch ist.
  • Eine individuelle Anpassung der Ernährung an mögliche Nahrungsmittelallergien oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die bei manchen Kindern mit Hashimoto-Thyreoiditis auftreten können. Dies kann durch einen Allergietest oder eine Ausschlussdiät festgestellt werden.

Einige Bewegungsempfehlungen für Kinder mit Hashimoto-Thyreoiditis sind:

  • Eine tägliche Bewegung von mindestens 30 Minuten, die den Kreislauf anregt, die Muskeln kräftigt und die Stimmung hebt. Geeignete Aktivitäten sind zum Beispiel Radfahren, Schwimmen oder Tanzen.
  • Eine moderate Intensität der Bewegung, die weder zu anstrengend noch zu leicht ist. Die Intensität kann anhand der Herzfrequenz oder des Borg-Skala gemessen werden. Die Herzfrequenz sollte zwischen 50% und 85% der maximalen Herzfrequenz liegen, die sich aus der Formel 220 minus Lebensalter ergibt. Die Borg-Skala ist eine subjektive Einschätzung der Anstrengung auf einer Skala von 6 (keine Anstrengung) bis 20 (maximale Anstrengung). Die optimale Intensität liegt dabei zwischen 12 und 16.
  • Eine ausreichende Erholung nach der Bewegung, um dem Körper Zeit zu geben, sich zu regenerieren und zu entspannen. Die Erholungszeit sollte mindestens so lang sein wie die Bewegungszeit. Geeignete Erholungsaktivitäten sind beispielsweise Dehnen, Atemübungen oder Meditieren.

Die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit medizinischen Fachleuten

Die effektive Betreuung und das Management der Hashimoto-Thyreoiditis erfordern eine aktive und enge Kooperation mit qualifizierten Gesundheitsexperten. Diese sind in der Lage, den Verlauf der Erkrankung kontinuierlich zu überwachen, die Medikation bedarfsgerecht anzupassen und eine holistische Versorgung zu koordinieren. Im Team der medizinischen Fachleute können verschiedene Spezialisten eine Rolle spielen:

  • Ein Endokrinologe, der sich auf Störungen des Hormonsystems spezialisiert hat. Dieser medizinische Fachmann ist in der Position, die korrekte Diagnose zu stellen, eine angemessene Hormonersatztherapie einzuleiten und regelmäßige Kontrollen der Schilddrüsenfunktion durchzuführen.
  • Ein Kinderarzt, der Expertise in der medizinischen Versorgung und Behandlung von Kindern hat. Er übernimmt die Verantwortung für die Überwachung der allgemeinen Gesundheit des Kindes, das Erkennen möglicher Komplikationen und die Empfehlung oder Verschreibung weiterer Therapien, falls nötig.
  • Ein Nuklearmediziner, dessen Fachgebiet die Anwendung von radioaktiven Substanzen in der Medizin ist. Er ist in der Lage, eine Radiojodtherapie durchzuführen, sollte diese als notwendig erachtet oder vom Patienten gewünscht werden.
  • Ein Ernährungsberater, als Experte im Bereich der Ernährungswissenschaften, kann einen personalisierten Ernährungsplan entwickeln, der darauf abzielt, die Schilddrüsenfunktion optimal zu unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden des Kindes zu verbessern.
  • Ein Physiotherapeut, der sich auf Bewegungstherapie spezialisiert hat. Er kann einen maßgeschneiderten Bewegungsplan entwickeln, der darauf ausgelegt ist, die Funktion der Schilddrüse zu unterstützen und das allgemeine Wohlbefinden des Kindes zu fördern.
  • Ein Psychologe, ein Experte auf dem Gebiet der psychischen Gesundheit. Er kann psychologische Unterstützung leisten, um das emotionale Gleichgewicht zu fördern und das allgemeine Wohlbefinden des Kindes zu stärken.

Die möglichen Ursachen der Erkrankung im Fokus behalten

Die Diagnose ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Doch neben der eigentlichen Behandlung sollte bei jedem betroffenen Kind auch eine vollumfängliche Ursachenforschung betrieben werden.

Denn allein die Verabreichung von Hormonpräparaten, welche den Mangel am Schilddrüsenhormon ausgleichen sollen, wird sich die Autoimmunerkrankung nur schwer in den Griff bekommen lassen. In diesem Fall werden nämlich einfach nur die Symptome bekämpft, nicht aber die Ursache selbst.

Auch wenn die Forschung noch nicht komplett abgeschlossen ist, gibt es mittlerweile doch Hinweise auf mögliche Auslöser, die Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern verursachen können.

Dazu zählen unter anderem:

  • Mikronährstoffverarmung
  • Schwermetallbelastungen durch Impfungen und Zahnamalgam
  • LeakyGut aufgrund schlechter und zuckerreicher Ernährung
  • Pilzerkrankungen
  • virale oder bakterielle Infektionen

Die Verabreichung von Hormonpräparaten sollte gerade bei Kindern so früh wie möglich beginnen. Denn hier sind entwicklungsbedingte Besonderheiten zu berücksichtigen. Üblicherweise erhalten auch Kinder L-Thyroxin. Dieses wirkt sich positiv auf den Verlauf der Erkrankung aus. Studien zufolge kann diese Hormontherapie stabilisierend wirken, so dass eine normale Entwicklung des Kindes möglich ist.

Wie viel L-Thyroxin benötigt mein Kind bei einer Hashimoto-Thyreoiditis ?

Laut einer Schriftenreihe der Bayrischen Landesapothekerkammer nach nach F. Dombeck und J. C. Böck, ergibt sich folgende Dosierungsempfehlung mit Thyroxin:

Alter absolute Erhaltungs-Dosis (µg / Tag) relative Erhaltungs-Dosis / Tag (µg / kg Körpergewicht)
0 bis 6 Monate 25 bis 50 10 bis 15
6 bis 24 Monate 50 bis 75 8 bis 10
2 bis 10 Jahre 75 bis 125 4 bis 6
10 bis 16 Jahre 100 bis 200 3 bis 4
> 16 Jahre 100 bis 200 2 bis 3

Hinweis: Es wird trotzdem immer sehr wichtig sein, dass der Auslöser für Hashimoto-Thyreoiditis gleichzeitig mit behandelt wird.

Denn sobald diese Ursache einmal behoben oder beseitigt ist, kann sich die Autoimmunerkrankung durchaus zurückziehen oder deren Schübe weit geringer und weniger stark ausfallen.

Denn sobald diese Ursache einmal behoben oder beseitigt ist, kann sich die Autoimmunerkrankung durchaus zurückziehen oder deren Schübe weit geringer und weniger stark ausfallen. Eltern können die Behandlung ihrer Kinder zudem unterstützen, indem sie bei der Ernährung darauf achten, dass nicht zu viel Jod über die Nahrung zugeführt wird.

Darüber hinaus wird es wichtig sein, dass die auftretenden Mangelerscheinungen durch entsprechende Nahrungsmittelergänzungen ausgeglichen werden. Die bewusste Zufuhr von Antioxidantien wie Zink, Selen sowie Vitamin A, C und E kann den Krankheitsverlauf zudem positiv beeinflussen und die Hormontherapie effektiv unterstützen.

Doch auch Vitamin D, Eisen, Magnesium sowie Vitamin B6 und Vitamin B12 Komplex sind durchaus hilfreiche Komponenten, mit denen Eltern betroffener Kinder aktiv an einer Verbesserung der Erkrankung mitwirken können.

Früherkennung und Vorsorge ist gerade bei Kindern sehr wichtig

Ob tatsächlich eine Unterfunktion der Schilddrüse im Kindesalter vorliegt, wird über das Blutbild festgestellt. Während es bei Neugeborenen und Kleinkindern durch die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen schnell zu einer Diagnose kommen kann, gestaltet sich das bei älteren Kindern oftmals schwieriger.

Hier sind also Neugeborene ganz klar im Vorteil. Denn bei ihnen wird direkt nach der Geburt über das Blutbild der TSH-Wert geprüft. Ist dieser erhöht, erhalten die Babys sofort ein entsprechendes Schilddrüsenhormon. In der Regel entwickeln sich diese Kinder dann völlig normal.

Hinweis: TSH steht für das Thyreoidea-stimulierende-Hormon, welches von der Hirnanhangdrüse freigesetzt wird.

Während also die Neugeborenen automatisch auf eine Schilddrüsenunterfunktion getestet werden und somit eine Autoimmunerkrankung wie Hashimoto-Thyreoiditis recht früh erkannt und behandelt werden kann, gestaltet sich das Ganze bei älteren Kindern etwas schwieriger.

Denn gerade im Teenager-Alter muss man bedenken, dass viele der Symptome für eine Schilddrüsenerkrankung durchaus auch auf die generelle Hormonumstellung in der Pubertät hindeuten können. Denn sicher werden Sie wissen, dass Kinder und Jugendliche in diesem Alter ohnehin schneller frieren, häufig müde und antriebslos sind oder auch unter allgemeinen Gewichtsproblemen leiden können.

Deswegen ist es durchaus auch in diesem Alter sinnvoll, den TSH-Wert bestimmen zu lassen. Also besser auch bei Jugendlichen mit den allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen fortfahren.

Denn dort werden bei der J1 automatisch auch die Schilddrüse und deren Werte überprüft. Zudem ist es bei vielen Jugendlichen normal, dass aufgrund der hormonellen Veränderungen im Körper auch Schilddrüsenunterfunktionen vorübergehend auftreten können. Bleiben diese aber im Rahmen oder kommt es nicht zu einer entzündlichen Erkrankung des Schilddrüsen-Organs, ist alles vorerst im grünen Bereich. Zumindest, wenn die ärztliche Kontrolle bleibt.

Tipp: Ein ziemlich deutlicher Hinweis auf eine Fehlfunktion oder Unterfunktion der Schilddrüse ist ein sogenannter Kropf. Wenn also ein Teenager im Bereich der Schilddrüse eine Verdickung hat, sollte unbedingt der Arzt konsultiert werden.

Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis: Ratschläge für Eltern

Das Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis kann sowohl für die betroffenen Kinder als auch für ihre Eltern eine erhebliche Herausforderung darstellen. Es erfordert viel Geduld, umfassendes Verständnis und anhaltende Unterstützung, um mit den Auswirkungen dieser Erkrankung erfolgreich umgehen zu können. Strukturelle Ratschläge und Leitfäden können Eltern dabei unterstützen, ihre Kinder bestmöglich im Umgang mit dieser Situation zu begleiten. Einige praxisnahe Tipps sind:

Wie man ein Kind dabei unterstützt, mit der Diagnose umzugehen

Die Diagnose einer chronischen Erkrankung wie der Hashimoto-Thyreoiditis kann für ein Kind ein Schock sein, der Angst, Wut, Trauer oder Verleugnung auslösen kann. Die Eltern können ihrem Kind helfen, mit der Diagnose umzugehen, indem sie:

  • Ehrlich und offen mit dem Kind über die Erkrankung sprechen und ihm erklären, was sie bedeutet, wie sie behandelt wird und wie sie das Leben beeinflussen kann.
  • Zuhören und einfühlen in die Gefühle und Sorgen des Kindes und ihm zeigen, dass sie verständlich und normal sind.
  • Das Kind für seine Stärken und Erfolge ermutigen und loben und ihm helfen, ein positives Selbstbild zu entwickeln.
  • Das Kind in die Behandlungsentscheidungen einbeziehen und ihm eine gewisse Kontrolle über seine Gesundheit geben.
  • Das Kind über mögliche Ressourcen und Unterstützungsangebote informieren, wie zum Beispiel Selbsthilfegruppen, Online-Foren oder Fachliteratur.

Wie man den Alltag mit einem von Hashimoto betroffenen Kind gestaltet

Der Alltag mit einem von Hashimoto betroffenen Kind kann für die Eltern anstrengend und stressig sein, vor allem wenn das Kind Symptome zeigt oder sich in seiner Entwicklung verzögert. Die Eltern können ihren Alltag erleichtern, indem sie:

  • Ihren Tagesablauf und ihre Aktivitäten im Voraus organisieren und planen und dabei die Bedürfnisse und Grenzen des Kindes berücksichtigen.
  • Ihre Erwartungen und Ziele an das Kind anpassen und flexibilisieren und akzeptieren, dass es manchmal mehr Zeit oder Hilfe braucht.
  • Mit den Lehrern, Ärzten oder anderen Betreuern des Kindes kooperieren und kommunizieren und für eine gute Informationsübermittlung und eine gemeinsame Strategie sorgen.
  • Sich selbst ausgleichen und entspannen und für eine gute Selbstfürsorge und eine gesunde Lebensweise sorgen.
  • Ihre eigenen Ressourcen suchen und nutzen und Unterstützungsangebote, wie zum Beispiel Familie, Freunde oder professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.

Wie man als Elternteil emotional mit der Situation umgeht

Die Situation als Elternteil eines von Hashimoto betroffenen Kindes kann für die Eltern emotional belastend sein, vor allem wenn sie sich Sorgen um die Zukunft oder Schuldgefühle um die Ursache machen. Die Eltern können ihre emotionale Belastung reduzieren, indem sie:

  • Verstehen und akzeptieren, dass die Hashimoto-Thyreoiditis eine Erkrankung ist, die nicht ihre Schuld ist und die sie nicht verhindern oder heilen können.
  • Sich auf das Positive und das Mögliche fokussieren und die Erkrankung als eine Herausforderung ansehen, die sie gemeinsam mit ihrem Kind meistern können.
  • Ihre Gefühle und Gedanken mit ihrem Partner, ihrem Kind oder anderen vertrauten Personen teilen und sich nicht von Scham oder Angst abhalten lassen.
  • Nach Sinn und Hoffnung in ihrer Situation suchen und sich an ihren Werten, Zielen oder Glaubensvorstellungen orientieren.
  • Die schönen Momente mit ihrem Kind genießen und die kleinen Erfolge feiern.

Fazit

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische Erkrankung, die die Schilddrüse und den gesamten Körper betrifft. Sie kann verschiedene Auswirkungen auf die körperliche, psychische und soziale Entwicklung von Kindern, Teenagern und Babys haben. Die Erkrankung erfordert eine lebenslange Behandlung und ein kontinuierliches Management, um die Schilddrüsenfunktion zu normalisieren, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder mit Hashimoto-Thyreoiditis verstehen und unterstützen. Sie können dies tun, indem sie sich über die Erkrankung informieren, eine enge Zusammenarbeit mit medizinischen Fachleuten pflegen, eine ausgewogene Ernährung und Bewegung fördern, eine positive Ermutigung und Verstärkung bieten, eine verständnisvolle Kommunikation und Harmonie aufrechterhalten und eine angemessene Anerkennung und Beratung anbieten.

Das Leben mit Hashimoto-Thyreoiditis kann eine Herausforderung sein, aber auch eine Chance. Es kann die Kinder und ihre Eltern stärker, resilienter und empathischer machen. Es kann sie motivieren, aktiv zu bleiben und bewusst einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Es kann ihnen helfen, ihre Ziele zu erreichen und ihre Träume bewusst zu verwirklichen.

Häufig gestellte Fragen

Kann Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern und Jugendlichen auftreten?

Ja, während Hashimoto-Thyreoiditis häufiger bei Erwachsenen auftritt, kann sie auch bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert werden.

Welche Symptome sollten mich als Elternteil aufmerksam machen?

Anzeichen können Müdigkeit, Probleme in der Schule, eine verlangsamte Wachstumsrate, Gewichtszunahme, trockene Haut und Haare, sowie Abnahme der Antriebssituation sein.

Wie wird Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern und Jugendlichen diagnostiziert?

Die Diagnose basiert auf Symptomen, eine familiäre Vorgeschichte der Erkrankung sowie Bluttests, die die Schilddrüsenhormone und Schilddrüsenantikörper messen.

Wie häufig tritt Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern und Jugendlichen auf?

Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache für Hypothyreose bei Kindern und Jugendlichen, es ist allerdings dennoch relativ selten mit etwa 1-2 Fällen pro 1000 Kinder.

Was soll ich tun, wenn ich vermute, dass mein Kind Hashimoto-Thyreoiditis hat?

Wenn du vermutest, dass dein Kind Hashimoto-Thyreoiditis haben könnte, solltest du es zu einem Kinderarzt oder einem pädiatrischen Endokrinologen bringen, der dann entsprechende Tests durchführen kann.

Kann Hashimoto-Thyreoiditis die schulische Leistung meines Kindes beeinflussen?

Ja, wenn die Krankheit nicht behandelt wird, kann sie zu Konzentrationsschwierigkeiten und einer allgemeinen Leistungsminderung in der Schule führen.

Wie wird Hashimoto-Thyreoiditis bei Kindern und Jugendlichen behandelt?

Die Behandlung besteht in der Regel aus der Gabe von lebenslangem synthetischem Schilddrüsenhormon, um die normalen Schilddrüsenhormonspiegel im Körper wiederherzustellen.

Welche Auswirkungen kann Hashimoto-Thyreoiditis auf das Wachstum und die Entwicklung meines Kindes haben?

Wenn Hashimoto-Thyreoiditis nicht behandelt wird, kann sie das Wachstum verlangsamen und zu Entwicklungsverzögerungen führen.

Muss die Schule über die Diagnose und Behandlung meines Kindes informiert werden?

Es ist nicht zwingend erforderlich, aber es kann hilfreich sein, Lehrer und Schulpersonal über die Erkrankung und ihre möglichen Auswirkungen auf die Leistung und das Wohlbefinden deines Kindes zu informieren.

Wie können Familie und Freunde mein Kind bei der Bewältigung von Hashimoto-Thyreoiditis unterstützen?

Wissen, Verständnis und Unterstützung können dazu beitragen, die Krankheit leichter handhabbar zu machen. Sie können auch mithelfen, stressige Situationen zu minimieren, welche die Symptome verschlimmern können.

Wie kann eine gesunde Lebensführung mein Kind bei der Handhabung von Hashimoto-Thyreoiditis unterstützen?

Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden verbessern und helfen, mögliche Symptome wie Gewichtszunahme und Erschöpfung zu kontrollieren.

Ist Hashimoto-Thyreoiditis bei Babys üblich?

Hashimoto-Thyreoiditis ist bei Babys sehr selten. Hypothyreose bei Neugeborenen wird in der Regel durch angeborene Faktoren verursacht und nicht durch eine Autoimmunerkrankung.

Was sollte ich tun, wenn ich glaube, dass mein Baby Symptome einer Schilddrüsenerkrankung aufweist?

Wenn du glaubst, dass dein Baby Symptome einer Schilddrüsenerkrankung aufweist, solltest du es umgehend einem Kinderarzt vorstellen.

Könnte Hashimoto-Thyreoiditis mit anderen gesundheitlichen Problemen bei meinem Kind zusammenhängen?

Ja, Hashimoto-Thyreoiditis kann mit anderen Autoimmunerkrankungen wie Typ-1-Diabetes oder Zöliakie assoziiert sein oder zu einer verlangsamten Wachstumsrate führen.

Wie kann ich mein Kind dabei unterstützen, mit der Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis umzugehen?

Zunächst, ist es wichtig, deinem Kind zu versichern, dass es nicht allein ist und dass es Hilfe und Unterstützung gibt. Es könnte auch hilfreich sein, deinem Kind altersgerechte Informationen über die Krankheit zu geben und es zu regelmäßigen Arztbesuchen zu begleiten.

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