Bauchfett als Giftspeicher? Wie Umweltgifte und eine geschwächte Entgiftung die Schilddrüse belasten können

Verfasst von:

Michael Ayed // Gesundheitsberater & Präventionscoach

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Du tust vieles richtig – isst bewusst, bewegst dich regelmäßig – und trotzdem meldet sich genau dann, wenn das Bauchfett schmilzt, mehr Müdigkeit, mehr Kopfdruck, mehr Unruhe im Bauch. Das wirkt widersprüchlich, ergibt aber Sinn: Viszerales Bauchfett dient dem Körper als Zwischenlager für fettlösliche Schadstoffe aus Umwelt und Alltag. Löst sich dieses Depot, werden Toxine mobilisiert, die Leber‑Darm‑Nieren‑Achse hat mehr zu leisten, und ein empfindliches Immunsystem – bei Hashimoto besonders – reagiert schneller mit Entzündungszeichen.

Wir richten den Blick dorthin, wo Behandlungspläne oft zu wenig Tiefe haben: die Schnittstelle aus Toxinbelastung, Entgiftungskapazität und Schilddrüsenregulation. Es geht nicht um Alarmismus, sondern um kluge Reihenfolge: erst stabilisieren und entlasten, dann Fettabbau beschleunigen – damit sich Fortschritt auch wie Fortschritt anfühlt.

In diesem Artikel zeigen wir:

  • wie lipophile Toxine im Fettgewebe landen und beim Abbau Beschwerden verstärken können
  • warum eine überlastete Entgiftungsschiene die Schilddrüse zusätzlich stresst
  • welche Marker Orientierung geben (z. B. Leberwerte, Stuhlmarker für Barrierefunktion)
  • wie wir Ernährung, Timing, Bindemittel sowie Leber‑/Darm‑Support kombinieren, damit Abnehmen stabiler läuft

So entsteht ein roter Faden: Belastungen reduzieren, Entgiftung tragfähig machen, dann gezielt Fett abbauen – damit dein Weg mit Hashimoto planbarer und spürbar leichter wird.

Grundlagen der Entgiftung im Körper

Um zu verstehen, warum die Entgiftung für dich als Hashimoto-Betroffene:r besonders wichtig sein kann, werfen wir zuerst einen Blick auf die grundlegenden Mechanismen, die dein Körper tagtäglich ausführt. Die Entgiftung ist ein essenzieller Prozess, der rund um die Uhr in deinem Körper abläuft – häufig, ohne dass du es bemerkst. Dieser Prozess stellt sicher, dass Schadstoffe, die du aus der Luft, Nahrung oder Getränken aufnimmst, sowie Abfallprodukte aus deinem eigenen Stoffwechsel, neutralisiert und aus deinem Körper entfernt werden.

Entgiftung ist jedoch keine Einzelleistung. Dein Körper braucht eine ganze Reihe von Organen, Systemen und Enzymen, die nahtlos zusammenarbeiten. Zu diesen Schlüsselsystemen gehören die Leber als Hauptakteur, der Darm, die Nieren, die Haut und sogar deine Lungen. Jedes dieser Organe erfüllt eine spezifische Aufgabe im Entgiftungsprozess. Wenn eines dieser wichtigen Teile überlastet oder geschwächt ist, kann der gesamte Prozess verlangsamt oder gestört werden, was zu einer Ansammlung von Schadstoffen führt.

Gerade bei Hashimoto kann diese Balance eine echte Herausforderung darstellen. Daher ist es entscheidend, dass du die Arbeit deines Körpers unterstützt, um ihm zu helfen, Schadstoffe effektiver zu verarbeiten und auszuleiten.

Zentrale Entgiftungsorgane und ihre Rolle im Körper

Bevor wir die spezifischen Rollen der einzelnen Entgiftungsorgane und -wege betrachten, ist es hilfreich zu erkennen, wie komplex und raffiniert dein Körper bei der Schadstoffverarbeitung vorgeht. Jedes Organ besitzt eine einzigartige Funktion und arbeitet mit den anderen zusammen, um eine reibungslose Ausleitung der Giftstoffe sicherzustellen. Diese Zusammenarbeit ist unerlässlich, um das Gleichgewicht zu wahren und eine Überlastung zu vermeiden.

Leber – Das Herzstück der Entgiftung

Die Leber ist das wichtigste Entgiftungsorgan deines Körpers und arbeitet wie ein hochkomplexes Filtersystem. Sie durchläuft zwei entscheidende Schritte, um Schadstoffe unschädlich zu machen:

  • Phase I: Hierbei werden Giftstoffe mithilfe von Enzymen, insbesondere Cytochrom P450, in Zwischenprodukte umgewandelt. Interessanterweise sind manche dieser Zwischenprodukte noch reaktiver und toxischer als die ursprünglichen Substanzen.
  • Phase II: Diese reaktiven Zwischenprodukte werden an Substanzen wie Glutathion, Glycin oder Sulfat gebunden und wasserlöslich gemacht. Auf diese Weise können sie über die Galle oder die Nieren ausgeschieden werden.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Glutathion, dem stärksten körpereigenen Antioxidans. Es hat die Fähigkeit, Toxine zu binden und ihre sichere Ausleitung zu unterstützen. Bei vielen Hashimoto-Betroffenen ist Glutathion jedoch oft knapp bemessen, sei es auf Grund genetischer Veranlagung oder chronischer Überlastung.

Darm – Der zweite Verteidigungswall

Der Darm spielt nicht nur eine Rolle bei der Nährstoffaufnahme, sondern bildet auch einen wesentlichen Teil des Immunsystems und der Entgiftung. Er sorgt dafür, dass Schadstoffe und unverdaute Nahrungsmittelbestandteile nicht ungehindert ins Blut gelangen. Ein gesundes Mikrobiom unterstützt diesen Schutz. Ist die Darmbarriere gestört, etwa durch einen „Leaky Gut“, können Toxine und Bakteriengifte in deinen Blutkreislauf wandern und das Immunsystem zusätzlich belasten.

Nieren – Die Reinigungsstation fürs Blut

Die Nieren filtern täglich etwa 180 Liter Blut und sorgen dafür, dass wasserlösliche Stoffe wie Abbauprodukte, Salze und Medikamentenreste über den Urin ausgeschieden werden. Sie sind besonders wichtig, um die Endprodukte der Leberentgiftung loszuwerden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder Flüssigkeitsmangel kann es zu einem Rückstau kommen, was den Körper zusätzlich belastet.

Haut – Dein natürlicher Ausgangsweg

Über die Haut scheidet der Körper viele fettlösliche Toxine durch den Schweiß aus. Schwitzen – sei es beim Sport, in der Sauna oder durch Wärme – ist eine effektive Methode, um die Entgiftung zu fördern. Viele Betroffene berichten von spürbarer Erleichterung nach einem Saunabesuch oder einem warmen Solebad, und das aus gutem Grund.

Lymphsystem – Der sanfte Reiniger

Auch wenn das Lymphsystem kein klassisches Entgiftungsorgan ist, spielt es eine stille, aber wichtige Rolle. Es transportiert Giftstoffe, Immunzellen und Abfallprodukte aus dem Gewebe heraus und führt sie der Ausscheidung zu. Bewegungsmangel oder chronische Belastung können allerdings zu einem Verstopfen des Systems führen und die Entgiftung hemmen.

Unser vielseitiges Entgiftungssystem funktioniert am besten, wenn all seine Bestandteile im Einklang arbeiten. Doch bei vielen Hashimoto-Betroffenen sind mehrere dieser Systeme beeinträchtigt – oft ohne erkennbare Anzeichen. Indem du diese Aspekte verstehst, kannst du aktiv dazu beitragen, deinen Körper bei der Entgiftung besser zu unterstützen.

Exogene und endogene Toxine

Unser Körper sieht sich täglich einer Vielzahl von Schadstoffen gegenüber – einige kommen von außen, andere entstehen direkt im Inneren. Um zu verstehen, warum die Entgiftung gerade bei Hashimoto-Betroffenen so entscheidend sein kann, ist es wichtig, beide Arten von Toxinen näher zu betrachten: die exogenen und die endogenen.

Exogene Toxine (Umweltgifte, Medikamente)

„Exogen“ bedeutet, dass diese Toxine von außen kommen. Du bist ihnen durch deine Umwelt, Nahrung oder den Lebensstil ausgesetzt. Dazu zählen:

  • Schwermetalle wie Quecksilber, Blei oder Cadmium, die aus Amalgamfüllungen, Fisch oder Umweltverschmutzungen stammen können,
  • Weichmacher wie Phthalate, die in Plastik und Pflegeprodukten enthalten sind,
  • Pestizide und Herbizide, die als Rückstände in nicht-biologischen Lebensmitteln vorkommen,
  • Medikamentenrückstände wie Antibiotika, Schmerzmittel und Hormonpräparate,
  • Lösemittel, Farben, Reinigungsmittel,
  • Mikroplastik.

Diese Substanzen können dein Immunsystem reizen, Entzündungen begünstigen und unter bestimmten Umständen sogar Autoimmunreaktionen auslösen. Besonders problematisch wird es, wenn der Körper diese Toxine falsch interpretiert und sie als körpereigene Substanzen ansieht, was als molekulare Mimikry bekannt ist.

Endogene Toxine (Stoffwechselabfälle, oxidativer Stress)

Neben den äußeren Giftstoffen produziert dein Körper auch selbst Toxine – die sogenannten endogenen Toxine, die im Rahmen normaler Stoffwechselprozesse entstehen. Hierzu zählen:

  • Oxidative Abbauprodukte aus der Energiegewinnung in deinen Zellen,
  • Harnsäure, ein Produkt des Purinstoffwechsels,
  • Ammoniak, das bei der Eiweißverdauung entsteht,
  • Laktat, das bei intensiver Muskelarbeit anfällt.

Diese Stoffe können besonders dann problematisch werden, wenn deine Entgiftungsorgane überlastet sind und sie nicht effizient genug abbauen können. Dies führt zu erhöhtem oxidativem Stress, der langfristig Zellen schädigen, Entzündungen fördern und dein Immunsystem weiter belasten kann.

Ob von außen oder von innen – dein Körper muss all diese Toxine verarbeiten und ausscheiden. Je mehr davon vorhanden sind, desto mehr Arbeit muss dein Entgiftungssystem leisten. Bei Menschen mit Hashimoto läuft die Entgiftung oftmals auf niedrigerem Niveau, weshalb die Krankheit stärker aktiviert werden kann. Indem wir die Belastung verringern und die Unterstützung dieser Systeme verstärken, können wir Einfluss nehmen auf die Krankheitsaktivität und mögliche Symptome abmildern.

Speicherung von Giftstoffen im Fettgewebe

Du weißt wahrscheinlich: Nicht alle Fette sind gleich. Es gibt das sogenannte Unterhautfettgewebe, das uns optisch stört, aber vergleichsweise harmlos ist – und dann gibt es das viszerale Fett, das tief im Bauchraum liegt und eng mit unseren Organen verbunden ist.

Ein faszinierender Aspekt des Bauchfetts ist, dass es nicht nur lästig sein kann, sondern auch eine bedeutende Rolle bei der Speicherung von Giften spielt, die dein Körper nicht sofort ausscheiden kann.

Lipophile Toxine – Warum sich manche Gifte im Fett ablagern

Nicht alle Toxine sind gleich. Manche sind wasserlöslich und können relativ einfach über Leber und Nieren ausgeschieden werden. Andere hingegen sind fettlöslich – man nennt sie auch lipophil. Diese fettlöslichen Schadstoffe haben es schwer, vom Körper ausgeschieden zu werden und finden oft ihren Weg in dein Fettgewebe, wo sie als eine Art „Notlager“ fungieren, um dich vor der direkten Giftwirkung zu schützen.

Zu den lipophilen Toxinen, die du vielleicht im Fettgewebe speicherst, gehören:

Diese Substanzen können über Jahre hinweg gespeichert bleiben, bis du anfängst, das Fett abzubauen.

Viszerales Bauchfett als „Toxin-Depot“

Das viszerale Fett ist besonders aktiv – nicht nur im Stoffwechsel, sondern auch bei der Speicherung von Umweltgiften. Im Vergleich zum Unterhautfett kann es deutlich mehr Toxine binden und halten.

Das Problematische daran ist, dass dieses Fettgewebe direkt mit der Leber über die Pfortader verbunden ist. Das bedeutet: Wenn die Toxine irgendwann freigesetzt werden, gelangen sie direkt in die Leber – mitten in dein wichtigstes Entgiftungsorgan.

Gerade bei Hashimoto-Betroffenen, deren Leber bereits geschwächt oder überlastet sein kann, kann die plötzliche Freisetzung großer Mengen an Toxinen zu einer sogenannten Entgiftungskrise führen. Dies äußert sich in Symptomen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Hautproblemen oder einer Verschlimmerung der Autoimmunreaktion.

Freisetzung beim Abnehmen – Vorsicht vor der Entgiftungskrise

Wenn du abnimmst – sei es durch Ernährungsumstellung, Sport oder Fasten – baut dein Körper Fett ab. Dabei werden die darin gespeicherten Toxine langsam wieder ins Blut freigesetzt. Das klingt zunächst positiv, doch wenn deine Entgiftungsorgane mühevoll Schritt halten müssen, kann es dazu führen, dass du dich während des Abnehmens schlechter fühlst, statt besser.

Viele Betroffene berichten von:

Das ist kein Zeichen dafür, dass etwas falsch gelaufen ist – sondern vielmehr ein Hinweis darauf, dass dein Körper dabei ist, alte Belastungen zu verarbeiten. Die gute Nachricht ist: Mit der richtigen Unterstützung kannst du deinem Körper zur Seite stehen und die Entgiftung sanft fördern, ohne dich zusätzlich zu belasten.

Hashimoto und das Immunsystem

Hashimoto ist weit mehr als nur eine Erkrankung der Schilddrüse – es handelt sich um ein komplexes Zusammenspiel von Prozessen im gesamten Körper. Dabei wird die Schilddrüse zur Zielscheibe des eigenen Immunsystems. Aber warum attackiert der Körper plötzlich eigenes Gewebe?

Der Grund dafür ist ein komplexes Zusammenspiel aus inneren und äußeren Faktoren, bei dem die Entgiftung deines Körpers eine oft unterschätzte Rolle spielen kann. Um das besser zu verstehen, schauen wir uns die Grundlagen der Erkrankung genauer an.

Pathophysiologie der Hashimoto-Thyreoiditis

Bei Hashimoto richtet sich dein Immunsystem fälschlicherweise gegen die eigene Schilddrüse, indem es Antikörper gegen körpereigene Strukturen bildet – meistens gegen TPO (Thyreoperoxidase) oder Thyroglobulin, beides Eiweiße, die bei der Hormonproduktion in der Schilddrüse wichtig sind. Dies führt zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse und langfristig oft zu einem Funktionsverlust. Die Konsequenz: Deine Schilddrüse produziert weniger Hormone, was sich in typischen Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Kälteempfindlichkeit oder Haarausfall äußert.

Aber warum greift dein Immunsystem überhaupt die Schilddrüse an?

Genetische Prädisposition vs. Umweltfaktoren

Es existieren genetische Risikofaktoren, die dazu führen können, dass du eher an Hashimoto erkrankst. Wenn in deiner Familie bereits Betroffene sind, hast du möglicherweise ein erhöhtes Risiko. Aber die Gene sind nur die Grundlage – sie allein entscheiden nicht, ob sich die Erkrankung manifestiert.

Oft stammen die Auslöser von außen – durch sogenannte Umwelttrigger, die dein Immunsystem irritieren können:

Ein weiterer, zunehmend beachteter Aspekt ist die Entgiftungsfähigkeit deines Körpers und die Interaktion mit diesen Triggern. Wenn dein Körper Schwierigkeiten hat, diese schädlichen Substanzen effizient zu verarbeiten und auszuscheiden, kann dies einen Einfluss auf die Autoimmunreaktion haben. Durch ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge und aktive Unterstützung deines Entgiftungssystems kannst du möglicherweise positiv auf die Krankheitsaktivität einwirken und Symptome lindern.

Immunmodulation durch Umweltgifte

Es ist mittlerweile gut belegt, dass unsere Umwelt unser Immunsystem stärker beeinflusst, als wir lange angenommen haben. Bei Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto könnte diese Verbindung sogar eine zentrale Rolle spielen. Bestimmte Schadstoffe, die du über die Luft, das Essen oder Pflegeprodukte aufnimmst, können dein Immunsystem so stark irritieren, dass es fälschlicherweise körpereigene Strukturen angreift. Dieser Prozess wird als Immunmodulation durch Umweltgifte bezeichnet.

Dabei sind vor allem drei Mechanismen von Bedeutung:

Endokrine Disruptoren – Störung der Hormonwelt

Endokrine Disruptoren, auch als „hormonwirksame Substanzen“ bekannt, sind Chemikalien, die in dein Hormonsystem eingreifen können, indem sie Hormone nachahmen, deren Wirkung blockieren oder ihre Bildung stören. Zu diesen Stoffen gehören:

  • Bisphenol A (BPA) aus Plastik
  • Phthalate, enthalten in Kosmetika, Weichmachern und Kunststoffen
  • Pestizide und Herbizide
  • Flammschutzmittel

Diese Substanzen können nicht nur die Schilddrüsenhormone direkt beeinflussen, sondern auch das Gleichgewicht deines Immunsystems stören, was möglicherweise die Entstehung von Autoimmunerkrankungen begünstigt.

Molekulare Mimikry – Wenn das Immunsystem sich selbst angreift

Ein besonders interessantes Konzept in der Autoimmunforschung ist die sogenannte molekulare Mimikry. Manche Umweltgifte oder Schadstoffe haben eine ähnliche Struktur wie körpereigene Eiweiße, zum Beispiel solche, die in deiner Schilddrüse vorkommen. Dein Immunsystem erkennt sie als „fremd“ und bildet Antikörper dagegen.

Das Problem: Weil die Struktur dieser Gifte der von körpereigenen Proteinen ähnelt, greifen die Antikörper auch dein eigenes Gewebe an. So kann ein Angriff auf Umweltgifte plötzlich auch ein Angriff auf die Schilddrüse sein. Dieser Mechanismus wird als ein möglicher Auslöser für Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto diskutiert.

Schwermetalle und Immunreaktion – Eine gefährliche Kombination

Besonders problematisch sind Schwermetalle wie Quecksilber, Blei oder Cadmium, die über Amalgamfüllungen, Fischkonsum, Impfstoffe oder Umweltbelastungen in deinen Körper gelangen. Sie sind nicht nur giftig für Nerven und Organe, sondern können auch dein Immunsystem irritieren, indem sie:

  • Die Produktion von Entzündungsbotenstoffen erhöhen,
  • Oxidativen Stress fördern,
  • Die Darmbarriere lockern (Leaky Gut), was wiederum mehr Immunreaktionen auslöst.

Bei vielen Hashimoto-Betroffenen finden sich tatsächlich erhöhte Belastungen mit Schwermetallen, und einige berichten von spürbaren Verbesserungen der Symptome, nachdem eine entsprechende Ausleitung erfolgt ist.

Die Verbindung zwischen Umweltgiften und Autoimmunität basiert auf realen biologischen Mechanismen und verdeutlicht, warum eine funktionierende Entgiftung gerade bei Hashimoto so wichtig sein kann.

Entzündungslage und oxidative Belastung

Hashimoto ist nicht nur eine Autoimmunerkrankung – sie wird auch von einer chronischen Entzündungssituation begleitet. Diese Entzündung geht oft Hand in Hand mit einem erhöhten oxidativen Stress im Körper. Doch was bedeutet das genau, und warum ist es gerade bei Hashimoto so relevant?

Um das zu verstehen, müssen wir einen Blick in die Zelle werfen, genauer gesagt auf die freien Radikale und die Abwehrkräfte deines Körpers dagegen.

Oxidativer Stress bei Hashimoto

Dein Körper produziert ständig freie Radikale – instabile Moleküle, die entstehen, wenn Sauerstoff im Stoffwechsel umgesetzt wird. Diese freien Radikale sind ein natürlicher Bestandteil der Energiegewinnung, aber nur bis zu einem gewissen Maß. Wenn ihre Anzahl steigt und die natürliche Abwehr durch Antioxidantien wie Glutathion, Vitamin C oder Vitamin E nicht mehr ausreicht, entsteht, was man oxidativen Stress nennt.

Bei vielen Menschen mit Hashimoto ist dieser oxidative Stress erhöht – aus diversen Gründen:

  • Durch die Autoimmunreaktion selbst
  • Durch Umweltgifte und Schwermetalle
  • Durch gestörte Entgiftungsprozesse
  • Durch chronische Entzündungen

Dieser oxidative Stress kann wiederum weiteren Schaden anrichten, insbesondere in der Schilddrüse.

Verbindung zu entzündlichen Prozessen in der Schilddrüse

Die Schilddrüse ist besonders anfällig für oxidativen Stress, da sie Hormone mit Hilfe von Jod und Sauerstoff produziert. Dies macht sie quasi zu einem Hotspot freier Radikale. Wenn zusätzlich Entzündungsprozesse durch das Immunsystem hinzukommen (wie bei Hashimoto), entsteht ein Teufelskreis:

  • Die Entzündung führt zu mehr oxidativem Stress
  • Der oxidative Stress beschädigt die Zellen der Schilddrüse
  • Diese Zellen setzen weitere Entzündungssignale frei
  • Und der Kreislauf beginnt von vorne

Das Resultat ist eine zunehmend eingeschränkte Funktionsfähigkeit der Schilddrüse, während das Immunsystem weiterhin aktiv bleibt.

Diese Zusammenhänge verdeutlichen: Hashimoto ist kein isoliertes Geschehen in der Schilddrüse. Es ist ein komplexes Zusammenspiel zwischen Entzündung, Immunsystem und Entgiftung, bei dem alle Faktoren eng miteinander verknüpft sind. Indem du diese Verbindungen verstehst, kannst du gezielt Maßnahmen ergreifen, um die Entzündungslage zu beeinflussen und deine Gesundheit zu unterstützen.

Entgiftungssysteme bei Hashimoto-Betroffenen

Bei vielen Menschen mit Hashimoto arbeiten die zentralen Entgiftungswege im Körper nicht optimal. Oft gibt es Hintergrundprobleme, die zwar nicht direkt auffallen, aber langfristig die Belastung erhöhen können.

Häufige Begleiterkrankungen

Zwei häufige Begleiterscheinungen bei Hashimoto sind:

  • Fettleber (NAFLD): Dabei lagert sich Fett in der Leber ab, was deren Funktion beeinträchtigen kann.
  • Leaky Gut (undichte Darmschranke): Hierbei ist die Barrierefunktion des Darms gestört, was bedeutet, dass Schadstoffe, Bakteriengifte und unverdaute Nahrungsbestandteile ins Blut gelangen können.

Beide Zustände haben negative Auswirkungen auf die Entgiftung:

  • Eine überlastete Leber kann Giftstoffe langsamer abbauen.
  • Ein undichter Darm erhöht die Entzündungsneigung und belastet die Leber zusätzlich.

Diese Kombination führt häufig zu einem Teufelskreis: Je schlechter die Entgiftung funktioniert, desto mehr wird die Entzündung gefördert – und je mehr Entzündung besteht, desto stärker wird die Autoimmunreaktion angeheizt.

Reduzierte Glutathionsynthese

Glutathion ist, wie bereits erwähnt, ein zentrales Antioxidans und spielt eine Schlüsselrolle in der Entgiftung, insbesondere in der sogenannten Phase II. Doch bei vielen Hashimoto-Betroffenen ist die Glutathionproduktion aus verschiedenen Gründen eingeschränkt:

  • Genetische Veranlagung (zum Beispiel Mutationen in den GST-Genen)
  • Chronischer oxidativer Stress
  • Ungesunde Ernährung
  • Dauerhaft hohe Toxinbelastung

Das Ergebnis: Die Entgiftung läuft nur auf halber Leistung, und der Körper kommt kaum hinterher, Schadstoffe effektiv zu verarbeiten.

Störung der Phase-II-Entgiftung

Die Entgiftung in der Leber umfasst zwei Phasen:

  • Phase I: Hierbei werden Toxine in reaktive Zwischenprodukte umgewandelt.
  • Phase II: Diese Zwischenprodukte werden an Substanzen wie Glutathion gebunden, um sie ausscheidbar zu machen.

Das Problem bei vielen Betroffenen ist, dass während Phase I aufgrund von Umweltgiften, Medikamenten oder Hormonungleichgewichten überaktiv sein kann, Phase II oft unteraktiv ist. Dadurch bleiben toxische Zwischenprodukte länger im Körper und können zusätzlichen Schaden anrichten.

All diese Faktoren verdeutlichen: Bei Hashimoto ist das Entgiftungssystem oft schon vorbelastet – lange bevor du das Gefühl hast, dass du dich beim Abnehmen schlechter fühlst oder Symptome sich verschlimmern. Ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge kann dir helfen, aktiv Maßnahmen zu ergreifen, um dein Entgiftungssystem zu unterstützen und so deine Gesundheit zu verbessern.

Toxinansammlung und Schilddrüsenfunktion

Du weißt bereits, dass bestimmte Umweltgifte sich im Fettgewebe ablagern können, insbesondere im viszeralen Bauchfett. Doch wie wirkt sich das auf deine Schilddrüse aus? Die Verbindung ist enger, als man zunächst vermuten könnte. Viele dieser Toxine wirken nicht nur allgemein entzündungsfördernd oder immunmodulierend, sondern können direkt in deinen Hormonhaushalt eingreifen und somit die Funktion deiner Schilddrüse negativ beeinflussen.

Effekte auf Hormonsynthese und -verwertung

Deine Schilddrüse produziert wichtige Hormone wie T3 (Triiodthyronin) und T4 (Thyroxin), die unter anderem den Stoffwechsel, die Körpertemperatur und die Energiebereitstellung regulieren. Umweltgifte können diesen Prozess auf verschiedene Weisen stören:

  • Sie hemmen die Aktivität des Enzyms Thyreoperoxidase (TPO), das eine zentrale Rolle bei der Bildung von Schilddrüsenhormonen spielt.
  • Sie blockieren die Umwandlung von T4 in das aktivere T3 – ein häufiges Problem bei Betroffenen.
  • Sie binden an Schilddrüsenhormon-Rezeptoren und blockieren so die Wirkung der Hormone in deinen Zellen.

Das Ergebnis? Selbst wenn deine Hormonwerte im Blut „im Normbereich“ erscheinen, kann ein funktionaler Unterversorgungszustand entstehen, der sich in Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtszunahme, Depression oder Konzentrationsschwäche zeigt.

Wechselwirkung mit Östrogen und anderen Hormonen

Ein weiterer interessanter Aspekt ist der Zusammenhang zwischen Umweltgiften, Östrogen und der Schilddrüse. Bestimmte Schadstoffe, besonders endokrine Disruptoren wie Phthalate, Bisphenol A oder PCBs, weisen eine sogenannte östrogene Wirkung auf – sie ahmen Östrogen nach oder stören dessen Abbau.

Bei vielen Frauen mit Hashimoto kann dies zu einer relativen Östrogenüberlastung führen, auch bekannt als Östrogen-Dominanz. Und hier spielt die Schilddrüse eine entscheidende Rolle:

  • Östrogen erhöht die Produktion von Thyroxin-bindendem Globulin (TBG), einem Protein, das Schilddrüsenhormone im Blut bindet und sie weniger verfügbar macht.
  • Eine gestörte Entgiftung kann den Abbau von Östrogen erschweren, wodurch das hormonelle Ungleichgewicht verstärkt wird.

Diese Wechselwirkungen können erklären, warum Frauen mit Hashimoto besonders während der Perimenopause oder bei Zyklusproblemen verstärkte Schilddrüsenbeschwerden erleben.

Gewichtsverlust und Entgiftungskrisen

Viele Menschen mit Hashimoto möchten abnehmen, und das aus gutem Grund: Bauchfett kann Entzündungen fördern, den Hormonhaushalt stören und die Schilddrüsenfunktion zusätzlich belasten. Doch manchmal führt der Gewichtsverlust nicht zu einem gesteigerten Wohlbefinden, sondern kann im Gegenteil sogar zu einer Verschlechterung der Symptome führen.

Warum ist das so? Beim Abbau von Fettgewebe werden auch die dort eingelagerten Toxine freigesetzt, was eine sogenannte Entgiftungskrise auslösen kann.

Toxin-Freisetzung aus Fettgewebe

Wie du bereits erfahren hast, speichert dein Körper viele fettlösliche Gifte in den Fettzellen, besonders im viszeralen Bauchfett. Dazu gehören Schwermetalle, Phthalate, Pestizide und PCBs. Diese Toxine können dort jahrelang „eingeschlossen“ bleiben, ohne dass du etwas davon merkst. Sobald du allerdings beginnst, dieses Fett abzubauen – sei es durch Ernährungsumstellung, Sport oder Fasten –, werden sie ins Blut freigesetzt.

Das klingt zunächst positiv, doch wenn deine Entgiftungsorgane, vor allem Leber und Nieren, nicht mithalten können, kommt es zu einem Rückstau im System.

Symptome wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Verdauungsprobleme

Die plötzliche Toxinbelastung kann zu vielfältigen Symptomen führen, die viele Betroffene kennen:

  • Müdigkeit und Erschöpfung, obwohl du dich gesünder ernährst
  • Kopfschmerzen, manchmal sogar Migräne
  • Verdauungsprobleme wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung
  • Hautausschläge, Juckreiz oder Akne
  • Schwindel, Konzentrationsschwäche oder Reizbarkeit

Manche berichten sogar von einem Gefühl, als würde ihr Immunsystem „überkochen“, als hätte der Körper auf einmal zu viel auf einmal zu verarbeiten.

Risiko einer verstärkten Autoimmunreaktion

Ein besonders heikler Aspekt ist, dass diese Toxine nicht nur das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigen, sondern auch die Autoimmunreaktion verstärken können:

  • Freie Radikale und oxidativer Stress nehmen zu
  • Die Entzündungslage im Körper verstärkt sich
  • Das Immunsystem wird zusätzlich gereizt

Bei einigen Betroffenen zeigt sich dies in Form eines Anstiegs der Antikörperwerte – TPO oder Thyroglobulin-Antikörper können vorübergehend stärker werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass du etwas falsch gemacht hast. Es ist vielmehr ein Zeichen dafür, dass dein Körper gerade mit alten Belastungen konfrontiert wird und Unterstützung braucht.

Die gute Nachricht: Du musst nicht auf das Abnehmen verzichten – es ist wichtig, dies bewusst und schrittweise zu tun, um deinem Körper Zeit zu geben, alle freigesetzten Toxine zu verarbeiten. Mit einer gut geplanten Vorgehensweise und entsprechender Unterstützung kannst du deinen Körper optimal begleiten und deine Gesundheit auf nachhaltige Weise fördern.

Praxisnahe Unterstützung der Entgiftung bei Hashimoto

Wenn du mit Hashimoto lebst und deine Entgiftung gezielt unterstützen möchtest, ist die Ernährung ein entscheidender Baustein. Sie kann dazu beitragen, deine Leber zu entlasten, die Darmgesundheit zu fördern und deinem Körper die Nährstoffe zu liefern, die er benötigt, um Toxine sicher auszulagern. Dabei geht es nicht darum, dich einzuschränken, sondern darum, deinem Körper bewusst zu helfen. Es ist eine Frage der Qualität statt Quantität und der Entlastung statt Überforderung.

Ernährungsstrategien

Schwefelhaltige Lebensmittel – die Helfer für die Leber

Schwefel ist unerlässlich für die Entgiftung, insbesondere für die Produktion von Glutathion, unserem wichtigsten Antioxidans. Gute Quellen sind:

  • Knoblauch und Zwiebeln
  • Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl
  • Eier (am besten Bio)
  • Lauch und Schnittlauch
  • Weißkohl und Kresse

Diese Lebensmittel aktivieren Leberenzyme und unterstützen die sichere Ausleitung von Giftstoffen aus deinem Körper.

Ballaststoffreiche Ernährung – für eine gesunde Ausscheidung

Ballaststoffe wirken wie ein Besen für deinen Darm – sie binden Gifte, fördern die Darmbewegung und verhindern, dass Schadstoffe erneut ins Blut gelangen. Empfehlenswerte ballaststoffreiche Lebensmittel sind:

  • Leinsamen (ganz oder gemahlen)
  • Flohsamenschalen
  • Chiasamen
  • Äpfel, Pflaumen und Beeren
  • Vollwertiges Gemüse wie Karotten, Zucchini und Spargel

Wichtig ist, die Ballaststoffzufuhr langsam zu erhöhen und ausreichend Wasser zu trinken, um Blähungen oder Verstopfung zu vermeiden.

Antioxidantien – gegen oxidativen Stress

Bei Hashimoto ist der oxidative Stress häufig erhöht, was sowohl die Schilddrüse als auch die Entgiftung belastet. Antioxidantien helfen, diesen Stress zu mindern. Gute Quellen sind:

  • Vitamin C aus Zitrusfrüchten, Acerola und Paprika
  • Vitamin E aus Kürbiskernen, Avocados und Sonnenblumenkernen
  • Polyphenole aus dunklen Beeren, grünem Tee und dunkler Schokolade (85%+ Kakao)
  • Quercetin aus Zwiebeln, Äpfeln und Kapuzinerkresse

Es empfiehlt sich, möglichst vielfältig und farbenfroh zu essen, da jede Farbe auf deinem Teller verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe mit sich bringt.

Gluten- und Milchproduktvermeidung (bei Unverträglichkeit)

Viele Betroffene fühlen sich besser, wenn sie auf Gluten (Weizen, Roggen, Gerste) oder Milchprodukte verzichten, und das aus gutem Grund:

  • Gluten enthält Gliadin, ein Protein, das bei einigen Menschen eine Immunreaktion auslöst und möglicherweise die Schilddrüse angreifen lässt (molekulare Mimikry).
  • Laktose oder Kasein können bei Empfindlichkeit den Darm reizen und die Entzündungsneigung verstärken.

Ein glutenfreier oder milchfreier Ernährungsversuch über mehrere Wochen kann aufzeigen, ob du betroffen bist.

Die richtige Ernährung ist ein mächtiges Werkzeug, doch sie ist nur ein Teil des Ganzen. Neben der Ernährung sind auch Nahrungsergänzungen und lebensstilbezogene Maßnahmen wichtige Faktoren für eine effektive Entgiftung und ein verbessertes Wohlbefinden.

Nahrungsergänzungen zur Entgiftungsförderung

Die richtige Ernährung legt eine solide Basis, aber manchmal braucht dein Körper ein wenig zusätzliche Unterstützung. Gerade wenn du mit Hashimoto lebst und deine Entgiftungsmechanismen überlastet sind, können bestimmte Nahrungsergänzungen wertvolle Hilfe leisten, um deine Organe zu entlasten und den Abbau von Toxinen zu fördern. Ziel ist es, gezielt dort nachzuhelfen, wo dein Körper Unterstützung benötigt, statt wahllos zu experimentieren.

Selen – Schutz für die Schilddrüse

Selen ist ein Mikronährstoff mit großer Wirkung, besonders bei Hashimoto. Es ist zentral für die Schilddrüsenhormonbildung und den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress. Studien zeigen, dass Selen die Antikörperwerte senken und somit die Immunreaktion gegen die Schilddrüse abschwächen kann.

  • Gute Quellen sind Selenhefe (organisches Selen), Braunhirse und Paranüsse (schon 1–2 Stück täglich decken den Tagesbedarf).

Wichtig: Lass dich vor der Einnahme individuell beraten, insbesondere bei bestehenden Nierenerkrankungen oder bei Medikamenteneinnahme.

Zink, Magnesium, Vitamin D – Die drei Säulen der Immunregulation

Diese drei Nährstoffe sind echte „Multitalente“, die nicht nur die Entgiftung, sondern auch das Immunsystem und die Schilddrüsenfunktion unterstützen:

  • Zink: Regulierend für das Immunsystem und unterstützt die Leberentgiftung.
  • Magnesium: Entspannt Muskeln und Nerven und hilft beim Abbau von oxidativem Stress.
  • Vitamin D: Essenziell für eine ausgewogene Immunantwort. Viele Hashimoto-Betroffene haben einen Mangel.

Tipp: Diese Nährstoffe kannst du gut kombinieren. Oft gibt es Kombinationspräparate, die sie sinnvoll dosiert enthalten.

Glutathion, NAC, Alpha-Liponsäure – Dein Entgiftungsteam

Glutathion ist unser wichtigstes körpereigenes Antioxidans und besonders in der Phase II der Entgiftung entscheidend. Da es im Magen-Darm-Trakt oft schlecht aufgenommen wird, nutzt man gern seine Vorstufen:

  • NAC (N-Acetylcystein): Fördert die körpereigene Glutathionbildung.
  • Alpha-Liponsäure: Unterstützt die Leber und bindet Schwermetalle.
  • Präkursor-reiches Glutathion: Liposomales oder inhalatives Glutathion, das besser aufgenommen werden kann.

Wichtig: Diese Substanzen solltest du idealerweise unter ärztlicher Begleitung einnehmen, besonders wenn du bereits Medikamente nimmst oder andere Vorerkrankungen hast.

Mariendistel, Kurkuma, Artischocke – Pflanzliche Unterstützung für die Leber

Pflanzenkraft für die Leber – diese Heilpflanzen sind seit Jahrhunderten als Leberunterstützer bekannt:

  • Mariendistel (Silymarin): Schützt die Leberzellen und fördert die Regeneration.
  • Kurkuma (Curcumin): Wirkt entzündungshemmend und unterstützt die Galleproduktion.
  • Artischockenextrakt: Fördert die Gallenflüssigkeit und damit die Ausscheidung von Toxinen.

Oft sind sie als Kombinationspräparate erhältlich und eignen sich gut für eine längerfristige Leberunterstützung, ideal in Kombination mit einer entlastenden Ernährung.

Hinweis: Nahrungsergänzungen sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung, aber eine wertvolle Ergänzung, wenn du deinem Körper helfen möchtest, alte Belastungen loszuwerden und deine Gesundheit zu fördern.

Empfehlenswerte Lebensstilmaßnahmen

Die richtige Ernährung und gezielte Nahrungsergänzungen sind wichtige Bausteine, aber deine alltäglichen Gewohnheiten spielen ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Förderung der Entgiftung. Dein Lebensstil beeinflusst maßgeblich, wie gut dein Körper Toxine abbauen und ausscheiden kann, ohne dich zusätzlich zu belasten. Hier sind einige praktische Schritte, die du im Alltag umsetzen kannst:

Regelmäßige Bewegung – aber nicht übertreiben

Bewegung ist ein wahrer Entgiftungsbooster, besonders wenn du sie moderat genießt. Bewegung fördert die Durchblutung und somit den Abtransport von Toxinen, aktiviert das Lymphsystem, das ebenfalls beim Abtransport von Schadstoffen hilft, und unterstützt die Darmbewegungen, was wichtig für die Ausscheidung ist.

Aber achte auf die richtige Balance:

  • Vermeide Extremtraining oder Überforderung – das kann den Cortisolspiegel erhöhen und die Entzündungen verschlimmern.
  • Stattdessen: Sanfte Ausdauerbewegung wie Spaziergänge, Yoga, Schwimmen oder leichte Radtouren.

Ziel ist nicht Leistung, sondern Entlastung und Aktivierung zugleich.

Ausreichender Schlaf – die Zeit der inneren Reinigung

Schlaf ist mehr als Erholung. Es ist die Zeit, in der dein Körper entgiftet. Besonders in der Tiefschlafphase wird das sogenannte Glymph-System aktiv – der „Lymphkreislauf“ des Gehirns, der Abfallprodukte ausspült.

Viele Hashimoto-Betroffene leiden jedoch unter:

  • Einschlafproblemen
  • Durchschlafstörungen
  • Unruhigem Schlaf

Das erschwert die nächtliche Entgiftung und führt zu mehr Erschöpfung am Tag. Tipps für besseren Schlaf sind:

  • Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Dunkelheit in der Nacht (Blaulicht meiden)
  • Magnesium oder Baldrian bei Unruhe
  • Warmes Wasser mit Zitrone oder Kamillentee am Abend

Je besser du schläfst, desto effektiver kann dein Körper entschlacken.

Reduktion von Umweltgiften – wo fange ich an?

Um deine Entgiftung zu unterstützen, ist es sinnvoll, auch an der Quelle anzusetzen: deiner Umgebung. Du musst nicht über Nacht zum Minimalisten werden, aber kleine, konsequente Schritte machen langfristig einen großen Unterschied:

  • Plastikvermeidung: Nutze Glasbehälter statt Plastik, verzichte auf Einwegflaschen.
  • Pflegeprodukte checken: Weiche Shampoos, Cremes & Co gegen natürliche Alternativen aus (z.B. Kokosöl, Sheabutter).
  • Reinigungsmittel wechseln: Ökologische Putzmittel reduzieren die Belastung durch aggressive Chemikalien.
  • Bio-Lebensmittel bevorzugen: Vor allem bei Produkten mit hohem Pestizidrisiko (z.B. Äpfel, Erdbeeren, Spinat).

Jede dieser Maßnahmen entlastet deinen Körper und gibt ihm mehr Kraft für die innere Arbeit.

Sauna / Infrarottherapie – Entgiften über die Haut

Die Haut ist unser größtes Organ und gleichzeitig ein oft unterschätzter Entgiftungsweg. Beim Schwitzen werden nicht nur Flüssigkeit und Salz ausgeschieden, sondern auch Schwermetalle, Phthalate und andere Toxine können über die Haut aus dem Körper transportiert werden.

Besonders empfehlenswert sind:

  • Infrarotsauna: Tieferes Schwitzen bei niedrigerer Temperatur.
  • Traditionelle Sauna: Ideal für regelmäßige Anwender.
  • Warmes Solebad: Eine sanftere Alternative zu Hitze (vor allem bei Kreislaufproblemen).

Starte langsam – einmal pro Woche reicht am Anfang. Achte darauf, danach genügend zu trinken und dich warm zu halten.

Fazit und Empfehlungen

Hashimoto ist kein isoliertes Geschehen in der Schilddrüse – es ist ein komplexes Zusammenspiel aus Immunsystem, Hormonhaushalt und Entgiftungsfähigkeit. Viele Betroffene merken im Alltag: Selbst bei gut eingestellten Hormonwerten bleiben Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung oder Verdauungsprobleme bestehen. Und genau hier kommt die Entgiftung ins Spiel.

Umweltgifte, die sich im Bauchfett ablagern, können beim Abnehmen freigesetzt werden und die Leber zusätzlich belasten. Gleichzeitig kann eine geschwächte Entgiftungsfähigkeit des Körpers dazu führen, dass Toxine nicht effizient ausgeschieden werden – mit der Folge von Entzündungen und einer möglicherweise verstärkten Autoimmunreaktion.

Die gute Nachricht: Die Entgiftung lässt sich gezielt unterstützen – durch eine bewusste Ernährung, lebensstilbezogene Maßnahmen wie Sauna oder ausreichend Schlaf sowie gezielte Nahrungsergänzungen. Wichtig ist dabei vor allem eines: langsam anzufangen, auf den Körper zu hören und sich bei Bedarf individuell begleiten zu lassen.

Wer Hashimoto hat, sollte die Entgiftung also nicht unterschätzen – sie kann ein wertvolles Puzzleteil sein, um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern und die Krankheitsaktivität nachhaltig zu reduzieren.

Häufig gestellte Fragen

Kann man die Entgiftung auch testen? Welche Untersuchungen helfen?

Ja, es gibt verschiedene Tests wie Urinbelastungstests für Schwermetalle, Stuhlanalysen oder funktionelle Leberfunktionstests. Diese sollten aber immer in Begleitung eines erfahrenen Therapeuten durchgeführt werden.

Wie erkenne ich eine Entgiftungskrise beim Abnehmen?

Typische Symptome sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Verdauungsprobleme, Hautausschläge oder sogar verstärkte Autoimmunreaktionen. Die Symptome klingen oft, wenn die Entlastung reduziert wird.

Welche Nahrungsergänzungen sollte man bei einer Entgiftung besser meiden?

Bei Hashimoto solltest du vorsichtig sein mit stark immunstimulierenden Präparaten (z. B. bestimmten Pilzextrakten) sowie mit hohen Dosen an Selen oder Jod – ohne ärztliche Begleitung.

Ist Sauna wirklich gut für die Entgiftung – oder kann sie auch schaden?

Sauna fördert die Ausscheidung über die Haut – ist aber nichts für alle. Bei Kreislaufproblemen oder akuten Entzündungen solltest du es langsam angehen lassen.

Wie lange dauert eine Entgiftungskur bei Hashimoto?

Das kommt auf deine individuelle Belastung an. Eine sanfte Unterstützung kann Wochen bis Monate dauern – wichtig ist, langsam zu starten und auf den Körper zu hören.

Warum fühlt man sich manchmal schlechter, obwohl man alles „richtig“ macht?

Weil der Körper unter Umständen gerade alte Belastungen verarbeitet. Es kann auch ein Zeichen dafür sein, dass du zu schnell vorgehst oder dein Immunsystem gereizt ist.

Können Toxine auch die Wirkung von Schilddrüsenhormonen hemmen?

Ja, einige Umweltgifte können Hormonrezeptoren blockieren oder die Umwandlung von T4 in T3 stören – das führt zu einem funktionellen Unterversorgungszustand.

Wie finde ich heraus, ob mich mein Bauchfett wirklich belastet?

Neben dem Gefühl, sich beim Abnehmen schlechter zu fühlen, können Laborwerte wie erhöhte Entzündungsmarker, Antikörper oder oxidative Stressparameter Hinweise geben.

Quellenangaben

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