Zu Beginn des Jahres 2014 habe ich mich auf Anraten meiner Hausärztin, in die Obhut einer Privatklinik in Bonn begeben.
Dort sollte es einen guten Arzt geben, der sich mit meinem Krankheitsbild auskannte und im Haus alle weiteren Untersuchungen und Behandlungen vornehmen konnte. Das klang zunächst doch sehr gut.
Somit hieß es für mich ab sofort zweimal die Woche jeweils 100km nach Bonn und nochmal 100km zurück zufahren. Das erste Gespräch war vielversprechend und zumindest ging er auf meine Darmproblematik und den hellen Stuhlgang ein. Ihm war sofort klar, dass es ein Problem mit der Gallenblase sein musste.
Im Gegensatz zum Befund des Aachener Klinikums, wo in der Gallenblase angeblich Gallensteine gesehen wurden, wurden in der Klinik in Bonn mehrere Polypen gefunden und mir wurde nahegelegt mich in absehbarer Zeit von der Gallenblase zu trennen, da größere Polypen in der Gallenblase ausarten und zu tödlichem Krebs führen konnten. Das musste ich erst mal sacken lassen und wollte keine unüberlegte Entscheidung treffen.
Des Weiteren bestand meine zwischenzeitliche Behandlung aus Bioresonanz, Colon-Hydro-Therapie, Ozonbehandlung und hochdosierten Vitamininfusionen. Die Infusionen haben zumindest kurzfristig etwas Energie gebracht. Die Colon-Hydro-Therapie hingegen war sehr unangenehm, kostspielig und hat keinen nennenswerten Erfolg mit sich gebracht.
Eine Bioresonanz-Untersuchung hat mich sehr beeindruckt
Die Bioresonanz hingegen hatte mich sehr überrascht. Nicht nur das die Behandlerin all meine Wehwehchen eindeutig diagnostiziert hatte, ohne dass sie von mir im Vorfeld irgend einen Hinweis erhalten hatte, sondern auch die Tatsache, dass sie mich im Bezug auf meinen Herpes ein einziges Mal behandelt hatte und dieser nun seit über zwei Jahren nach dieser Behandlung nie wieder aufgetaucht ist.
Und dies obwohl ich in den Jahren zuvor mindestens 6-mal im Jahr unter heftigem Herpes auf den Lippen gelitten habe.
Die Bioresonanz brachte auch zum Vorschein, dass mehrere (wurzeltote) Zähne Probleme machten und das Quecksilber ein Thema war. Diese Themen beschäftigen mich sehr, aber es liefen aktuell so viele Untersuchungen parallel, dass ich mich zunächst nicht weiter damit beschäftigte. Ein grober Fehler wie sich später noch raustellen wird.
Mein Darm ist wirklich stark angeschlagen
Da ich weiterhin massive Probleme mit der Verdauung bzw. dem ganzen Verdauungsapparat hatte, ließ ich mich im Aachener Klinikum noch einmal auf Unverträglichkeiten testen. Im zweiwöchigen Abstand wurden H2-Atemtests bezüglich einer möglichen Laktose- und Fruktoseintoleranz gemacht.
Beide Tests waren negativ, obwohl ich auch während der Testung starke Symptome hatte. Auch ein Atemtest mit Glucose wurde durchgeführt, um eine Dünndarmfehlbesiedlung auszuschließen. Auch dieser Test fiel negativ aus, obwohl Symptome während der Testung vorhanden waren.
Ergänzend zu den Atemtests, wurde auch noch einmal die Darmflora per Kyber-Status bestimmt und fiel leider nicht besonders gut aus. Bei Tests zum Darmflorastatus gibt es große Unterschiede und das nicht nur im Bezug auf den Preis. Sehr gute und ausführliche Darmfloratests kann bei Medivere (GanzImmun) oder Biovis bestellen.
Insgesamt wurden zu wenig Laktobazillen, Bifidobakterien und E. Coli-Bakterien im Stuhl gemessen. Dafür waren die histaminproduzierenden Clostridien, sowie Candida Albicans vermehrt im Stuhl vorhanden.
Somit stand fest, dass ich wieder einmal eine Candida-Behandlung samt Diät beginnen musste. Die Behandlung wurde auf 2 Wochen angesetzt. Nach der klassischen Behandlung mit Nystatin-Tabletten und Nystatin-Suspension, habe ich nochmal drei Wochen mit natürlichen Anti-Pilzmitteln dran gehängt.
Dazu habe ich Candida Support, Caprylsäure, Grapefruitkernextrakt, Lapacho-Tee, Oregano Öl und Knoblauch verwendet. Es standen zudem auch eine Menge Probiotika auf dem Programm, allerdings haben sich meine Symptome, vor allem die Müdigkeit und Schwäche, unter der Probiotika-Einnahme drastisch verschlechtert.
Dies führte dazu, dass ich die Einnahme von Probiotika aufgeben musste. Allerdings konnte sich niemand erklären, weshalb die Einnahme von Probiotika mein Befinden so enorm verschlechterte.
Ob dies an der Histaminintoleranz und den histaminbildenden Bakterien in den Probiotika lag oder vielleicht doch eher an einem Leaky Gut? Diese Fragen konnte mir niemand beantworten und somit hieß es sich weiter in das Thema einarbeiten.
Die Schilddrüseneinstellung gestaltet sich weiterhin schwierig
Die Schilddrüseneinstellung klappte auch so gar nicht. Ich habe nahezu alle nur denkbaren Kombinationen von T3 und T4 ausprobiert, aber es war kein annehmbarer Zustand mit synthetischen Schilddrüsenhormonen zu erreichen. Nach wie vor machte mir ein sehr starkes Anfluten ca. 60 Minuten nach Hormoneinnahme stark zu schaffen.
Aber auch die Müdigkeit, Schwäche und die schlechte Verdauung machten mir sehr zu schaffen. Am liebsten wäre ich sofort auf natürliche Schweinehormone umgestiegen, aber meine damalige Ärztin war von meinem Plan gar nicht angetan und wollte mir kein entsprechendes Rezept ausstellen.
L-Thyroxin alleine wirkte nahezu gar nicht. Die Werte stiegen zwar an, aber die Symptome verschlechterten sich zusehends. Das Gewicht und der Körperfettanteil stiegen permanent an, die Verdauung stockte und die Müdigkeit stieg ins Unermessliche.
Mit zusätzlicher Einnahme von Thybon besserten sich zwar die meisten Symptome, dafür reagierte ich viel extremer auf alle Nahrungsmittel, wurde sehr blass mit dunklen Augenringen, hatte Kreislaufprobleme und konnte kaum schlafen.
Die Nebennieren spielten hierbei vermutlich weiterhin eine zentrale Rolle. Seit geraumer Zeit war zudem mein Puls sehr niedrig und fiel teilweise auf unter 40 Schläge pro Minute. Und die Körpertemperatur war meist unter 36 Grad.
Meine Schilddüsenwerte im Jahr 2014
Für diejenigen die es interessieren könnte, hier mal ein kleiner Überblick über meine Dosierungen und Splittings im Jahr 2014, mit kurzen Randbemerkungen für mich selbst:
19.02.2014
Knapp 7 Wochen 100 LT und 15 Thybon ( 50 LT + 5 — 2,5 — 2,5 — 50 LT + 5)
Gesamthormonmenge: ca. 145 LT
TSH ( 0,4-4,00 ) — 0,81 µlU/ml
ft3 ( 2,3 – 4,2 ) — 3,5 pg/ml — 63,16%
ft4 ( 0,8 – 1,8 ) — 0,94 ng/dl — 14%
rt3 ( < 614 ) — 257 pg/ml
Befinden: Geht so…bisschen Müde, Schlechter Schlaf, dreimal nachts raus, Atemnot und massive Probleme mit allen Nahrungsmitteln. Nach dem Essen müde, Kreislaufprobleme etc.
12.05.2014
5 Wochen unter: 125 LT + 10 Thybon 4fach gesplittet
TSH (0,4-4,00) – 0,04 µlU/ml
ft3 (2,3 – 4,2) – 3,4 pg/ml – 57,9%
ft4 (0,8 – 1,8) – 1,23 ng/dl – 43%
rt3 (< 614) – 232,6 pg/ml
Befinden: Nicht besonders….totale UF-Symptome. Haarausfall, niedriger Puls, frieren, Brüchige Nägel, Müdigkeit und Schwäche, Darmbeschwerden und vieles mehr.
07.07.2014
7 Wochen unter: 150 LT (2 fach gesplittet – morgens und mittags 75)
TSH (0,4-4,00) – 0,1 µlU/ml
ft3 (2,3 – 4,2) – 3,26 pg/ml – 50,53%
ft4 (0,8 – 1,8) – 1,37 ng/dl – 57%
rt3 (< 614) – 432,9 pg/ml
Befinden: Immer besseres Befinden….nach 10 Wochen wieder immer schlechter. Müdigkeit, niedriger Puls, Frieren, Gewichtszunahme, massivste Verstopfung, dadurch Atemnot etc.
31.10.2014
150 LT (komplette Abendeinnahme auf Bettkante)
TSH (0,27-4,20) – 0,26 µlU/ml
ft3 (2,0 – 4,4) – 2,63 pg/ml – 26,25%
ft4 (0,9 – 1,7) – 1,75 ng/dl – 106%
Befinden: Erst gutes Befinden und dann langsam immer schlechter. Zum Schluss totale Erschöpfung, was sich ja an den Werten bestätigt hat. Wechsel auf nächtliche Einnahme gegen 4-5 Uhr morgens/nachts.
28.11.2014
150 LT Morgens + 2,5 Thybon Nachmittags
TSH (0,27-4,20) – 0,02 µlU/ml
ft3 (2,0 – 4,4) – 3,0 pg/ml – 69%
ft4 (0,9 – 1,7) – 1,72 ng/dl – 102%
Befinden: Katastrophal ! Müde und total zerstört.
TIPP ! Es ist sinnvoll, die freien Schilddrüsenwerte in Prozent umzurechnen, damit man einen schnellen Überblick über die tatsächliche Hormonsituation im Körper bekommt.
Weiterhin hatte ich große Probleme mit der Gallenblase, einigen Polypen & einer stark gestörten Darmflora
Der Darm machte weiterhin immer mehr Probleme, aber nicht nur die augenscheinlichen Dinge wie Stuhlfarbe und Konsistenz machten mir immer mehr Sorgen, sondern auch die Tatsache, dass ich mittlerweile auf jegliche Nahrungsmittel reagierte. Der Bauch war aufgetrieben und nach jedem Essen wurde ich extrem schwach und müde.
Je nachdem was ich gegessen hatte, hielt dieser Zustand mehrere Tage an, sodass ich weder fähig war zu arbeiten, noch meinen anderen Pflichten wie Familie und Haushalt nachzukommen. Es war auch gar nicht mehr nachzuvollziehen, was genau die Symptome machte, da ich zum Schluss selbst auf einen Löffel Reis genauso reagierte, wie auf eine Histamin-Bombe in Form von Salami oder Tomaten.
Ich war mittlerweile stark verunsichert, was genau meine starken Probleme ausmachte. Waren es die Nahrungsmittelunverträglichkeiten? Oder eine falsche Schilddrüseneinstellung die folglich zu solchen Darmbeschwerden führte? Oder lag alles an der Nebennierenschwäche? Niemand konnte es mir sagen. Parallel zur Schilddrüseneinstellung musste ich weiterhin dem Darmthema Beachtung schenken und habe nochmals mehrere Termine zur Sonographie der Gallenblase ausgemacht.
5 Ärzte – 3 unterschiedliche Meinungen und Diagnosen
Zum Schluss hatte ich fünf Sonographien der Gallenblase bei verschiedenen Ärzten und bekam insgesamt drei verschieden Meinungen bzw. Diagnosen. Zwei waren sich sicher, es wären Gallensteine. Zwei weitere Ärzte diagnostizierten mir Gallenblasenpolypen. Der fünfte Arzt sah lediglich Gallengries, welcher jedoch harmlos sein sollte.
Wieder war die Verwirrung groß und machte mir die Entscheidung nicht gerade leichter, was nun endgültig mit meiner Gallenblase passieren sollte. Aber es machte mir weiterhin große Sorgen, dass es Polypen sein könnten. Diese könnten letztendlich zum Gallenblasenkrebs führen, weshalb ich nicht all zu lange mit einer Entscheidung warten sollte.
Weshalb hat meine Bauchspeicheldrüse solche Probleme?
Auf mein Drängen hin wurden nochmal der Stuhl und die Pankreaselastase untersucht. Die Elastase lag bei 110µg/g und somit weiterhin im Insuffizienzbereich.
Weshalb hatte die Bauchspeicheldrüse ihren Dienst quittiert? Zu Wahl stand mein ohnehin niedriges Energieniveau, ein größeres Problem im Darm oder auch durch Funktionsstörung der Gallenblase.
Und wieder konnte niemand etwas dazu sagen, außer das es mal ohne ersichtlichen Grund sein kann, dass die Bauchspeicheldrüse ihre Arbeit einstellt. Ich konnte mich über solche Aussagen nur schwer wundern und versuchte wiedermal weiter zu recherchieren.
Ein Blick auf meinen Darmflora-Staus lässt nichts Gutes erahnen
Einige Tage später bekam ich meinen Darmfloratest, welcher wie folgt aussah:
Der Candida-Pilz und auch die Clostridien waren anscheinend verschwunden und die Bifidobakterien waren wieder im grünen Bereich. Dafür hatte sich die Anzahl der Enterokokken verringert. Weiterhin fehlten Laktobazillen und der Stuhl-PH war immer noch im stark alkalischen Bereich. Augenscheinlich schienen die Candida-Behandlung und eine kurze Candida-Diät gegen die Candida-Besiedlung geholfen zu haben.
Allerdings kann es sich beim Candida durchaus auch um einen Messfehler handeln, da der Pilz verschiedene Mechanismen entwickelt, hat um sich gut zu verstecken.
Weshalb aber die Clostridien wieder in der Norm waren, war mir jedoch schleierhaft, da ich dagegen aktiv nichts unternommen hatte. Normalerweise hätte ich den Clostridien den Sauerstoff mittels Ozovit entziehen müssen, um eine Dezimierung dieser herbeizurufen.
Der Alpha 1-Antitrypsin war im Normbereich und deutete, gegen allen Erwartungen, nicht auf einen Leaky-Gut hin.
Der ß-Defensin-2-Marker hingegen zeigte eine Entzündung der Darmschleimhaut, die ich auch bei Druck auf meine linke Bauchhälfte ganz deutlich bemerkte. Aber auch der Fettgehalt zeigte klar, dass etwas mit meiner Fettverdauung nicht funktionierte.
Es war also einiges im Argen und das obwohl mein Darm bei jeder Darmspiegelung laut Ärzten perfekt aussah. In dieser ganzen Zeit nahm ich verschiedenste Probiotika, um die Darmflora wieder aufzubauen. Allerdings schien dies nicht so ganz zu funktionieren und durch die Probiotika ging es mir immer schlechter, da ich diese nach wie vor nicht vertragen hatte und davon sehr müde wurde.
Mir schwirrte ständig ein Leaky-Gut-Syndrom im Kopf herum, da es bei dieser Darmerkrankung häufiger dazu kommt, dass Patienten Probiotika nicht vertagen.
Dies liegt in erster Linie daran, dass die Darmbakterien die Darmbarriere passieren können und in den Blutstrom geraten. In diesem Fall wird das Immunsystem stark überfordert und es kommt zu verschiedensten Symptomen. Auch die folgende Stuhluntersuchung einige Monate später, zeigt dass die Darmflora immer noch ordentlich aus dem Gleichgewicht war.
Die Enterokokken hatten anscheinend Probleme sich im Darm anzusiedeln und das obwohl ich neben Symbioflor 1 auch noch ein zweites Präparat (Arktibiotic Select) gleichzeitig einnahm. Auch die Clostridien sind wieder in ihrer Anzahl gewachsen und der Stuhl-PH war nach wie vor zu alkalisch.
Laut meiner Ärztin würden sich die guten Darmbakterien keinesfalls ansiedeln können, solange der Stuhl-PH so hoch ausfällt. Wie man den PH-Wert wieder auf einen normalen Wert senken könnte, konnte sie mir allerdings nicht sagen.
Der Fettgehalt im Stuhl war bei dieser Testung noch höher ausgefallen als zuvor und dies obwohl die Pankreaselastase plötzlich wieder sehr gut in der Norm lag. Es passte alles irgendwie nicht zusammen.
Die Elastase konnte doch nicht so stark schwanken. Und wenn die Elastase diesmal bei über 400µg/g lag, stellt sich die Frage weshalb immer noch so viel Fett im Stuhl zu finden war. Der ß-Defensin-2-Wert war wieder normwertig, dafür war Calprotectin deutlich erhöht.
Mein Darm kämpfte anscheinend mit einigen Entzündungen und leider konnte sich niemand einen Reim darauf machen, was wirklich die Ursache dafür war.
Der Darm wird weiterhin unter die Lupe genommen
Im September hatte mich meine Hausärztin erneut zu einem Gastroenterologen überwiesen und zum ersten Mal in meiner langen Ärzteodyssee geriet ich diesmal an einen jungen Arzt, der tatsächlich auch sein Handwerk verstand.
Er hat sich alles genau angehört, machte einige Untersuchungen und ließ verschiedenste Blut- und Stuhlwerte bestimmen. Erschreckend war abermals meine Pankreaselastase. Diese lag diesmal bei 19.6µg/g ! Ein absolut katastrophaler Wert.
Der Arzt sagte mir, dass er einen solch niedrigen Wert noch nie gesehen habe und konnte sich die Situation auch nicht erklären.
Anschließend wurde in einem Röntgenlabor ein MRCP (Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie) durchgeführt, um auszuschließen, dass meine Gallengänge von Steinen oder ähnlichem verstopft seien. Dies war allerdings nicht der Fall.
Auffällig war jedoch, dass bei jedem, großen Blutbild in diesem Jahr, einige Werte konstant auffällig waren. Hämoglobin, Hämatokrit und die Erythrozyten lagen stets unterhalb der Norm.
Nachdem ich mich ein wenig mit diesen Werten beschäftigt hatte, wurde mir schnell klar, dass diese Mängel auf einen Eisenmangel hindeuteten, wobei meine Eisen- und Ferritin-Werte immer unauffällig und im oberen Normbereich waren.
Nur ein einziges Mal lagen diese drei Werte in der Norm. Dies war nach meiner zweiwöchigen Candida-Behandlung. Zufall ? Oder sind Candidapilze schuld an diesem Mangel?
Sorgen meine Darmbeschwerden für die konstante Nebennierenschwäche?
Auch in diesem Jahr schien ich auf keinen grünen Zweig zu kommen. Gesundheitlich ging es mir immer schlechter. Die Nahrungsmittelunverträglichkeiten machten mir schwer zu schaffen, aber auch die konstante Schwäche und Müdigkeit, ließen keinen Raum für ein halbwegs normales Leben.
Da ich mittlerweile kaum einschätzen konnte, welche Symptome von der Hashimoto, der Nebennierenschwäche, den Nahrungsmittelunverträglichkeit oder dem Candida-Pilz kamen, gestaltete sich die Suche sehr schwierig.
Ich beschloss nochmal einen Cortisol-Speicheltest zu machen, um zu sehen ob sich irgendetwas an meiner Nebennierenschwäche getan hatte. Leider war das Ergebnis, wie auch in den letzten 8 Jahren, nicht sehr erfreulich:
Meine Nebennieren produzierten nach wie vor viel zu wenig Cortisol, um mir nur ansatzweise Energie verleihen zu können. Bei solch niedrigen Cortisol-Werten verwunderte es auch gar nicht, dass sich die Schilddrüseneinstellung als sehr schwierig erwies bzw. nahezu unmöglich war.
Irgendetwas in meinem Körper ließ meine Nebennieren so stark erschöpfen und niemand konnte mir dabei helfen, einen Weg aus dieser Misere zu finden. Meine persönliche Vermutung war, dass die Ursache für mein Befinden und all die Symptome im Darm zu suchen wäre.
Mein merkwürdiges Erlebnis mit Antibiotika
Da mich seit geraumer Zeit auch immer wiederkehrende Mandelentzündungen plagten, war im Oktober die Zeit gekommen, sich von den Mandeln zu verabschieden. Diese waren eigentlich immer gerötet, zerklüftet und machten dauerhaft Beschwerden.
Vielleicht waren die Mandeln für eine Art Dauerstress im Körper verantwortlich und schwächten so die Nebennieren. Möglich, aber keiner wusste es genau.
Da die Mandeln aber kurz vor dem Operationstermin stark entzündet waren, musste ich leider ein Antibiotikum einnehmen, da man mich ansonsten nicht hätte operieren können. Bereits nach der Einnahme der zweiten Tablette ging, es mir plötzlich viel besser. Auffällig war, dass ich von einem Moment zum Anderen nahezu keine Probleme mehr mit Nahrungsmitteln hatte.
Leide ich an einer Dünndarmfehlbesiedlung (SIBO)?
Ich konnte es kaum glauben, begann erneut zu recherchieren und stieß erneut auf die Dünndarmfehlbesiedlung. Bei einer bakteriellen Fehlbesiedlung des Dünndarms, sind Dickdarmbakterien in den Dünndarm vorgedrungen, richten dort einen großen Schaden an und sorgen für ständige Entzündungen. Und diese Fehlbesiedlung wird vorwiegend mit hohen Dosen an Antibiotika behandelt.
Leider ging es mir nach ein paar Tagen wieder genauso schlecht wie vorher, aber dieses Erlebnis konnte kein Zufall sein.
Somit machte ich mich auf den Weg nach Bochum in das städtische Krankenhaus, um einen Laktulose-Atemtest inklusive Methantestung durchführen zu lassen.
Angeblich war das Krankenhaus auf das Diagnostizieren von Dünndarmfehlbesiedlungen spezialisiert, allerdings hatte ich vor Ort einen ganz anderen Eindruck und wurde stattdessen von ahnungslosen Studenten betreut.
Und auch der Test fiel negativ aus. So negativ, dass recht schnell klar war, dass ich ein sogenannter Non-Responder war. Das heißt, dass meine Darmflora den Zucker nicht zu H2 verstoffwechseln kann und es somit bei mir nicht möglich war, Nahrungsmittelintoleranzen mittels Atemtest nachzuweisen.
Na super, da hatte ich eine heiße Spur gefunden und kann es nicht beweisen, das eine Dünndarmfehlbesiedlung vorliegen könnte. Es war alles in Allem wieder kein besonders schönes Jahr, aber das folgende Jahr 2015 verlief definitiv besser….dies kann ich schon mal vorwegnehmen.
Häufig gestellte Fragen
Wie hängt Hashimoto-Thyreoiditis mit meinem Darm zusammen?
Die Gesundheit des Darms ist entscheidend für ein ausgewogenes Immunsystem. Bei Störungen wie einem „Leaky Gut“ können Proteine und Bakterien in den Blutkreislauf gelangen, was das Immunsystem auf Hochtouren bringen kann. Dies könnte Auslöser für Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto sein.
Was genau ist ein „Leaky Gut“?
Ein „Leaky Gut“ oder „löchriger Darm“ ist eine Störung der Darmbarriere, welche dazu führt, dass Partikel wie Bakterien oder Nahrungsreste durch die Darmschleimhaut in den Körper gelangen können.
Was verursacht einen „Leaky Gut“?
Ein „Leaky Gut“ kann durch viele Faktoren verursacht werden, darunter eine ungesunde Ernährung, Stress, Medikamente, Alkohol, Infektionen oder Entzündungen im Darm.
Wie kann ich feststellen, ob ich unter einem „Leaky Gut“ leide?
Ein „Leaky Gut“ kann durch spezielle Tests, wie einen Zonulin- oder Lactulose-Mannitol-Test, diagnostiziert werden. Symptome sind unter anderem Verdauungsprobleme, Hautprobleme, Lebensmittelunverträglichkeiten oder Müdigkeit.
Kann ein „Leaky Gut“ Hashimoto-Thyreoiditis verursachen?
Ein „Leaky Gut“ kann zu einer Überstimulation des Immunsystems führen und das Risiko für Autoimmunerkrankungen, einschließlich Hashimoto-Thyreoiditis, erhöhen.
Was kann ich gegen ein „Leaky Gut“ tun?
Die Behandlung eines „Leaky Gut“ umfasst oft Ernährungsänderungen, die Verwendung von Probiotika, L-Glutamin und ggf. Nahrungsergänzungsmittel, um die Darmgesundheit zu verbessern.
Wie beeinflusst eine gestörte Darmflora Hashimoto-Thyreoiditis?
Eine gestörte Darmflora kann das Immunsystem beeinträchtigen und entzündliche Reaktionen fördern. Dies kann eine Rolle bei der Entwicklung von Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto-Thyreoiditis spielen.
Wie kann ich meine Darmgesundheit optimieren, um mein Risiko für Hashimoto-Thyreoiditis zu verringern?
Eine ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen und Probiotika, ausreichend Schlaf und Stressmanagement können dazu beitragen, eine gesunde Darmflora zu erhalten und zu fördern.
Welche Rolle spielen Probiotika bei der Darmgesundheit und Hashimoto-Thyreoiditis?
Probiotika, die gesunde Bakterien enthalten, können dazu beitragen, das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen und die Darmbarriere zu stärken. Dies kann dazu beitragen, das Immunsystem zu regulieren und die Symptome von Hashimoto-Thyreoiditis zu reduzieren.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen Gluten und „Leaky Gut“?
Gluten kann bei empfindlichen Personen Entzündungen im Darm verursachen und zu „Leaky Gut“ führen. Einige Menschen mit Hashimoto-Thyreoiditis finden, dass eine glutenfreie Ernährung ihre Symptome verbessert.
Gibt es Tests zur Bestimmung der Darmgesundheit?
Ja, es gibt eine Reihe von Tests zur Beurteilung der Darmgesundheit, einschließlich Stuhltests, Bluttests und Atemtests.
Welche Rolle spielt der Konsum von Alkohol und Koffein bei einem „Leaky Gut“?
Exzessiver Konsum von Alkohol und Koffein kann die Darmgesundheit beeinträchtigen und zur Entstehung eines „Leaky Gut“ beitragen.
Kann eine Antibiotikaeinnahme ein „Leaky Gut“ verursachen?
Antibiotika können die Darmflora stören und das Risiko für „Leaky Gut“ erhöhen. Nach einer Antibiotika-Therapie kann es hilfreich sein, Probiotika zu nutzen, um das Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen.
Was bedeutet der Begriff „Dysbiose“ im Kontext von Hashimoto-Thyreoiditis?
Dysbiose bezeichnet ein Ungleichgewicht in der Darmflora. Bei Hashimoto-Thyreoiditis kann eine Dysbiose das Immunsystem beeinflussen und die Symptome der Erkrankung verschlimmern.
Wie kann ich feststellen, ob meine Darmgesundheit meine Hashimoto-Thyreoiditis beeinflusst?
Wenn du trotz konventioneller Behandlung Symptome hast und/oder gleichzeitig an Verdauungsproblemen leidest, könnte dies ein Anzeichen dafür sein, dass deine Darmgesundheit deine Hashimoto-Thyreoiditis beeinflusst. Besprich dies mit deinem Arzt, um entsprechende Tests durchführen zu lassen.
ist ein engagierter Gesundheitsberater, Präventionscoach und Autor, der sich auf das Thema Hashimoto-Thyreoiditis spezialisiert hat. Seit 2008 durchlebt er eine langwierige und komplexe Erfahrung mit dieser Autoimmunerkrankung und konnte trotz aller Herausforderungen durch akribische Recherchen und eine nachhaltige Anpassung seiner Lebensweise signifikante Fortschritte in Bezug auf seine Gesundheit erzielen.
Als Betroffener verfügt er über mehr als 15 Jahre Expertise zu diesem Thema und teilt sein fundiertes Fachwissen sowie eigene Erfahrungen, um anderen Betroffenen wertvolle Tipps zur Selbsthilfe zu geben und tatkräftig bei der Verbesserung ihres Gesundheitszustandes zu unterstützen.