Die Hashimoto-Krankheit oder Hashimoto-Thyreoiditis, ist eine häufige Autoimmunerkrankung und betrifft die Schilddrüse. Die Entzündung des Schilddrüsengewebes führt im Laufe der Erkrankung meist zu einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) und den damit typischen Beschwerden wie Müdigkeit, Erschöpfung oder depressive Verstimmung.
Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) bei der Hashimoto-Krankheit
Anfänglich zeigt sich zumeist ein ganz anderes Beschwerdebild: Die Betroffenen klagen über Rastlosigkeit oder Nervosität. Hinzu gesellen sich oft Beschwerden wie Gewichtsabnahme, Heißhunger, starker Durst, Schlafstörungen und Reizbarkeit. Diese Beschwerden sind der Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) geschuldet, dabei werden durch den Entzündungsprozess mehr Schilddrüsenhormone freigesetzt, als benötigt werden.
Eine genaue Auskunft über die Stoffwechsellage der Schilddrüse liefert eine Blutuntersuchung, besonders die Hormonwerte TSH, T3 und T4 sind hierbei von Bedeutung. Neben der schulmedizinischen Behandlung spielt die Möglichkeiten der Naturheilkunde bei Hashimoto eine größer werdende Rolle.
Verschiedene Naturheilmittel können den Schilddrüsenstoffwechsel günstig beeinflussen und bei einer Überfunktion im Rahmen einer Hashimoto-Thyreoiditis lindernd wirken. Dazu zählen unter anderem diverse Heilpflanzen.
Wirkmechanismen von Heilpflanzen auf die Schilddrüsenüberfunktion
Heilpflanzen können auf verschiedenen Wegen den Hormonhaushalt der Schilddrüse bei einer Überfunktion des Organs beeinflussen. In der schulmedizinischen Behandlung von Schilddrüsenüberfunktionen werden unter anderem, schwefelhaltige Medikamente eingesetzt. Deren schwefelhaltigen Verbindungen hemmen den Einbau von Jod in die Hormone der Schilddrüse.
Damit kann der Blutspiegel der Hormone gesenkt werden. Derselbe Wirkmechanismus ist bei diversen schwefelhaltigen Heilpflanzen von Bedeutung. Auch sie können mit ihrem natürlichen Schwefel den Schilddrüsenstoffwechsel beeinflussen, ein Beispiel hierfür wäre die Große Klette (Arctium lappa). Ähnlich wie Schwefel wirkt das Element Brom, es findet sich zum Beispiel in der Heilpflanze Schachtelhalm (Equisetum arvense).
Ein weiterer Ansatzpunkt bei der phytotherapeutischen Behandlung der Hyperthyreose sind spezielle Polyphenole aus der botanischen Familie der Lippenblütler. Wir finden diese zum Beispiel in den folgenden Heilpflanzen:
- Echtes Herzgespann (Leonurus cardiaca)
- Gemeiner Wolfstrapp (Lycopus europeus)
- Melisse (Melissa officinalis)
- Salbei (Salvia officinalis).
Die Polyphenole wirken meist nicht direkt auf die Schilddrüse, sondern auf den sogenannten hypophysären Regelkreis, also auf die Aktivität des TSH (Thyreotropin).
Bei Frauen, die an Hashimoto leiden, können bei der Überfunktion zusätzlich noch Heilpflanzen berücksichtigt werden, die auf den Hormonstoffwechsel wirken. Heilpflanzen wie Mönchspfeffer (Vitex agnus castus) und Rotklee (Trifolium pratense) können bei weiblichen Patienten zu einer Drosselung eines übersteuerten Schilddrüsenstoffwechsels führen.
Weitere Heilpflanzen, die nicht direkt auf den Schilddrüsenstoffwechsel wirken
Bei der naturheilkundlichen Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion können zudem Heilpflanzen zur Anwendung kommen, die nicht auf den Hormonhaushalt der Schilddrüse wirken, aber die auftretenden Beschwerden lindern.
Hierzu zählen unter anderem:
- Weißdorn (Crataegus spec.) und Lavendel (Lavandula angustifolia) für die Unterstützung und Beruhigung des Herzens
- Besenginster (Spartium scoparium) bei Herzrhythmusstörungen
- Salbei (Salvia officinalis) und Walnuss (Juglans regia) bei übermäßigen Schwitzen
- Hopfen (Humulus lupulus), Melisse (Melissa officinalis) und Goldmohn (Eschscholzia californica) bei Schlafstörungen.
Der Gemeine Wolfstrapp bei Hyperthyreose
Als Beispiel für eine Pflanze, die bei einer Überfunktion der Schilddrüse im Rahmen einer Hashimoto-Krankheit hilfreich sein kann, will ich Ihnen den Gemeinen Wolfstrapp (Lycopus europeus) vorstellen.
Die Pflanze ist auch unter der Bezeichnung Ufer-Wolfstrapp bekannt und wächst an langsam fließenden Gewässern und Seen. Wir finden sie nicht nur in Deutschland, sie kommt in ganz Europa und in weiten Teilen Asiens vor. In Nordamerika hat sich mittlerweile die Pflanze auch angesiedelt.
Traditionell wurde die Heilpflanze bei fieberhaften Erkrankungen und Herzschwäche mit Unruhe, Angstgefühl und Schlaflosigkeit eingesetzt. Seit dem 20. Jahrhundert findet sie zudem bei Schilddrüsenüberfunktion Anwendung.
Spezielle Gerbsäuren können überschüssiges TSH deaktivieren, der Einfluss der Hypophyse auf den Schilddrüsenstoffwechsel wird dadurch gedrosselt. (1) Zudem hemmt Wolfstrapp den Jodtransport und wirkt den Effekten des körpereigenen Schilddrüsenhormons Thyroxin (T4) entgegen. (2)(3)
Der Wolfstrapp kann in Form von standardisierten Phytotherapeutika wie Thyreogutt® mono Tabletten/Tropfen oder ThyreoLoges® Tabletten eingenommen werden. Diese Präparate sind nicht verschreibungspflichtig.
Wer lieber einen Tee trinkt, der übergießt zwei- bis dreimal täglich 1 TL getrockneten Wolfstrappkrauts mit ¼ Liter siedendem Wasser und trinkt den Tee, nachdem er 15 Minuten zugedeckt gezogen hat. Der Tee sollte ungesüßt und am besten zu oder kurz nach den Hauptmahlzeiten getrunken werden.
Nicht angewandt werden darf der Wolfstrapp bei einer Unterfunktion der Schilddrüse oder einer Vergrößerung der Schilddrüse mit normalen Schilddrüsenwerten. Wer Wolfstrapp einnimmt, sollte ihn nicht abrupt absetzen. Dies könnte zu einer plötzlichen Zunahme der Beschwerden führen.
Sprich mit deinem Arzt!
Der Einsatz von Heilpflanzen sollte bei einer Hyperthyreose, die im Rahmen des Morbus Hashimoto auftritt, stets mit dem behandelnden Arzt abgeklärt werden. Auch wichtig: Die Informationen in diesem Beitrag können die ärztliche Diagnose oder Therapie bei Schilddrüsenerkrankungen nicht ersetzen.
Häufig gestellte Fragen
Was sind Heilpflanzen?
Heilpflanzen sind Pflanzen, die aufgrund ihrer Inhaltsstoffe oder ihrer Wirkung auf den Organismus eine heilende, lindernde oder vorbeugende Wirkung bei verschiedenen Krankheiten oder Beschwerden haben. Heilpflanzen können als ganze Pflanzen, als Pflanzenteile oder als Zubereitungen aus Pflanzen, wie z.B. Tees, Tinkturen, Öle, Salben, Extrakte oder Kapseln, angewendet werden.
Wie wirken Heilpflanzen bei Hashimoto?
Heilpflanzen können bei Hashimoto auf verschiedene Weise wirken, je nachdem, welche Inhaltsstoffe sie enthalten und welche Organe oder Systeme sie beeinflussen. Einige Heilpflanzen wirken direkt auf die Schilddrüse, indem sie die Hormonproduktion, den Hormonstoffwechsel oder die Hormonwirkung beeinflussen. Andere Heilpflanzen wirken indirekt auf die Schilddrüse, indem sie die hormonelle Regulation durch die Hypophyse, die Entzündungsreaktion durch das Immunsystem oder die Begleitsymptome durch andere Organe oder Systeme beeinflussen.
Welche Heilpflanzen sind bei Hashimoto besonders empfehlenswert?
Die Auswahl der Heilpflanzen bei Hashimoto hängt von der individuellen Situation, dem Beschwerdebild und dem Therapieziel ab. Generell sind Heilpflanzen empfehlenswert, die die Schilddrüsenfunktion unterstützen, die Entzündung hemmen, das Immunsystem modulieren, die Lebensqualität verbessern oder die Begleiterkrankungen behandeln. Einige Beispiele für solche Heilpflanzen sind:
Quendel (Thymus serpyllum): regt die Schilddrüsenfunktion an, fördert die Durchblutung, wirkt antibakteriell und krampflösend
Schachtelhalm (Equisetum arvense): hemmt die Schilddrüsenfunktion, wirkt entwässernd, entzündungshemmend und mineralisierend
Herzgespann (Leonurus cardiaca): reguliert die Schilddrüsenfunktion, wirkt beruhigend, herzstärkend und menstruationsfördernd
Melisse (Melissa officinalis): reguliert die Schilddrüsenfunktion, wirkt beruhigend, antidepressiv, antiviral und verdauungsfördernd
Kurkuma (Curcuma longa): hemmt die Entzündung, wirkt antioxidativ, immunmodulierend, leberschützend und krebsvorbeugend
Weihrauch (Boswellia serrata): hemmt die Entzündung, wirkt schmerzlindernd, abschwellend, immunmodulierend und antitumoral
Ginseng (Panax ginseng): verbessert die Lebensqualität, wirkt adaptogen, tonisierend, immunstimulierend und blutzuckersenkend
Rosenwurz (Rhodiola rosea): verbessert die Lebensqualität, wirkt adaptogen, antidepressiv, neuroprotektiv und leistungssteigernd
Zimt (Cinnamomum verum): behandelt die Begleiterkrankung Typ-1-Diabetes, wirkt blutzuckersenkend, insulinähnlich, entzündungshemmend und antimikrobiell
Leinsamen (Linum usitatissimum): behandelt die Begleiterkrankung Zöliakie, wirkt schleimhautschützend, verdauungsregulierend, cholesterinsenkend und hormonregulierend
Wie kann man Heilpflanzen bei Hashimoto anwenden?
Heilpflanzen bei Hashimoto können auf verschiedene Weise angewendet werden, je nachdem, welche Pflanzenform, welche Darreichungsform und welche Dosierung gewählt werden. Die häufigsten Anwendungsformen sind:
Tee: Getrocknete oder frische Pflanzenteile werden mit heißem Wasser übergossen und einige Minuten ziehen gelassen. Der Konsum kann mehrmals täglich sein, wobei Menge und Ziehzeit von der Pflanze und dem gewünschten Effekt abhängen.
Tinktur: Frische oder getrocknete Pflanzenteile werden mit Alkohol angesetzt und über einige Wochen stehen gelassen. Diese kann mehrmals täglich eingenommen werden, wobei Menge und Verdünnung von der Pflanze und dem gewünschten Effekt abhängen.
Öl: Für die Herstellung werden frische oder getrocknete Pflanzenteile mit einem pflanzlichen Öl, wie z.B. Olivenöl, Sonnenblumenöl oder Mandelöl, angesetzt und für einige Wochen stehen gelassen. Das Öl kann entweder äußerlich aufgetragen oder innerlich eingenommen werden, wobei Menge und Anwendungsdauer von der Pflanze und dem gewünschten Effekt abhängen.
Salbe: Ein Pflanzenöl wird mit einem Emulgator, wie z.B. Bienenwachs, Lanolin oder Sheabutter, vermischt und erhitzt, bis eine homogene Masse entsteht. Die Salbe kann äußerlich aufgetragen werden, wobei Menge und Anwendungsdauer von der Pflanze und dem gewünschten Effekt abhängen.
Extrakt: Pflanzenteile werden mit einem Lösungsmittel, wie z.B. Wasser, Alkohol, Essig oder Glycerin, extrahiert und anschließend filtriert, konzentriert oder getrocknet. Ein Extrakt kann innerlich eingenommen oder äußerlich aufgetragen werden, wobei Menge und Anwendungsdauer von der Pflanze und dem gewünschten Effekt abhängen.
Kapsel: Hierbei wird ein Pflanzenpulver oder ein Pflanzenextrakt in eine Gelatine- oder Cellulosehülle gefüllt. Die Kapsel kann innerlich eingenommen werden, wobei Menge und Anwendungsdauer von der Pflanze und dem gewünschten Effekt abhängen.
Welche Vorteile haben Heilpflanzen bei Hashimoto gegenüber anderen Therapien?
Heilpflanzen bei Hashimoto haben gegenüber anderen Therapien einige Vorteile, die sie zu einer attraktiven Ergänzung oder Alternative machen können. Einige Vorteile sind:
Heilpflanzen sind natürliche, leicht erneuerbare Ressourcen, die sich durch ihre Verträglichkeit, Umweltfreundlichkeit und Kosteneffizienz auszeichnen.
Diese Pflanzen besitzen in der Regel eine breite und vielfältige Wirkung, die das Wohlbefinden nicht nur durch die Einflussnahme auf die Schilddrüse, sondern auch auf andere Organe verbessern kann.
Ihre sanfte und ausbalancierende Wirkweise verhindert eine Überforderung des Körpers und hilft stattdessen dabei, das körpereigene Gleichgewicht wiederherzustellen.
Ein individueller und ganzheitlicher Ansatz ermöglicht es, ihre Wirkungen auf die persönlichen Bedürfnisse, Beschwerden und Ziele jedes Einzelnen anzupassen.
Neben der Behandlung von Symptomen können Heilpflanzen zudem durch präventive und kurative Eigenschaften dabei helfen, die Ursachen von Krankheiten zu behandeln.
Welche Nachteile oder Risiken haben Heilpflanzen bei Hashimoto?
Heilpflanzen bei Hashimoto haben auch einige Nachteile oder Risiken, die man beachten und vermeiden sollte. Einige Nachteile oder Risiken sind:
Obwohl Heilpflanzen zahlreiche Vorteile bieten, ist ihre Forschung oft nicht ausreichend, und ihre Standardisierung, Kontrolle oder Zertifizierung kann zu Qualitätsschwankungen, Sicherheitsbedenken oder Problemen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit führen.
Ihre Anwendung kann Nebenwirkungen hervorrufen, einschließlich Allergien, Unverträglichkeiten oder sogar Vergiftungen, insbesondere wenn sie falsch dosiert, verwendet, in Kombination mit anderen Substanzen angewendet oder schlecht gelagert werden.
Es besteht auch das Risiko von Wechselwirkungen zwischen den Heilpflanzen und weiteren Medikamenten, Lebensmitteln, Nahrungsergänzungsmitteln oder anderen Heilpflanzen, die deren Wirkungsweise erheblich beeinflussen können.
Zudem können Kontraindikationen im Zusammenhang mit bestimmten Krankheiten, Schwangerschaft, Stillzeit oder Operationen auftreten, die die Nutzung von Heilpflanzen einschränken oder sogar verbieten.
Unabgesprochene oder nicht gemeldete Verwendung von Heilpflanzen kann außerdem die Diagnose, Behandlung oder Kontrolle der Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen oder verfälschen.
Wie kann man die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit von Heilpflanzen bei Hashimoto gewährleisten?
Um die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit von Heilpflanzen bei Hashimoto zu gewährleisten, gibt es einige Tipps und Empfehlungen, die man befolgen sollte. Einige Tipps und Empfehlungen sind:
Es ist wichtig, sich über Heilpflanzen ausreichend zu informieren, um Kenntnisse über Inhaltsstoffe, Anwendung, Dosierung und mögliche Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder Kontraindikationen zu erlangen und so Fehlinformationen zu vermeiden.
Die Beratung durch einen qualifizierten und vertrauenswürdigen Fachmann wie einen Heilpraktiker, Phytotherapeuten, Apotheker oder Arzt ist empfehlenswert, um eine fachgerechte Empfehlung, Verschreibung, Anwendung oder Kontrolle der Heilpflanzen sicherzustellen.
Um die beste Wirkung zu erzielen und Risiken zu minimieren, sollte man sich streng an Therapieempfehlungen halten, die Dosierung und Anwendung der Heilpflanzen richtig handhaben, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen melden und Kontraindikationen beachten.
Es ist zudem von großer Bedeutung, qualitativ hochwertige Heilpflanzen aus seriösen, kontrollierten und zertifizierten Quellen zu beziehen, um Reinheit, Frische und Wirksamkeit zu gewährleisten.
Schließlich sollte man mit realistischen Erwartungen an die Nutzung von Heilpflanzen herangehen, sie nicht als Allheilmittel betrachten, sondern als eine sinnvolle Ergänzung oder alternative Behandlungsoption, die individuell angepasst und begleitet werden muss.
Wie kann man bei Hashimoto Heilpflanzen mit anderen Therapien kombinieren?
Heilpflanzen können bei Hashimoto mit anderen Therapien kombiniert werden, um die Wirkung zu verstärken, die Nebenwirkungen zu reduzieren oder die Lebensqualität zu erhöhen. Die Kombination von Heilpflanzen mit anderen Therapien sollte jedoch immer mit dem Arzt abgesprochen und überwacht werden, um mögliche Wechselwirkungen oder Kontraindikationen zu vermeiden. Einige Beispiele für solche Therapien sind:
Schilddrüsenhormontherapie: Dabei werden synthetische oder natürliche Schilddrüsenhormone eingenommen, um die Schilddrüsenunterfunktion auszugleichen. Heilpflanzen können die Schilddrüsenhormontherapie unterstützen, indem sie die Hormonaufnahme, den Hormonstoffwechsel oder die Hormonwirkung beeinflussen. Allerdings können sie auch die Hormondosis, die Hormonwerte oder die Hormonwirkung verändern, was eine Anpassung der Therapie erfordern kann.
Immuntherapie: Dabei werden Medikamente eingenommen, die das Immunsystem unterdrücken oder modulieren, um die Autoimmunreaktion zu hemmen. Heilpflanzen können die Immuntherapie unterstützen, indem sie die Entzündung hemmen, die Immunregulation fördern oder die Immunabwehr stärken. Allerdings können sie auch die Wirkung der Medikamente verstärken, abschwächen oder aufheben, was eine Anpassung der Therapie erfordern kann.
Psychotherapie: Dabei werden psychologische Methoden angewendet, um die psychischen Probleme, die mit Hashimoto einhergehen oder daraus resultieren, zu behandeln. Heilpflanzen können die Psychotherapie unterstützen, indem sie die Stimmung verbessern, die Angst lindern, die Schlafqualität erhöhen oder die Stressbewältigung fördern. Allerdings können sie auch die Wirkung der psychologischen Methoden verstärken, abschwächen oder aufheben, was eine Anpassung der Therapie erfordern kann.
Ernährungstherapie: Dabei werden Ernährungsregeln befolgt, um die Schilddrüsenfunktion, die Entzündung, das Immunsystem oder die Begleiterkrankungen zu beeinflussen. Heilpflanzen können die Ernährungstherapie unterstützen, indem sie die Verdauung fördern, die Nährstoffaufnahme verbessern, den Stoffwechsel regulieren oder die Hormonbalance fördern. Allerdings können sie auch die Wirkung der Ernährungsregeln verstärken, abschwächen oder aufheben, was eine Anpassung der Therapie erfordern kann.
Wie kann man Heilpflanzen bei Hashimoto selbst anbauen, sammeln oder verarbeiten?
Heilpflanzen bei Hashimoto können selbst angebaut, gesammelt oder verarbeitet werden, um eine eigene Hausapotheke zu erstellen, die individuell, frisch und günstig ist. Allerdings sollte man dabei einige Regeln und Vorsichtsmaßnahmen beachten, um die Qualität, Sicherheit und Wirksamkeit der Heilpflanzen zu gewährleisten. Einige Regeln und Vorsichtsmaßnahmen sind:
Informiere dich ausführlich über Heilpflanzen – von botanischen Merkmalen über Standortbedingungen bis hin zu Erntezeiten, Verwendungsmöglichkeiten und Lagerbedingungen. So meidest du Verwechslungen und Fehler.
Halte dich stets an die gesetzlichen Regelungen zu Anbau, Sammlung und Verarbeitung von Heilpflanzen. Dies respektiert den Naturschutz, die Biodiversität sowie deine eigene Gesundheit und Sicherheit, und vermeidet negative Konsequenzen oder Strafen.
Besorge dir qualitatives Saatgut oder Pflanzenmaterial aus seriösen, kontrollierten und zertifizierten Quellen. Dadurch garantierst du eine gute Herkunft, Reinheit, Frische, Potenz und Haltbarkeit deiner Heilpflanzen.
Wähle den Standort sorgfältig aus, sodass er den Bedürfnissen der Heilpflanzen entgegenkommt. Dazu zählen Aspekte wie Sonnen- oder Schattenverhältnisse, Bodenbeschaffenheit, Wasser- und Düngerbedarf sowie Schutz- und Pflegemaßnahmen.
Plane auch den Zeitpunkt deiner Pflanzenaktivitäten passend zu den Bedürfnissen der Heilpflanzen – von Aussaat und Pflanzung über Umpflanzung bis hin zu Ernte, Trocknung oder Verarbeitung.
Sorge zuletzt für eine geeignete Lagerung, die den Anforderungen der Heilpflanzen entspricht – ob trocken, kühl, dunkel, gut belüftet oder luftdicht verschlossen.
Quellenangaben
Auf’mkolk M, Amir SM, Kubota K, Ingbar SH. The active principles of plant extracts with antithyrotropic activity: oxidation products of derivatives of 3,4-dihydroxycinnamic acid. Endocrinology. 1985 May;116(5):1677-86
Winterhoff H, Gumbinger HG, Vahlensieck U, Kemper FH, Schmitz H, Behnke B. Endocrine effects of Lycopus europaeus L. following oral application. Arzneimittelforschung. 1994 Jan;44(1):41-5
SAMEC V. Effect of Lycopus extracts on thyroid metabolism and autonomic disorders. Wien Med Wochenschr. 1961 Aug 5;111:513-6
Blaschek, Wolfgang (Hrsg.): Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen. Springer, HagerROM DVD 2014
Madaus, Gerhard: Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Georg Olms Verlag, 2. Nachdruckauflage, Darmstadt 1979
Peilkan, Wilhelm: Heilpflanzenkunde I. Verlag an Goetheanum, 7. Auflage, Dornach 2007
Van Wyk, Ben-Erik: Handbuch der Arzneipflanzen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2. Auflage, Stuttgart 2004